Minäon vom Juli.
Gedächtnis der 630 Väter des IV. Ökumenischen Konzils zu Chalkedon sowie der Väter des I., II., III. und VI. Ökumenischen Konzils 
- Zur Vesper -
Stichiren zu "Herr ich schrie"
Ton 6. ( nach: Ganz und gar gesetzt )
Dich, den Logos, * unumschreibbar und unerklärlich, * der du Fleisch geworden bist um unsertwillen, Menschenliebender, * hat die hehre Schar verkündet * der weisen Väter * als vollkommenen Gott und Menschen, * der zweifach ist in den Naturen und den Energien, * auch zweifach in den Willen, * doch ein und derselbe der Hypostase nach. * Darum mit dem Vater * und dem Geiste wir dich als Gott erkennen, * verehren dich gläubig und preisen sie selig.
Pyrrhos und Sergios * und den Honorius zugleich, * Evtychis, Dioskoros und den schlimmen Nestorios habt ihr bezwungen * und die Herde Christi errettet, ihr Gepriesene, * vor den Abgründen beiden, * da ihr deutlich habt verkündet Chrisus zweifach in den Naturen, * doch als den einen der Hypostase nach, * der sich kundtut in eigenständigen Energien. * Vor ihm fallen auch wir nun nieder * als vollkommenem Menschen und Gott * und preisen mit dem Vater ihn und dem Geiste.
Als ungeschaffen * haben die Gottesträger einmütig verkündet * die göttlichen Energie und den göttlichen Willen dessen, * der meiner Menschheit noch entbehrte. * Dem Fleische aber haben sie zugewiesen * die Geschöpflichkeit der Energie und des Willens. * Der Natur Vermischung haben vermieden * in Besonnenheit die Seligen * wie auch eine Zertrennung der Hypostase. * So ehren sie an ihren alljährlichen Festen * wir Gläubige und verherrlichen * einmütig Christus, der sie hat verherrlicht.
Heute verkündeten * die gotttragenden Väter * eines Sinnes die ungeschaffene Dreiheit * als Gott, den einen Herrn, und unterwiesen * in Übereinstimmung alle * über die Einfachheit der einen Natur. * Und sie gaben allseits zu wissen, * dass er anfanglos ist und ohne Ende * in gemeinsamem Willen und der Einfachheit der Energie. * Darum wir sie besingen * als Nachahmer der Apostel und als solche, * die alle deren Evangelim lehrten.
Ehre: Die mystischen Posaunen des Geistes, * die gotttragenden Väter, * lasst heute uns lobpreisen, * sie, die sangen inmitten der Kirche * das harmonische Lied der Gotteslehre, * dass die eine Dreiheit * sei ohne jeden Unterschied * dem Wesen nach und der Gottheit, * sie, die Besieger des Arios * und Vorkämpfer der Orthodoxen, * sie, die allzeit bitten den Herrn, * dass Erbarmen finden unsere Seelen.
Parimien
Lesung aus dem Buch Genesis
Als Abraham hörte, dass sein Neffe Lot in Gefangenschaft geraten sei, zählte er seine hausgeborenen Leibeigenen – dreihundert-achtzehn waren es – und er jagte hinter ihnen drein bis nach Dan. Und er fiel her über sie in der Nacht, er und seine Knechte mit ihm. Er schlug sie und verfolgte sie bis Chobál zur Linken von Damaskus. Er holte alle Pferde Sodoms zurück. Auch Lot, seinen Neffen, brachte er zurück und dessen ganze Habe wie auch die Frauen und das Volk.
Es zog aber aus der König von Sodom zur Begegnung mit ihm nach seiner Rückkehr von der Schlacht mit Cholodogómor und den Königen mit ihm in das Tal Sabé, das war das Feld der Könige. Melchisedék aber, der König von Salem, brachte Brot und Wein heraus. Er war ein Priester Gottes, des Höchsten. Er segnete Abraham und sprach: Es sei gesegnet Abraham von Gott, dem Höchsten, der geschaffen hat Himmel und Erde. Und gepriesen sei Gott, der Höchste, der überliefert hat deine Feinde deinen Händen. (Gen 14,14-20)
Stichiren zur Litia
Ton 3.
Ehre: Strenge Wächter seid ihr geworden, * heilige Väter, der Überlieferungen der Apostel! * Denn die Wesensgleichheit der heiligen Dreiheit * habt ihr gelehrt auf orthodoxe Weise, * die Lästerung aber des Ários * zur Synode vereinigt verworfen. * Nach ihm habt ihr auch widerlegt den Makedonios, * der es wagte, wider den Geist zu kämpfen. * Ihr habt verurteilt den Nestorios, den Evtychís und den Dióskoros, * auch den Sabéllios und den kopflosen Sevíros. * So bittet denn, wir flehen euch an, * dass wir vom Irrtum bleiben errettet, * und dass bewahrt werde unser Leben * unversehrt im Glauben.
Jetzt, Theotokion: Samenlos hast du aus dem göttlichen Geiste * empfangen nach dem Willen des Vaters * den Sohn Gottes, der ist aus dem Vater * ohne Mutter vor den Äonen. * Ihn hast du geboren, * der um unsertwillen aus dir ist geworden * dem Fleische nach ohne Vater, * und hast als Kindlein ihn mit Milch gesäugt. * So bitte ohne Unterlass um Erlösung * unsrer Seelen aus Gefahren.
nach 9. Ode
Heute feiern wir das Gedenken der göttlichen Väter. Mit ihren flehenden Stimmen bit-ten auch wir: Barmherziger, erlöse dein Volk von allem Bösen der Irrlehren. Herr, lass alle den Vater, das Wort und den Heiligen Geist verherrlichen.
Stichiren zum Lob
Ton 6.
Es versammelte sich die Fülle alles geistlichen Wissens. Mit göttlichem Geist erleuch-tet, schrieben von Gottes Hand geleitet die ehrwürdigen Väter das himmlische und würdige Glaubensbekenntnis nieder, in welchem offen bekannt und gelehrt wird das Fleisch angenommen habende, mitanfangslose Wort, das wahrhaft einwesentliche. So folgten sie wahrhaftig der Lehre der Apostel, die gepriesenen und überaus würdi-gen, gottweisen Väter.
Sie empfingen das Leuchten des Heiligen Geistes, die überirdische Gotterkenntnis. In kurzen Worten mit tiefem Sinn lehrten sie als von Gott gelenkte Verkünder Christi der Frohen Botschaft selige Kunde und alle Überlieferung. Aus der Höhe empfingen sie offenkundig die Offenbarung, und von ihr erleuchtet legten sie den von Gott gelehrten Glauben dar.
Ton 8.
Ehre: Der Chor aller heiligen Väter kam aus aller Welt zusammen und lehrte die Welt das eine Sein Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zu bekennen. Das Geheimnis der Gotteslehre übergaben sie der Kirche, deshalb verehren wir sie gläubig und singen; Göttliche Versammlung, gottkündende Stärke des Herrn, ihr seid hellstrahlende Sterne der geistigen Kraft, des geheimnisvollen Zion unüberwindliche Säulen, geisterfüllte duftende Blumen des Paradieses, größte Zierde des herrlichen Wortes, der Ruhm von Nicäa, die Zierde des Weltalls, betet inständig für unsere See-len.
- Zur Liturgie -
Prokimenon zur Liturgie
Ton 4.
Gesegnet bist Du, Herr, Gott unserer Väter, / und gelobt und verherrlicht ist Dein Name in Ewigkeit.
Vers: Denn gerecht bist Du in allem, was Du uns getan.
Apostellesung zur Liturgie
Lesung aus dem Brief des heiligen Apostels Paulus an die HabräerHebr 13,7-16 ( Stelle lesen: Hebr 13,7-16 ) Alleluïa zur Liturgie
Ton 1.
Der Gott der Götter, der Herr, sprach, und er rief die Erde vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang.
Vers: Versammelt ihm seine Gottseligen, die seinen Bund schließen bei Opfern.
Evangeliumslesung zur Liturgie
Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
Dieses redete Jesus und erhob seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche deinen Sohn, damit auch dein Sohn dich verherrliche, gleichwie du ihm Vollmacht gegeben hast über alles Fleisch, damit er ihnen alles gebe, was du ihm gegeben: ewiges Leben. Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich erkennen, den einzig wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus. Ich habe dich verherrlicht auf Erden; das Werk habe ich vollendet, das du mir gegeben, damit ich ‹es› tue. Und jetzt verherrliche du mich, Vater, bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte vor dem Sein der Welt. Ich habe deinen Namen offenbar gemacht den Menschen, die du mir aus der Welt gegeben; dein waren sie, und mir hast du sie gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt. Jetzt haben sie erkannt, dass alles, was du mir gegeben, von dir ist; denn die Worte, die du mir gegeben, habe ich ihnen gegeben, und sie haben ‹sie› angenommen und wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie haben geglaubt, dass du mich gesandt hast. Ich ersuche ‹dich› für sie; nicht für die Welt ersuche ich ‹dich›, sondern für die, welche du mir gegeben; denn sie sind dein. Und all das Meine ist dein und das Deine mein, und ich bin verherrlicht in ihnen. Und ich bin nicht mehr in der Welt, diese aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben, damit sie eins seien, gleichwie wir. Als ich bei ihnen in der Welt war, bewahrte ich sie in deinem Namen; die du mir gegeben, die habe ich beschützt, und keiner von ihnen ist zugrunde gegangen, außer dem Sohn des Untergangs, damit die Schrift erfüllt werde. Jetzt aber komme ich zu dir; und dieses rede ich in der Welt, damit sie meine Freude erfüllt in sich haben.
(Joh 17, 1-13)*
ENDE, UND GOTT DIE EHRE.
Die aufgeführten Texte wurden von: Pater Kilian Kirchhoff, Erpriester Peter Plank und evt. anderen, hier nicht aufgeführten Übersetzern ins Deutsche übertragen.
*Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
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