Minäon vom 4. Juli
Gedächtnis der heiligen Kaiserlichen Leidendulder: des Kaisers Nikolaj, der Kaiserin Aleksandra, des Carevič Aleksij, der Großfürstinnen Olga, Tatjana, Marija, Anastasia, die von der gottlosen Macht ermordet wurden 
Anmerkungen
Text festgelegt vom Heiligen Synod der Russischen Orthodoxen Kirche am 26. Januar 2001.
- Zur Vesper -
Geistliche im Altar: Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten / und denen in den Gräbern das Leben geschenkt. Zweimal.
Das dritte Mal bis zur Hälfte:
Geistliche: Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten.
Ch: Und denen in den Gräbern das Leben geschenkt.
Stichiren zu "Herr ich schrie"
Ton 2. ( nach: Als vom Holze )
Da du zum russländischen Königtum gekrönt, Gesalbter Nikolaj, / hast du inständig gebetet: / Mein Gebieter und Herr, / festige mich zum Tun, / zu dem Du mich gesandt hast, / dass mit mir sei Deine Weisheit, / dass ich verstehe, was wohlgefällig ist in Deinen Augen, / und ich am Tage Deines Gerichtes ohne Schande Dir Rechenschaft gebe. / Dass ich nicht mich sorge um irdischen Ruhm, // sondern mehr um den himmlischen Ruhm.
Als in der heiligen Rus’ / die Zeit der schweren Prüfung begann, / da hast du, Leidendulder heiliger Nikolaj, / gebetet für ihre Errettung, / und siehe, es erschien die Ikone der herrschenden Beisteherin, / als ein Zeichen der Machtübertragung / in die allreinen Hände der Königin und Gebieterin. / Dadurch wurde Russland, / wenn es auch durch die Macht der Gottlosen geknechtet ward, / durch den Beistand der Jungfrau Gottesgebärerin // und deine Gebete bewahrt.
Als die vielen Gesetzlosen und Führer der Menschen / sich erheben wollten wider den Glauben, den Zaren und das Vaterland, / da hast du, gottgesinnter Leidendulder Nikolaj, / gelitten um dein Volk, / und hast, da du den Brudermord des Kain in deinem Reich vermeiden wolltest, / von der irdischen Macht, der Herrlichkeit und dem Ruhm gelassen, / und alle Hoffnung auf Gott gelegt. / Darum bitte, jetzt vor dem Thron des Königs aller Könige stehend, / für das russländische Reich // und die Rettung unserer Seelen.
Als die Verfolgung begann, / die Einkerkerung und Besudelung, / da habt ihr festen Glauben, / Hoffnung auf Gott und reinste Liebe, / Geduld und Verzeihung für alle gezeigt, / heilige kaiserliche Leidendulder, / sanftmütig Gebete für die Feinde gesprochen. / Groß war auf Erden eure Frömmigkeit, // größer ist in den Himmeln euer Ruhm.
Ton 6. ( nach: Alles ablegend )
Da ihr alle Hoffnung auf Gott gelegt, / heilige kaiserliche Leidendulder, / erwieset ihr euch als Bild der Geduld und der Leiden / der ganzen russländischen Erde. / Ihr habt ja, für die Schergen betend, / Verleumdung, Gefangenschaft und Vertreibung, / Hohn, Spott und Verunglimpfung, / Ermordnung und Schändung der Leiber / mannhaft ertragen. // Darum verherrlichen wir euch für immer.
All deine Frömmigkeit war in Christo, / heilige Martyrerin Zarin Aleksandra von Russland, / gekommen bist du vom Lutherischen Glauben zur Orthodoxie, / die du angenommen hast mit deinem ganzen Herzen, / geliebt das Gebet, / den Tempel Gottes und der heiligen Väter Lehren, / und wie eine wohlwollende Mutter / in Frömmigkeit deine Kinder aufgezogen, / und so sie vorbereitet zum makellosen Opfer für Christus. // Darum verherrlichen wir dich für immer.
Gesegnete Frucht / der Gebete des Wundertäters von Sarov / und ersehnter Erbe der kaiserlichen Eltern warst du, / Hoffnung, Ruhm und Trost Russlands, / zur Freude der orthodoxen Menschen bist du erschienen, / heiliger Zarevič Aleksij. / Nach Gottes Vorsehung aber / hast viele Leiden und Schwächen / von Jugend an Sanftmütig erduldet / und wie ein unbeflecktes Lamm, / die Ermordnung durch die Übeltäter erfahren, / jetzt aber jubelst du als Erbe des himmlischen Königtums. // Darum verherrlichen wir dich für immer.
Zarentöchter, / heilige Martyrerinnen, Jungfrauen, / wahre Bräute Christi / Olga, Tatjana, Marija und Anastasija, / ihr, die wie die weisen Jungfrauen im Evangelium, / das Öl der Mildherzigkeit / in den Seelen immer bewahrt, / den Leidenden, Armen und Kranken / von Herzen gedient habt, / und für die euch Verfolgenden / selbst bis zum Tode den Herrn gebeten habt, / ihr weilt jetzt in den Gemächern des himmlischen Bräutigams. // Darum verherrlichen wir euch für immer.
Ehre: Durch den Bund der Liebe Christi verbunden, / ihr siebenfachen kaiserlichen Leidendulder, / habt ihr Erniedrigungen und Ermordung nicht gefürchtet, / habt als erste wie die Neumartyrer, / für die heilige Rus’ durch die Gottlosen gelitten / und das Vorbild des Bekennertums und des Eifers für Gott / den gläubigen Menschen aufgezeigt. / Dadurch habt ihr euch als des russischen Landes / unermüdliche Beschirmer erwiesen, / bittet unablässig den Dreieinen Gott / um die Rettung unseres Vaterlandes // und aller, die mit Liebe euch verehren.
Jetzt, Theotokion: Wer wird dich nicht seligpreisen, / allheilige Jungfrau, / wer nicht besingen dein gattenloses Gebären? / Denn der zeitlos aus dem Vater hervorgestrahlt, / der einziggezeugte Sohn, / er selbst ging aus dir, der Reinen, hervor, / Mensch geworden auf unsagbare Weise, / der da ist Gott der Natur nach / und der Natur nach Mensch geworden / um unseretwillen, / nicht getrennt in eine Zweiheit der Personen, / sondern kundgetan unvermischt in der Zweiheit der Naturen. / Ihn bitte, hehre Allseligste, // dass unsere Seelen Erbarmen finden.
Parimien
Lesung aus dem Buch der Weisheit Salomos
Die Gerechten leben ewig, ihr Lohn ist bei dem Herrn, und die Sorge für sie bei dem Allerhöchsten. Darum werden sie das Reich der Herrlichkeit empfangen und eine Krone der Schönheit aus der Hand des Herrn; denn mit seiner Rechten wird er sie schirmen, und mit seinem heiligen Arme sie verteidigen. Sein Eifer wird Waffenrüstung anlegen, und alle Geschöpfe zur Rache wider seine Feinde waffnen. Gerechtigkeit wird er als Harnisch anlegen, und untrügliches Gericht als Helm nehmen. Die Billigkeit wird er als unüberwindlichen Schild ergreifen, seinen unerbittlichen Zorn zum Speere schärfen, und mit ihm wird der Erdkreis wider die Unsinnigen streiten. Wohlgerichtete Blitzespfeile werden wie aus einem wohlgewölbten Bogen aus den Wolken zum Verderben ausfahren und sicher ihr Ziel treffen. Aus grimmiger Steinschleuder wird dichter Hagel geschleudert werden; des Meeres Gewässer werden wider sie wüten, und die Ströme werden sie unerbittlich überschütten. Der Hauch seiner Macht wird sich wider sie erheben, und wie ein Wirbelwind sie zerteilen. Ihre Bosheit wird die ganze Erde zur Wüste machen, und ihre Ruchlosigkeit die Throne der Machthaber umstürzen.
Besser ist Weisheit als Kraft; und ein kluger Mann besser als ein starker. Höret also, ihr Könige! Und nehmet Einsicht an: lernet, ihr Richter der Erde weitum! Vernehmet es, ihr, die ihr der Völker Menge beherrschet, und euren Stolz setzet in die Scharen der Nationen: denn von dem Herrn ward auch die Herrschaft verliehen und die Gewalt vom Allerhöchsten. (Weish 3,1-9)
Stichiren zur Litia
Ton 4.
Legt nicht Hand an Meinen Gesalbten, / spricht der Herr der Allherrscher. / Die Gottesfeinde aber ermordeten den gottgekrönten Zaren / und erbten nicht das Land der Guten, / sondern empfingen endlosen Tod. / Du aber, heiliger Martyrer Nikolaj, / Gesalbter Gottes, / bitte unablässig für uns, // dass wir mit dir erben das himmlische Königtum.
Die Ratschlüsse Gottes / sind nicht wie die der Menschen, / spricht der Herr, der Allherrscher, / den einen demütigt Er, den anderen aber erhöht Er, / den einen tötet und den anderen belebt Er, / erhebt von der Erde den Niedrigen / und gibt ihm den Thron der Herrlichkeit. / Deshalb schaute der Herr / auf die Demut Seines geliebten Gesalbten Nikolaj / und nahm ihn auf lebendig in die himmlischen Wohnstätten, // dass er bete um die Rettung seines Volkes.
Ton 6.
Ehre: Als das grimmige Jahr kam / und die finstere Gewalt die russländische Erde ergriff, / da erwiest ihr euch als für Gottes Wort Geschlagene. / Du aber, Zar Martyrer, / als Anfang der neuen Leidendulder / mit der gottliebenden Zarin / mit den kaiserlichen Kindern und deinen treuen Dienern / hast mit Liebe gerufen: / Kommt, lasst uns Gott uns als lebendiges Opfer darbringen / und so den orthodoxen Glauben bezeugen, // dass wir des himmlischen Königtms würdig werden.
Jetzt, Theotokion: Gottesgebärerin, Du bist der wahre Weinstock, / der uns hervorgebracht die Frucht des Lebens, / dich bitten wir, / bitte Gebieterin / mit den Neumartyrern und kaiserlichen Leidenduldern, // dass Erbarmen finden unsere Seelen.
Stichiren zur Stichovna
Ton 5. ( nach: Freue dich )
Freue dich, Zar Nikolaj, / Gesalbter Gottes, / des russländischen Reiches Bewahrer / und frommer Eiferer für den orthodoxen Glauben. / Der Sorge du trugest für den Frieden der ganzen Welt, / du wahrer Erleuchter der Abgeirrten, / der Trauernden, Betrübten und Geplagten Tröster, / inständiger Beter für alle, / jetzt flüchten wir uns zu dir, / Gottwohlgefälliger und Opfer von ganzem Herzen, // bitte, dass gerettet werden unsere Seelen.
Erhoben habe Ich meinen Erwählten aus meinem Volk.
Freue dich, Zar Nikolaj, / von Gott von Geburt an zum freiwilligen Martyrium geweiht / und wie Hiob der Vielleidende, / hast du die Aufrichtigkeit im Leiden gezeigt, / jetzt aber mit dem Himmlischen König herrschend, / bitte für das Russländische Reich // und die Rettung unserer Seelen.
Mit Meinem Heiligen Öl / habe Ich ihn gesalbt.
Freue dich, Leidendulder Nikolaj, / Ruhm und Zierde der russländischen Zaren und Fürsten, / wie die heiligen Leidendulder und Martyrer / Boris, Gleb und Andrej / wurdest du von deinen Nächsten verraten, / hast den Tod von den gottlosen Eidbrüchigen empfangen, / bittest aber jetzt um Verzeihung für deine Feinde // und die Rettung unserer Seelen.
Ton 8. ( nach: O allgerühmtes Wunder )
Ehre: Martyrer Zar Nikolaj, / von Jugend an hast du den König der Herrlichkeit geliebt, / bist Ihm bis zum Tode nachgefolgt, wie es die Kirche predigt: / Herrlichkeit Christi Gottes / sind Kreuz und Auferstehung. / Jetzt, da du die himmlische Herrlichkeit von Christus empfangen, / nimm auch die irdische Verherrlichung entgegen // und bitte, dass gerettet werden unsere Seelen.
( nach: O allgerühmtes Wunder )
Jetzt, Theotokion: O allgerühmtes Wunder! / Des Himmels und der Erde Königin, / von unseren heiligen Verwandten angerufen, / beschirmt bis heute das russische Land / und bereichert es gnädig mit den Bildern ihrer Darstellung. / O herrschende Gebieterin! / Lass nicht ab, auch in der kommenden Zeit / zur Festigung der Orthodoxie in der Rus’ // Erbarmungen und Wunder auszugießen in Ewigkeit. Amen.
Ch: Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten / und denen in den Gräbern das Leben geschenkt. Dreimal.
Hochpreisung
Wir hochpreisen euch, / heilige Zaren-Leidensdulder / und wir ehren eure geehrten Leiden, // welche ihr erduldet habt um Christi willen.
- Zur Liturgie -
D: Segne, Gebieter.
P: Gesegnet das Königtum des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
Beginn der Liturgie in der Osterzeit
Die Königlichen Türen werden geöffnet. Die Geistlichen singen im Altar:
Geistliche, laut: Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten / und denen in den Gräbern das Leben geschenkt. Zweimal.
Das dritte Mal bis zur Hälfte:
P: Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten.
Ch: Und denen in den Gräbern das Leben geschenkt.
Die Königlichen Türen werden geschlossen und der Diakon beginnt die Große Ektenie. Nach einer anderen Tradition wird zur Sonntagsliturgie der Osterbeginn so zelebriert, wie in der Lichten Woche, also mit Weihrauch, Dreileuchter und den Versen „Gott stehe auf“.
Prokimenon zur Liturgie
Ton 7.
Herr, in deiner Macht wird der König frohgemut sein / und frohlocken ob deiner Errettung gar sehr.
Vers: Seines Herzens Begehr hast du ihm gegeben und um den Wunsch seiner Lippen ihn nicht beraubt.
Apostellesung zur Liturgie
Lesung aus dem Brief des heiligen Apostels Paulus an die RömerRöm 8,28-39 ( Stelle lesen: Röm 8,28-39 ) Alleluïa zur Liturgie
Ton 1.
Denn der König hofft auf den Herrn, und in des Höchsten Erbarmen wird er keineswegs wanken.
Vers: Sei erhöht, o Herr, in deiner Macht; besingen wollen wir in Liedern und Psalmen deine machtvollen Taten.
Evangeliumslesung zur Liturgie
Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
Dies gebiete ich euch, dass ihr einander liebet. Wenn die Welt euch hasst, wisset, dass sie mich vor euch gehasst hat. Wenn ihr aus der Welt wäret, würde die Welt das Ihre lieben; weil ihr aber nicht aus der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe, darum hasst euch die Welt. Gedenket des Wortes, das ich euch gesagt habe: Ein Knecht ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie mein Wort bewahrt haben, werden sie auch das eure bewahren. Aber dies alles werden sie euch tun um meines Namens willen, weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat. Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, so hätten sie keine Sünde; jetzt aber haben sie keinen Vorwand für ihre Sünde. Wer mich hasst, hasst auch meinen Vater. Wenn ich nicht die Werke unter ihnen getan hätte, die kein anderer getan, so hätten sie keine Sünde; jetzt aber haben sie gesehen und sowohl mich gehasst als auch meinen Vater. Aber ‹dies geschieht›, damit das Wort erfüllt werde, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: «Sie haben mich grundlos gehasst.» Wenn aber der Tröster kommt, den ich euch vom Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, so wird jener für mich Zeugnis geben. Aber auch ihr werdet Zeugnis geben, weil ihr von Anfang an bei mir seid.
Dies habe ich euch gesagt, damit ihr kein Ärgernis nehmt. Sie werden euch aus der Synagoge ausstoßen. Es kommt indessen eine Stunde, dass jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott einen Dienst darzubringen. (Joh 15, 17 - 16, 2)*
Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten / und denen in den Gräbern das Leben geschenkt. Einmal, langsam.
ENDE, UND GOTT DIE EHRE.
Die aufgeführten Texte wurden von: Pater Kilian Kirchhoff, Erpriester Peter Plank, Übersetzungskommission der OBKD, Hypodiakon Nikolaj Thon und evt. anderen, hier nicht aufgeführten Übersetzern ins Deutsche übertragen.
*Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
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