Oktoich
Ton 3. Freitag.
- Zur Vesper -
Stichiren zu "Herr ich schrie"
Die Schöpfung ist geheiligt, einzig Langmütiger, durch dein kostbares Blut und dein heiliges Wasser. Doch die Ströme der Vielgötterei sind versiegt. Und gerettet ist Adam von seinem Falle durch deine Kreuzigung, Wort.
Du, der über alle Ehre erhaben, wardst, Menschenfreund, für uns gekränkt und mit Galle getränkt. Und freiwillig ertrugst du das Kreuz, das durch deinen Tod, du, Wohltäter, alle vom Verderben befreitest.
Am Holz wardst du freiwillig erhöht, Überguter, und du brachtest für uns dem Vater als Opfer dich dar und machtest den Götzenopfern ein Ende und zerstörtest die Macht des Übelgesinnten, du der Ewigkeit König.
Ton 3.
Jetzt, Dogmatikon: Als du den, der aus dir ward geboren, über allen Tadel Erhabene, hängen sahest am Holz, da wehklagend riefst du: Mein geliebtestes Kind, wohin entsank deine lichtbringende Schönheit, der du mit Schönheit gezieret der Menschen Geschlecht?
Stichiren zur Stichovna
Ich verehre, Christus, dein kostbares Kreuz, den Wächter der Welt, unser, der Sünder, Errettung, die große Sühne, des Königes Sieg, den Ruhm aller Erde.
Der Baum des Ungehorsams ließ sprossen der Welt den Tod, doch der Baum des Kreuzes Leben und Unsterblichkeit. Darum sinken wir nieder vor dir, dem gekreuzigten Herrn. Es leuchte über uns deines Antlitzes Licht, Herr.
Jetzt, Theotokion: Die Welt fand Erbarmen durch deine Kreuzigung, Wort. Die Schöpfung wurde erleuchtet. Die Völker fanden, Gebieter, Errettung. Die Allreine rief: Jetzt bin ich verwundet, da dein freiwilliges Leiden ich schaue.
Sedalen 1
Das Kreuz ward auf Erden errichtet und es berührte die Himmel, nicht als ob das Holz die Höhe erreichte, nein, weil du an ihm erfülltest das All. Herr, Ehre sei dir.
An einer Zypresse und Fichte und Zeder wardst, Gottes Lamm, du erhöht, um die zu erlösen, die deine freiwillige Kreuzigung gläubig verehren. Christus, Gott, Ehre sei dir.
Da die ganze Schöpfung dich schaut, die Freude, wie du am Kreuze, Langmütiger, wirst erhöht, freuet sie sich. Die ganz unversehrte Reine und über allen Tadel Erhabene rief: Erlösung ja fand sie durch dich, liebstes Kind. Denn durch den Baum hast du den Fluch des Baumes geheilt. Ich aber werde jetzt in meinem Herzen bewegt, da nicht ich ertrage, dich sterbend zu schauen.
Sedalen 2
Als sie die Unermesslichkeit deiner Macht und deine freiwillige Kreuzigung schauten, entsetzten sich die Heere der Engel; Wie ward der Unschaubare im Fleische gegeißelt? Weil erlösen er wollte aus dem Verderben die Menschen. Darum rufen wir als dem Lebenspender dir zu: Ehre sei, Christus, deinem Erbarmen.
Der du Kreuz und Tod zu erdulden beschlossen, inmitten der Schöpfung hast du beides erlitten, als du, Erlöser, geruhtest, deinen Leib annageln zu lassen. Da hat auch die Sonne ihre Strahlen verhüllt. Da hat auch der Räuber, da er am Kreuze dich sah, dich in Hymnen gepriesen, in Ehrfurcht rufend zu dir: Gedenke meiner. Und da er glaubte, ward das Paradies ihm zuteil.
Ode 1
Kreuz-Kanon des Joseph, Ton 3.
Irmos: Das aus dem Abgrund geborene Festland hat einst beschienen die Sonne. Denn zu einer Mauer schichtete sich zu beiden Seiten das Wasser dem Volk, das zu Fuß durchwallte das Meer und gottgefällig frohlockte: Ein Lied lasst uns singen dem Herrn. Denn herrlich tat er sich kund.
Die Wogen des Meeres ließest durch den Stab du erstarren und geführet durch sie hast du das Volk, vorbildend dein Kreuz, mit dem du teiltest das Wasser des Irrwahns und zum Lande der Gotteserkenntnis, Erbarmer, rettetest alle, die gläubig deine Macht in Hymnen besangen.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Der du den Abgrund schufest durch dein Geheiß, der du. Mächtiger, die oberen Wasser bedecktest, der du über Wassern aufhängtest die Erde, du hängst am Holz und durch einen Wink lässest du die ganze Schöpfung erbeben und befestigst in deiner Furcht aller Herzen.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Als du, Allschöne und jungfräuliche Herrin, freiwillig am Holze den Sohn erhöht sahst, den du geboren, wehklagtest du, rufend in Schmerzen: Gott des Alls, du Erbarmer, da doch der Herr du der Herrlichkeit bist, wie erleidest du dieses, o Herr?
Ode 3
Irmos: Festigkeit der auf dich Vertrauenden, festige Herr, deine Kirche, die du erkauft hast durch dein kostbares Blut.
Tragend eine einzige zusammengesetzte Person, Wort, erlittest die entehrendste Kreuzigung du, die den dich Ehrenden zuteilet Ehre.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Befreit wurden die Erdenkinder vom Fluch, als du, Gebieter, wurdest zum Fluch und durch das Kreuz quellen ließest den Segen.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Bewahrt ward auch nach dem Gebären als Jungfrau die Reine, die gebar den fleischgewordenen Gott, der ans Kreuz freiwillig nageln sich ließ.
Ode 4
Irmos: Es hat bedeckt die Himmel, Christus, deine Macht. Denn nachdem du hervorgekommen aus der Lade des Heiligtums deiner unversehrten Mutter, bist du in deiner Herrlichkeit Tempel erschienen als auf dem Arm getragenes Kind. Und erfüllt von deinem Lobpreis wurde das All.
Den gefallenen Adam hast du, da ein neuer Adam du wurdest, aufgerichtet, Christus, allein, indem du am Kreuze die Hände annageln ließest und freiwillig wardst von einem Rohre geschlagen und Essig gekostet und Galle. Wir erheben über alles die Höhe deines Erbarmens.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Als ein Schaf, das zur Schlachtung geführt wird, schaut dich der Prophet und als ein Lamm, das überhaupt sich nicht wehrt und nicht schreit, Gottes Wort. Freiwillig ja auch ertrugst du, gekreuzigt zu werden, dass du die, welche freiwillig, befreitest und rettetest als reicher Erbarmer.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Gleich einer Zange hast du empfangen die göttliche Kohle, die durchaus nicht verbrannte, vielmehr mit Tau, Mutter-Jungfrau, erquickte deinen unversehrten und heiligen Schoß. Als du sie schautest, wie sie freiwillig am Holz ward erhöht, da hast du sie in Hymnen gepriesen.
Ode 5
Irmos: Als Isaias im Bilde auf erhabenem Thron Gott von der Herrlichkeit Engeln umringt sah, da rief er: Wehe, ich Armer. Denn ich sah vor mir den im Körper erscheinenden Gott, der über das abendlose Licht gebietet und über den Frieden.
Du ließest mich ausruhen, Wort, der durch die Mühsal der Fehltritte müde geworden, indem auf dem Holze du ruhtest, o Herr. Und nahmst hinweg meine Schmach durch die Schmähungen, die du getragen. Ich besinge in Hymnen deine Macht und deine göttlichen Leiden.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Entzündet hast du wie eine Fackel am Kreuze dein Fleisch und gesucht, Menschenfreund, die verlorene Drachme. Und all deine lieben Mächte rufst du, wenn du sie findest, dass sie in Hymnen, Christus, besingen die Kraft deiner Macht.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Als du sahst, reine Jungfrau, wie gekreuzigt am Holz ward, wie dessen Seite von der Lanze durchbohrt ward, der einst aus der Seite die Eva geschaffen, da mütterlich riefst du: Wie stirbst du, mein Sohn, du unsterbliches Leben?
Ode 6
Irmos: Zu dir rief der Greis, da mit seinen Augen das Heil er geschaut, das den Völkern von Gott kam: Christus, du bist mein Gott.
Wie ein Lämmlein wardst du freiwillig getötet, hinaufführend, Christus, jenen zum Leben, der freiwillig einst starb durch die Speise vom Baum.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Am Kreuz wardst du erhöht, und gestürzt ward der Trug der Dämonen. Doch erhöht wurden die Scharen der Gläubigen, die dich, Spender des Lebens, in Hymnen besangen.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Nicht vermag der Menschen Vernunft, zu erkennen deines übernatürlichen Gebärens Geheimnis, o Braut. Und auf unbegreifliche Weise gebierst du.
Ode 7
Irmos: Dich, der im Feuer mit Tau hat besprengt die Jünglinge, die dich bekannten, und in der unversehrten Jungfrau gewohnt hat, Gott, das Wort, preisen in Hymnen wir, gläubig singend: Gepriesen bist du, Gott unserer Väter.
An einer Zeder und Fichte und Zypresse, Herr, wardst du erhöht, der Eine der Dreiheit du bist. Und erhöhet hast du, die in die Tiefe zahlloser Lüste gefallen. Gepriesen bist du, Gott unserer Väter.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Durch dein kostbares Blut, Herr, hast du die Schöpfung von dem Blut, das schändlichen Dämonen dargebracht wurde, gereinigt und machtest den verfluchten Opfern, Wort Gottes, ein Ende, indem geschlachtet du wardst als unschuldig Lamm. Ehre sei deiner Macht.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Du allein. Reine, hattest eine unvergleichliche Mutterschaft und ein unerforschlich Gebären, indem du dem schenktest den Körper, der im Fleisch ward gekreuzigt, dem wir Hymnen singen und rufen: Gepriesen bist du, Gott unserer Väter.
Ode 8
Irmos: In unerträglichem Feuer vereint, doch durch die Glut nicht versehrt, sangen die Jünglinge, die Gottesfurcht hervorragen ließ, die heilige Hymne: Preiset, all ihr Werke, den Herrn und erhebet ihn über alles in alle Äonen.
Das ungehorsame und unerkenntliche Volk verurteilt gehorsamen Sinnes dich, der gekreuzigt werden wollte, zum Tod, damit du die freiwillig Getöteten zum Leben führtest, o Wort, sie, die dich in Hymnen besingen und preisen in alle Äonen.
Wir segnen den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist.
Du strecktest aus am Kreuz deine Hände, die unbeherrscht zum Baume der Speise ausgestreckten Hände des Erstgeschaffenen heilend, o Herr. Und als sie dich sah, verbarg in Furcht ihre Strahlen die Sonne. Und die ganze Schöpfung erbebte.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Ein golden Gefäß, einen goldenen Leuchter, Tisch und Stab, einen heiligen Berg, eine Wolke, des Königs Palast und feuerflammenden Thron, Gottesmutter, nennen wir, alle Gläubigen, dich, die du auch nach dem Gebären als Jungfrau wurdest bewahrt.
Wir loben, segnen und beten an den Herrn; wir besingen ihn in Hymnen und hocherheben ihn in Ewigkeit.
Ode 9
Irmos: In des Gesetzes Schatten und Schriften lasset uns, Gläubige, schauen das Vorbild: Alles Männliche, das den Mutterschoß öffnet, ist Gott geheiligt, Darum sagen dem erstgeborenen Worte, dem Sohne des anfanglosen Vaters, dem erstgeborenen Sohne jungfräulicher Mutter wir Preis.
Hängend am Pfahl, zogest du, Jesus, der du auf dem Nichts aufgehängt hast alle Erde, mich, der durch bösen Sinn dem Kot der Sünde anhängt, als Guter und Erbarmer, Christus, empor und hast durch entehrenden Tod mich, reicher Erbarmer, geehrt.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Du wardst, Gott, unsichtbar von Natur, im Fleisch erhöhet geschaut, damit du von den unsichtbaren Feinden befreitest die sichtbare Welt und die Bewohner der Tiefe, Christus, zu Himmlischen machtest. Der Kraft deiner höchsten Macht sagen wir Preis.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Als die Gestirne, mein Sohn, deine Kreuzigung schauten, gingen sie unter. Und wie ging nicht unter das unfolgsame Volk der Hebräer, das dich dem Tod übergab, den Fürsten des Lebens? So rief die Gottesgebärerin. Ihr sagen ohne Ende wir Preis.
- Zur Liturgie -
ENDE, UND GOTT DIE EHRE.
Die aufgeführten Texte wurden von: Erpriester Peter Plank, Pater Kilian Kirchhoff und evt. anderen, hier nicht aufgeführten Übersetzern ins Deutsche übertragen.
*Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
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