Orthodoxe Gottesdienste
Gottesdienst am Sonntag, dem 05. Mai 2024
(22. April 2024 nach dem alten Stil)
Bild des Tagesheiligen

Sonntag der Auferstehung. Ton 1.
Lichte Auferstehung Christi
Der heilige und große Sonntag des Pas'cha.
Karsamstag Abend und Ostern.
Frommer Vater Theodoros Sykeotes, Bischof von Anastasiupolis. ohne
Länge:

Inhaltsangabe

Dritte Stunde
Sechste Stunde
Neunte Stunde
Typika
Große Vesper
Die Vesper mit der Basileiosliturgie des Karsamstags wird am Samstagmorgen zelebriert. Sie besteht aus den Stunden (Dritte, Sechste, Neunte, Typika), einer Großen Vesper und der Liturgie des Hl. Basileios des Großen.
Am Samstagabend, ab ca. 21 Uhr, wird in der Kirche die Apostelgeschichte gelesen. Normalerweise können alle, die möchten, einen Abschnitt vorlesen.
Der Mitternachtsgottesdienst wird kurz vor Mitternacht zelebriert, um ca. 23 Uhr. Zum Ende von diesem wird das Grabtuch aus der Kirche in der Altar getragen.
Die Auferstehungs-Prozession beginnt um Mitternacht von Samstag auf Sonntag.
Der Orthros der Auferstehung folgt der Prozession. Danach singt man die Osterstunden und zelebiriert die Göttliche Liturgie. Zuletzt werden das Artos-Brot und die mitgebrachten Osterspeisen geweiht.

DRITTE STUNDE

Die dritte und die sechste Stunde werden vor der Göttlichen Liturgie gelesen.
Priester: Gesegnet unser Gott allezeit, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Wir: Amen.
Ehre Dir, unser Gott, Ehre Dir.
Himmlischer König, Tröster, Du Geist der Wahrheit, überall Gegenwärtiger und alles Erfüllender, Hort der Güter und Spender des Lebens, komm und nimm Wohnung in uns, reinige uns von jedem Makel und errette, Guter, unsere Seelen.
Heiliger Gott, heiliger Starker, heiliger Unsterblicher, erbarme Dich unser, dreimal.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Allheilige Dreiheit, erbarme Dich unser. Herr, sei gnädig ob unserer Sünden. Gebieter, verzeih uns unsere Gesetzlosigkeiten. Heiliger, suche unsere Schwächen heim und heile sie um Deines Namens willen.
Herr, erbarme Dich, dreimal.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Vater unser, der Du bist in den Himmeln, geheiligt werde Dein Name. Dein Königtum komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser notwendiges Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Priester: Denn Dein ist das Königtum und die Macht und die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Wir: Amen.
Herr, erbarme Dich, zwölfmal.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Kommt, lasst uns anbeten Gott, unseren König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus, Gott, unserem König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus Selbst, unserem König und Gott.
Psalm 16: Erhöre, Herr, meine Gerechtigkeit, merke auf mein Flehen. Nimm zu Ohren mein Gebet – nicht von trügerischen Lippen. Von Deinem Angesicht möge ausgehen mein Gericht, Aufrichtigkeit sollen meine Augen schauen. Du hast geprüft mein Herz, es heimgesucht des Nachts; Du hast mich im Feuer geläutert, und nicht ward Ungerechtigkeit gefunden an mir. Damit mein Mund nicht rede von Menschenwerken, um der Worte Deiner Lippen willen habe ich harte Wege bewahrt. Passe meine Schritte Deinen Pfaden an, damit meine Schritte nicht wanken. Ich schrie; denn Du hast mich erhört, o Gott. Neige Dein Ohr mir zu, und erhöre meine Worte. Wunderbar erweise Deine Erbarmungen, der Du errettest, die auf Dich hoffen. Vor denen, die sich Deiner Rechten widersetzen, bewahre mich, Herr, wie den Augapfel. Du wollest mich bedecken mit dem Schutz Deiner Flügel vor dem Angesicht der Frevler, welche mich elend zugerichtet haben. Meine Feinde haben meine Seele umstellt; ihr Fett haben sie verschlossen, ihr Mund redete Hochmut. Sie stießen mich aus und haben mich nun umringt, ihre Augen richteten sie darauf, mich zur Erde zu beugen. Sie befielen mich wie ein Löwe, der bereit ist zur Jagd, und wie ein Jungleu, der im Verborgenen haust. Stehe auf, Herr, komm ihnen zuvor und bringe sie zu Fall. Erlöse meine Seele von dem Frevler, Dein Schwert von den Feinden Deiner Hand. Herr, von den Wenigen von der Erde trenne sie in ihrem Leben, ja, mit Deinem Verborgenen war angefüllt ihr Bauch. Sie wurden satt an Söhnen und ließen die Reste ihren Kindern. Ich aber will in Gerechtigkeit erscheinen vor Deinem Angesicht, will satt werden, wenn mir erscheint Deine Herrlichkeit.
Psalm 24: Zu Dir, Herr, habe ich erhoben meine Seele. Mein Gott, auf Dich vertraue ich. Möge ich nicht zuschanden werden auf ewig, noch sollen mich meine Feinde verlachen. Denn alle, die Deiner harren, werden gewiss nicht zuschanden. Zuschanden sollen werden, die eitel gesetzwidrig handeln. Deine Wege, Herr, tue mir kund, und Deine Pfade lehre mich. Leite mich zu Deiner Wahrheit und lehre mich; denn Du bist Gott, mein Erretter, und Deiner habe ich geharrt den ganzen Tag. Gedenke Deines Mitleids, Herr, und Deiner Erbarmungen; denn sie sind von Ewigkeit her. Der Sünden meiner Jugend und meiner Unwissenheit gedenke nicht, nach Deinem Erbarmen gedenke Du meiner, um Deiner Güte willen, Herr. Gütig und aufrichtig ist der Herr; deshalb wird Er ein Gesetz geben denen, die auf dem Wege sündigen. Er wird leiten die Sanftmütigen im Gericht, wird lehren die Sanftmütigen Seine Wege. Alle Wege des Herrn sind Erbarmen und Wahrheit denen, die Seinen Bund und Seine Zeugnisse suchen. Um Deines Namens willen, Herr, sei doch gnädig ob meiner Sünde; denn sie ist groß. Wer ist der Mensch, der den Herrn fürchtet. Er wird ihm ein Gesetz geben auf dem Weg, den er erwählte. Seine Seele wird inmitten von Gütern lagern, und sein Same wird erben das Land. Der Herr ist die Stärke derer, die Ihn fürchten, und Sein Bund wird es ihnen offenbaren. Meine Augen sind stets auf den Herrn gerichtet; denn Er wird meine Füße herausziehen aus der Schlinge. Schau auf mich und erbarme Dich meiner; denn einziggezeugt und arm bin ich. Die Bedrängnisse meines Herzens sind zahlreich geworden, aus meinen Nöten führe mich heraus. Siehe meine Niedrigkeit und meine Mühe, und vergib alle meine Sünden. Siehe meine Feinde; denn sie sind zahlreich geworden, und mit ungerechtem Hasse hassten sie mich. Bewahre meine Seele und erlöse mich. Möge ich nicht zuschanden werden; denn auf Dich habe ich meine Hoffnung gesetzt. Die Arglosen und Aufrichtigen schlossen sich mir an; denn Deiner habe ich geharrt, o Herr. Erlöse, o Gott, Israël aus all seinen Bedrängnissen.
Psalm 50: Erbarme Dich meiner, o Gott, nach Deinem großen Erbarmen, und nach der Fülle Deines Mitleids tilge mein Vergehen. Mehr noch wasche mich von meiner Gesetzlosigkeit, und von meiner Sünde reinige mich. Denn meine Gesetzlosigkeit erkenne ich, und meine Sünde ist mir stets vor Augen. Dir allein habe ich gesündigt und das Böse vor Deinen Augen getan, auf dass Du als gerecht erfunden wirst in Deinen Worten und siegest, wenn Du gerichtet wirst. Denn siehe, in Gesetzlosigkeiten ward ich empfangen, und in Sünden ward meine Mutter schwanger mit mir. Denn siehe: Wahrheit hast Du geliebt, das Geheime und Verborgene Deiner Weisheit hast Du mir offenbart. Besprengen wollest Du mich mit Ysop, und rein werde ich sein. Waschen wollest Du mich, und weißer als Schnee werde ich sein. Vernehmbar machen wollest Du mir Frohlocken und Freude, frohlocken werden die gedemütigten Gebeine. Wende ab Dein Angesicht von meinen Sünden und tilge alle meine Gesetzlosigkeiten. Ein reines Herz schaffe in mir, o Gott, und einen rechten Geist erneuere in meinem Innersten. Verwirf mich nicht von Deinem Angesicht und Deinen Heiligen Geist nimm nicht von mir. Gib mir wieder das Frohlocken über Deine Errettung und mit einem führenden Geiste stütze mich. Lehren will ich die Gesetzlosen Deine Wege, und die Frevler werden sich bekehren zu Dir. Erlöse mich von Blutschuld, o Gott, Du Gott meiner Errettung, frohlocken wird meine Zunge über Deine Gerechtigkeit. Herr, meine Lippen wollest Du öffnen, und mein Mund wird verkünden Dein Lob. Denn hättest Du ein Opfer gewollt, ich hätte es gegeben: an Brandopfern wirst Du kein Wohlgefallen haben. Ein Opfer für Gott ist ein zerknirschter Geist, ein zerknirschtes und gedemütigtes Herz wird Gott nicht verachten. Tue Gutes, Herr, in Deinem Wohlgefallen an Sion, und aufgerichtet sollen werden die Mauern Jerusalems. Dann wirst Du Wohlgefallen haben am Opfer der Gerechtigkeit, an Darbringung und Brandopfern. Dann werden sie Kälber darbringen auf Deinen Altar.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Alleluïa, alleluïa, alleluïa. Ehre Dir, o Gott, dreimal.
Herr, erbarme Dich, dreimal.

Tropare

Ton 5. Tropar des Triodions.
Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten / und denen in den Gräbern das Leben geschenkt.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Ton 1. Tropar des Sonntags.
Obwohl der Stein von den Juden versiegelt war / und Soldaten deinen reinen Leib bewachten, / erstandest du am dritten Tage, Erlöser, / und schenktest der Welt das Leben. / Deshalb riefen die Mächte der Himmel dir zu, Lebenspender: / „Ehre sei deiner Auferstehung, Christus, / Ehre sei deiner königlichen Herrschaft, / Ehre deinem Heilswerk, // einzig Menschenliebender.“
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Gottesgebärerin, du bist der wahre Weinstock, der hervorsprießen ließ die Frucht des Lebens. Dich bitten wir flehentlich: Lege Fürbitte ein, Gebieterin, zusammen mit den Aposteln und allen Heiligen, dass Erbarmen finden unsere Seelen.

Vers der Stunde

Gesegnet der Herr, unser Gott; gesegnet der Herr Tag für Tag. Möge uns glücklich geleiten der Gott unserer Errettung. Unser Gott ist der Gott des Errettens.

Trishagion bis Vater unser

Trishagion bis Vater unser. Priester: Denn Dein ist das Königtum... Wir: Amen.

Kondak

Ton 8. Kondak des Triodions.
Bist Du auch ins Grab hinabgestiegen, Unsterblicher, so hast Du doch zerstört des Hades Gewalt und bist auferstanden als Sieger, Christus Gott, riefst zu den Frauen, die trugen den Balsam: „Freut euch!“ Und den Aposteln schenktest Du Frieden, Der Du gewährst den Dahingesunkenen die Auferstehung.
L: Herr, erbarme Dich, vierzigmal.
Du zu jeder Zeit und zu jeder Stunde im Himmel und auf Erden angebeteter und verherrlichter Christus, Gott, Du Langmütiger, Vielerbarmender, Vielbarmherziger, der Du die Gerechten liebst und Dich der Sünder erbarmst, der Du alle zum Heile rufst durch die Verheißung der künftigen Güter; Du selbst, Herr, nimm auch unsere Gebete in dieser Stunde an und richte unser Leben aus nach Deinen Geboten. Heilige unsere Seelen, reinige die Leiber, berichtige die Überlegungen, läutere die Gedanken und erlöse uns von jeder Bedrängnis, Schlechtigkeit und Qual. Umfriede uns mit Deinen heiligen Engeln, damit wir durch ihr Heer bewacht und geführt zur Einheit des Glaubens gelangen und zur Erkenntnis Deiner unzugänglichen Herrlichkeit, denn gesegnet bist Du in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Herr, erbarme Dich, dreimal. Ehre, jetzt.
Die du geehrter bist als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim, die du unversehrt Gott, das Wort, geboren hast, dich, die wahrhafte Gottesgebärerin, wir hochpreisen.
Im Namen des Herrn, Vater, segne.
Priester: Auf die Gebete unserer heiligen Väter, Herr Jesus Christus, unser Gott, erbarme Dich unser.
Wir: Amen.
Im Anschluss an die Verbeugungen lesen wir das Gebet des Heiligen Mardarios:
Gebieter, Gott Vater, Allherrscher, Herr einziggezeugter Sohn Jesus Christus und Heiliger Geist, eine Gottheit, eine Macht, erbarme dich meiner, des Sünders, und nach Deinen Dir wohlbekannten Urteilen errette mich, Deinen unwürdigen Knecht. Denn gesegnet bist Du in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.

SECHSTE STUNDE

Kommt, lasst uns anbeten Gott, unseren König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus, Gott, unserem König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus Selbst, unserem König und Gott.
Psalm 53: O Gott, in Deinem Namen errette mich, und in Deiner Macht halte mir Gericht. O Gott, erhöre mein Gebet, nimm zu Ohren die Worte meines Mundes. Denn Fremde standen auf wider mich, Mächtige trachteten nach meiner Seele, und Gott haben sie sich nicht vor ihre Augen gestellt. Denn siehe, Gott hilft mir, und der Herr ist der Beistand meiner Seele. Abwenden wird Er das Böse auf meine Feinde; in Deiner Wahrheit rotte sie aus. Aus freien Stücken will ich Dir opfern, will bekennen Deinen Namen, Herr; denn er ist gut. Denn aus aller Bedrängnis hast Du mich erlöst, und an meinen Feinden schaute es mein Auge.
Psalm 54: Nimm zu Ohren, o Gott, mein Gebet, und übersieh nicht meine Bitte. Habe acht auf mich und erhöre mich. Ich grämte mich in meinem Sinnen und war aufgewühlt ob der Stimme des Feindes und ob der Bedrängnis durch den Sünder. Denn Gesetzlosigkeit haben sie auf mich gewälzt, und im Zorn grollten sie mir. Mein Herz war aufgewühlt in mir, und Todesangst ist auf mich gefallen. Furcht und Zittern kamen über mich, und Finsternis hat mich umhüllt. Und ich sprach: Wer wird mir Flügel geben wie die einer Taube, dass ich fliege und ruhe? Siehe, ich ging in die Ferne als Flüchtender und lagerte mich in der Wüste. Ich harrte Gottes, der mich errettet aus dem Kleinmut und vor dem Sturm. Versenke, Herr, und scheide ihre Zungen; denn ich sah Gesetzlosigkeit und Widerstreit in der Stadt. Tag und Nacht werden sie diese umringen bis zu ihren Mauern; ja, Gesetzlosigkeit und Mühsal sind in ihrer Mitte und Ungerechtigkeit. Und auch von ihren Straßen schwand nicht Wucher und Trug. Denn hätte mein Feind mich geschmäht, ich hätte es ertragen; und hätte der, welcher mich hasst, wider mich geprahlt, ich hätte mich verborgen vor ihm. Du aber, Mensch von gleicher Seele, mein Führer und mein Freund, der du mir in Gemeinschaft versüßt hast die Speisen: im Hause Gottes wandelten wir einmütig. Also komme der Tod über sie, und lebend sollen sie hinabsteigen zum Hades; denn Bosheit ist in ihren Bleiben, in ihrer Mitte. Ich aber schrie zu Gott, und der Herr hat mich erhört. Des Abends, des Morgens und des Mittags will ich es erzählen und künden, und Er wird erhören meine Stimme. Er wird in Frieden erlösen meine Seele von denen, die sich mir nahen; denn vielfach waren sie bei mir. Gott wird es hören, und demütigen wird sie, der da ist vor aller Zeit. Denn kein Lösegeld gibt es für sie, weil sie Gott nicht fürchteten. Er streckte aus Seine Hand im Vergelten: sie hatten entweiht Seinen Bund. Versprengt wurden sie von dem Zorn Seines Angesichts, und doch kamen sich ihre Herzen nah. Weich waren ihre Worte – mehr als Öl, und doch sind es Pfeile. Wirf deine Sorge auf den Herrn, und Er wird dich ernähren: nicht wird Er den Gerechten wanken lassen in Ewigkeit. Du aber, o Gott, wirst sie ja hinabführen in den Brunnen des Verderbens. Männer des Blutes und Truges werden gewiss nicht vollenden die Hälfte ihrer Tage. Ich aber, Herr, will hoffen auf Dich.
Psalm 90: Wer in des Höchsten Hilfe wohnt, wird lagern im Schutz des Gottes des Himmels. Er wird sagen zum Herrn: „Mein Beistand bist Du und meine Zuflucht, mein Gott.“, und: „Ich will hoffen auf Ihn.“ Denn Er wird Dich erlösen aus der Schlinge der Jäger und vom aufwühlenden Wort. Mit Seinen Schultern wird Er dich überschatten, und unter Seinen Flügeln wirst du hoffen; mit einer Rüstung wird Seine Wahrheit dich rings umgeben. Nicht wirst du dich fürchten vor nächtlicher Furcht, vor einem Pfeil, der bei Tage fliegt, vor dem Ding, das im Finstern umgeht, vor einem Unglück und dem Dämon des Mittags. Fallen werden Tausend zu deiner Seite und Zehntausend zu deiner Rechten, dir aber wird es sich nicht nahen. Nur mit deinen Augen wirst du es wahrnehmen und die Vergeltung für die Sünder sehen. Denn Du, Herr, bist meine Hoffnung; den Höchsten hast du zu deiner Zuflucht gesetzt. Nichts Übles wird dir zustoßen, und keine Plage sich nahen deinem Zelt. Denn Seinen Engeln wird Er deinethalben befehlen, dich zu behüten auf allen deinen Wegen. Auf Händen werden sie dich erheben, damit du niemals deinen Fuß an einen Stein stoßen wirst. Über Viper und Basilisk wirst du schreiten und niedertreten Löwe und Drache. „Denn auf Mich hat er gehofft, und Ich will ihn erlösen; Ich will ihn beschützen; denn Meinen Namen hat er erkannt. Schreien wird er zu Mir, und Ich will ihn erhören; in der Bedrängnis bin Ich bei ihm, will ihn entreißen und ihn verherrlichen. Mit Länge der Tage will Ich ihn sättigen und ihm zeigen Mein Heil.“
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Alleluïa, alleluïa, alleluïa. Ehre Dir, o Gott, dreimal.
Herr, erbarme Dich, dreimal.

Tropare

Ton 5. Tropar des Triodions.
Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten / und denen in den Gräbern das Leben geschenkt.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Ton 1. Tropar des Sonntags.
Obwohl der Stein von den Juden versiegelt war / und Soldaten deinen reinen Leib bewachten, / erstandest du am dritten Tage, Erlöser, / und schenktest der Welt das Leben. / Deshalb riefen die Mächte der Himmel dir zu, Lebenspender: / „Ehre sei deiner Auferstehung, Christus, / Ehre sei deiner königlichen Herrschaft, / Ehre deinem Heilswerk, // einzig Menschenliebender.“
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Da wir keinen Freimut haben wegen unserer vielen Sünden, bestürme du den aus dir Geborenen, Gottesgebärerin Jungfrau, denn viel vermag die Bitte der Mutter zum Wohlwollen des Gebieters. Sieh nicht hinweg über die flehentlichen Bitten der Sünder, Allehrwürdige, denn erbarmungsreich ist und mächtig zu erretten, der auch zu leiden für uns auf sich nahm.

Vers der Stunde

Eilends komme uns Dein Mitleid zuvor, Herr, denn arm sind wir geworden gar sehr. Hilf uns, Gott, unser Erretter, um der Herrlichkeit Deines Namens willen. Erlöse uns, Herr, und sei gnädig ob unserer Sünden um Deines Namens willen.

Trishagion bis Vater unser

Trishagion bis Vater unser. Priester: Denn Dein ist das Königtum… Wir: Amen.

Kondak

Ton 1. Kondak des Sonntags.
Auferstanden bist du als Gott aus dem Grabe in Herrlichkeit / und hast mitauferstehen lassen den Kosmos. / Die Natur der Sterblichen hat als Gott dich besungen, / und der Tod ist verschwunden. / Es tanzt Adam, o Gebieter, / und Eva freut sich, erlöst von den Fesseln und ruft: // Du bist es, der allen gewährt, o Christus, die Auferstehung.
L: Herr, erbarme Dich, vierzigmal.
Du zu jeder Zeit und zu jeder Stunde im Himmel und auf Erden angebeteter und verherrlichter Christus, Gott, Du Langmütiger, Vielerbarmender, Vielbarmherziger, der Du die Gerechten liebst und Dich der Sünder erbarmst, der Du alle zum Heile rufst durch die Verheißung der künftigen Güter; Du selbst, Herr, nimm auch unsere Gebete in dieser Stunde an und richte unser Leben aus nach Deinen Geboten. Heilige unsere Seelen, reinige die Leiber, berichtige die Überlegungen, läutere die Gedanken und erlöse uns von jeder Bedrängnis, Schlechtigkeit und Qual. Umfriede uns mit Deinen heiligen Engeln, damit wir durch ihr Heer bewacht und geführt zur Einheit des Glaubens gelangen und zur Erkenntnis Deiner unzugänglichen Herrlichkeit, denn gesegnet bist Du in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Herr, erbarme Dich, dreimal. Ehre, jetzt.
Die du geehrter bist als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim, die du unversehrt Gott, das Wort, geboren hast, dich, die wahrhafte Gottesgebärerin, wir hochpreisen.
Im Namen des Herrn, Vater, segne.
Priester: Auf die Gebete unserer heiligen Väter, Herr Jesus Christus, unser Gott, erbarme Dich unser.
Wir: Amen.
Gebet des Heiligen Basileios des Großen:
Gott und Herr der Mächte, Bildner aller Schöpfung, der Du wegen der Barmherzigkeit Deines unvergleichlichen Erbarmens Deinen einziggezeugten Sohn, unseren Herrn Jesus Christus, herabgesandt hast zur Errettung unseres Geschlechtes, durch Sein kostbares Kreuz den Schuldschein unserer Sünden zerrissen und an ihm triumphiert hast über die Fürsten und Gewalten der Finsternis: Du selbst, menschenliebender Gebieter, nimm auch von uns Sündern diese Danksagungen und flehentlichen Bitten an und erlöse uns von jeder verderblichen und finsteren Verfehlung und von allen sichtbaren und unsichtbaren Feinden, die uns zu schaden trachten. Nagle fest unser Fleisch durch Deine Furcht und neige unsere Herzen nicht zu Worten oder Überlegungen der Bosheit, sondern verwunde unsere Seelen mit der Sehnsucht nach Dir, damit wir, allezeit auf Dich blickend und durch Dein Licht geführt, Dich, das unzugängliche und ewige Licht schauen, Dir unaufhörlich das Bekenntnis und die Danksagung emporsenden, dem anfanglosen Vater, samt Deinem einziggezeugten Sohne und Deinem allheiligen und guten und lebenschaffenden Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.

NEUNTE STUNDE

Die neunte Stunde wird am Abend vor der Vesper gelesen.
Priester: Gesegnet unser Gott allezeit, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Wir: Amen.
Ehre Dir, unser Gott, Ehre Dir.
Himmlischer König, Tröster, Du Geist der Wahrheit, überall Gegenwärtiger und alles Erfüllender, Hort der Güter und Spender des Lebens, komm und nimm Wohnung in uns, reinige uns von jedem Makel und errette, Guter, unsere Seelen.
Heiliger Gott, heiliger Starker, heiliger Unsterblicher, erbarme Dich unser, dreimal.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Allheilige Dreiheit, erbarme Dich unser. Herr, sei gnädig ob unserer Sünden. Gebieter, verzeih uns unsere Gesetzlosigkeiten. Heiliger, suche unsere Schwächen heim und heile sie um Deines Namens willen.
Herr, erbarme Dich, dreimal.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Vater unser, der Du bist in den Himmeln, geheiligt werde Dein Name. Dein Königtum komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser notwendiges Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Priester: Denn Dein ist das Königtum und die Macht und die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Wir: Amen.
Herr, erbarme Dich, zwölfmal. Ehre, jetzt.
Kommt, lasst uns anbeten Gott, unseren König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus, Gott, unserem König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus Selbst, unserem König und Gott.
Und die Psalme.
Psalm 83: Wie geliebt sind Deine Zelte, Herr der Mächte. Es sehnt sich und vergeht meine Seele nach den Höfen des Herrn. Mein Herz und mein Fleisch frohlockten über den lebendigen Gott. Denn der Sperling fand eine Wohnstatt für sich, und die Turteltaube für sich ein Nest, wohin sie ihre Jungen legen wird: Deine Altäre, Herr der Mächte, mein König und mein Gott. Selig, die in Deinem Hause wohnen, von Ewigkeit zu Ewigkeit werden sie Dich loben. Selig der Mann, der von Dir her seinen Beistand hat. Aufgänge hat er festgesetzt in seinem Herzen zum Tränental, zum Ort, den er sich gesetzt. Denn der Gesetzgeber wird Segnungen geben: sie werden wandeln von Kraft zu Kraft; der Gott der Götter wird geschaut werden in Sion. Herr, Gott der Mächte, erhöre mein Gebet, nimm es zu Ohren, o Gott Jakobs. Unser Beschirmer, schaue, o Gott, und sieh auf das Angesicht Deines Gesalbten. Denn besser ist ein einziger Tag in Deinen Höfen, mehr als tausende sonst. Ich habe es mir erwählt, lieber im Hause meines Gottes beiseitegeworfen zu werden, als zu wohnen in den Zelten der Sünder. Denn Erbarmen und Wahrheit liebt Gott, der Herr; Gnade und Herrlichkeit wird Er geben; nicht wird der Herr jene der Güter berauben, die da wandeln in Unschuld. Herr, Gott der Mächte, selig der Mensch, der da hofft auf Dich.
Psalm 84: Du hast Wohlgefallen gefunden, Herr, an Deinem Land, hast gewendet die Gefangenschaft Jakobs, hast Deinem Volk die Gesetzlosigkeiten vergeben und all ihre Sünden bedeckt. Du hast all Deinen Zorn beruhigt, Dich abgewandt vom Zorn Deines Grimms. Bekehre uns, Du Gott unseres Heils, und wende Deinen Grimm von uns ab. Willst Du uns denn auf ewig zürnen? Oder ausdehnen Deinen Zorn von Geschlecht zu Geschlecht? O Gott, wenn Du uns zur Umkehr gebracht hast, wirst Du uns beleben, und Dein Volk wird frohgemut sein über Dich. Zeige uns, Herr, Dein Erbarmen, ja, mögest Du uns Deine Errettung geben. Ich will hören, was Gott, der Herr, in mir reden wird. Denn Er wird Frieden reden zu Seinem Volk und zu Seinen Gottseligen und zu denen, die ihr Herz umkehren zu Ihm. Überdies ist Seine Errettung nahe denen, die Ihn fürchten, auf dass Herrlichkeit wohne in unserem Land. Erbarmen und Wahrheit sind einander begegnet, Gerechtigkeit und Friede haben einander geküsst. Wahrheit ging auf aus der Erde, und Gerechtigkeit neigte sich aus dem Himmel hervor. Denn Güte wird der Herr geben, und unsere Erde wird geben ihre Frucht. Gerechtigkeit wird vor Ihm vorangehen, und Seine Schritte wird Er machen zum Weg.
Psalm 85: Neige, Herr, Dein Ohr, und erhöre mich; denn arm und bedürftig bin ich. Bewahre meine Seele; denn ich bin gottselig. Errette, mein Gott, Deinen Knecht, der auf Dich hofft. Erbarme Dich meiner, Herr; denn zu Dir werde ich schreien den ganzen Tag. Mache frohgemut die Seele Deines Knechtes; denn zu Dir habe ich meine Seele erhoben. Denn Du, Herr, bist gütig, milde und vielerbarmend gegenüber allen, die Dich anrufen. Nimm zu Ohren, Herr, mein Gebet, und merke auf die Stimme meines Flehens. Am Tage meiner Bedrängnis schrie ich zu Dir; denn Du hast mich erhört. Keiner ist Dir gleich unter den Göttern, Herr, und nichts ist gemäß Deinen Werken. Alle Nationen, die Du gemacht, werden kommen und anbeten vor Dir, Herr, und sie werden Deinen Namen verherrlichen. Denn groß bist Du und einer, der Wundertaten wirkt. Du bist Gott allein. Leite mich, Herr, auf Deinem Weg, und ich will wandeln in Deiner Wahrheit; frohgemut sei mein Herz, dass es fürchte Deinen Namen. Ich will Dich bekennen, Herr, mein Gott, mit meinem ganzen Herzen und Deinen Namen verherrlichen auf ewig. Denn groß ist Dein Erbarmen gegen mich; ja, Du hast erlöst meine Seele aus dem untersten Hades. O Gott, Gesetzwidrige standen auf wider mich, eine Versammlung von Mächtigen trachtete nach meiner Seele, und Dich haben sie nicht vor ihre Augen gestellt. Doch Du, Herr, mein Gott, bist mitleidvoll und erbarmungsreich, langmütig und vielerbarmend und wahrhaftig. Blicke her auf mich und erbarme Dich meiner. Gib Deine Kraft Deinem Knecht, und errette den Sohn Deiner Magd. Tue an mir ein Zeichen zum Guten, und sehen sollen es und beschämt werden, die mich hassen; denn Du, Herr, hast mir geholfen und mich getröstet.
Und nochmals: Tue an mir ein Zeichen zum Guten, und sehen sollen es und beschämt werden, die mich hassen; denn Du, Herr, hast mir geholfen und mich getröstet.
Ehre, jetzt. Alleluïa, dreimal. Herr, erbarme Dich, dreimal.

Tropare

Ton 5. Tropar des Triodions.
Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten / und denen in den Gräbern das Leben geschenkt.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Ton 1. Tropar des Sonntags.
Obwohl der Stein von den Juden versiegelt war / und Soldaten deinen reinen Leib bewachten, / erstandest du am dritten Tage, Erlöser, / und schenktest der Welt das Leben. / Deshalb riefen die Mächte der Himmel dir zu, Lebenspender: / „Ehre sei deiner Auferstehung, Christus, / Ehre sei deiner königlichen Herrschaft, / Ehre deinem Heilswerk, // einzig Menschenliebender.“
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion:Der Du um unseretwillen geboren wurdest aus einer Jungfrau und die Kreuzigung erduldet hast, o Guter, der Du durch den Tod den Tod beraubt und die Auferweckung gezeigt als Gott, sieh' nicht hinweg über die, welche Du gebildet hast mit Deiner Hand; erzeige Deine Menschenliebe, Erbarmungsreicher, nimm an die Gottesgebärerin, die Dich gebar, da sie Fürbitte für uns einlegt, und errette, unser Erretter, ein verzweifeltes Volk.

Vers der Stunde

Gib uns doch nicht preis bis ans Ende, um Deines heiligen Namens willen, löse nicht auf Deinen Bund und entferne nicht Dein Erbarmen von uns, um Abrahams willen, des von Dir Geliebten, und um Isaaks willen, Deines Knechtes, und Israëls, Deines Heiligen.

Trishagion bis Vater unser

Trishagion bis Vater unser. Priester: Denn Dein ist das Königtum… Wir: Amen.

Kondak

Ton 8. Kondak des Triodions.
Bist Du auch ins Grab hinabgestiegen, Unsterblicher, so hast Du doch zerstört des Hades Gewalt und bist auferstanden als Sieger, Christus Gott, riefst zu den Frauen, die trugen den Balsam: „Freut euch!“ Und den Aposteln schenktest Du Frieden, Der Du gewährst den Dahingesunkenen die Auferstehung.
L: Herr, erbarme Dich, vierzigmal.
Du zu jeder Zeit und zu jeder Stunde im Himmel und auf Erden angebeteter und verherrlichter Christus, Gott, Du Langmütiger, Vielerbarmender, Vielbarmherziger, der Du die Gerechten liebst und Dich der Sünder erbarmst, der Du alle zum Heile rufst durch die Verheißung der künftigen Güter; Du selbst, Herr, nimm auch unsere Gebete in dieser Stunde an und richte unser Leben aus nach Deinen Geboten. Heilige unsere Seelen, reinige die Leiber, berichtige die Überlegungen, läutere die Gedanken und erlöse uns von jeder Bedrängnis, Schlechtigkeit und Qual. Umfriede uns mit Deinen heiligen Engeln, damit wir durch ihr Heer bewacht und geführt zur Einheit des Glaubens gelangen und zur Erkenntnis Deiner unzugänglichen Herrlichkeit, denn gesegnet bist Du in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Herr, erbarme Dich, dreimal. Ehre, jetzt.
Die du geehrter bist als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim, die du unversehrt Gott, das Wort, geboren hast, dich, die wahrhafte Gottesgebärerin, wir hochpreisen.
Im Namen des Herrn, Vater, segne.
Priester: Gott, übe Mitleid mit uns und segne uns, Er lasse Sein Angesicht über uns erscheinen und erbarme Sich unser.
Wir: Amen.
Danach das Gebet des Hl. Basileios des Großen:
Gebieter, Herr Jesus Christus, unser Gott, der Du langmütig warst gegen unsere Verfehlungen und uns bis zur gegenwärtigen Stunde geführt hast, in der Du, am lebenspendenden Holze hangend, dem einsichtigen Räuber den Eintritt ins Paradies gebahnt und durch den Tod den Tod vernichtet hast, sei uns, Deinen sündigen und unwürdigen Knechten und Mägden, gnädig. Denn wir haben gesündigt und gesetzlos gehandelt und sind nicht würdig, unsere Augen zu erheben und zur Höhe des Himmels zu blicken, weil wir den Weg Deiner Gerechtigkeit verlassen haben und gewandelt sind nach dem Willen unserer Herzen. Wir flehen aber zu Deiner unvergleichlichen Güte: Schone uns, Herr, nach der Fülle Deines Erbarmens und errette uns um Deines heiligen Namens willen; denn unsere Tage sind in Eitelkeit vergangen. Entreiße uns der Hand des Widersachers, vergib uns die Sünden und töte unsere fleischliche Gesinnung, damit wir den alten Menschen ablegen, den neuen anziehen und Dir, unserem Gebieter und Fürsorger, leben und so – Deinen Anordnungen nachfolgend – zur ewigen Ruhe gelangen, wo da ist die Wohnung aller Frohgemuten. Denn Du bist wahrhaftig die wahre Freude und das wahre Frohlocken derer, die Dich lieben, Christus, unser Gott, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, samt Deinem anfanglosen Vater und Deinem allheiligen und guten und lebenschaffenden Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.

Typika

Wird die Typika vor den königlichen Stunden an einem Tag gelesen, an dem eine Liturgie zelebriert wird, sprechen der Priester mit dem Diakon die Eingangsgebete traditionsgemäß während der königlichen Stunden auf dem Ambo. Im Anschluss bitten sie einander und das Volk um Vergebung, ziehen im Altar die Priestergewänder an und beginnen die Proskomidie. Doch die Eingangsgebete und die Proskomidie können auch vor den Königlichen Stunden vollzogen werden.
Psalm 102: Segne, meine Seele, den Herrn, und alles, was in mir ist, seinen heiligen Namen. Segne, meine Seele, den Herrn, und vergiss nicht all seine Vergeltungen. Ihn, der all deine Gesetzlosigkeiten sühnt und all deine Gebrechen heilt, der dein Leben vom Verderben erlöst und dich krönt in Erbarmen und Mitleid, der mit Gutem dein Verlangen stillt; deine Jugend wird sich erneuern gleich der des Adlers. ‹Es› übt ja Erbarmung der Herr und Gericht für alle, die Unrecht erleiden. Kundgetan hat er dem Moses seine Wege, den Söhnen Israëls seinen Willen. Mitleidvoll und erbarmungsreich ‹ist› der Herr, langmütig und vielerbarmend: nicht bis ans Ende wird er zürnen und nicht auf ewig grollen. Nicht nach unseren Gesetzlosigkeiten hat er uns getan, und nicht nach unseren Sünden uns vergolten. Denn wie des Himmels Höhe über die Erde ragt, so hat der Herr sein Erbarmen stark gemacht über denen, die ihn fürchten. So fern der Aufgang vom Untergang ist, so weit hat er unsere Gesetzlosigkeiten von uns entfernt. Wie ein Vater Mitleid übt mit den Söhnen, so hat der Herr Mitleid geübt mit denen, die ihn fürchten. Denn er kennt ja unser Gebilde, er gedachte dessen, dass wir Staub sind. Der Mensch, wie Gras sind seine Tage, wie eine Blume des Feldes, so wird er verblüh’n. Denn geht ein Hauch durch ihn hindurch, so wird er nicht mehr sein und seinen Platz nicht mehr wiedererkennen. Das Erbarmen des Herrn aber ist von Ewigkeit her und bis in Ewigkeit über denen, die ihn fürchten. Und seine Gerechtigkeit ist über den Kindeskindern, bei denen, die seinen Bund bewahren und seiner Gebote gedenken, um sie zu erfüllen. Der Herr hat seinen Thron im Himmel bereitet, und sein Königtum gebietet über das All. Segnet den Herrn, all seine Engel, Mächtige in Kraft, die ihr sein Wort vollbringt, sobald ihr hört den Ruf seiner Worte. Segnet den Herrn, all seine Mächte, seine Diener, die ihr seinen Willen tut. Segnet den Herrn, all seine Werke; an jedem Orte seiner Herrschaft: segne, meine Seele, den Herrn.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Psalm 145: Lobe, meine Seele, den Herrn: loben will ich den Herrn in meinem Leben, will singen meinem Gott, solange ich bin. Setzt euer Vertrauen nicht auf Fürsten, auf Menschensöhne, bei denen keine Rettung ist. Entschwinden wird sein Geist, und er wird zurückkehren zu seiner Erde; an jenem Tage werden all seine Pläne zunichte. Selig, dessen Helfer der Gott Jakobs, dessen Hoffnung auf dem Herrn, seinem Gott, der geschaffen den Himmel und die Erde, das Meer und alles in ihnen, der schützet die Wahrheit auf ewig, der Gericht hält für die Unrecht Leidenden, der Speise gibt den Hungernden. Der Herr löst die Gefesselten, der Herr schenkt Weisheit den Blinden, der Herr richtet auf die Niedergestürzten, der Herr liebt die Gerechten. Der Herr schützt die Zugewanderten, der Waise und der Witwe wird er sich annehmen und den Weg der Sünder vernichten. König wird der Herr sein auf ewig; dein Gott, o Sion, von Geschlecht zu Geschlecht.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
O einziggezeugter Sohn und Wort Gottes, der Du unsterblich bist und angenommen hast, unserer Errettung wegen Fleisch zu werden aus der heiligen Gottesgebärerin und Immer-Jungfrau Maria, ohne Veränderung bist Du Mensch geworden und hast als Gekreuzigter, Christus Gott, durch den Tod den Tod zertreten, Du einer der Heiligen Dreiheit, gleichverherrlicht mit dem Vater und dem Heiligen Geist, errette uns.

Seligpreisungen

In Deinem Königtum gedenke unser, o Herr, wenn Du kommst in Deinem Königtum.
Selig die Armen im Geiste; denn ihrer ist das Königtum der Himmel.
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig die Sanftmütigen; denn sie werden das Land erben.
Selig die nach der Gerechtigkeit Hungernden und Dürstenden; denn sie werden gesättigt werden.
Selig die Erbarmungsreichen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig die Reinen im Herzen; denn sie werden Gott schauen.
Selig die Friedensstifter; denn sie werden Söhne Gottes heißen.
Selig die um der Gerechtigkeit willen Verfolgten; denn ihrer ist das Königtum der Himmel.
Selig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und jegliches böse Wort lügnerisch wider euch reden um meinetwillen.
Freut euch und frohlocket; denn euer Lohn ist groß in den Himmeln.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Gedenke unser, o Herr, wenn Du kommst in Deinem Königtum.
Gedenke unser, o Gebieter, wenn Du kommst in Deinem Königtum.
Gedenke unser, o Heiliger, wenn Du kommst in Deinem Königtum.
Der himmlische Chor besingt Dich in Hymnen und spricht: Heilig, heilig, heilig, Herr Sabaoth, erfüllt sind Himmel und Erde von Deiner Herrlichkeit.
Kommt zu Ihm und werdet erleuchtet und euer Angesicht wird nicht beschämt.
Der himmlische Chor besingt Dich in Hymnen und spricht: Heilig, heilig, heilig, Herr Sabaoth, erfüllt sind Himmel und Erde von Deiner Herrlichkeit.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Der Chor der heiligen Engel und Erzengel, mit allen himmlischen Mächten, besingt Dich in Hymnen und spricht: Heilig, heilig, heilig, Herr Sabaoth, erfüllt sind Himmel und Erde von Deiner Herrlichkeit.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.

Glaubensbekenntnis

Das Glaubensbekenntnis wird nur dann gelesen, wenn an diesem Tag keine Göttliche Liturgie gefeiert wird. Z. B. wenn sie an einem Freitag nach den königlichen Stunden gelesen werden.
[ Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allherrscher, / den Schöpfer des Himmels und der Erde, alles Sichtbaren und Unsichtbaren, / und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes einziggezeugten Sohn, / den aus dem Vater Gezeugten vor aller Zeit, / Licht vom Lichte, wahren Gott vom wahren Gott, / gezeugt, nicht geschaffen, den dem Vater Wesenseinen, durch den alles geworden ist, / den für uns Menschen und zu unserer Errettung von den Himmeln Herabgestiegenen / und Fleischgewordenen aus dem Heiligen Geist und der Jungfrau Maria und Menschgewordenen, / den für uns unter Pontius Pilatus Gekreuzigten, der gelitten hat und begraben worden ist, / den am dritten Tage Auferstandenen gemäß den Schriften, / den in die Himmel Aufgestiegenen und zur Rechten des Vaters Sitzenden, / den mit Herrlichkeit Wiederkommenden, zu richten die Lebenden und die Toten, dessen Königtum ohne Ende sein wird, / und an den Heiligen Geist, den Herrn, den Lebenschaffenden, den aus dem Vater Hervorgehenden, / den mit dem Vater und dem Sohn Angebeteten und Verherrlichten, der gesprochen hat durch die Propheten, / an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. / Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. / Ich erwarte die Auferstehung der Toten // und das Leben der künftigen Welt. Amen. ]
Erlass, vergib und verzeihe, o Gott, unsere Verfehlungen, die absichtlichen und unabsichtlichen, die in Werk und Wort, die bewussten und unbewussten, die in der Nacht und am Tage, die der Geistkraft und dem Verstande nach, sie alle verzeihe uns als Guter und Menschenliebender.
Vater unser, der Du bist in den Himmeln, geheiligt werde Dein Name. Dein Königtum komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser notwendiges Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
P: Denn Dein ist das Königtum und die Macht und die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     L: Amen.
Herr, erbarme Dich, vierzigmal.

Gebet

Allheilige Dreiheit, wesenseine Herrschaft, unteilbares Königtum, Ursache alles Guten, habe doch Wohlgefallen auch an mir, dem Sünder: Mache fest und verständig mein Herz und nimm hinweg meine ganze Ruchlosigkeit, erleuchte meinen Verstand, damit ich stets verherrliche, in Hymnen singe, anbete und sage: Einer ist heilig, einer der Herr, Jesus Christus, zur Verherrlichung Gottes des Vaters. Amen.
Nur dann, wenn an diesem Tag keine Göttliche Liturgie zelebriert wird, wird dreimal Gesegnet sei der Name des Herren sowie der Psalm 33 gelesen.
[ Gesegnet sei der Name des Herren, von nun an bis in Ewigkeit. Dreimal.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Psalm 33: Segnen will ich den Herrn zu jeder Zeit, stets ‹ist› sein Lob in meinem Munde. Im Herrn wird sich meine Seele rühmen, hören sollen ‹es› die Sanftmütigen und frohgemut sein. Hochpreiset den Herrn mit mir, und lasset uns gemeinsam seinen Namen erhöhen. Ich suchte den Herrn, und er hat mich erhört, und aus all meinen Bedrängnissen hat er mich erlöst. Kommet zu ihm und werdet erleuchtet, und eure Angesichter werden gewiss nicht beschämt. Dieser Arme schrie, und der Herr erhörte ihn, und aus all seinen Bedrängnissen hat er ihn errettet. Lagern wird sich ein Engel des Herrn rings um jene, die ihn fürchten, und er wird sie erlösen. Kostet und seht, dass der Herr gütig ist; selig der Mann, der da hofft auf ihn. Fürchtet den Herrn, ihr all seine Heiligen; denn keinen Mangel gibt es für jene, die ihn fürchten. Reiche sind arm geworden und haben gehungert, doch denen, die den Herrn suchen, wird fehlen kein Gut. Kommt, ihr Kinder, höret mich, die Furcht des Herrn will ich euch lehren. Wer ist ein Mensch, der ‹das› Leben will, der ‹es› liebt, gute Tage zu sehen? Halte zurück deine Zunge vom Bösen und deine Lippen, dass sie keinen Trug reden. Wende dich ab vom Bösen und tue das Gute; suche den Frieden und jage ihm nach. Die Augen des Herrn ‹achten› auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Flehen. Das Angesicht des Herrn aber ist wider die Übeltäter, ihr Gedächtnis von der Erde auszulöschen. ‹Es› schrien die Gerechten, und der Herr erhörte sie, aus all ihren Bedrängnissen hat er sie erlöst. Nahe ist der Herr den Zerknirschten im Herzen, und die Demütigen im Geiste wird er erretten. Zahlreich sind die Bedrängnisse der Gerechten, doch aus ihnen allen wird der Herr sie erlösen. Der Herr bewahrt all ihre Gebeine, nicht eines von ihnen wird zerschlagen werden. Der Tod der Sünder ist übel, und die den Gerechten hassen, werden sich verfehlen. Erlösen wird der Herr die Seelen seiner Knechte, und keineswegs werden sich verfehlen alle, die da hoffen auf ihn. ]
D: Weisheit.
     Ch: Würdig ist es in Wahrheit, dich seligzupreisen, die Gottesgebärerin, die Immerseliggepriesene und Allmakellose und Mutter unseres Gottes.
P: Allheilige Gottesgebärerin, rette uns.
     Ch: Die du geehrter bist als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim, die du unversehrt Gott, das Wort geboren hast, dich, die wahrhafte Gottesgebärerin, wir hochpreisen.
P: Ehre Dir, Christus, unser Gott, Ehre Dir.
     Ch: Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Herr erbarme Dich, dreimal. Segne.
Die Entlassung auf dem Ambo, vor geschlossenen königlichen Türen:
P: Christus, unser wahrer Gott, auf die Fürbitten seiner allreinen Mutter, der heiligen, herrlichen und allgepriesenen Apostel und aller Heiligen, erbarme sich unser und errette uns als Guter und Menschenliebender.
     Ch: Amen.
     Ch: Unseren großen Herrn und Vater Kyrill, / den heiligsten Patriarchen von Moskau und ganz Rus‘, / und unseren hochgeweihten Herrn N., / den Metropoliten (oder Erzbischof, oder Bischof) von N., / unseres gottbeschützten Landes/ den Vorsteher, die Brüder und die Mitglieder dieser heiligen Kirche, / und alle orthodoxen Christen, / erhalte, o Herr, auf viele Jahre.

GROßE VESPER

zusammen mit der
LITURGIE DES HL. BASILEIOS DES GROßEN

Die Göttliche Liturgie besteht aus einer Vesper, die zum Trishagion in die Liturgie des Hl. Basileios des Großen übergeht.
D: Segne, Gebieter.
P: Gesegnet das Königtum des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     Ch: Amen.

Trishagion bis Vater unser:

L: Heiliger Gott, Heiliger Starker, Heiliger Unsterblicher, erbarme Dich unser, dreimal.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Allheilige Dreiheit, erbarme Dich unser. Herr, sei gnädig ob unserer Sünden. Gebieter, verzeih uns unsere Gesetzlosigkeiten. Heiliger, suche unsere Schwächen heim und heile sie um Deines Namens willen.
Herr, erbarme Dich, dreimal.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Vater unser, der Du bist in den Himmeln, geheiligt werde Dein Name. Dein Königtum komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser notwendiges Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
P: Denn Dein ist das Königtum und die Macht und die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     L: Amen.
Herr, erbarme Dich, zwölfmal.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Kommt, lasst uns anbeten Gott, unseren König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus Gott, unserem König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus selbst, unserem König und Gott.
Klerus im Altar: Kommt, lasst uns anbeten Gott, unseren König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus, Gott, unserem König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus Selbst, unserem König und Gott.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Ihm.

Psalm 103, Eingangspsalm

     L: Segne, meine Seele, den Herrn. Herr, mein Gott, hocherhaben bist Du gar sehr. Mit Bekenntnis und Erhabenheit hast Du Dich bekleidet, hast Dich mit Licht umhüllt wie mit einem Gewand, ausgespannt den Himmel wie ein Zelttuch. Der Seine Obergemächer in Wassern birgt, Der Wolken zu Seiner Steige setzt, wandelt auf den Flügeln der Winde. Der Seine Engel zu Geistern erschafft und Seine Diener zu feuriger Flamme. Der die Erde auf ihren festen Stand gegründet, nicht wird sie sich neigen auf immer und ewig. Der Abgrund ist Sein Umhang wie ein Gewand, auf den Bergen werden stehen die Wasser. Sie werden fliehen vor Seiner Schelte, zagen vor der Stimme Deines Donners. Sie steigen Berge empor und Ebenen hinab an den Ort, den Du ihnen begründet. Eine Grenze hast Du gesetzt, die sie nicht überschreiten werden, noch sich wenden, die Erde zu bedecken. Der Quellen entsendet in Klüften, zwischen den Bergen hindurch werden fließen die Wasser. Sie werden tränken alle Tiere des Feldes, die Wildesel werden empfangen für ihren Durst. An ihnen werden sich die Vögel des Himmels niederlassen, aus den Felsen heraus ihre Stimme geben. Der die Berge tränkt aus Seinen Obergemächern: von der Frucht Deiner Werke wird gesättigt werden die Erde. Der Gras aufgehen lässt dem Vieh und frisches Grün den Menschen zum Dienst, um Brot hervorzubringen aus der Erde – und Wein erfreut das Herz des Menschen –, das Angesicht heiter zu machen mit Öl; und Brot stützt des Menschen Herz. Gesättigt werden die Hölzer der Ebene, die Zedern des Libanon, die Du gepflanzt. Dort werden die Sperlinge nisten; die Wohnstatt des Reihers führt sie an. Die hohen Berge sind den Hirschen und der Fels den Hasen eine Zuflucht. Er schuf den Mond für die Zeiten; die Sonne kennt ihren Untergang. Du setztest Finsternis, und es ward Nacht, in ihr werden umherschweifen alle Tiere des Waldes, junge Löwen, die brüllen, um zu reißen und von Gott ihre Nahrung zu suchen. Die Sonne ging auf, und sie sammelten sich und werden sich niederlegen auf ihren Lagern. Der Mensch wird ausgehen zu seinem Werk und zu seinem Wirken bis zum Abend. Wie hocherhaben sind Deine Werke, o Herr, alle hast Du in Weisheit geschaffen; erfüllt ward die Erde von Deiner Schöpfung. Da ist das große und weite Meer, dort sind Kriechtiere ohne Zahl, kleine Lebewesen samt großen. Dort fahren Schiffe einher; da ist dieser Drache, den Du gebildet, darin zu spielen. Alle warten auf Dich, dass Du ihre Speise gebest zur rechten Zeit. Gibst Du ihnen, werden sie sammeln. Öffnest Du Deine Hand, werden sie allesamt erfüllt sein von Güte. Doch wendest Du ab Dein Angesicht, werden sie aufgewühlt sein; Du wirst hinwegnehmen ihren Geist, und sie werden dahinschwinden und zurückkehren zu ihrem Staub. Du wirst aussenden Deinen Geist, und sie werden erschaffen werden, und Du wirst erneuern das Angesicht der Erde. Es sei die Herrlichkeit des Herrn auf ewig; erfreuen wird sich der Herr Seiner Werke, Der auf die Erde blickt und sie zittern lässt, Der die Berge anrührt, und sie rauchen. Singen will ich dem Herrn in meinem Leben, will Psalmen singen meinem Gott, solange ich bin. Süß sei Ihm meine Zwiesprache, ich aber will mich des Herrn erfreuen. Dahinschwinden mögen die Sünder von der Erde und die Gesetzlosen, so dass sie nicht mehr sind. Segne meine Seele den Herrn.
Die Sonne kennt ihren Untergang. Du setztest Finsternis, und es ward Nacht.
Wie hocherhaben sind Deine Werke, o Herr, alle hast Du in Weisheit geschaffen.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Alleluïa, alleluïa, alleluïa. Ehre Dir, o Gott. Dreimal.

Große Ektenie

D: In Frieden lasst uns beten zum Herrn.
     Ch: Herr, erbarme Dich. Zu jeder Fürbitte.
D: Um den Frieden von oben und die Errettung unserer Seelen lasst uns beten zum Herrn.
D: Um den Frieden der ganzen Welt, den Wohlbestand der heiligen Kirchen Gottes und die Einheit aller lasst uns beten zum Herrn.
D: Für dieses heilige Haus und alle, die mit Glauben, Frömmigkeit und Gottesfurcht hier eintreten, lasst uns beten zum Herrn.
D: Für unseren großen Herrn und Vater, den heiligsten Patriarchen Kyrill, und unseren Herrn, den höchstgeweihten Metropoliten (oder Erzbischof, oder hochgeweihten Bischof) N., für die ehrwürdige Priesterschaft, den Diakonat in Christus, den gesamten Klerus und alles Volk, lasst uns beten zum Herrn.
D: Für unser gottgeschütztes Land und für alle, die es regieren und beschützen, lasst uns beten zum Herrn.
D: Für diese Stadt (oder dieses Dorf, oder dieses heilige Kloster), für jede Stadt, alles Land und die Gläubigen, die darin leben, lasst uns beten zum Herrn.
D: Um günstige Witterung, reichen Ertrag der Früchte der Erde und friedliche Zeiten, lasst uns beten zum Herrn.
D: Für die Reisenden, die Kranken, Notleidenden und Gefangenen und um ihre Errettung lasst uns beten zum Herrn.
D: Dass wir erlöst werden von aller Bedrängnis, Zorn und Not, lasst uns beten zum Herrn.
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Unserer allheiligen, allreinen, über alles gesegneten und herrlichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immer-Jungfrau Maria mit allen Heiligen eingedenk, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, Gott, anbefehlen.
     Ch: Dir, o Herr.
P: Denn Dir gebührt alle Verherrlichung, Ehre und Anbetung, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit
     Ch: Amen.

„Herr, ich schrie“, Ton 1

Der Diakon weihräuchert die Kirche.
     Ch: Herr, ich schrie zu Dir, erhöre mich; / erhöre mich, Herr.
Erster Chor: Herr, ich schrie zu Dir, erhöre mich; / merk auf die Stimme meines Flehens, / wenn ich zu Dir schreie; // erhöre mich, Herr.
Zweiter Chor: Ausgerichtet werde mein Gebet / wie Weihrauch vor Deinem Angesicht, / das Erheben meiner Hände / sei ein Abendopfer; // erhöre mich, Herr.
     L: Setze, Herr, eine Wache meinem Mund und eine Tür zur Hut meiner Lippen. Neige mein Herz nicht zu Worten der Bosheit, sich in Ausflüchte zu flüchten in Sünden, mit Menschen, die Gesetzlosigkeit üben, ja, mit ihren Auserlesenen will ich mich nimmer verbinden. Ein Gerechter wolle mich erziehen in Erbarmen und mich tadeln; das Öl eines Sünders aber soll nicht salben mein Haupt. Denn noch richtet sich ja mein Gebet gegen ihr Wohlgefallen. Verschlungen wurden ihre Richter nahe am Felsen. Hören werden sie meine Worte, denn sie sind süß. Wie ein wuchtiger Erdklumpen barst auf der Erde, so wurden ihre Gebeine zerstreut an den Hades. Denn auf Dich, Herr, o Herr, sind meine Augen gerichtet; auf Dich habe ich gehofft, nimm meine Seele nicht hinweg. Bewahre mich vor der Schlinge, die sie mir gelegt, und vor den Fallstricken derer, die Gesetzlosigkeit üben. Die Sünder werden fallen in ihr eigenes Netz; ich aber bin für mich allein, bis ich vorübergehe.
Mit meiner Stimme schrie ich zum Herrn, mit meiner Stimme flehte ich zum Herrn. Ich werde vor Ihm mein Flehen ausgießen, meine Bedrängnis vor Ihm kundtun. Während mein Geist aus mir schwand, kanntest doch Du meine Pfade. Auf eben dem Weg, den ich wandelte, haben sie mir eine Schlinge verborgen. Aufmerksam schaute ich zur Rechten und blickte hin, doch keinen gab es, der mich wahrnahm. Mir blieb kein Entrinnen, und keinen gibt es, der meine Seele sucht. Ich schrie zu Dir, Herr, ich sagte: "Du bist meine Hoffnung, mein Anteil im Lande der Lebenden." Merke auf mein Flehen; denn erniedrigt ward ich gar sehr. Erlöse mich von denen, die mich verfolgen; denn zu stark sind sie mir geworden.
Nach jedem Vers wird eine Stichire des Tages oder des Festes gesungen. Sind nicht genug Texte vorhanden, werden manche Stichiren wiederholt.
10: Führe meine Seele heraus aus dem Gefängnis, auf dass ich Deinen Namen bekenne.
Meiner werden die Gerechten harren, bis Du mir vergelten wirst.
8: Aus den Tiefen schrie ich, Herr, zu Dir; Herr, erhöre meine Stimme.
Ton 1. Stichiren des Sonntags.
Heiliger Herr, nimm entgegen / unsere abendlichen Gebete / und gewähre uns Vergebung der Sünden; / denn du bist es allein, // der zeigt der Welt die Auferstehung.
Lass Deine Ohren merken auf die Stimme meines Flehens.
Umringet, ihr Völker, den Sion, / umfasset ihn und gebet auf ihm die Ehre / dem, der erstanden von den Toten; / denn er ist unser Gott, // der uns erlöst hat von unsern Missetaten.
6: Wolltest Du Acht geben auf Gesetzlosigkeiten, Herr, o Herr, wer könnte bestehen? Denn bei Dir ist die Versöhnung.
Kommet, ihr Völker, / wir wollen besingen und verehren Christus / und preisen seine Auferstehung von den Toten; / denn er ist unser Gott, // der erlöst hat die Welt vom Truge des Feindes.
Um Deines Namens willen harrte ich Deiner, Herr; meine Seele harrte auf Dein Wort, meine Seele hoffte auf den Herrn.
Freuet euch, ihr Himmel, / lasset Posaunenschall erklingen, ihr Grundfesten der Erde, / brechet in Freudenrufe aus, ihr Berge. / Denn siehe, der Emmanuel / hat ans Kreuz genagelt unsere Sünden. / Der das Leben gibt, hat den Tod getötet // und den Adam wiederaufgerichtet als der Menschenliebende.
4: Von der Morgenwache bis zur Nacht, von der Morgenwache an hoffe Israel auf den Herrn.
Ton 8. Stichiren des Triodions.
Stöhnend ruft heute der Hades: Mir hätte es gefrommt, ich hätte Marias Sohn nicht aufgenommen. Denn da er zu mir gekommen, hat er meine Herrschaft vernichtet und die ehernen Tore zertrümmert; die Seelen, die ich einst besaß, hat er als Gott erweckt. Ehre sei deinem Kreuze und deiner Auferstehung, о Herr.
Denn beim Herrn ist das Erbarmen und reichliche Erlösung bei Ihm; ja, Er selbst wird Israel von allen seinen Gesetzlosigkeiten erlösen.
Stöhnend ruft heute der Hades: Mir hätte es gefrommt, ich hätte Marias Sohn nicht aufgenommen. Denn da er zu mir gekommen, hat er meine Herrschaft vernichtet und die ehernen Tore zertrümmert; die Seelen, die ich einst besaß, hat er als Gott erweckt. Ehre sei deinem Kreuze und deiner Auferstehung, о Herr.
Lobt den Herrn, all ihr Nationen, lobpreist Ihn, all ihr Völker.
Stöhnend ruft heute der Hades: Dahin sind meine Gewalten. Denn einen Sterblichen nahm ich auf wie einen der Toten. Ganz und gar nicht vermag ich es, ihn festzuhalten, nein, ich werde mit diesem vieler beraubt, die ich beherrschte. Von jeher besaß ich die Toten, doch dieser - schau - erwecket sie alle. Ehre sei deinem Kreuze und deiner Auferstehung, о Herr.
Denn stark ward Sein Erbarmen über uns, und die Wahrheit des Herrn währt in Ewigkeit.
Stöhnend ruft heute der Hades: Verschlungen ist meine Macht. Der Hirt ward gekreuzigt, er hat Adam erweckt. Aller, die ich beherrschte, bin ich beraubt. Und die ich in Macht verschlang, sie alle musste ich ausspein. Der Gekreuzigte hat die Grüfte geleert. Nichts ist Wert des Todes Gewalt. Ehre sei deinem Kreuze und deiner Auferstehung, о Herr.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Ton 6.
Den heutigen Tag hat der große Moses im Bild mystisch vorher entworfen, da er sprach: Und es segnete Gott den siebenten Tag. Denn dieser ist der gesegnete Sabbat. Es ist der Tag der Ruhe, an dem Gottes eingeborener Sohn ausruhte von all seinen Werken: Ob des Heilsplans um seinen Tod ruhte er aus im Fleische und ward wiederum, was er war. Durch die Auferstehung schenkte er uns das ewige Leben, denn er allein ist gütig und menschenfreundlich.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Ton 1. Theotokion des Sonntags. (Dogmatikon)
Sie, die schmuckvolle Zier, die stammt aus den Menschen / und hat geboren den Gebieter, / die himmlische Pforte, lasst sie uns besingen, / Maria, die Jungfrau, das Lied der Körperlosen / und die Zierde der Gläubigen. / Sie hat sich erwiesen als Himmel / und als Tempel der Gottheit. / Sie hat niedergerissen die Scheidewand der Feindschaft, / statt dessen eingeleitet den Frieden / und das Königreich geöffnet. / Da wir nun als Anker des Glaubens sie besitzen, / haben wir zum Verteidiger den Herrn, der ward aus ihr geboren. / Es sei getrost, ja getrost das Volk Gottes. / Denn er selbst wird kämpfen gegen die Feinde // als der Allmächtige.

Einzug der Vesper

Der Diakon geht dem Priester mit dem Evangeliar voran. Der Priester betet leise das Gebet zum Einzug. Text vollständig anzeigen.
D: Weisheit! Aufrecht!
     Ch: Freundliches Licht heiliger Herrlichkeit des unsterblichen Vaters, des himmlischen, heiligen, seligen: Jesus Christus. Da wir gekommen sind zum Untergang der Sonne und geschaut haben das abendliche Licht, besingen wir Vater, Sohn und Heiligen Geist, Gott. Würdig bist Du, zu allen Zeiten mit geziemenden Stimmen besungen zu werden, Gottes Sohn, der Du das Leben gibst; deshalb verherrlicht Dich die Welt.
Wir sprechen kein Prokimenon. Stattdessen folgen die Lesungen der Parimien.

Erste Lesung

D: Weisheit.
     L: Lesung aus dem Buch Genesis.
D: Lasst uns aufmerken.
     L: Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Die Erde war aber wüst und öde, und Finsternis lag auf der Urflut, und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, daß das Licht gut war, und Gott schied das Licht von der Finsternis. Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es ward Abend und ward Morgen: ein erster Tag.
Und Gott sprach: Es werde eine Feste inmitten der Wasser, und sie scheide die Wasser voneinander! Und es geschah also. Gott machte die Feste und schied die Wasser unter der Feste von den Wassern über der Feste. Und Gott nannte die Feste Himmel. Und es ward Abend und ward Morgen: ein zweiter Tag. Und Gott sprach: Das Wasser unter dem Himmel sammle sich an einen Ort, daß das Trockene sichtbar werde! Und es geschah also. Und Gott nannte das Trockene Land, und die Ansammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, daß es gut war. Und Gott sprach: Die Erde lasse sprossen junges Grün: Kraut, das Samen trägt, und Fruchtbäume, die nach ihrer Art Früchte tragen auf der Erde, in denen ihr Same ist! Und es geschah also. Die Erde ließ sprossen junges Grün: Kraut, das Samen trägt nach seiner Art, und Bäume, die Früchte tragen, in denen ihr Same ist, je nach ihrer Art. Und Gott sah, daß es gut war. Und es ward Abend und ward Morgen: ein dritter Tag. (Gen 1,1-13)

Zweite Lesung

D: Weisheit.
     L: Lesung aus der Prophetie von Jesaias.
D: Lasst uns aufmerken.
     L: Mache dich auf, werde licht! Denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn strahlt auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker; doch über dir strahlt auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir, und Völker strömen zu deinem Lichte, und Könige zu dem Glanz, der über dir aufstrahlt. Hebe deine Augen auf und sieh umher: alle sind sie versammelt und kommen zu dir. Deine Söhne kommen von ferne, und deine Töchter werden auf den Armen getragen. Da wirst du schauen und strahlen, dein Herz wird beben und weit werden; denn der Reichtum des Meeres wird sich dir zuwenden, und die Schätze der Völker werden zu dir kommen. Die Menge der Kamele wird dich bedecken, die Dromedare von Midian und Epha; die Sabäer werden allzumal kommen und Gold und Weihrauch bringen und die Ruhmestaten des Herrn verkünden. Alle Schafe von Kedar sammeln sich zu dir, die Widder von Nebajoth stehen dir zu Diensten, kommen auf meinen Altar (mir) zum Wohlgefallen; und mein Bethaus will ich verherrlichen. Wer sind diese, die daherfliegen wie eine Wolke und wie Tauben nach ihren Schlägen? Ja, zu mir sammeln sich die Seefahrer, die Tharsisschiffe voran, deine Söhne aus der Ferne zu bringen; ihr Gold und Silber führen sie mit für den Namen des Herrn, deines Gottes, für den Heiligen Israels, weil er dich verherrlicht. Und Fremde werden deine Mauern bauen, und ihre Könige werden dir dienen; denn in meinem. Zorn habe ich dich geschlagen, doch in meiner Huld mich deiner erbarmt. Deine Tore werden allezeit offenstehen, werden Tag und Nacht nicht geschlossen werden, damit die Schätze der Völker zu dir eingehen unter der Führung ihrer Könige. Denn das Volk und das Königreich, die dir nicht dienen wollen, werden untergehen, und ihre Länder sollen wüste werden. Die Pracht des Libanon wird zu dir kommen, Zypresse, Platane und Buchsbaum zumal, daß sie die Stätte meines Heiligtums zieren, daß ich die Stätte meiner Füße ehre. Und tiefgebückt werden zu dir kommen die Söhne deiner Bedrücker, und alle, die dich geschmäht, werden dir zu Füßen fallen und dich nennen „Stadt des Herrn“, „Sion des Heiligen Israels“. Statt daß du verlassen bist und verhaßt, von niemandem besucht, will ich dich herrlich machen in die Äonen, zur Wonne für alle Geschlechter. Du wirst die Milch der Völker schlürfen, an der Brust der Könige trinken. Und du wirst erkennen, daß ich, der Herr, dein Heiland bin, und dein Erlöser, der Gott Israels. (Jes 60,1-16)

Dritte Lesung

D: Weisheit.
     L: Lesung aus dem Buch Exodus.
D: Lasst uns aufmerken.
     L: Es sprach der Herr zu Moses und Aaron im Lande Ägypten: Dieser Monat soll für euch der erste Monat sein; von ihm an sollt ihr die Monate des Jahres zählen. Sprecht zu der ganzen Gemeinde Israels: Am zehnten Tage dieses Monats nehme sich ein jeder ein Lamm, nach der Zahl der Familien, je ein Lamm für eine Haushaltung. Wenn aber für ein Lamm in einem Hause zu wenige sind, so nehme er es zusammen mit dem Nachbar, der zunächst bei seinem Hause wohnt, nach der Zahl der Seelen; so viele, wie nötig sind, ein Lamm aufzuessen, sollt ihr auf das Lamm rechnen. Ein fehlerloses, männliches, einjähriges Lamm soll es sein; aus den Schafen oder Ziegen sollt ihr es nehmen. Und ihr sollt es aufbehalten bis zum vierzehnten Tage dieses Monats; dann soll die ganze Gemeinde Israels es schlachten um die Abendzeit. Und sie sollen von dem Blute nehmen und die beiden Türpfosten und die Oberschwelle an den Häusern, in denen sie es essen, damit bestreichen, das Fleisch aber sollen sie in derselben Nacht noch essen; am Feuer gebraten sollen sie es essen, und ungesäuertes Brot mit bittern Kräutern dazu. Ihr sollt nichts davon roh oder im Wasser gesotten, sondern am Feuer gebraten, den Kopf mitsamt den Schenkeln und den inneren Teilen. Und ihr sollt davon nichts übriglassen bis zum Morgen. Was aber bis zum Morgen davon übrigbleibt, sollt ihr verbrennen. So sollt ihr es essen: die Lenden gegürtet, die Schuhe an den Füßen und den Stab in der Hand. Ihr sollt es essen in angstvoller Eile; ein Osterlamm für den Herrn ist es. (Ex 12,1-11)

Vierte Lesung

D: Weisheit.
     L: Lesung aus der Prophetie von Jona.
D: Lasst uns aufmerken.
     L: Und es erging das Wort des Herrn an Jonas, den Sohn Amitthais: Auf, gehe nach Ninive, der großen Stadt, und predige wider sie; denn ihre Bosheit ist vor mich gekommen. Aber Jonas machte sich auf, aus dem Angesichte des Herrn hinweg nach Tharsis zu fliehen, und ging nach Joppe hinab. Da fand er ein Schiff, das nach Tharsis fuhr. Er bezahlte den Fahrpreis und stieg ein, um mit nach Tharsis zu fahren, hinweg aus den Augen des Herrn. Aber der Herr warf einen gewaltigen Wind auf das Meer, und es entstand ein gewaltiger Sturm auf dem Meere, so daß das Schiff zu scheitern drohte. Da fürchteten sich die Schiffsleute und schrien ein jeder zu seinem Gott. Und sie warfen die Geräte auf dem Schiff ins Meer, um sich Erleichterung zu schaffen. Jonas aber war in den untersten Schiffsraum hinabgestiegen, hatte sich niedergelegt und schlief fest. Da trat der Schiffshauptmann an ihn heran und sprach zu ihm: Was kommt dich an, zu schlafen? Auf, rufe deinen Gott an; vielleicht nimmt er Rücksicht auf uns, daß wir nicht ver-derben. Dann sprachen sie zueinander: Kommt, wir wollen das Los werfen, damit wir erfahren, um wessen willen uns dieses Unglück trifft. Und sie warfen das Los, und es fiel auf Jonas. Da sprachen sie zu ihm: Sage uns doch: was ist dein Gewerbe, und woher kommst du? wo bist du daheim, und zu welchem Volk gehörst du? Er antwortete ihnen: Ich bin ein Hebräer und verehre den Herrn, den Gott des Himmels, der das Meer und das Trockene gemacht hat. Da fürchteten die Männer sich sehr und sprachen zu ihm: Was hast du da getan! Denn die Männer wußten, daß er vor dem Herrn floh; er hatte es ihnen nämlich gesagt. Und sie sprachen zu ihm: Was sollen wir mit dir machen, daß das Meer ruhig wird und von uns läßt? Denn das Meer wurde immer stürmischer. Er antwortete ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer, so wird das Meer ruhig werden und von euch lassen. Denn ich weiß, daß dieser gewaltige Sturm um meinetwillen über euch gekommen ist. Nun strengten sich die Männer an, das Schiff wieder ans Land zu bringen, aber sie vermochten es nicht; denn das Meer wurde immer stürmischer gegen sie. Da riefen sie den Herrn an und sprachen: Ach Herr, laß uns doch nicht umkommen, wenn wir diesen Mann ums Leben bringen, und rechne uns nicht unschuldiges Blut an; denn du, o Herr, hast nach deinem Wohlgefallen getan. Und sie nahmen Jonas und warfen ihn ins Meer. Da stand das Meer ab von seinem Wüten. Es kam aber große Furcht vor dem Herrn über die Männer, und sie schlachteten dem Herrn ein Opfer und taten Gelübde. Und der Herr entbot einen großen Fisch, Jonas zu verschlingen, und Jonas war drei Tage und drei Nächte in dem Bauche des Fisches. Da betete Jonas im Bauche des Fisches zu dem Herrn, seinem Gott, und sprach: Aus meiner Not rief ich zu dem Herrn, und er erhörte mich. Aus dem Schoß der Unterwelt schrie ich, du hörtest meine Stimme. Du warfst mich in die Tiefe, mitten ins Meer, und die Flut umschloß mich; all deine Wogen und Wellen gingen über mich hin. Schon dachte ich, ich sei verstoßen, hinweg aus deinen Augen. Wie werde ich je wieder schauen deinen heiligen Tempel? Die Wasser gingen mir bis an die Seele, die Tiefe umschloß mich, Meertang umschlang mein Haupt an den Gründen der Berge. Ich war hinabgefahren in die Erde, ihre Riegel schlössen sich hinter mir auf ewig; da zogst du mein Leben empor aus der Grube, o Herr, mein Gott! Als meine Seele in mir verzagte, gedachte ich des Herrn, und mein Gebet drang zu dir in deinen heiligen Tempel. Die an nichtige Götzen sich halten, verlassen (ihn), ihre Zuflucht. Ich aber will mit lautem Danken dir Opfer bringen; was ich gelobt habe, will ich erfüllen! Die Hilfe steht bei dem Herrn. Und der Herr gebot dem Fisch, und er spie Jonas ans Land.
Danach erging das Wort des Herrn zum zweitenmal an Jonas: Auf, gehe nach Ninive, der großen Stadt, und predige ihr, was ich dir sagen werde. Und Jonas machte sich auf und ging nach Ninive gemäß dem Befehl des Herrn. Ninive aber war eine über alle Maßen große Stadt, drei Tagereisen zu durchwandern. Und Jonas begann in die Stadt hineinzugehen, eine Tagereise weit; dann predigte er: Noch vierzig Tage, und Ninive ist zerstört! Und die Leute von Ninive glaubten Gott und riefen ein Fasten aus, und groß und klein legte Trauer an. Und die Kunde drang bis vor den König von Ninive. Da stand er auf von seinem Throne, tat seinen Mantel von sich, bedeckte sich mit dem Trauergewand und setzte sich in die Asche. Dann ließ er ausrufen und verkünden in Ninive: „Auf Befehl des Königs und seiner Großen: Menschen und Vieh, Rinder und Schafe, sollen nichts genießen, sie sollen nicht weiden noch Wasser trinken. Sie sollen sich in Trauer hüllen, Menschen und Vieh, und mit Macht zu Gott rufen und sollen sich ein jeder bekehren von seinem bösen Wandel und von dem Frevel, der an seinen Händen ist. Wer weiß, vielleicht gereut es Gott doch noch, und er läßt ab von seinem grimmigen Zorn, daß wir nicht untergehen.“ Als nun Gott ihr Tun sah, daß sie sich von ihrem bösen Wandel bekehrten, ließ er sich das Unheil gereuen, das er ihnen angedroht hatte, und er tat es nicht. Das verdroß Jonas gar sehr, und er ward zornig. Und so betete er zum Herrn und sprach: Ach Herr, das ist's eben, was ich mir sagte, als ich noch in meinem Lande war. Darum wollte ich auch das erstemal nach Tharsis fliehen. Denn ich wußte ja, daß du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langmütig und reich an Huld, und daß dich des Übels gereut. Und nun, o Herr, nimm doch meine Seele von mir; denn es ist mir lieber, ich sterbe, als daß ich noch weiterlebe. Da antwortete der Herr: Ist es recht, daß du so zürnst? Danach ging Jonas zur Stadt hinaus und ließ sich östlich der Stadt nieder. Er baute sich dort eine Hütte und saß darunter im Schatten, bis er sähe, wie es der Stadt ergehen würde. Und Gott der Herr entbot einen Rizinus; der wuchs über Jonas empor, um seinem Haupte Schatten zu geben und ihm so seinen Unmut zu nehmen. Über diesen Rizinus freute sich Jonas sehr. Als aber am folgenden Tage die Morgenröte aufstieg, entbot Gott einen Wurm; der stach den Rizinus, so daß er verdorrte. Und als die Sonne aufging, entbot Gott einen schwülen Ostwind, und die Sonne stach auf Jonas Haupt, so daß er matt wurde. Da wünschte er sich den Tod und sprach: Es ist mir lieber, ich sterbe, als daß ich noch weiterlebe. Gott aber sprach zu Jonas: Ist es recht, daß du so zürnst um des Rizinus willen? Er antwortete: Ja, mit Recht zürne ich so, daß mir das Leben verleidet ist. Da sprach der Herr: Dich jammert des Rizinus, um den du doch keine Mühe gehabt und den du nicht großgezogen hast, der in einer Nacht geworden und in einer Nacht verdorben ist. Und mich sollte der großen Stadt Ninive nicht jammern, in der über hundertzwanzig-tausend Menschen sind, die zwischen rechts und links noch nicht unterscheiden können, dazu die Menge Vieh? (Jona 1,1 - 4,11)

Fünfte Lesung

D: Weisheit.
     L: Lesung aus dem Buch Josua.
D: Lasst uns aufmerken.
     L: Als nun die Israeliten in Gilgal lagerten, hielten sie Ostern am vierzehnten Tage des Monats am Abend in der Steppe von Jericho. Und sie aßen am Tage nach Ostern vom Ertrag des Landes, ungesäuertes Brot und geröstetes Korn. An ebendiesem Tage hörte das Manna auf, als sie vom Ertrag des Landes aßen, und die Israeliten bekamen kein Manna mehr, sondern in jenem Jahre aßen sie von den Früchten des Landes Kanaan.
Als aber Josua bei Jericho war, erhob er einst seine Augen und sah, wie ein Mann ihm gegenüberstand, das blanke Schwert in der Hand. Und Josua ging auf ihn zu und sprach zu ihm: Gehörst du zu uns oder zu unseren Feinden? Er sprach: Nein, sondern ich bin der Oberste über das Heer des Herrn; eben jetzt bin ich gekommen. Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde, betete an und sprach zu ihm: Was hat mein Herr seinem Knechte zu sagen? Und der Oberste über das Heer des Herrn sprach zu Josua: Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn die Stätte, da du stehst, ist heilig. Und Josua tat also. (Jos 5,10-15)

Sechste Lesung

D: Weisheit.
     L: Lesung aus dem Buch Exodus.
D: Lasst uns aufmerken.
     L: Die Kinder Israels brachen von Sukkoth auf und lagerten sich in Etham am Rande der Wüste. Der Herr aber zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um ihnen den Weg zu zeigen, und des Nachts in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie bei Tag und bei Nacht wandern könnten. Nie wich die Wolkensäule am Tage und nie die Feuersäule bei Nacht von der Spitze des Zuges.
Da sprach der Herr zu Moses: Befiehl den Israeliten, umzukehren und sich bei Pihahiroth zu lagern, zwischen Migdol und dem Meere; angesichts von Baal-Zephon, diesem gegenüber, sollt ihr euch am Meere lagern. Der Pharao aber wird von den Israeliten denken: Sie haben sich im Lande verirrt, die Wüste hält sie umschlossen. Dann will ich das Herz des Pharao verstecken, daß er ihnen nachjagt, damit ich mich am Pharao und seiner ganzen Macht verherrliche; die Ägypter sollen erkennen, daß ich der Herr bin. Und sie taten also. Als nun dem König von Ägypten gemeldet wurde, daß das Volk geflohen sei, da änderte sich der Sinn des Pharao und seiner Leute gegenüber dem Volke, und sie sprachen: Was haben wir da getan, daß wir Israel haben ziehen lassen, so daß sie- uns nicht mehr dienen! Und er ließ seinen Streitwagen anspannen und nahm seine Leute mit sich. Er nahm sechshundert auserlesene Streitwagen und alle Streitwagen Ägyptens und Wagenkämpfer auf einem jeden. Und der Herr verstockte das Herz des Pharao, des Königs von Ägypten, so daß er den Israeliten nachjagte, obwohl sie unter dem Schutze einer hocherhobenen Hand auszogen. So jagten ihnen die Ägypter nach und erreichten sie, als sie am Meere lagerten - alle Rosse der Streitwagen, die Reiter und die Kriegsmacht des Pharao -, bei Pihahiroth gegenüber Baal-Zephon. Als nun der Pharao schon nahe herangekommen war, erhoben die Israeliten ihre Augen, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her; da fürchteten sie sich sehr. Und die Israeliten schrien zum Herrn und sprachen zu Moses: Gab es denn keine Gräber in Ägypten, daß du uns wegführen mußtest, damit wir in der Wüste sterben? Was hast du uns da angetan, daß du uns aus Ägypten weggeführt hast! Haben wir dir's nicht schon in Ägypten gesagt: „Laß uns in Ruhe! Wir wollen den Ägyptern dienen?“ Denn es wäre uns ja besser, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben. Moses aber sprach zum Volke: Fürchtet euch nicht! Haltet stand, so werdet ihr sehen, wie der Herr euch heute helfen wird; denn so, wie ihr die Ägypter heute seht, werdet ihr sie niemals wieder sehen. Der Herr wird für euch streiten, seid ihr nur stille.
Danach sprach der Herr zu Moses: Was schreist du zu mir? Sage den Israeliten, sie sollen aufbrechen. Du aber hebe deinen Stab empor und recke deine Hand aus über das Meer und spalte es, daß die Israeliten mitten im Meere auf dem Trockenen gehen können. Und ich will dann das Herz der Ägypter verstecken, daß sie ihnen nacheilen, damit ich mich verherrliche am Pharao und seiner ganzen Kriegsmacht, an seinen Streitwagen und seinen Reitern. Die Ägypter sollen erkennen, daß ich der Herr bin, weil ich am Pharao, an seinen Streitwagen und seinen Reitern mich verherrliche. Da machte sich der Engel Gottes auf, der vor dem Heere Israels einherzog, und trat hinter sie; und die Wolkensäule vor ihnen ging weg und stellte sich hinter sie. Und jener kam zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels zu stehen. Es geschah aber, daß die Wolke sich verfinsterte; da zogen sie während der Nacht hindurch, so daß während der ganzen Nacht keiner dem ändern nahekam. Und Moses reckte seine Hand aus über das Meer, und der Herr trieb das Meer die ganze Nacht durch einen starken Ostwind zurück und legte das Meer trocken; und die Wasser spalteten sich. So gingen die Israeliten mitten im Meere auf dem Trockenen, während die Wasser ihnen zur Rechten und zur Linken wie eine Mauer standen. Die Ägypter aber jagten nach und zogen hinter ihnen her, alle Rosse des Pharao, seine Streitwagen und Reiter, mitten ins Meer hinein. Und um die Zeit der Morgenwache schaute der Herr in der Feuer- und Wolkensäule auf das Heer der Ägypter und verwirrte das Heer der Ägypter; er hemmte die Räder ihrer Wagen und ließ sie nur mühsam vorwärtskommen. Da sprachen die Ägypter: Laßt uns vor Israel fliehen; denn der Herr streitet für sie wider Ägypten. Und der Herr sprach zu Moses: Recke deine Hand aus über das Meer, daß die Wasser zurückfluten auf die Ägypter, auf ihre Wagen und ihre Reiter. Und Moses reckte die Hand aus über das Meer, und beim Anbrach des Morgens strömte das Meer in sein Bett zurück, während die Ägypter ihm entgegenflohen, und der Herr trieb die Ägypter mitten ins Meer hinein. Die Wasser strömten zurück und bedeckten die Wagen und Reiter, die ganze Streitmacht des Pharao, die ihnen ins Meer nachgefolgt war, so daß nicht einer von ihnen am Leben blieb. Die Israeliten aber waren mitten im Meere auf dem Trockenen gegangen, während die Wasser ihnen zur Rechten und zur Linken wie eine Mauer standen. So errettete der Herr an jenem Tage Israel aus der Hand der Ägypter, und Israel sah die Ägypter tot am Gestade des Meeres liegen. Als Israel sah, wie gewaltig sich die Hand des Herrn an den Ägyptern erwiesen hatte, da fürchtete das Volk den Herrn, und sie glaubten an den Herrn und an seinen Knecht Moses. Damals sangen Moses und die Israeliten dem Herrn dieses Lied; sie hoben an: (Ex 13,20 - 15,19)
Die Königlichen Türen werden geöffnet.
Der Leser spricht: Lasset uns singen dem Herrn:
Der Chor im 5. Ton: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Der Leser trägt weiterhin die Verse vor, wobei bei Chöre „Denn herrlich hat Er sich verherrlicht“ antworten.
Ross und Reiter warf Er ins Meer. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Helfer und Beschützer ist Er mir geworden zur Errettung. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Dieser ist mein Gott, und ich will Ihn verherrlichen; der Gott meines Vaters, ja, ich will Ihn erhöhen. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Der Herr ist es, der Kriege zerschmettert, Herr ist Sein Name. Die Wagen Pharaos und dessen Macht warf Er ins Meer. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Die auserlesenen Reiter, die Hauptleute versenkte Er im Roten Meer. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Mit hoher See bedeckte Er sie; sie sanken in die Tiefe wie Stein. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Deine Rechte, Herr, hat sich verherrlicht in Kraft. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Deine rechte Hand, Herr, zermalmte die Feinde; und in der Fülle Deiner Herrlichkeit hast Du zerschmettert die Widersacher. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Du entsandtest Deinen Zorn, und der fraß sie wie einen Halm. Und durch den Hauch Deines Grimms trat das Wasser auseinander. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Die Wasser erstarrten wie eine Mauer, die Wogen erstarrten in der Mitte des Meeres. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Da sprach der Feind: Verfolgen will ich sie und ergreifen, will die Beute verteilen, meine Seele sättigen und sie mit meinem Schwert vernichten; meine Hand wird Herr sein. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Du entsandtest Deinen Hauch, und das Meer bedeckte sie; sie versanken wie Blei in gewaltigem Wasser. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Wer ist Dir gleich unter den Göttern, Herr? Wer ist Dir gleich? Verherrlicht in den Heiligen, wunderbar in Herrlichkeiten und Wunder vollbringend. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Du strecktest Deine Rechte aus, da verschlang sie die Erde. Geleitet hast Du durch Deine Gerechtigkeit dieses Dein Volk, das Du erlöst hast. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Du beriefest es in Deiner Stärke zu Deiner heiligen Wohnung. Die Nationen hörten es und gerieten in Zorn; Wehen ergriffen die Bewohner Philistäas. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Da eilten die Führer Edoms und die Fürsten der Moabiter; Zittern ergriff sie, und alle Bewohner Kanaans schmolzen dahin. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Furcht und Zittern mögen auf sie fallen, ob der Größe Deines Arms sollen sie versteinern. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Bis vorübergezogen ist Dein Volk, o Herr, bis vorübergezogen ist dieses Dein Volk, das Du Dir erworben. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Führe sie hinauf und pflanze sie ein auf den Berg Deines Erbes zu Deiner bereiten Wohnstatt, die Du errichtet, o Herr, ein Heiligtum, das Deine Hände bereitet. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Der Herr ist König der Weltalter, auf ewig und darüberhinaus. Denn das Ross Pharaos ging samt Wagen und Reitern ins Meer, und der Herr führte wider sie das Wasser des Meeres herbei. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Die Kinder Israëls aber wandelten über trockenes Land inmitten des Meeres.
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen. Lasset uns singen dem Herrn:
     Ch: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Und der Leser singt selbst: Denn herrlich hat Er sich verherrlicht.
Die Königlichen Türen werden geschlossen.

Siebte Lesung

D: Weisheit.
     L: Lesung aus der Prophetie von Zefanja.
D: Lasst uns aufmerken.
     L: So spricht der Herr: Harret auf mich, auf den Tag, da ich als Zeuge aufstehe. Denn mir kommt es zu, Völker zu sammeln und Königreiche zusammenzubringen, um meinen Grimm über sie auszuschütten, die ganze Glut meines Zorns; denn durch das Feuer meines Eiferns soll die ganze Erde verzehrt werden. Denn alsdann will ich den Völkern andere, reine Lippen geben, daß sie alle den Namen des Herrn anrufen, ihm einträchtig dienen. Von jenseits der Ströme Äthiopiens werden sie mir Speiseopfer bringen. An jenem Tage wirst du nicht zuschanden werden wegen all deiner Taten, durch die du dich an mir vergangen hast; denn ich will alsdann aus dir entfernen deine stolzen Prahler, und du wirst dich nicht mehr überheben auf meinem heiligen Berge. Und ich werde in dir übriglassen ein demütiges und geringes Volk, und es wird beim Namen des Herrn Schutz suchen der Rest Israels. Sie werden kein Unrecht tun, noch Lügen reden; in ihrem Munde wird keine trügerische Zunge gefunden werden, sondern sie werden weiden und sich lagern, ohne daß jemand sie aufschreckt. Juble, Tochter Sion, jauchze, Israel! Freue dich und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem! Der Herr hat deine Widersacher hinweggenommen, hat weggefegt deine Feinde. König ist der Herr in deiner Mitte, du sollst kein Unglück mehr erfahren. (Zef 3,8-15)

Achte Lesung

D: Weisheit.
     L: Lesung aus dem ersten Buch der Könige.
D: Lasst uns aufmerken.
     L: Es erging das Wort des Herrn an Elias: Mach dich auf und gehe nach Sarepta, das zu Sidon gehört, und bleibe daselbst; siehe, ich habe dort einer Witwe geboten, daß sie dich speise. Und er machte sich auf und ging nach Sarepta. Als er an das Stadttor kam, siehe, da war dort gerade eine Witwe am Holzlesen. Er rief sie an und sprach: Hole mir ein wenig Wasser im Kruge, daß ich trinke! Wie sie nun hinging, es zu holen, rief er ihr nach: Bringe mir doch auch einen Bissen Brot mit! Aber sie sprach: So wahr der Herr, dein Gott, lebt, ich habe nichts Gebackenes, sondern nur noch eine Handvoll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug. Nun lese ich da ein paar Stücke Holz zusammen, dann gehe ich heim und bereite es für mich und meinen Sohn zu, und wenn wir es aufgegessen haben, müssen wir halt sterben. Elias sprach zu ihr: Sei ohne Sorge! Geh heim und tue, wie du gesagt hast; doch mache mir davon zuerst ein Brötchen und bring es mir heraus; für dich und deinen Sohn magst du hernach etwas machen. Denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Das Mehl im Topfe soll nicht ausgehen, und das Öl im Kruge soll nicht versiegen, bis zu dem Tage, da der Herr dem Lande Regen spendet. Da ging sie hin und tat, wie Elias gesagt hatte. Und sie hatten zu essen, sie und er und der Knabe, Tag für Tag. Das Mehl im Topf ging nicht aus, und das Öl im Krug versiegte nicht, nach dem Wort, das der Herr durch Elias geredet hatte.
Danach begab es sich, daß der Sohn der Frau, der das Haus gehörte, krank ward, und seine Krankheit wurde so heftig, daß kein Lebensodem mehr in ihm blieb. Da sprach sie zu Elias: Was habe ich mit dir zu schaffen, du Mann Gottes? Du bist ja nur zu mir gekommen, daß meiner Schuld gedacht werde und mein Sohn sterbe. Er antwortete ihr: Gib mir deinen Sohn. Und er nahm ihn aus ihren Armen, trug ihn hinauf in das Obergemach, wo er wohnte, und legte ihn auf sein Bett. Dann rief er den Herrn an und sprach: O Herr, mein Gott, solltest du wirklich auch über die Witwe, bei der ich zu Gast bin, Unheil beschlossen haben, daß du ihren Sohn sterben lassest ? Und er streckte sich dreimal über den Knaben hin, rief den Herrn an und sprach: O Herr, mein Gott, laß doch die Seele dieses Knaben wieder in ihm zurückkehren! Und der Herr erhörte das Gebet des Elias: Die Seele des Knaben kehrte in ihm zurück, und er wurde wieder lebendig. Nun nahm Elias das Kind, trug es vom Obergemach in das Haus hinab und gab es seiner Mutter. Und Elias sprach: Sieh da, dein Sohn lebt. Da sprach die Frau zu Elias: Jetzt weiß ich, daß du ein Gottesmann bist und daß das Wort des Herrn in deinem Munde Wahrheit ist. (1 Kön 17,8-23)

Neunte Lesung

D: Weisheit.
     L: Lesung aus der Prophetie von Jesaias.
D: Lasst uns aufmerken.
     L: Laut will ich mich freuen des Herrn, meine Seele frohlocke ob meinem Gott; denn er kleidet mich mit Gewändern des Heils und umhüllt mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit, gleich dem Bräutigam, der sich den Kopfschmuck aufsetzt, und wie die Braut, die ihr Geschmeide anlegt. Denn wie die Erde ihr Gewächs hervorbringt und wie der Garten seine Saaten sprossen läßt, so wird Gott der Herr Gerechtigkeit sprossen lassen und Ruhm vor allen Völkern.
Um Sions willen kann ich nicht schweigen und um Jerusalems willen nicht rasten, bis daß wie Lichtglanz sein Recht hervorbricht und sein Heil wie eine lodernde Fackel. Da werden die Völker dein Recht schauen und alle Könige deine Herrlichkeit, und man wird dich nennen mit neuem Namen, den der Mund des Herrn bestimmen wird. Du wirst eine herrliche Krone in der Hand des Herrn sein, ein königliches Diadem in der Hand deines Gottes. Du wirst nicht mehr »Verlassene« heißen, noch dein Land »Einsam«, sondern du wirst heißen »Meine Lust«, und dein Land »Vermählt«; denn der Herr hat seine Lust an dir, und dein Land wird vermählt sein. Denn wie der Jüngling die Jungfrau freit, so wird dein Erbauer dich freien, und wie der Bräutigam der Braut sich freut, so wird dein Gott sich deiner freuen. (Jes 61,10 - 62,5)

Zehnte Lesung

D: Weisheit.
     L: Lesung aus dem Buch Genesis.
D: Lasst uns aufmerken.
     L: Gott wollte den Abraham prüfen. Er sprach zu ihm: Abraham! Er antwortete: Hier bin ich! Er sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebhast, den Isaak, und gehe hin ins Land Moria und opfere ihn daselbst als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir nennen werde. Da bepackte Abraham am anderen Morgen in der Frühe seinen Esel und nahm seine beiden Knechte und seinen Sohn Isaak mit sich; und er spaltete das Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging an den Ort, den ihm Gott genannt hatte. Am dritten Tage, als Abraham seine Augen erhob, sah er die Stätte von ferne. Da sprach Abraham zu seinen Knechten: Bleibet ihr hier mit dem Esel, ich aber und der Knabe wollen dorthin gehen, und wenn wir angebetet haben, wollen wir zu euch zurückkommen. Dann nahm Abraham das Holz zum Brandopfer und lud es seinem Sohne Isaak auf; er selbst nahm den Feuerbrand und das Messer, und so gingen die beiden miteinander. Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Vater! Abraham antwortete: Was willst du, mein Sohn? Er sprach: Siehe, hier ist wohl der Feuerbrand und das Holz; wo ist aber das Lamm zum Opfer? Abraham antwortete: Gott wird sich das Lamm zum Opfer selbst ersehen, mein Sohn. So gingen die beiden miteinander. Als sie nun an die Stätte kamen, die Gott ihm genannt hatte, baute Abraham daselbst den Altar und schichtete das Holz darauf; dann band er seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz. Hierauf streckte Abraham seine Hand aus und ergriff das Messer, um seinen Sohn zu schlachten. Da rief ihm vom Himmel her der Engel des Herrn zu: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich! Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tue ihm nichts; denn nun weiß ich, daß du Gott fürchtest: du hast deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten. Wie nun Abraham seine Augen erhob, sah er einen Widder, der sich mit seinen Hörnern im Gebüsch verfangen hatte. Da ging Abraham hin, nahm den Widder und opferte ihn als Brandopfer anstatt seines Sohnes. Und Abraham nannte die Stätte »Gottessicht«; deshalb sagt man noch heutigen Tages: auf dem Berge » Gottessicht«.
Und der Engel des Herrn rief Abraham abermals zu vom Himmel her: Ich schwöre bei mir selbst, spricht der Herr: weil du das getan und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorent-halten hast, darum will ich dich segnen und dein Geschlecht so zahlreich machen wie die Sterne des Himmels und wie den Sand am Gestade des Meeres, und dein Geschlecht wird das Tor seiner Feinde besitzen; mit dem Namen deines Stammes werden sich Segen wünschen alle Völker der Erde, weil du mir gehorcht hast. (Gen 22,1-18)

Elfte Lesung

D: Weisheit.
     L: Lesung aus der Prophetie von Jesaias.
D: Lasst uns aufmerken.
     L: Der Geist Gottes des Herrn ruht auf mir, dieweil mich der Herr gesalbt hat; er hat mich gesandt, den Elenden frohe Botschaft zu bringen, zu heilen, die gebrochenen Herzens sind, den Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Gebundenen Lösung der Bande, auszurufen ein Gnadenjahr des Herrn und einen Tag der Rache unseres Gottes, da alle Trauernden getröstet werden, da ihnen ein Kopfschmuck gegeben wird statt der Asche, Freudenöl anstatt der Trauerhülle, Lobgesang statt verzagenden Geistes, da man sie nennt »Terebinthen der Gerechtigkeit«, »Pflanzung des Herrn« ihm zur Verherrlichung. Da werden sie die Trümmer der Vorzeit wieder bauen und die Ruinen der Altvordern aufrichten, erneuern die Städte, die verwüstet liegen, die Ruinen früherer Geschlechter. Und Fremde werden dastehen und eure Schafe weiden, und Ausländer werden eure Ackerleute und Weingärtner sein; ihr aber werdet Priester des Herrn heißen, Diener unseres Gottes wird man euch nennen. Ihr werdet die Schätze der Völker genießen und in ihre Herrlichkeit eintreten. Dafür, daß meines Volkes Schmach zwiefältig war und Schande ihr Erbteil, sollen sie in ihrem Lande Zwiefältiges besitzen, ewige Freude soll ihnen werden. Denn ich, der Herr, liebe das Recht und hasse frevlen Raub; ich will ihnen den Lohn getreulich geben und einen ewigen Bund mit ihnen schließen: ihr Geschlecht wird bei den Heiden bekannt sein und ihre Sprößlinge unter den Völkern; alle, die sie sehen, anerkennen, daß sie ein Geschlecht sind, das der Herr gesegnet hat. (Jes 61,1-9)

Zwölfte Lesung

D: Weisheit.
     L: Lesung aus dem zweiten Buch der Könige.
D: Lasst uns aufmerken.
     L: Eines Tages begab es sich, daß Elisäus nach Sunam hinüberging. Dort wohnte eine reiche Frau, die nötigte ihn, bei ihr zu essen. Sooft er dann vorbeikam, kehrte er bei ihr zum Essen ein. Da sprach sie einst zu ihrem Manne: Sich, ich habe gemerkt, daß es ein heiliger Gottesmann ist, der da immer bei uns vorbeikommt. Wir wollen ein kleines gemauertes Obergemach errichten lassen und ihm Bett, Tisch, Stuhl und Leuchter hineinstellen; wenn er dann zu uns kommt, kann er dort einkehren. Eines Tages nun begab es sich, daß er wieder dorthin kam. Da kehrte er in dem Obergemache ein und legte sich darin schlafen. Hernach sprach er zu seinem Diener Gehasi: Rufe unsere Sunamitin! Der rief sie, und sie trat vor ihn. Da befahl er ihm: Sage doch zu ihr: Sieh, du hast dich um uns so ängstlich bemüht; was kann man für dich tun? Brauchst du etwa Fürsprache beim König oder beim Feldhauptmann? Sie antwortete: Ich wohne ja sicher in-mitten meines Volkes. Er aber sagte: Was kann man wohl für sie tun? Gehasi erwiderte: Nun, sie hat ja keinen Sohn, und ihr Mann ist alt. Da sprach er: Rufe sie! Er rief sie, und sie trat unter die Tür. Nun sprach er: Übers Jahr um diese Zeit wirst du einen Sohn ans Herz drücken. Sie aber antwortete: Ach nein, Herr, du Mann Gottes, belüge doch deine Magd nicht! Die Frau aber ward schwanger und gebar einen Sohn um dieselbe Zeit im nächsten Jahr, wie ihr Elisäus verheißen hatte.
Als der Knabe größer wurde, ging er eines Tages seinem Vater nach zu den Schnittern hinaus. Da klagte er seinem Vater: O mein Kopf, mein Kopf! Der aber befahl dem Knechte: Trage ihn zu seiner Mutter. Dieser hob ihn auf und brachte ihn heim zu seiner Mutter. Und er saß auf ihrem Schoße bis zum Mittag, dann starb er. Da ging sie hinauf, legte ihn auf das Bett des Gottesmannes, schloß hinter ihm zu und ging hinaus. Dann rief sie ihren Mann und sprach: Schicke mir doch einen von den Knechten mit einer Eselin; ich will schnell zu dem Gottesmann und komme gleich wieder. Da fragte er: Warum willst du gerade heute zu ihm? Es ist ja weder Neumond noch Sabbat. Sie erwiderte: Schon gut! Und sie sattelte die Eselin und sprach zu ihrem Diener: Treibe nur immer zu und halte mich nicht auf im Reiten, bis ich es dir sage. Also zog sie hin und kam zu dem Gottesmann auf den Berg Karmel. Als der Gottesmann sie daherkommen sah, sprach er zu seinem Diener Gehasi: Sieb, da ist ja die Sunamitin! Nun laufe ihr doch entgegen und sprich zu ihr: Geht es dir wohl? und deinem Manne? und dem Knaben? Sie sprach: Alles wohl. Als sie aber zu dem Gottesmann auf den Berg kam, umfaßte sie seine Füße. Da trat Gehasi herzu, um sie wegzustoßen. Aber der Gottesmann sprach: Laß sie, denn ihre Seele ist betrübt. Der Herr hat es mir verborgen und es mir nicht kundgetan. Sie sprach: Habe ich denn einen Sohn von meinem Herrn erbeten? Habe ich nicht gesagt, du sollest mir nicht leere Hoffnung machen? Nun befahl er Gehasi: Gürte deine Lenden, nimm meinen Stab mit und gehe! Wenn dir jemand begegnet, so grüße ihn nicht, und grüßt dich jemand, so antworte ihm nicht, und lege meinen Stab auf das Antlitz des Knaben. Die Mutter des Knaben aber sprach: So wahr der Herr lebt und so wahr du selber lebst, ich lasse dich nicht! Da machte er sich auf und folgte ihr. Gehasi aber war ihnen vorausgeeilt und hatte dem Knaben den Stab aufs Antlitz gelegt; doch er gab keinen Laut, kein Lebenszeichen. Da kehrte er um, ihm entgegen, und meldete ihm: Der Knabe ist nicht aufgewacht. Als nun Elisäus ins Haus kam, siehe, da lag der Knabe tot auf seinem Bette. Er ging hinein, schloß die Tür hinter ihnen beiden zu und betete zum Herrn. Danach stieg er auf das Bett und legte sich über den Knaben, und er tat den Mund auf seinen Mund, die Augen auf seine Augen und die Hände auf seine Hände, und wie er sich so über ihn beugte, wurde der Leib des Knaben warm. Dann stand er wieder auf und ging im Hause einmal hin und her, stieg wieder hinauf und beugte sich über ihn. Da nieste der Knabe siebenmal und schlug die Augen auf. Nun rief er Gehasi und befahl ihm: Rufe die Sunamitin! Der rief sie, und als sie zu ihm hereinkam, sprach er: Hier, nimm deinen Sohn! Da kam sie, fiel ihm zu Füßen und verneigte sich zur Erde, nahm dann ihren Sohn und ging hinaus. (2 Kön 4,8-37)

Dreizehnte Lesung

D: Weisheit.
     L: Lesung aus der Prophetie von Jesaias.
D: Lasst uns aufmerken.
     L: So spricht der Herr: Wo ist er, der aus dem Strome herauszog den Hirten seiner Herde ? wo ist er, der seinen heiligen Geist in sein Inneres legte ? der seinen glorreichen Arm einherziehen ließ zur Rechten des Moses, der vor ihnen das Wasser zerteilte, sich einen ewigen Namen zu machen? der sie durch Tiefen gehen ließ wie das Roß in der Steppe, ohne Straucheln? Gleich Rindern, die ins Tal hinabsteigen, führte der Geist des Herrn sie zur Ruhe. So hast du dein Volk geleitet, dir einen glorreichen Namen zu machen. Blicke herab vom Himmel und schaue hernieder von deiner heiligen, herrlichen Wohnstatt! Wo ist dein Eifer und deine Stärke? das Wallen deiner Liebe und deines Erbarmens? Halte dich doch nicht zurück, denn du bist unser Vater! Abraham weiß ja nicht von uns, und Israel kennt uns nicht; du, Herr, bist unser Vater, »Unser Erlöser« ist dein Name von Urzeit an. Warum lassest du uns, o Herr, abirren von deinen Wegen? verhärtest unser Herz, daß wir dich nicht fürchten? Kehre wieder um deiner Knechte, um der Stämme willen, die dein eigen sind. Warum schreiten die Gottlosen durch deinen Tempel, zertreten unsre Feinde dein Heiligtum? Warum sind wir geworden wie solche, die du nie beherrscht hast, die nicht nach deinem Namen benannt sind? O daß du den Himmel zerrissest und führest herab, daß vor dir die Berge erbebten, gleichwie Feuer Reisig entzündet, wie Feuer Wasser ins Wallen bringt, damit dein Name deinen Feinden kundwürde und vor dir die Völker erzitterten, indem du furchtbare Dinge tätest, die wir nicht erhofften, wie man sie von Urzeit an nie vernommen! Kein Ohr hat gehört, kein Auge gesehen einen Gott außer dir, der für die wirkte, die auf ihn harren. O daß du dich annähmest derer, die Recht üben und deiner Wege gedenken! (Jes 63,11 - 64,5)

Vierzehnte Lesung

D: Weisheit.
     L: Lesung aus der Prophetie von Jeremias.
D: Lasst uns aufmerken.
     L: So spricht der Herr: Siehe, es kommen Tage, da schließe ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund, nicht einen Bund, wie ich ihn mit ihren Vätern schloß zu der Zeit, da ich sie bei der Hand nahm, sie aus dem Lande Ägypten herauszuführen; denn sie haben meinen Bund gebrochen, ich aber habe sie verworfen, spricht der Herr. Nein, das ist der Bund, den ich nach jenen Tagen mit dem Hause Israel schließen will, spricht der Herr: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und es ihnen ins Herz schreiben; ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Da wird keiner mehr den anderen, keiner seinen Bruder belehren und sprechen: Erkennet den Herrn, sondern sie werden mich alle erkennen, klein und groß, denn ich werde ihre Schuld verzeihen und ihrer Sünden nimmermehr gedenken. (Jer 31,31-34)

Fünfzehnte Lesung

D: Weisheit.
     L: Lesung aus der Prophetie von Daniel.
D: Lasst uns aufmerken.
     L: Der König Nebukadnezar ließ ein goldenes Standbild machen, sechzig Ellen hoch und sechs Ellen breit, und es in der Ebene von Dura in der Provinz Babel aufrichten. Dann sandte der König Nebukadnezar Boten aus, um die Satrapen, Vorsteher und Statthalter, die Generäle, Schatzmeister, Rechtsgelehrten und hohen Tempelbeamten, kurz, alle Machthaber in den Provinzen, zu versammeln, damit sie der Einweihung des Bildes beiwohnten, das der König Nebukadnezar hatte aufrichten lassen. Also versammelten sich die Satrapen, Vorsteher und Statthalter, die Generäle, Schatzmeister, Rechtsgelehrten und hohen Tempelbeamten, kurz, alle Machthaber in den Provinzen, um das Bild, das der König Nebukadnezar hatte errichten lassen, einzuweihen, und stellten sich dem Bilde gegenüber auf. Dann rief der Herold mit mächtiger Stimme: An euch, ihr Völker aller Nationen und Zungen, ergeht der Befehl: Wenn ihr den Klang der Homer, Pfeifen, Zithern, Harfen, Hackbretter, Doppelflöten und aller Arten von Musik hört, so sollt ihr niederfallen und das goldene Bild anbeten, das der König Nebukadnezar hat errichten lassen. Und wer nicht niederfällt und anbetet, wird sofort in den brennenden Feuerofen geworfen. Deswegen fielen alsbald, wenn sie den Klang der Hörner, Pfeifen, Zithern, Harfen, Hackbretter und aller Arten von Musik hörten, die Völker aller Nationen und Zungen nieder und beteten das goldene Bild an, das der König Nebukadnezar hatte errichten lassen.
Zu derselben Zeit traten etliche Chaldäer auf und verklagten die Juden. Sie hoben an und sprachen zu König Nebukadnezar: O König, mögest du ewiglich leben! Du, o König, hast den Befehl erlassen: »Ein jeder, der den Klang der Hörner, Pfeifen, Zithern, Harfen, Hackbretter, Doppelflöten und aller Arten von Musik hört, soll niederfallen und das goldene Bild anbeten; und wer nicht niederfällt und anbetet, wird in den brennenden Feuerofen geworfen.« Nun sind da etliche Juden, die du mit der Verwaltung der Provinz Babel betraut hast: Sidrach, Misach und Abdenago. Diese Männer kümmern sich nicht um dich, o König; sie dienen deinen Göttern nicht und beten das goldene Bild nicht an, das du hast aufrichten lassen. Da befahl Nebukadnezar in grimmigem Zorn, Sidrach, Misach und Abdenago vorzuführen, und die Männer wurden dem König vorgeführt. Nebukadnezar aber hob an und sprach zu ihnen: Ist es wahr, Sidrach, Misach und Abdenago, daß ihr meinen Göttern nicht dient und das goldene Bild, das ich errichtet habe, nicht anbetet? Nun wohl, wenn ihr bereit seid, sobald ihr den Klang der Hörner, Pfeifen, Zithern, Harfen, Hackbretter, Doppelflöten und aller Arten von Musik hört, niederzufallen und das Bild anzubeten, das ich habe machen lassen; wenn ihr es aber nicht anbetet, so werdet ihr sofort in den brennenden Feuerofen geworfen. Wer ist der Gott, der euch aus meiner Hand erretten könnte? Sidrach, Misach und Abdenago antworteten und sprachen zu König Nebukadnezar: O König, wir haben nicht nötig, dir darauf eine Antwort zu geben. Wenn das geschieht, so vermag unser Gott, dem wir dienen, uns aus dem brennenden Feuerofen zu erretten; ja, er wird uns aus deiner Hand erretten, o König. Tut er es aber nicht, so magst du, o König, wissen, daß wir deinen Göttern doch nicht dienen und das goldene Bild, das du errichtet hast, nicht anbeten werden. Da ward Nebukadnezar voll Grimm, und der Ausdruck seines Gesichtes veränderte sich gegenüber Sidrach, Misach und Abdenago. Alsbald gab er den Befehl, den Ofen siebenmal stärker zu heizen, als man ihn in der Regel zu heizen pflegte. Auch befahl er etlichen starken Männern in seinem Heer, Sidrach, Misach und Abdenago zu binden, um sie in den brennenden Feuerofen zu werfen. Da wurden die Männer in ihren Mänteln, Röcken, Hüten und ändern Kleidern gebunden und in den brennenden Feuerofen geworfen. Infolge davon nun, daß der Befehl des Königs streng war und man den Ofen über die Massen stark geheizt hatte, wurden die Männer, die Sidrach, Misach und Abdenago hinaufgetragen hatten, von der Feuerflamme getötet. Jene drei Männer aber, Sidrach, Misach und Abdenago, fielen gebunden mitten in den brennenden Feuerofen. Und sie wandelten mitten in den Flammen und lobten Gott und priesen den Herrn. Azarias stellte sich hin und betete also, er öffnete seinen Mund inmitten des Feuers und rief:
„Gesegnet bist du, Herr, Gott unserer Väter, ruhmvoll und herrlich ist dein Name in die Äonen; denn du bist gerecht in allem, was du uns getan, und alle deine Werke sind wahrhaft, und deine Wege sind gerade. Gerecht sind alle deine Urteilssprüche. Zuverlässige Urteile hast du vollstreckt in allem, was du über uns verhängt und über Jerusalem, die heilige Stadt unserer Väter. Denn in Wahrheit und Recht hast du all dies unserer Sünden wegen verhängt. Wir haben uns verfehlt und gefrevelt durch Abfall von dir, gesündigt allüberall und deinen Geboten nimmer gehorcht. Wir haben uns nicht vorgesehen und nicht so getan, wie du uns befohlen, damit es uns wohlergehe. Alles also, was du verhängt über uns und was du uns angetan, tatest du in Treue und Recht. Du gabst uns den Händen von frevelnden Feinden preis, Verrätern, die haßerfüllt sind, und einem König, der das Recht verletzt; er ist der übelste auf der ganzen Welt. Wir dürfen nicht einmal jetzt den Mund auftun, denn deinen Dienern und Verehrern wird Schande und Schmach zuteil. Verstoß uns nicht für immer um deines Namens willen, hebe doch deinen Bund nicht auf. Wende dein Mitleid von uns nicht ab um Abraham, deines Freundes, Isaak, deines Knechtes, Israel, deines Heiligen, willen. Ihnen gabst du die Verheißung, ihre Kinder wie die Sterne so zahlreich zu machen und wie am Meeresgestade den Sand. Kleiner wurden wir als andere Völker, o Herr, gedemütigt nun in der ganzen Welt um unserer Sünden willen. Es ist jetzt kein Fürst, Prophet oder Lenker, kein Brand- und Schlachtopfer mehr, kein Speise- und Räucherwerk, kein Platz, Erstlingsgaben zu spenden vor dir und Mitleid zu finden. Doch zerknirschten und demütigen Sinnes wollen wir Aufnahme finden, als kämen wir mit Brandopfern von Widdern und Stieren und unzähligen fetten Lämmern. So komme unser Opfer heute vor dich und entsühne deine Gefolgschaft. Nicht gibt es Schande bei denen, die auf dich vertrauen. Von ganzem Herzen folgen wir dir und fürchten dich; wir suchen dein Antlitz, enttäusche uns nicht. Nein, nach deiner Milde verfahre mit uns und nach der Fülle deines Erbarmens. Rette uns nach deiner Wunderkraft, und verschaffe Ehre deinem Namen, o Herr. Alle sollen geraten in Scham, die Übles deinen Dienern antun; sie seien beraubt ihrer Kraft und Herrschaft, und ihre Stärke werde zermalmt. Erkennen mögen sie, daß der Herr der einzige Gott und über die ganze Erde hin ruhmreich ist.“
Die Diener des Königs, welche jene hineingeworfen hatten, schürten unablässig den Ofen mit Erdharz, Werg, Pech und Reisern. Das Flammenmeer schlug in die Höhe etwa neunundvierzig Ellen hoch über den Ofen hinaus. Es griff um sich und verbrannte, wen es im Umkreis des Ofens von den Chaldäern packen konnte. Der Engel des Herrn war zugleich mit den Gefährten des Azarias in den Ofen hinabgestiegen und trieb die Feuersflammen aus dem Ofen hinaus. Das Innere des Ofens machte er kühl, wie wenn der Tauwind hindurchgeht. Das Feuer erfaßte sie überhaupt nicht, fügte ihnen keinerlei Leid zu und belästigte sie nicht. Da hoben die drei im Ofen an, wie aus einem Munde Gott einen Lobgesang zu singen, ihn zu verherrlichen und zu preisen:
Gesegnet bist du, Herr, Gott unserer Väter; lobwürdig und hocherhaben in die Äonen. Gesegnet ist deiner Herrlichkeit heiliger Name; lobwürdig und hocherhaben in die Äonen. Gesegnet bist du in deiner Herrlichkeit heiligem Tempel; lobwürdig und hocherhaben in die Äonen. Gesegnet bist du auf dem heiligen Thron deines Reiches; lobwürdig und hocherhaben in die Äonen. Gesegnet bist du, der du über Abgründe schaust, der du thronest über den Cherubim; lobwürdig und hocherhaben in die Äonen. Gesegnet bist du an der Feste des Himmels; lobwürdig und hocherhaben in die Äonen. (Dan 3,1-88)
Die Königlichen Türen werden geöffnet.
L: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Hier stellen sich beide Chöre zusammen und singen:
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Der Leser liest die Verse der Reihe nach.
Segnet, all ihr Werke des Herren, den Herrn.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, ihr Engel des Herren.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, ihr Himmel.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, all ihr Wasser über den Himmeln.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, all ihr Mächte des Herren.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, ihr Sonne und Mond.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, ihr Sterne des Himmels.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, aller Regen und Tau.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, all ihr Winde.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, Feuer und Glut.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, Kälte und Hitze.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, ihr Tau und Schneegestöber.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, Frost und Kälte.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, Reif und Schnee.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, Blitze und Wolken.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, Licht und Finsternis.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, Nächte und Tage.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segne, Erde.
     Ch: Besinge den Herrn und hocherhebe Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, Berge und Hügel.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, alle Gewächse auf der Erde.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, ihr Quellen.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, ihr Meere und Flüsse.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, ihr Seeungeheuer und alles, was in den Wassern sich regt.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, all ihr Vögel des Himmels.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, ihr wilden Tiere und alles zahme Vieh.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, ihr Menschenkinder.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segne, Israël.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, ihr Priester des Herren.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, ihr Knechte des Herren, den Herrn.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, ihr Geister und Seelen der Gerechten.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, ihr Gottseligen und im Herzen Demütigen.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, Ananias, Azarias und Misaël.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Segnet, ihr Apostel, Propheten und Martyrer des Herren.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
Wir segnen den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist.
     Ch: Wir besingen den Herrn in Hymnen und hocherheben Ihn in Ewigkeit.
Jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
     Ch: Besinget den Herrn und hocherhebet Ihn in alle Ewigkeit.
L: Wir loben, segnen und beten an den Herrn.
Und der Leser singt selbst: Wir besingen Ihn und hocherheben Ihn in Ewigkeit.
Die königlichen Türen werden geöffnet.
Kleine Ektenie:
D: Wieder und wieder in Frieden lasst uns beten zum Herrn.
     Ch: Herr, erbarme Dich.
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Unserer allheiligen, allreinen, über alles gesegneten und herrlichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immer-Jungfrau Maria mit allen Heiligen eingedenk, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, Gott, anbefehlen.
     Ch: Dir, o Herr.

„Herr, errette die Frommen“

Währenddessen spricht der Priester das Gebet zum Dreimalheilig:
P: Gott, Heiliger, der Du im Heiligen ruhst, der Du mit dem Ruf des Dreimalheilig von den Seraphim besungen, von den Cherubim verherrlicht und von jeder himmlischen Macht angebetet wirst, der Du alles aus dem Nichtsein ins Dasein geführt, den Menschen nach Deinem Bilde und zu Deiner Ähnlichkeit erschaffen und ihn mit allen Deinen Gnadengaben geschmückt hast, der Du dem Bittenden Weisheit und Einsicht gibst und den Sündigenden nicht verachtest, sondern Buße eingesetzt hast zu seiner Errettung, und der Du uns, Deine geringen und unwürdigen Knechte, gewürdigt hast, auch in dieser Stunde vor der Herrlichkeit Deines heiligen Opfertisches zu stehen und Dir die schuldige Anbetung und Verherrlichung darzubringen, Du selbst, Gebieter, nimm auch aus dem Mund von uns Sündern den Hymnus des Dreimalheilig an und suche uns heim in Deiner Güte. Verzeihe uns jede absichtliche und unabsichtliche Verfehlung, heilige unsere Seelen und Leiber und gib uns, Dir alle Tage unseres Lebens in Heiligkeit zu dienen, auf die Fürbitten der heiligen Gottesgebärerin und aller Heiligen, die Dir von jeher wohlgefallen haben.
P: Denn heilig bist Du, unser Gott, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar.
Der Diakon ruft vor den Königlichen Türen aus:
D: Herr, errette die Frommen.
     Ch: Herr, errette die Frommen.
D: Und erhöre uns.
     Ch: Und erhöre uns.
D: Und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     Ch: Amen.

Anstatt des Dreimalheilig:

Alle, die ihr in Christus hinein getauft wurdet, habt Christus angezogen, Alleluïa, dreimal.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Habt Christus angezogen, Alleluïa.
Alle, die ihr in Christus hinein getauft wurdet, habt Christus angezogen, Alleluïa.

Lesung der Epistel

Nach dem Trishagion:
D: Lasst uns aufmerken. P: Friede allen.
     L: Und deinem Geiste.
D: Weisheit.
Prokimenon des Tages, Ton 5:
L: Prokimenon im fünften Ton. Die ganze Erde bete dich an / und singe dir, // ja singe deinem Namen, o Höchster.
     Ch: Die ganze Erde bete dich an / und singe dir, // ja singe deinem Namen, o Höchster.

Vers: Jubelt dem Herrn, die ganze Erde, ja singet seinem Namen.
     Ch: Die ganze Erde bete dich an / und singe dir, // ja singe deinem Namen, o Höchster.

L: Die ganze Erde bete dich an.
     Ch: Und singe dir,
D: Weisheit.
     L: Lesung aus dem Brief des heiligen Apostels Paulus an die Römer.
D: Lasst uns aufmerken.
Der Leser liest den Apostel.
Apostel des Tages:
     Röm 6,3-11
P: Friede dir.
     L: Und deinem Geiste.
D: Weisheit.

Anstelle des Alleluïa, Ton 7:

L: Stehe auf, o Gott, richte die Erde; denn erben wirst Du in allen Nationen.
     Ch: Stehe auf, o Gott, richte die Erde; denn erben wirst Du in allen Nationen.
L: Gott stellte sich in die Versammlung der Götter, und in ihrer Mitte Er wird die Götter richten.
     Ch: Stehe auf, o Gott, richte die Erde; denn erben wirst Du in allen Nationen.
L: „Wie lange noch richtet ihr in Ungerechtigkeit und nehmet die Gesichter der Sünder an?
     Ch: Stehe auf, o Gott, richte die Erde; denn erben wirst Du in allen Nationen.
L: Richtet für die Waise und den Armen, rechtfertiget den Geringen und Bedürftigen.
     Ch: Stehe auf, o Gott, richte die Erde; denn erben wirst Du in allen Nationen.
L: Entreißet den Bedürftigen und Armen, aus der Hand des Sünders erlöset ihn.“
     Ch: Stehe auf, o Gott, richte die Erde; denn erben wirst Du in allen Nationen.
L: Weder erkannten sie, noch sahen sie es ein: in Finsternis wandeln sie einher; wanken werden alle Grundfesten der Erde.
     Ch: Stehe auf, o Gott, richte die Erde; denn erben wirst Du in allen Nationen.
L: Ich sprach: „Götter seid ihr und Kinder des Höchsten alle. Doch ihr, wie Menschen sterbet ihr und fallet wie einer der Fürsten.“
     Ch: Stehe auf, o Gott, richte die Erde; denn erben wirst Du in allen Nationen.
L: Stehe auf, o Gott, richte die Erde.
     Ch: Denn erben wirst Du in allen Nationen.
Priester und Diakon entledigen sich der schwarzen Gewänder und ziehen weiße an. Nachdem er sich umgezogen hat, geht der Diakon mit dem Evangelium auf den Ambo.

Lesung des Evangeliums

Der Diakon weist auf das Evangeliar und spricht:
D: Segne, Gebieter, den Verkünder des heiligen Apostels und Evangelisten Matthäus.
P: Gott gebe dir, dem Verkünder des Evangeliums, auf die Fürbitten des heiligen, herrlichen Apostels und Evangelisten Matthäus mit großer Kraft zu sprechen zur Erfüllung des Evangeliums Seines geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus.
D: Amen.

P: Weisheit, aufrecht. Lasst uns hören das heilige Evangelium. Friede allen.
     Ch: Und deinem Geiste.
D: Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.
     Ch: Ehre Dir, Herr, Ehre dir.
P: Lasst uns aufmerken.
Der Diakon verkündet das Evangelium des Tages.
Evangelium des Tages:
Nach Ablauf des Sabbats, beim Aufleuchten zum ersten Wochentag, kam Maria Magdalene und die andere Maria, um das Grab zu schauen. Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben; denn ein Engel des Herrn, stieg aus dem Himmel herab, trat hinzu, wälzte den Stein von der Tür weg und setzte sich darauf. Sein Aussehen aber war wie ein Blitz und sein Gewand weiß gleichwie Schnee. Aus Furcht aber vor ihm erbebten die Wachenden, und sie wurden wie Tote. Der Engel aber wandte sich an die Frauen und sprach: Fürchtet ihr euch nicht; denn ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, suchet. Er ist nicht hier; denn er ist auferweckt worden, gleichwie er gesagt hat. Kommt, sehet den Ort, wo der Herr gelegen hat, und gehet eilends hin und saget seinen Jüngern, dass er von den Toten auferweckt worden ist; und siehe, er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. Und sie gingen eilends fort von der Grabstatt mit Furcht und großer Freude, und liefen, es seinen Jüngern zu verkünden. Wie sie aber hingingen, es seinen Jüngern zu verkünden, ja siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Freuet euch! Sie aber traten herzu, fassten seine Füße und huldigten ihm. Da spricht Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht; gehet hin, verkündet meinen Brüdern, dass sie hingehen nach Galiläa, und dort werden sie mich sehen. Während sie aber hingingen, siehe, da kamen einige von der Wache in die Stadt und verkündeten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. Und nachdem sie sich mit den Ältesten versammelt und einen Beschluss gefasst hatten, gaben sie den Soldaten genügend Silberlinge und sagten: Sprechet: Seine Jünger kamen des Nachts und stahlen ihn, während wir schliefen. Und wenn dies beim Statthalter gehört werden sollte, so werden wir ihn bereden und euch sorgenfrei machen. Sie aber nahmen die Silberlinge und taten, wie sie belehrt worden waren. Und diese Rede wurde bei den Juden verbreitet bis auf den heutigen Tag.
Die elf Jünger aber gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie befohlen hatte. Und als sie ihn sahen, beteten sie ihn an; einige von ihnen aber zweifelten. Und Jesus trat hinzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Vollmacht gegeben worden im Himmel und auf Erden. Gehet also hin und machet alle Nationen zu Jüngern, und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zur Vollendung des Weltalters. Amen.
(Mt 28,1-20)*
Nach der Lesung:
P: Friede dir, dem Verkünder des Evangeliums.
     Ch: Ehre Dir, Herr, Ehre Dir.

Inständige Ektenie

Der Diakon spricht die Ektenie:
D: Lasst uns alle sagen mit ganzer Seele, und mit ganzem Verstand lasst uns sagen.
     Ch: Herr, erbarme Dich.
D: Herr, Allherrscher, Gott unserer Väter, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich.
     Ch: Herr, erbarme Dich.
D: Erbarme Dich unser, o Gott, nach Deinem großen Erbarmen, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich.
     Ch: Herr, erbarme Dich, dreimal.
D: Wir beten auch für unseren großen Herrn und Vater, den heiligsten Patriarchen Kyrill, und unseren Herrn, den höchstgeweihten Metropoliten (oder Erzbischof, oder hochgeweihten Bischof) N., und für all unsere Brüder in Christus.
D: Wir beten auch für unser gottgeschütztes Land und Volk und für alle, die es regieren und beschützen, auf dass wir ein stilles und ruhiges Leben führen können in aller Frömmigkeit und Lauterkeit.
D: Wir beten auch für unsere Brüder, die Priester, Priestermönche und für unsere ganze Bruderschaft in Christus.
D: Wir beten auch für die seligen und ewigen Gedenkens würdigen heiligsten rechtgläubigen Patriarchen, die frommen Stifter dieses heiligen Tempels (oder dieses heiligen Klosters) und für alle unsere bereits entschlafenen orthodoxen Väter und Brüder, die hier und allerorten ruhen.
D: Wir beten auch um Erbarmen, Leben, Frieden, Gesundheit, Errettung, Heimsuchung, Verzeihung und Vergebung der Sünden der Knechte und Mägde Gottes NN., aller frommen und orthodoxen Christen, derer, die in dieser Stadt wohnen und weilen, der Gemeindeglieder, der Kirchenältesten und der Wohltäter dieser heiligen Kirche (oder dieses heiligen Klosters).
{ An dieser Stelle dürfen weitere Fürbitten eingefügt werden.
Für Kranke:
D: O Arzt unserer Seelen und Leiber, mit zerknirschtem Herzen fallen wir nieder vor Dir und rufen Dir zu: mach gesund von Krankheiten, heile die Leidenschaften der Seele und des Leibes Deiner Knechte und Mägde NN., und verzeih Ihnen, weil Du gutherzig bist, alle Verfehlungen, die gewollten und die ungewollten, und richte sie bald auf vom Krankenbett, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich.
Für Reisende:
D: O Herr, der Du lenkst die Füße der Menschen, siehe barmherzig auf Deine Knechte und Mägde NN. und verzeih Ihnen alle absichtlichen und unabsichtlichen Verfehlungen, segne die gute Absicht ihres Verstandes und segne ihre Fahrt, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich.
Am Anfang eines guten Werks:
D: Blick herab, Du Menschenliebender, mit Deinem gnädigen Auge auf Deine Knechte und Mägde NN., die vor Deiner Barmherzigkeit in Glauben niederfallen, höre auf ihr Flehen, und segne ihr gutes Vorhaben und ihr Werk, auf dass es glücklich begonnen und ohne irgendein Hindernis zu Deiner Ehre vollendet werde, als der allmächtige König, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich.
Danksagung dem Herrn:
D: Wir danken mit Furcht und Zittern als unwürdige Diener Deiner Huld, Du unser Erlöser und Gebieter, Herr, für Deine Wohltaten, welche Du reichlich auf Deine Knechte und Mägde NN. ausgegossen hast, und fallen nieder und bringen Dir, unserm Gott, den Lobpreis dar und rufen mit Innigkeit: Erlöse von aller Not Deine Knechte und erfülle als Barmherziger immerdar unser aller Bitten zum Heil, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich.
Für Lernende:
D: O Herr, unser Gott und Schöpfer, der Du den Menschen als Dein Abbild verherrlicht hast, der Du Deine Auserwählten lehrst, so dass diejenigen, die Deine Lehre bewahren, weise werden, der Du den Menschen Deine Weisheit offenbarst: Öffne das Herz, den Verstand und die Lippen Deiner Lernenden NN., so dass sie die Kraft Deines Gesetzes und jegliche gute Lehre empfangen können und das Gelehrte verstehen, sich vom Bösen abwenden und das Gute tun. Gewähre ihnen, dass sie Deinen Willen nachvollziehen und Deine Gebote erfüllen, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich. }
D: Wir beten auch für die, welche Früchte bringen und Gutes tun in diesem heiligen und allehrwürdigen Tempel, für die sich Mühenden, die Singenden und das vor Dir stehende Volk, das da erwartet von Dir das große und reiche Erbarmen.
P: Denn ein erbarmungsreicher und menschenliebender Gott bist Du, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     Ch: Amen.

Ektenie der Katechumenen

D: Betet, ihr Katechumenen, zum Herrn.
     Ch: Herr, erbarme Dich.
D: Ihr Gläubigen, lasst uns für die Katechumenen beten, dass der Herr Sich ihrer erbarme.
D: Dass Er sie lehre das Wort der Wahrheit.
D: Dass Er ihnen offenbare das Evangelium der Gerechtigkeit.
D: Dass Er sie vereinige mit Seiner heiligen, katholischen und apostolischen Kirche.
D: Errette, erbarme Dich, stehe bei und behüte sie, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Ihr Katechumenen, neigt eure Häupter dem Herrn.
     Ch: Dir, o Herr.
P: Damit auch sie mit uns Deinen allehrwürdigen und hocherhabenen Namen verherrlichen, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     Ch: Amen.
D: Alle Katechumenen, geht hinaus. Ihr Katechumenen, geht hinaus. Alle Katechumenen, geht hinaus. Keiner der Katechumenen bleibe.

Erste Ektenie der Gläubigen

D: Ihr Gläubigen alle, wieder und wieder in Frieden lasst uns beten zum Herrn.
     Ch: Herr, erbarme Dich.
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
     Ch: Herr, erbarme Dich.
D: Weisheit.
P: Denn Dir gebührt alle Verherrlichung, Ehre und Anbetung, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     Ch: Amen.

Zweite Ektenie der Gläubigen

D: Wieder und wieder in Frieden lasst uns beten zum Herrn.
     Ch: Herr, erbarme Dich.
[ Zelebriert der Priester ohne Diakon, so werden folgende vier Bitten ausgelassen.
D: Um den Frieden von oben und die Errettung unserer Seelen lasst uns beten zum Herrn.
D: Um den Frieden der ganzen Welt, den Wohlbestand der heiligen Kirchen Gottes und die Einheit aller, lasst uns beten zum Herrn.
D: Für dieses heilige Haus und alle, die mit Glauben, Frömmigkeit und Gottesfurcht hier eintreten, lasst uns beten zum Herrn.
D: Dass wir erlöst werden von aller Bedrängnis, Zorn und Not, lasst uns beten zum Herrn. ]
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Weisheit.
P: Damit wir, von Deiner Macht allezeit behütet, Dir Verherrlichung emporsenden, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     Ch: Amen.

Cherubischer Hymnus

Die Königlichen Türen werden geöffnet.
Anstatt dem Cherubischen Hymnus wird zweimal „Schweigen soll alles sterbliche Fleisch“ gesungen.
     Ch: Schweigen soll alles sterbliche Fleisch und in Furcht und Zittern dastehen. Und nichts Irdisches soll es bei sich erwägen. Denn der König der Könige und der Herr der Herrscher nahet, sich töten zu lassen und als Speise sich hinzugeben den Gläubigen.

Großer Einzug

D: Unseres großen Herrn und Vaters Kyrill, des heiligsten Patriarchen von Moskau und Ganz Rus‘, und unseres Herrn N., des höchstgeweihten Metropoliten (oder Erzbischofs, oder hochgeweihten Bischofs) von N., gedenke der Herr, unser Gott, in Seinem Königtum, allezeit, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
P: Der höchstgeweihten Metropoliten, Erzbischöfe und Bischöfe, der Priesterschaft und des Mönchsstandes, der Erbauer und Wohltäter und Gemeinde dieses heiligen Gotteshauses.
Euer aller und aller orthodoxen Christen gedenke der Herr, unser Gott, in Seinem Königtum, allezeit, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.

Jeder anwortet dem Priester: Deines Priestertums gedenke der Herr, unser Gott, in Seinem Königtum, allezeit, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Der Chor singt den Cherubischen Hymnus zu Ende:
     Ch: Amen. Es ziehen vor Ihm her die Chöre der Engel mit aller Herrschaft und Gewalt, die vieläugigen Cherubim und die sechsflügeligen Seraphim, und sie verhüllen ihr Antlitz und singen die Hymne: Alleluja, Alleluja, Alleluja.
Der Priester stellt den Diskos und den Kelch auf den Heiligen Tisch. Der Diakon beginnt die Ektenie:

Bittektenie

D: Lasst uns vollenden unser Gebet zum Herrn.
     Ch: Herr, erbarme Dich.
D: Für die vorgelegten kostbaren Gaben lasst uns beten zum Herrn.
D: Für dieses heilige Haus und alle, die mit Glauben, Frömmigkeit und Gottesfurcht hier eintreten, lasst uns beten zum Herrn.
D: Dass wir erlöst werden von aller Bedrängnis, Zorn und Not, lasst uns beten zum Herrn.
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Dass der ganze Tag vollkommen sei, heilig, friedlich und sündlos, lasst uns vom Herrn erflehen.
     Ch: Gewähre es, o Herr.
D: Einen Engel des Friedens, einen treuen Führer, einen Beschützer unserer Seelen und Leiber lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Verzeihung und Vergebung unserer Sünden und Verfehlungen lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Das Gute und Heilsame für unsere Seelen und Frieden für die Welt lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Die übrige Zeit unseres Lebens in Frieden und Buße zu vollenden, lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Ein christliches Ende unseres Lebens, ohne Schmerz, ohne Schande, in Frieden, und eine gute Rechenschaft vor dem furchtbaren Richterstuhl Christi lasst uns erflehen.
D: Unserer allheiligen, allreinen, über alles gesegneten und herrlichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immer-Jungfrau Maria mit allen Heiligen eingedenk, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, Gott, anbefehlen.
     Ch: Dir, o Herr.
P: Durch das Mitleid Deines einziggezeugten Sohnes, mit dem Du gesegnet bist, samt Deinem allheiligen und guten und lebenschaffenden Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     Ch: Amen.
Der Priester wendet sich zum Volk und segnet es:
P: Friede allen.
     Ch: Und deinem Geiste.
D: Lasst uns einander lieben, damit wir einmütig bekennen:
     Ch: Den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist, die wesenseine und untrennbare Dreiheit.
D: Die Türen, die Türen: In Weisheit lasst uns aufmerken.

Glaubensbekenntnis

Das Glaubensbekenntnis wird von der gesamten Gemeinde gemeinsam gesungen:
Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allherrscher, / den Schöpfer des Himmels und der Erde, alles Sichtbaren und Unsichtbaren, / und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes einziggezeugten Sohn, / den aus dem Vater Gezeugten vor aller Zeit, / Licht vom Lichte, wahren Gott vom wahren Gott, / gezeugt, nicht geschaffen, den dem Vater Wesenseinen, durch den alles geworden ist, / den für uns Menschen und zu unserer Errettung von den Himmeln Herabgestiegenen / und Fleischgewordenen aus dem Heiligen Geist und der Jungfrau Maria und Menschgewordenen, / den für uns unter Pontius Pilatus Gekreuzigten, der gelitten hat und begraben worden ist, / den am dritten Tage Auferstandenen gemäß den Schriften, / den in die Himmel Aufgestiegenen und zur Rechten des Vaters Sitzenden, / den mit Herrlichkeit Wiederkommenden, zu richten die Lebenden und die Toten, dessen Königtum ohne Ende sein wird, / und an den Heiligen Geist, den Herrn, den Lebenschaffenden, den aus dem Vater Hervorgehenden, / den mit dem Vater und dem Sohn Angebeteten und Verherrlichten, der gesprochen hat durch die Propheten, / an die eine, heilige, katholische* und apostolische Kirche. / Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. / Ich erwarte die Auferstehung der Toten // und das Leben der künftigen Welt. Amen.
* vom griechischen Kafoliken Ekklesian, also die allumfassende (orthodoxe) Kirche.

Anaphora

Es beginnt der wichtigste Teil der Liturgie – die Anaphora. Dabei wird das Heilige Opfer gebracht. Durch die Wirkung des Heiligen Geistes werden Brot und Wein zu Leib und Blut Christi. Während dieser Zeit soll jeder mit großer Ehrfurcht auf einer Stelle stehen und zu Gott beten.
Der Diakon ruft, vor der Christusikone stehend:
D: Lasst uns achtsam stehen, lasst uns stehen mit Ehrfurcht, lasst uns aufmerken, das heilige Opfer in Frieden darzubringen.
     Ch: Erbarmen des Friedens, Opfer des Lobes.

Der Priester wendet sich zum Volk und segnet es:
P: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes des Vaters und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
     Ch: Und mit deinem Geiste.
Der Priester erhebt die Hände.
P: Erhoben seien unsere Herzen.
     Ch: Wir haben sie beim Herrn.
P: Lasst uns Dank sagen dem Herrn.
     Ch: Es ist würdig und recht, anzubeten den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist, die wesenseine und untrennbare Dreiheit.

Der Priester betet leise: Würdig ist es und recht, Dich zu preisen, Dich zu segnen, Dich zu loben, Dir Dank zu sagen und Dich anzubeten an jedem Ort Deiner Herrschaft. Denn Du bist Gott, der unaussprechliche, unergründliche, unsichtbare, unbegreifliche, immerseiende und gleichbleibende: Du und Dein einziggezeugter Sohn und Dein Heiliger Geist. Du hast uns aus dem Nichtsein ins Dasein geführt und uns Gefallene wieder aufgerichtet und hast nicht nachgelassen, alles zu tun, bis Du uns in den Himmel emporgeführt und uns Dein künftiges Königtum gnädig geschenkt hattest. Für all das danken wir Dir und Deinem einziggezeugten Sohn und Deinem Heiligen Geist, für alle uns erwiesenen Wohltaten, die wir kennen und die wir nicht kennen, die offenbaren und die verborgenen. Wir danken Dir auch für diese Liturgie, die Du aus unseren Händen anzunehmen geruhst, obgleich Dich Tausende von Erzengeln und Zehntausende von Engeln umgeben, die Cherubim und die Seraphim, die sechsflügeligen, vieläugigen, hoch schwebenden, auf Flügeln sich erhebenden,
Ausruf: die den Siegeshymnus singen, rufen, jauchzen und sprechen:
     Ch: Heilig, heilig, heilig, Herr Sabaoth. Erfüllt sind Himmel und Erde von Deiner Herrlichkeit. Hosanna in den Höhen. Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in den Höhen.

Der Priester betet leise: Mit diesen seligen Mächten, menschenliebender Gebieter, rufen auch wir und sprechen: Heilig bist Du und allheilig, Du und Dein einziggezeugter Sohn und Dein Heiliger Geist. Heilig bist Du und allheilig, und hocherhaben ist Deine Herrlichkeit, der Du Deine Welt so sehr geliebt, dass Du Deinen einziggezeugten Sohn hingegeben hast, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht zugrunde gehe, sondern ewiges Leben habe. Dieser ist gekommen und hat die ganze Heilsordnung für uns erfüllt. In der Nacht, in der Er überliefert wurde, vielmehr jedoch Sich Selbst überlieferte für das Leben der Welt, nahm Er Brot in Seine heiligen, allreinen und makellosen Hände, dankte und segnete, heiligte, brach und gab es Seinen heiligen Jüngern und Aposteln und sprach:

Der Diakon weist mit dem Orarion auf den Diskos:
Ausruf: Nehmet, esset: dies ist Mein Leib, der für euch gebrochen wird zur Vergebung der Sünden.
     Ch: Amen.
Priester, leise: Ebenso nahm Er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach:
Ausruf: Trinket alle daraus: dies ist Mein Blut des neuen Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
     Ch: Amen.
Priester, leise: Eingedenk also dieses heilbringenden Gebotes und all dessen, was für uns geschehen ist, des Kreuzes, des Grabes, der Auferstehung am dritten Tage, der Auffahrt in die Himmel, des Sitzens zur Rechten und der zweiten und herrlichen Wiederkunft,
Ausruf: das Deine vom Deinen Dir darbringend, gemäß allem und wegen allem.
Während das letzte vom Priester gesprochen wurde, kreuzt der Diakon die Arme und erhebt den heiligen Diskos und den heiligen Kelch.
     Ch: Preisen wir Dich, segnen wir Dich, danken wir Dir, o Herr, und beten zu Dir, unser Gott.

Epiklese

P: So bringen wir Dir diesen geistigen und unblutigen Dienst der Anbetung dar und rufen und beten und flehen zu Dir: Sende herab Deinen Heiligen Geist auf uns und auf diese vorliegenden Gaben.
Der Diakon weist mit seinem Orarion auf das heilige Brot und spricht:
D: Segne, Gebieter, das Heilige Brot.
P: Und mache dieses Brot zum kostbaren Leib Deines Christus.
Der Diakon weist mit seinem Orarion auf den heiligen Kelch und spricht:
D: Amen. Segne, Gebieter, den Heiligen Kelch.
P: Und was in diesem Kelch ist, zum kostbaren Blut Deines Christus.
Der Diakon weist mit seinem Orarion auf beides und spricht:
D: Amen. Segne, Gebieter, beides.
P: Sie verwandelnd durch Deinen Heiligen Geist.
D: Amen. Amen. Amen.
Alle Geistlichen und Laien in der Kirche machen eine Große Metanie (eine verbeugung bis auf den Boden.)

Priester, leise: Auf dass sie denen, die daran teilnehmen, zur Nüchternheit der Seele gereichen, zur Vergebung der Sünden, zur Gemeinschaft Deines Heiligen Geistes, zur Fülle des Königtums der Himmel, zum Freimut vor Dir, nicht aber zum Gericht oder zur Verdammnis. Auch bringen wir Dir diese geistige Anbetung dar für die im Glauben Ruhenden, die Vorväter, Väter, Patriarchen, Propheten, Apostel, Verkündiger, Evangelisten, Märtyrer, Bekenner, Asketen und für jeden gerechten Geist, der im Glauben vollendet ist.
Der Priester nimmt das Rauchfass und ruft aus: Vornehmlich für unsere allheilige, allreine, über alles gesegnete, herrliche Gebieterin, die Gottesgebärerin und Immer-Jungfrau Maria.

Daraufhin sing der Chor:
Wehklage mir nicht, Mutter, die du im Grabe den Sohn schaust, den du jungfräulich empfangen im Schoß. Denn ich werde auferstehen und werde verherrlichet werden. Und in Herrlichkeit ohne Ende werde als Gott ich jene erhöhen, die im Glauben, die in Liebe dich preisen.
Priester, leise: Für den heiligen Propheten, Vorläufer und Täufer Johannes, die heiligen, herrlichen und allgepriesenen Apostel, die heiligen NN. (der Tagesheiligen), deren Gedächtnis wir begehen, und alle Deine Heiligen. Auf ihre flehentlichen Bitten suche uns heim, o Gott.
Gedenke auch aller, die entschlafen sind in der Hoffnung auf die Auferstehung zum ewigen Leben und schenke ihnen Ruhe, wo das Licht Deines Angesichts wacht.
Auch rufen wir Dich an: Gedenke, Herr, des ganzen Episkopates der Orthodoxen, derer, die das Wort Deiner Wahrheit recht verwalten, der ganzen Priesterschaft, des Diakonates in Christus und jedes geistlichen und monastischen Standes.
Auch bringen wir Dir diese geistige Anbetung dar für den Erdkreis, für die heilige, katholische und apostolische Kirche, für die, welche einen reinen und ehrbaren Lebenswandel führen, für unser Land und Volk und alle, die es regieren und beschützen, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit.
Und nach dem Gesang des Verses ruft der Priester aus:
Vor allem gedenke, Herr, unseres großen Herrn und Vaters Kyrill, des heiligsten Patriarchen von Moskau und ganz Rus‘, und unseres Herrn, des höchstgeweihten N., des Metropoliten (oder Erzbischofs, oder hochgeweihten Bischofs) von (dessen Gebiet). Erhalte sie Deinen heiligen Kirchen in Frieden, Heil, Ehre, Gesundheit, langem Leben und in der rechten Verwaltung des Wortes deiner Wahrheit.
     Ch: Und eines jeden und einer jeden.
Priester, leise: Gedenke, Herr, dieser Stadt (oder dieses Dorfes, oder dieses heiligen Klosters), in der (dem) wir wohnen, jeder Stadt und allen Landes und der Gläubigen, die darin leben.
Gedenke, Herr, der Reisenden, der Kranken, der Notleidenden, der Gefangenen und ihrer Errettung.
Gedenke, Herr, derer, die Früchte bringen und Gutes wirken in Deinen heiligen Kirchen und die der Armen gedenken, und auf uns alle sende herab Deine Erbarmungen.
Ausruf: Und gib uns, mit einem Mund und einem Herzen zu verherrlichen und zu besingen Deinen allehrwürdigen und hocherhabenen Namen, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     Ch: Amen.
Der Priester wendet sich zum Volk und segnet es:
P: Und die Erbarmungen unseres großen Gottes und Erretters Jesus Christus seien mit euch allen.
     Ch: Und mit deinem Geiste.

Bitt-Ektenie

D: Aller Heiligen eingedenk, wieder und wieder in Frieden lasst uns beten zum Herrn.
     Ch: Herr, erbarme Dich.
D: Für die dargebrachten und geheiligten kostbaren Gaben lasst uns beten zum Herrn.
D: Dass unser menschenliebender Gott, der sie auf Seinem heiligen, überhimmlischen und geistigen Opfertisch zum Dufte geistlichen Wohlgeruchs angenommen hat, uns dafür herabsende die göttliche Gnade und die Gabe des Heiligen Geistes, lasst uns beten.
D: Dass wir erlöst werden von aller Bedrängnis, Zorn und Not, lasst uns beten zum Herrn.
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Dass der ganze Tag vollkommen sei, heilig, friedlich und sündlos, lasst uns vom Herrn erflehen.
     Ch: Gewähre es, o Herr.
D: Einen Engel des Friedens, einen treuen Führer, einen Beschützer unserer Seelen und Leiber lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Verzeihung und Vergebung unserer Sünden und Verfehlungen lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Das Gute und Heilsame für unsere Seelen und Frieden für die Welt lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Die übrige Zeit unseres Lebens in Frieden und Buße zu vollenden, lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Ein christliches Ende unseres Lebens, ohne Schmerz, ohne Schande, in Frieden, und eine gute Rechenschaft vor dem furchtbaren Richterstuhl Christi lasst uns erflehen.
D: Da wir die Einheit des Glaubens und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes erfleht haben, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, Gott, anbefehlen.
     Ch: Dir, o Herr.
P: Und würdige uns, Gebieter, mit Freimut und unverurteilt es zu wagen, Dich, den himmlischen Gott als Vater anzurufen und zu sprechen:

Gebet des Herrn

Alle zusammen beten das Gebet des Herrn:
Vater unser, der Du bist in den Himmeln, geheiligt werde Dein Name, Dein Königtum komme, Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden. Unser notwendiges Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern, und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
P: Denn Dein ist das Königtum und die Macht und die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
      Ch: Amen.
Der Priester wendet sich zum Volk und segnet es:
P: Friede allen.
     Ch: Und deinem Geiste.
D: Neigt eure Häupter dem Herrn.
     Ch: Dir, o Herr.
Priester, leise: Wir danken Dir, unsichtbarer König, der Du in Deiner unermesslichen Macht alles geschaffen und in der Fülle Deines Erbarmens alles aus dem Nichtsein ins Dasein geführt hast. Du selbst, Gebieter, sieh vom Himmel her auf die, welche Dir ihre Häupter geneigt haben; denn nicht haben sie diese geneigt vor Fleisch und Blut, sondern vor Dir, dem furchterregenden Gott. Du also, Gebieter, lass die vorliegenden Gaben uns allen gleichermaßen zum Guten gereichen, nach dem besonderen Bedürfnis eines jeden: reise mit den Reisenden, heile die Kranken, Du Arzt unserer Seelen und Leiber.
Ausruf: Durch die Gnade, das Mitleid und die Menschenliebe Deines einziggezeugten Sohnes, mit dem Du gesegnet bist, samt Deinem allheiligen und guten und lebenschaffenden Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     Ch: Amen.
D: Lasst uns aufmerken.
P: Das Heilige den Heiligen.
Während dieser Worte erhebt der Priester das Heilige Brot – den Leib Christi, der nur von Heiligen gegessen werden darf. Zugleich werfen sich alle Anwesenden zu Boden für eine Große Metanie. Der Vorhang wird geschlossen und der Kerzenträger stellt eine angezündete Kerze vor den Königlichen Türen auf.
     Ch: Einer ist heilig, einer der Herr, Jesus Christus, zur Verherrlichung Gottes des Vaters. Amen.
Die Chöre singen das Kinonikon vom Tag oder vom Heiligen:
Der Herr erwachte wie ein Schlafender, er ist auferstanden und hat uns errettet. Alleluïa.
Alleluïa, Alleluïa, Alleluïa.

Kommunion der Geistlichen

An dieser Stelle nehmen die Geistlichen im Altar die Kommunion. Es ist ein ehrwürdiger Moment - in der Kirche befinden sich die Heiligen Gaben, der Bischof, die Priester und die Diakone nehmen am Heiligen Myserium teil. Jeder sollte dort stehen bleiben, wo er ist, nicht etwa die Ikonen verehren, für eine Pause rausgehen oder sich unterhalten. Der Chor singt verschiedene Gebete, mancherorts werden die Kommuniongebete oder Heiligenviten gelesen.

Gebet vor der Kommunion

Danach werden der Vorhand und die königlichen Türen geöffnet. Der Diakon trängt den Kelch mit der Kommunion hinaus. Alle verbeugen sich bis zum Boden von Christus.
D: Mit Gottesfurcht und Glauben tretet herzu.
     Ch: Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn. Gott ist der Herr, und Er ist uns erschienen.
Das Kommuniongebet: Ich glaube, Herr, und ich bekenne, dass Du in Wahrheit der Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes, der in die Welt gekommen ist, Sünder zu erretten, deren erster ich bin. Ich glaube auch, dass dieses wirklich Dein allreiner Leib und dieses wirklich Dein kostbares Blut ist. Daher bitte ich Dich: Erbarme Dich meiner und verzeihe mir meine Übertretungen, die ich absichtlich oder unabsichtlich, in Wort und Werk, bewusst oder unbewusst begangen habe; und würdige mich, unverurteilt teilzuhaben an Deinen allreinen Mysterien zur Vergebung der Sünden und zum ewigen Leben. Amen.
Als Teilnehmer an Deinem mystischen Abendmahl, Sohn Gottes, nimm mich heute auf; denn nicht will ich Deinen Feinden das Mysterium verraten, noch will ich Dir einen Kuss geben wie Judas, sondern wie der Räuber bekenne ich Dir: Gedenke meiner, Herr, in Deinem Königtum.
Nicht zum Gericht oder zur Verdammnis möge mir die Teilnahme an Deinen Heiligen Mysterien gereichen, sondern zur Heilung von Seele und Leib. Amen.

Kommunion der Gläubigen

Die Kommunikanten treten heran, nach heutigem Brauch zuerst die Neugetauften, dann die Säuglinge und die Kleinkinder, dann die Männer und dann die Frauen, jeweils ihrem Alter nach, sodass die jüngeren zuletzt herantreten. Es kommt einer hinter dem anderen, und verbeugen sich mit aller Ergriffenheit und Furcht, die Hände auf der Brust zusammengelegt. Jeder empfängt die Göttlichen Mysterien, während der Priester jeweils spricht:
P: Der Knecht (oder Magd) Gottes N, nimmt teil am kostbaren und allheiligen Leib und Blut unseres Herrn und Gottes und Erretters Jesus Christus zur Vergebung seiner Sünden und zum ewigen Leben.
Alle singen während der Kommunion:
     Volk: Christi Leib empfanget und kostet die Quelle der Unsterblichkeit.
Nach der Kommunion sollte man den unteren Teil des Klechs küssen und die Nachkommunion nehmen – ein Getränk und eine Prosphore (kleine Brote). Diese werden in einem anderen Teil der Kirche ausgeteilt.
Nach der Kommunion singt der Chor Ch: Alleluïa, Alleluïa, Alleluïa und der Priester segnet das Volk:
P: Errette, o Gott, Dein Volk und segne Dein Erbe.
Danach weihräuchert er dreimal vor dem Allerheiligsten und betet:
P: Erhebe Dich über die Himmel, o Gott, und über die ganze Erde komme Deine Herrlichkeit.
     Ch: Gesehen haben wir das wahre Licht, empfangen den himmlischen Geist und gefunden den wahren Glauben, da wir anbeten die unteilbare Dreiheit; denn Sie hat uns errettet.
Der Priester nimmt den Diskos vom Heiligen Tisch und gibt ihm dem Diakon. Dieser dreht sich stumm zu den geöffneten Türen und trägt dann den Diskos auf den Rüsttisch.
Der Priester erhebt den Kelch und spricht:
P: Gesegnet unser Gott. Er wendet sich gen Westen und segnet mit dem heiligen Kelch das Volk:
P: allezeit, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     Ch: Amen.
Erfüllt sei unser Mund von Deinem Lob, o Herr, auf dass wir besingen Deine Herrlichkeit; denn gewürdigt hast Du uns, teilzunehmen an Deinen heiligen, göttlichen, unsterblichen und lebensspendenden Mysterien. Bewahre uns in Deiner Heiligung, dass wir den ganzen Tag uns üben in Deiner Gerechtigkeit. Alleluïa, Alleluïa, Alleluïa.

Dank-Ektenie

Der Diakon beginnt die abschließende Ektenie nach der Kommunion:
D: Aufrecht. Da wir an den göttlichen, heiligen, allreinen, unsterblichen, himmlischen und lebensspendenden, schauererregenden Mysterien Christi teilgenommen haben, lasst uns würdig danken dem Herrn.
     Ch: Herr, erbarme Dich.
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Da wir erfleht haben, dass der ganze Tag vollkommen sei, heilig, friedlich und sündlos, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, Gott anbefehlen.
     Ch: Dir, o Herr.
P: Denn Du bist unsere Heiligung und Dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     Ch: Amen.

Gebet hinter dem Ambo

P: Lasst uns gehen in Frieden.
     Ch: Im Namen des Herrn.
D: Lasst uns beten zum Herrn.
     Ch: Herr, erbarme Dich.
Der jüngste Priester betet das Gebet hinter dem Ambo.
P: Der Du segnest, die Dich segnen, Herr, und heiligst, die auf Dich vertrauen, errette Dein Volk und segne Dein Erbe; bewahre die Fülle Deiner Kirche; heilige alle, die die Zierde Deines Hauses lieben; verherrliche Du sie dafür durch Deine göttliche Macht und verlass uns nicht, die wir auf Dich hoffen. Schenke Frieden Deiner Welt, Deinen Kirchen, den Priestern, allen, die uns regieren und beschützen, und Deinem ganzen Volk. Denn jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk ist von oben und steigt herab von Dir, dem Vater der Lichter, und Dir senden wir die Verherrlichung, Danksagung und Anbetung empor, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     Ch: Amen.
     Ch: Gesegnet sei der Name des Herrn von nun an bis in Ewigkeit, dreimal.

Psalm 33

     Ch: 1. Segnen will ich den Herrn zu jeder Zeit, / stets ist Sein Lob in meinem Munde. 2. Im Herrn wird sich meine Seele rühmen, / hören sollen es die Sanftmütigen und frohgemut sein. 1. Hochpreiset den Herrn mit mir, / und lasst uns gemeinsam Seinen Namen erhöhen. 2. Ich suchte den Herrn, und Er hat mich erhört, / und aus all meinen Bedrängnissen hat Er mich erlöst. 1. Kommet zu Ihm und werdet erleuchtet, / und eure Angesichter werden gewiss nicht beschämt. 2. Dieser Arme schrie, und der Herr erhörte ihn, / und aus all seinen Bedrängnissen hat Er ihn errettet. 1. Lagern wird sich ein Engel des Herrn rings um jene, die Ihn fürchten, / und Er wird sie erlösen. 2. Kostet und seht, dass der Herr gütig ist; / selig der Mann, der da hofft auf Ihn. 1. Fürchtet den Herrn, ihr all Seine Heiligen; / denn keinen Mangel gibt es für jene, die Ihn fürchten. 2. Reiche sind arm geworden und haben gehungert, / doch denen, die den Herrn suchen, wird fehlen kein Gut. 1. Kommt, ihr Kinder, höret mich, / die Furcht des Herrn will ich euch lehren. 2. Wer ist ein Mensch, der das Leben will, / der es liebt, gute Tage zu sehen? 1. Halte zurück deine Zunge vom Bösen / und deine Lippen, dass sie keinen Trug reden. 2. Wende dich ab vom Bösen und tue das Gute; / suche den Frieden und jage ihm nach. 1. Die Augen des Herrn achten auf die Gerechten / und Seine Ohren auf ihr Flehen. 2. Das Angesicht des Herrn aber ist wider die Übeltäter, / ihr Gedächtnis von der Erde auszulöschen. 1. Es schrien die Gerechten, und der Herr erhörte sie, / aus all ihren Bedrängnissen hat Er sie erlöst. 2. Nahe ist der Herr den Zerknirschten im Herzen, / und die Demütigen im Geiste wird Er erretten. 1. Zahlreich sind die Bedrängnisse der Gerechten, / doch aus ihnen allen wird der Herr sie erlösen. 2. Der Herr bewahrt all ihre Gebeine, / nicht eines von ihnen wird zerschlagen werden. 1. Der Tod der Sünder ist übel, / und die den Gerechten hassen, werden sich verfehlen. 2. Erlösen wird der Herr die Seelen Seiner Knechte, / und keineswegs werden sich verfehlen alle, die da hoffen auf Ihn.

Entlassung

P: Der Segen des Herrn und Sein Erbarmen komme über euch durch Seine göttliche Gnade und Menschenliebe, allezeit, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     Ch: Amen.
P: Ehre Dir, Christus, Gott, unsere Hoffnung, Ehre Dir.
     Ch: Ehre, jetzt. Herr, erbarme Dich, dreimal. Segne.
Der Vorsteher vollzieht die Entlassung:
P: Christus, unser wahrer Gott, auf die Fürbitten Seiner allreinen Mutter, der heiligen, herrlichen und allgepriesenen Apostel, unseres Vaters unter den Heiligen Basilius des Großen, des Erzbischofs von Caesarea in Kappadokien, und aller Heiligen erbarme Sich unser und errette uns als Guter und Menschenliebender.
     Ch: Amen.
     Ch: Unseren großen Herrn und Vater Kyrill, / den heiligsten Patriarchen von Moskau und ganz Rus‘, / und unseren hochgeweihten Herrn N., / den Metropoliten (oder Erzbischof, oder Bischof) von N., / unseres gottbeschützten Landes/ den Vorsteher, die Brüder und die Mitglieder dieser heiligen Kirche, / und alle orthodoxen Christen, / erhalte, o Herr, auf viele Jahre.

ENDE, UND GOTT DIE EHRE.




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Übersetzer: Übersetzungskomission der OBKD (feste Texte); Erzpriester Peter Plank; Pater Kilian Kirchhoff (Wechseltexte).
*Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
Programmierung: Priester Alexej Veselov.