Gottesdienst am Samstag, dem 04. Mai 2024
(21. April 2024 nach dem alten Stil)
Karwoche. Ton 6.
Der Hl. und Große Samstag. Karsamstag
Märtyrerbischof Januarius und seine Gefährten.
Inhaltsangabe
Die „Königlichen Stunden“. Am Karfreitag wird keine Liturgie zelebriert. Stattdessen werden am Freitagmorgen die „Königlichen Stunden“ gelesen. Diese bestehen aus der Ersten, Dritten, Sechsten und Neunten Stunde sowie der Typika.
Die Vesper des Karfreitags, genannt „Ordnung des Begräbnisses“, wird am Freitag mittags zelebriert. Am Ende der Vesper wird das Grabtuch Christi in der Mitte der Kirche zur Verehrung ausgelegt.
Der Orthros des Karsamstags, genannt „Klagen der Allheiligen Gottesgebärerin“, wird am Freitagabend zelebriert. Wir hören dem Klagelied der Gottesmutter zu. Zum Ende des Gottesdienstes findet eine Prozession mit dem Grabtuch um die Kirche herum statt. Im Anschluss wird die Erste Stunde gelesen.
ORTHROS
P: Gesegnet unser Gott, allezeit, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
L: Amen.
L: Ehre Dir, unser Gott, Ehre Dir.
Himmlischer König, Tröster, Du Geist der Wahrheit, überall Gegenwärtiger und alles Erfüllender, Hort der Güter und Spender des Lebens, komm und nimm Wohnung in uns, reinige uns von jedem Makel und errette, Guter, unsere Seelen.
Trishagion bis Vater unser:
L: Heiliger Gott, Heiliger Starker, Heiliger Unsterblicher, erbarme Dich unser, dreimal.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Allheilige Dreiheit, erbarme Dich unser. Herr, sei gnädig ob unserer Sünden. Gebieter, verzeih uns unsere Gesetzlosigkeiten. Heiliger, suche unsere Schwächen heim und heile sie um Deines Namens willen.
Herr, erbarme Dich, dreimal.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Vater unser, der Du bist in den Himmeln, geheiligt werde Dein Name. Dein Königtum komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser notwendiges Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
P: Denn Dein ist das Königtum und die Macht und die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
L: Amen.
Herr, erbarme Dich, zwölfmal. Ehre, jetzt.
Kommt, lasst uns anbeten Gott, unseren König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus, Gott, unserem König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus selbst, unserem König und Gott.
In den Klöstern werden diese Psalmen langsam gelesen, damit der Priester alle Brüder beweihräuchern kann.
Psalm 19: Erhören möge dich der Herr am Tag der Bedrängnis, beschirmen möge dich der Name des Gottes Jakobs. Er sende dir Hilfe vom Heiligtum, und vom Sion her steh Er dir bei. Er gedenke all deiner Opfer, und dein Brandopfer mache Er fett. Der Herr gebe dir nach deinem Herzen, und all deine Pläne erfülle Er. Wir wollen frohlocken ob deiner Errettung, und uns rühmen im Namen des Herrn, unseres Gottes. Der Herr erfülle all deine Bitten; nun habe ich erkannt, dass der Herr errettet hat Seinen Gesalbten. Er wird ihn erhören von Seinem heiligen Himmel, in machtvollen Taten ist die Errettung Seiner Rechten. Diese rühmen sich der Wagen und jene der Rosse, wir aber wollen uns rühmen im Namen des Herrn, unseres Gottes. Sie wurden an den Füßen gebunden und kamen zu Fall, wir aber standen auf und wurden emporgerichtet. Herr, errette den König, und erhöre uns am Tage, da wir Dich anrufen werden.
Psalm 20: Herr, in Deiner Macht wird der König frohgemut sein und frohlocken ob Deiner Errettung gar sehr. Seines Herzens Begehr hast Du ihm gegeben und um den Wunsch seiner Lippen ihn nicht beraubt. Denn Du kamest ihm zuvor mit Segnungen der Güte, hast auf sein Haupt gesetzt eine Krone von Edelstein. Leben erflehte er von Dir, und Du gabest ihm Länge der Tage auf immer und ewig. Groß ist seine Herrlichkeit in Deinem Heil. Herrlichkeit und Erhabenheit wirst Du auf ihn legen. Denn Du wirst ihm Segen geben auf immer und ewig, wirst ihn in Freude frohgemut machen mit Deinem Angesicht. Denn der König hofft auf den Herrn, und in des Höchsten Erbarmen wird er keineswegs wanken. Deine Hand werde gefunden von all Deinen Feinden; Deine Rechte finde alle, welche Dich hassen. Denn Du wirst sie wie einen Feuerofen machen zur Zeit, da erscheint Dein Angesicht; der Herr wird sie aufwühlen in Seinem Zorn, und Feuer wird sie fressen. Du wirst ihre Frucht von der Erde tilgen und ihren Samen aus den Menschenkindern. Denn sie wälzten Übles auf Dich, überlegten Pläne, mit denen sie keineswegs bestehen können. Denn Du wirst sie zum Rücken machen; in Deinen Übriggebliebenen wirst Du ihr Angesicht bereiten. Sei erhöht, o Herr, in Deiner Macht; besingen wollen wir in Liedern und Psalmen Deine machtvollen Taten.
Ehre, jetzt.
L: Trishagion bis Vater unser. Priester: Denn Dein ist… Wir: Amen.
Tropare
L: Errette, Herr, Dein Volk und segne Dein Erbe, Siege schenke Deinen Frommen über ihre Widersacher und behüte durch Dein Kreuz die Dir eigene Gemeinde.
Ehre: Der Du freiwillig auf das Kreuz Dich erhoben, Christus Gott, schenke Dein Erbarmen Deiner neuen nach Dir genannten Gemeinde. Stärke alle, die für sie Verantwortung tragen mit Deiner Kraft. Gewähre Sieg über das Böse, Frieden in Deiner Gemeinschaft durch die Waffe des Kreuzes, des unüberwindlichen Siegeszeichens.
Jetzt: Hehre, nicht beschämende Schirmherrin, übersieh nicht unser Flehen, gütige allbesungene Gottesgebärerin. Festige unsere Gemeinden. Stärke die, so Verantwortung tragen im Staat und gewähre uns allen den Sieg von oben. Denn Gott hast du geboren, einzig Gesegnete.
Kleine inständige Ektenie
Diese Ektenie wird immer vom Priester gelesen.
P: Erbarme Dich unser, o Gott, nach Deinem großen Erbarmen, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich.
Ch: Herr, erbarme Dich. Dreimal, zu jeder Fürbitte.
P: Wir beten auch für unseren großen Herrn und Vater, den heiligsten Patriarchen Kyrill, und unseren Herrn, den höchstgeweihten Metropoliten (oder Erzbischof, oder hochgeweihten Bischof) N., und für all unsere Brüder in Christus.
P: Wir beten auch für unser gottgeschütztes Land und für alle, die es regieren und beschützen, auf dass wir ein stilles und ruhiges Leben führen können in aller Frömmigkeit und Lauterkeit.
P: Wir beten auch für alle Brüder und alle Christen.
Ausruf: Denn ein erbarmungsreicher und menschenliebender Gott bist Du, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Volk: Amen. Im Namen des Herrn Vater segne.
P: Ehre der heiligen und einwesentlichen und lebendigmachenden und untrennbaren Dreiheit, allezeit, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
Hexapsalm
Im Zentrum der Kirche wird der Hexapsalm gelesen. Wir hören mit Schweigen und Ergriffenheit zu. Das Licht und die Kerzen werden ausgemacht.
L: Herrlichkeit Gott in den Höhen und auf Erden Friede und den Menschen Sein Wohlgefallen. Dreimal.
Herr, meine Lippen wollest du öffnen, und mein Mund wird verkünden dein Lob. Zweimal.
Psalm 3:
L: Herr, was sind so zahlreich geworden, die mich bedrängen? Viele stehen auf wider mich. Viele sagen meiner Seele: „Nicht ist Errettung für ihn in seinem Gott.“ Du aber, Herr, bist mein Beistand, meine Herrlichkeit und Der, welcher mein Haupt erhebt. Mit meiner Stimme schrie ich zum Herrn, und Er hat mich erhört von Seinem heiligen Berge. Ich aber legte mich schlafen und schlummerte; ich bin wieder erwacht; denn der Herr wird mir beistehen. Nicht will ich mich fürchten vor unzähligem Volk, das mich rings umzingelt. Stehe auf, Herr, errette mich, mein Gott; denn Du hast alle geschlagen, die mich grundlos befeinden; die Zähne der Sünder hast Du zerschmettert. Des Herrn ist die Errettung, und auf Deinem Volk Dein Segen.
Ich aber legte mich schlafen und schlummerte; ich bin wieder erwacht; denn der Herr wird mir beistehen.
Psalm 37: Herr, strafe mich nicht in Deinem Grimm, und züchtige mich nicht in Deinem Zorn. Denn Deine Pfeile stecken in mir, und schwer hast Du Deine Hand auf mich gelegt. Nicht gibt es Heilung an meinem Fleisch angesichts Deines Zorns, nicht gibt es Frieden in meinem Gebein angesichts meiner Sünden. Denn meine Gesetzlosigkeiten haben mein Haupt überragt, wie eine schwere Last lagen sie schwer auf mir. Es stanken und faulten meine Striemen angesichts meiner Torheit. Ich ward elend und bis zum Äußersten gebeugt, den ganzen Tag lang ging ich finster blickend einher. Denn meine Lenden waren angefüllt mit Spott, und nicht gibt es Heilung an meinem Fleisch. Ich wurde übel zugerichtet und gedemütigt bis zum Übermaß, ich stöhnte vor Seufzen meines Herzens. O Herr, gewärtig ist Dir all mein Verlangen, und mein Seufzen ist vor Dir nicht verborgen. Mein Herz war aufgewühlt, verlassen hat mich meine Kraft, und das Licht meiner Augen: auch das ist nicht bei mir. Meine Freunde und meine Nachbarn haben sich mir feindlich genaht und aufgestellt, selbst meine Nächsten standen von ferne. Gewalt haben geübt, die da trachten nach meiner Seele, und die nach dem Üblen für mich trachten, haben Nichtiges geredet und sannen auf Trug den ganzen Tag. Ich aber hörte wie ein Tauber nicht, und war wie ein Stummer, der seinen Mund nicht öffnet. Und ich ward wie ein Mensch, der nicht hört und der in seinem Mund keine Tadel hat. Denn auf Dich, Herr, habe ich meine Hoffnung gesetzt. Du wirst mich erhören, Herr, mein Gott. Denn ich sprach: Niemals sollen sich meine Feinde über mich freuen; doch als meine Füße wankten, prahlten sie wider mich. Denn ich bin für die Geißeln bereit, und mein Schmerz ist mir stets vor Augen. Denn meine Gesetzlosigkeit will ich kundtun und nachsinnen über meine Sünde. Meine Feinde aber leben und sind stärker geworden als ich, und zahlreich geworden sind, die mich zu Unrecht hassen. Die mir Übles für Gutes vergelten, verleumdeten mich, weil ich Gutsein erstrebte. Verlass mich nicht, Herr, mein Gott; entferne Dich nicht von mir. Merke auf zu meiner Hilfe, Du Herr meiner Errettung.
Verlass mich nicht, Herr, mein Gott; entferne Dich nicht von mir. Merke auf zu meiner Hilfe, Du Herr meiner Errettung.
Psalm 62: O Gott, mein Gott, zu Dir erhebe ich mich frühmorgens; meine Seele dürstete nach Dir, wie oft vor Dir mein Fleisch in einem wüsten und unbegehbaren und wasserlosen Land. So bin ich im Heiligtum erschienen vor Dir, zu schauen Deine Macht und Deine Herrlichkeit. Denn besser ist Dein Erbarmen als viele Leben; meine Lippen sollen Dich lobpreisen. So will ich Dich segnen in meinem Leben, und in Deinem Namen meine Hände erheben. Wie von Mark und Fett sei erfüllt meine Seele, und mit Lippen des Frohlockens soll lobpreisen mein Mund. Wenn ich Deiner gedachte auf meinem Lager, in den frühen Morgenstunden sann ich auf Dich. Denn Du bist mein Helfer geworden, und im Schutz Deiner Flügel werde ich frohlocken. Meine Seele hing Dir an, und Deine Rechte stand mir bei. Sie aber haben vergeblich getrachtet nach meiner Seele; in das Unterste der Erde werden sie eingehen, überliefert werden in die Hände des Schwertes, Anteil der Füchse sein. Der König aber wird frohgemut sein in Gott; gepriesen wird ein jeder werden, der bei ihm schwört; denn gestopft ward der Mund derer, die Unrechtes reden.
In den frühen Morgenstunden sann ich auf Dich. Denn Du bist mein Helfer geworden, und im Schutz Deiner Flügel werde ich frohlocken. Meine Seele hing Dir an, und Deine Rechte stand mir bei.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Alleluïa, alleluïa, alleluïa. Ehre Dir, o Gott. Dreimal, ohne Verbeugungen.
Herr, erbarme Dich, dreimal.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Der Priester betet vor den Königlichen Türen.
Psalm 87: O Herr, Du Gott meiner Errettung, geschrien habe ich des Tags und in der Nacht vor Dir. Vor Dein Angesicht komme mein Gebet; neige Dein Ohr zu meiner Bitte. Denn angefüllt mit Übeln ward meine Seele, und mein Leben hat sich dem Hades genaht. Gezählt wurde ich zu denen, die hinabsteigen in die Grube, bin geworden wie ein hilfloser Mensch, frei unter den Toten, wie Verwundete, die im Grabe ruhen, derer Du nicht mehr gedachtest und die von Deiner Hand verstoßen wurden. Sie legten mich in die unterste Grube, an einen finsteren Ort und in Todesschatten. Schwer legte sich auf mich Dein Grimm, und all Deine Aufwallungen hast Du herbeigeführt wider mich. Entfernt hast Du meine Bekannten von mir, sie machten mich zu einem Greuel für sich. Preisgegeben ward ich und kam nicht heraus. Meine Augen sind schwach geworden von der Armut. Geschrien habe ich zu Dir, Herr, den ganzen Tag, ausgebreitet zu Dir meine Hände. Wirst Du etwa an den Toten Wunderwerke tun? Oder werden Ärzte sie auferstehen lassen, dass sie Dich bekennen? Wird etwa einer im Grab Dein Erbarmen erzählen und Deine Wahrheit im Untergang? Werden wohl in der Finsternis erkannt werden Deine Wundertaten und Deine Gerechtigkeit in einem vergessenen Land? Und so habe ich zu Dir geschrien, Herr, und noch vor der Frühe gelange mein Gebet zu Dir. Wozu, o Herr, verstößt Du meine Seele, wendest Du Dein Angesicht von mir ab? Arm bin ich und in Mühsalen von meiner Jugend an; wenn auch erhöht ‒ ward ich gedemütigt und verzweifelte. Über mich kamen Deine Zornesfluten, Deine Schrecken haben mich aufgewühlt; umringt haben sie mich wie Wasser, zugleich mich umschlossen den ganzen Tag. Entfernt von mir hast Du Freund und Nachbarn und meine Bekannten wegen des Elends.
O Herr, Du Gott meiner Errettung, geschrien habe ich des Tags und in der Nacht vor Dir. Vor Dein Angesicht komme mein Gebet; neige Dein Ohr zu meiner Bitte.
Psalm 102: Segne, meine Seele, den Herrn, und alles, was in mir ist, Seinen heiligen Namen. Segne, meine Seele, den Herrn, und vergiß nicht all Seine Vergeltungen. Ihn, Der all deine Gesetzlosigkeiten sühnt und all deine Gebrechen heilt, Der dein Leben vom Verderben erlöst und dich krönt in Erbarmen und Mitleid, Der mit Gutem dein Verlangen stillt; deine Jugend wird sich erneuern gleich der des Adlers. Es übt ja Erbarmung der Herr und Gericht für alle, die Unrecht erleiden. Kundgetan hat Er dem Moses Seine Wege, den Söhnen Israels Seinen Willen. Mitleidvoll und erbarmungsreich ist der Herr, langmütig und vielerbarmend: nicht bis ans Ende wird Er zürnen und nicht auf ewig grollen. Nicht nach unseren Gesetzlosigkeiten hat Er uns getan, und nicht nach unseren Sünden uns vergolten. Denn wie des Himmels Höhe über die Erde ragt, so hat der Herr Sein Erbarmen stark gemacht über denen, die Ihn fürchten. So fern der Aufgang vom Untergang ist, so weit hat Er unsere Gesetzlosigkeiten von uns entfernt. Wie ein Vater Mitleid hat mit den Söhnen, so hatte der Herr Mitleid mit denen, die Ihn fürchten. Denn Er weiß ja, welch ein Gebilde wir sind, Er gedachte dessen, dass wir Staub sind. Der Mensch, wie Gras sind seine Tage, wie eine Blume des Feldes, so wird er verblühen. Denn geht ein Hauch durch ihn hindurch, so wird er nicht mehr sein und seinen Platz nicht mehr wiedererkennen. Das Erbarmen des Herrn aber ist von Ewigkeit her und bis in Ewigkeit über denen, die Ihn fürchten. Und Seine Gerechtigkeit ist über den Kindeskindern, bei denen, die Seinen Bund bewahren und Seiner Gebote gedenken, um sie zu tun. Der Herr hat Seinen Thron im Himmel bereitet, und Sein Königtum gebietet über das All. Segnet den Herrn, all Seine Engel, Mächtige in Kraft, die ihr Sein Wort tut, sobald ihr hört den Ruf Seiner Worte. Segnet den Herrn, all Seine Mächte, seine Diener, die ihr Seinen Willen tut. Segnet den Herrn, all Seine Werke; an jedem Orte Seiner Herrschaft: segne, meine Seele, den Herrn.
An jedem Orte Seiner Herrschaft: segne, meine Seele, den Herrn.
Psalm 142: Herr, erhöre mein Gebet, nimm zu Ohren meine Bitte in Deiner Wahrheit, erhöre mich in Deiner Gerechtigkeit. Und gehe nicht ins Gericht mit Deinem Knecht; denn kein Lebender wird vor Dir als gerecht erfunden werden. Denn verfolgt hat der Feind meine Seele, mein Leben bis zur Erde erniedrigt, an finstere Orte mich versetzt, gleich lange Toten. Und es verzagte über mich mein Geist, in mir ward aufgewühlt mein Herz. Ich gedachte der alten Tage, sann nach über all Deine Werke, über die Schöpfungen Deiner Hände sann ich nach. Ausgebreitet zu Dir habe ich meine Hände; meine Seele ist wie wasserloses Land vor Dir. Eilends erhöre mich, Herr, mein Geist begann zu schwinden. Wende nicht Dein Angesicht von mir ab, oder ich werde denen gleich, die hinabsteigen in die Grube. Vernehmbar mache mir am Morgen Dein Erbarmen; denn auf Dich habe ich gehofft. Lass mich erkennen, Herr, den Weg, auf dem ich gehen soll; denn zu Dir habe ich erhoben meine Seele. Entreiße mich meinen Feinden, Herr, zu Dir habe ich mich geflüchtet. Lehre mich, Deinen Willen zu tun; denn Du bist mein Gott. Dein guter Geist wolle mich führen auf ebenem Land. Um Deines Namens willen, Herr, wollest Du mich beleben, in Deiner Gerechtigkeit aus der Bedrängnis führen meine Seele; in Deinem Erbarmen wollest Du ausrotten meine Feinde, zugrunde richten alle, die meine Seele bedrängen; denn ich bin Dein Knecht.
In Deiner Gerechtigkeit erhöre mich. Gehe nicht ins Gericht mit Deinem Knecht. Zweimal.
Dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Alleluïa, alleluïa, alleluïa. Ehre Dir, o Gott. Dreimal.
Große Ektenie
D: In Frieden lasst uns beten zum Herrn.
Ch: Herr, erbarme Dich. Zu jeder Fürbitte.
D: Um den Frieden von oben und die Errettung unserer Seelen lasst uns beten zum Herrn.
D: Um den Frieden der ganzen Welt, den Wohlbestand der heiligen Kirchen Gottes und die Einheit aller lasst uns beten zum Herrn.
D: Für dieses heilige Haus und alle, die mit Glauben, Frömmigkeit und Gottesfurcht hier eintreten, lasst uns beten zum Herrn.
D: Für unseren großen Herrn und Vater, den heiligsten Patriarchen Kyrill, und unseren Herrn, den höchstgeweihten Metropoliten (oder Erzbischof, oder hochgeweihten Bischof) N., für die ehrwürdige Priesterschaft, den Diakonat in Christus, den gesamten Klerus und alles Volk, lasst uns beten zum Herrn.
D: Für unser gottgeschütztes Land und für alle, die es regieren und beschützen, lasst uns beten zum Herrn.
D: Für diese Stadt (oder dieses Dorf, oder dieses heilige Kloster), für jede Stadt, alles Land und die Gläubigen, die darin leben, lasst uns beten zum Herrn.
D: Um günstige Witterung, reichen Ertrag der Früchte der Erde und friedliche Zeiten, lasst uns beten zum Herrn.
D: Für die Reisenden, die Kranken, Notleidenden und Gefangenen und um ihre Errettung lasst uns beten zum Herrn.
D: Dass wir erlöst werden von aller Bedrängnis, Zorn und Not, lasst uns beten zum Herrn.
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Unserer allheiligen, allreinen, über alles gesegneten und herrlichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immer-Jungfrau Maria mit allen Heiligen eingedenk, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, Gott, anbefehlen.
Ch: Dir, o Herr.
P: Denn Dir gebührt alle Verherrlichung, Ehre und Anbetung, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit
Ch: Amen.
„Gott ist der Herr“, Ton 2
D: Gott ist der Herr und ist uns erschienen; gesegnet, Der da kommt im Namen des Herrn.
Ch: Gott ist der Herr und ist... Zu jedem Vers.
Vers: Bekennet den Herrn, denn Er ist gut, und Seine Güte währet ewig.
Vers: Umringen mich auch alle Völker, im Namen des Herrn nehme ich Rache.
Vers: Ich werde nicht sterben; ich werde leben und die Taten des Herrn verkünden.
Vers: Der Stein, den die Bauleute verworfen, Er ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das gewirkt, ein Wunder in unseren Augen.
Tropare der Tagesfeste
Ton 2. Tropar des Triodions.
Der edle Joseph nahm herab vom Holze deinen allreinen Leib, / umhüllte ihn mit reinem Linnen und wohlriechenden Ölen // und setzte ihn bei in einem neuen Grab.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Als Du hinabkamst zum Tode, Du unsterbliches Leben, / da hast Du den Hades getötet durch den Blitzstrahl der Gottheit. / Als Du aber auch die Verstorbenen aus der Unterwelt auferweckt hast, / da haben alle Mächte der Himmlischen gerufen: // Lebenspender, Christus unser Gott, Ehre Dir.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Den myrontragenden Frauen / rief der am Grabe stehende Engel zu: / Das Myron ziemet den Toten, // doch Christus erschien der Verwesung fremd.
Während die Tropare gesungen werden, geht der Priester durch die Königlichen Türen in die Mitte der Kirche zum Grabtuch. Er verteilt an alle Mitzelebranten brennende Kerzen. Auch alle Vorstehenden zünden Kerzen an. Vor dem Grabtuch nimmt der Vorsteher das Weihrauchfass und beweihräuchert mit dem Diakon dreimal ringsum das Grabtuch. Traditionsgemäß weihräuchert er danach die gesamte Kirche.
Gemäß der Satzung muss das gesamte 17. Kathisma gesungen werden: „Wir beginnen, die Untadeligen zu singen, Vers für Vers. Die Strophen werden vom Sänger ausgerufen.“ Doch normalerweise singen die Sänger nur einige Verse mit den Strophen, wonach sie nur die Psalmverse singen. Die übrigen Strophen lesen die Geistlichen. Ebenso existiert die Praxis, gemäß welcher ein Leser die Psalmverse liest und der Priester die Strophen.
Während der gesamten Stasis weihräuchert der Diakon unaufhörlich das Grabtuch.
Erste Stasis, Ton 5
Gesegnet bist Du, Herr, lehre mich Deine Satzungen.
1. Selig die Untadeligen auf dem Weg, die da wandeln im Gesetze des Herrn.
Du, Christus, das Leben, wurdest dem Grab übergeben. Erfüllt wurden die Heere der Engel mit Beben, die deine Herablassung rühmend erheben.
2. Selig, die Seine Zeugnisse erforschen, suchen werden sie Ihn mit ganzem Herzen.
Leben, wie stirbst du, wie bewohnst du gar das Grab? Des Todes Reich vernichtest du, des Hades Tote richtest du auf.
3. Denn die da Gesetzlosigkeit wirken, sind nicht gewandelt auf Seinen Wegen.
Wir preisen dich, Jesus, o König. Wir verehren dein Grab, deine Leiden, durch die du uns vom Verderben errettet hast.
4. Du hast ja Deine Gebote erlassen, dass man sie eifrig bewahre.
Der du der Erde ihre Weite gegeben, du wohnest heute in der Enge des Grabes, Jesus, Allherrscher, und erweckst aus den Grüften die Toten.
5. Ach, wären doch meine Wege ausgerichtet, Deine Satzungen zu bewahren.
Jesus, mein Christus, du König des Alls, was suchst du, dass du zu den Hadesbewohnern stiegst? Zugrunde zu richten der Sterblichen Art?
6. Dann werde ich keineswegs beschämt werden, wenn ich schaue auf all Deine Gebote.
Der Herrscher aller wird als Toter geschaut. Und in einem neuen Grabmal wird beigesetzt, der die Grüfte der Toten beraubt.
7. Bekennen will ich Dich in Aufrichtigkeit des Herzens, wenn ich gelernt habe die Urteile Deiner Gerechtigkeit.
Du, Christus, das Leben, wurdest dem Grab übergeben. Durch deinen Tod hast du den Tod vernichtet und der Welt geöffnet die Quelle des Lebens.
8. Deine Satzungen will ich bewahren, verlass mich nicht ganz und gar.
Mit den Verbrechern wurdest du, Christus, für einen Verbrecher gehalten, du, der uns alle von der alten Bosheit des Feindes zur Gerechtigkeit trug.
9. Wodurch wird ein Jüngling gerade richten seinen Weg? Dadurch, dass er Deine Worte bewahrt.
Der in Schönheit blühet mehr als alle Sterblichen, erscheint als ein Toter, gestaltlos, er, der zieret das Weltall.
10. Mit meinem ganzen Herzen habe ich Dich gesucht, verstoße mich nicht von Deinen Geboten.
Wie will Hades deine Ankunft ertragen? Wird er nicht auf der Stelle zermalmt, wird’s ihm nicht schwarz vor den Augen, wenn ihn blendet dein Blitzstrahl des Lichts?
11. In meinem Herzen barg ich Deine Sprüche, damit ich Dir nicht etwa sündige.
Jesus, Licht, mir süß, mir zum Heil, wie konntest du im dunklen Grab dich verbergen? O, deiner unsagbaren, unaussprechlichen Geduld.
12. Gesegnet bist Du, o Herr, lehre mich Deine Satzungen.
Es staunt auch die Geisterwelt, der Engel Schar, o Christus, ob des Mysteriums deines unsagbaren, unaussprechlichen Grabes.
13. Mit meinen Lippen habe ich verkündet alle Urteile Deines Mundes.
O, der unerhörten Wunder, o, der neuen Werke. Meines Odems Meister wird ohne Odem fortgetragen und lässt sich bedienen von Josephs Hand.
14. Auf dem Weg Deiner Zeugnisse habe ich mich erquickt wie an jeglichem Reichtum.
Du bist im Grab verschwunden, doch hast du, Christus, dich aus des Vaters Schoße keineswegs entfernt. Neu ist dies zugleich und wunderbar.
15. Deine Gebote will ich bedenken und betrachten Deine Wege.
Jesus, als des Himmels und der Erde wahrer König wurdest du von jeglichem Geschöpf erkannt, auch wenn du eingeschlossen bist im kleinsten Grab.
16. Nachsinnen will ich über Deine Satzungen und Deiner Worte nicht vergessen.
Da man ins Grab dich legte, Christus, Bildner, wurden die Grundfesten des Hades erschüttert, und der Sterblichen Grüfte taten sich auf.
17. Vergilt Deinem Knecht: Belebe mich, auf dass ich Deine Worte bewahre.
Der mit der Hand die Erde festhält, dessen Leichnam wird jetzt von der Erde festgehalten, derselbe, der aus des Hades Gewalten die Toten befreit.
18. Enthülle meine Augen, auf dass ich betrachte die Wundertaten aus Deinem Gesetz.
Vom Tode bist du erstanden, o Heiland, mein Leben, nachdem du gestorben und die Toten besucht und zermalmt die Riegel des Hades.
19. Ein Fremdling bin ich auf Erden; verbirg nicht Deine Gebote vor mir.
Wie des Lichtes Leuchter unter einem Scheffel wird unter der Erde jetzt Gottes Leib verborgen, und weit treibt er des Hades Dunkelheit.
20. Es sehnte sich meine Seele im Verlangen nach Deinen Urteilen zu jeder Zeit.
Der Geisterheere Schar vereint sich mit Joseph und Nikodemus, um dich, den Unbegrenzten, im kleinen Grabe einzuengen.
21. Hochmütige hast Du gescholten; verflucht sind, die da abweichen von Deinen Geboten.
Der du willig starbst, dich in der Erde Schoß legen ließest, mein Jesus, Lebensspender, du erwarbst das Leben mir, der an bitterem Fehltritt starb.
22. Nimm von mir Schmach und Verachtung; denn Deine Zeugnisse habe ich gesucht.
Die ganze Schöpfung hat sich bei deinem Leiden verwandelt. Denn alles litt, o Wort, mit dir, alles, was als des Alls Erhalter dich erkennt.
23. Denn Fürsten haben sich niedergesetzt und Verleumdungen wider mich geredet, Dein Knecht aber bedachte Deine Satzungen.
Des Lebens Felsen nahm der alles verzehrende Hades auf in seinen Schlund. Da musste er ausspeien die Toten, die er von jeher verschlang.
24. Denn Deine Zeugnisse sind mein Sinnen, und meine Ratgeber sind Deine Satzungen.
In ein neues Grabmal wardst du gelegt, Christus, und die Natur der Sterblichen hast du erneuert, indem du göttlich erstandst von den Toten.
25. Meine Seele klebte am Boden: belebe mich nach Deinem Wort.
Zur Erde bist du gestiegen, um Adam zu retten. Da du ihn auf Erden nicht fandst, Herr, stiegst du suchend hinab bis zum Hades.
26. Meine Wege habe ich kundgetan, und Du hast mich erhört: lehre mich Deine Satzungen.
Von Furcht wird völlig, o Wort, die ganze Erde verwirrt. Und die Sonne hat die Strahlen verhüllt, da du, das größte Licht, in der Erde entschwandest.
27. Den Weg Deiner Satzungen lass mich verstehen, auf dass ich Deine Wundertaten bedenke.
Als Sterblicher stirbst du freiwillig, o Heiland, als Gott hast du die Toten erweckt aus den Grüften, aus dem Abgrund der Sünden.
28. Eingenickt war meine Seele vor Verzagtheit, befestige mich in Deinen Worten.
Ströme von Tränen und Klagen hat mütterlich die Reine über dich, o Jesus, vergossen und gerufen: Wie soll ich dir dienen, o Kind?
29. Den Weg des Unrechts entferne von mir, und durch Dein Gesetz erbarme Dich meiner.
Wie das Weizenkorn, das im Schoße der Erde ruhet, so brachtest du der Ähren geschütteltes Maß hervor. Denn Adams sterbliche Söhne hast du erweckt.
30. Den Weg der Wahrheit habe ich mir erwählt, und Deine Urteile habe ich nicht vergessen.
Unter die Erde wardst du versenkt. Gleichwie jetzt die Sonne, so bist auch du von der Nacht des Todes verhüllt. Doch umso strahlender, Heiland, steige empor.
31. Deinen Zeugnissen, Herr, hing ich an, lass mich nicht zuschanden werden.
Wie der Mond, o Heiland, die Scheibe der Sonne verhüllt, so verhüllt dich jetzt das Grab, da du leiblich im Tode entschwandest.
32. Den Weg Deiner Gebote bin ich gelaufen, wann immer Du weit gemacht hast mein Herz.
Christus, das Leben, hat den Tod gekostet und die Sterblichen vom Tode befreit und schenket jetzt allen das Leben.
33. Gib mir zum Gesetz, Herr, den Weg Deiner Satzungen, und stets will ich ihn suchen.
Adam, der einst aus Neid getötet ward, ihn führst du durch deinen Tod zum Leben zurück, der du, Heiland, als neuer Adam im Fleisch bist erschienen.
34. Gib mir Einsicht, auf dass ich Dein Gesetz erforsche und es bewahre mit meinem ganzen Herzen.
Die Geisterheere sahen dich als Toten aus Liebe zu uns am Kreuz ausgestreckt: Sie erschraken und haben sich, Heiland, mit ihren Schwingen bedeckt.
35. Leite mich auf dem Pfad Deiner Gebote; denn an ihm habe ich mein Wohlwollen gefunden.
Als Toten nahm dich, o Wort, Joseph vom Kreuze herab und hat dich jetzt im Grabe bestattet. Wohlan, erstehe, Gott, und rette uns alle.
36. Neige mein Herz Deinen Zeugnissen zu und nicht der Habgier.
Bei deiner Geburt warst du, Heiland, die Wonne der Engel. Nun wurdest du auch der Grund ihrer Not. Denn sie schauten dich im Fleische gestaltlos und tot.
37. Wende ab meine Augen, dass sie nicht Eitles sehen; auf Deinem Weg belebe mich.
Erhöht wardst du am Kreuz, auch die lebenden Sterblichen ziehst du mit dir empor. Unter die Erde wardst du gesenkt. Die unter ihr ruhen, weckest du auf.
38. Setze Deinem Knecht Deinen Spruch zu Deiner Furcht.
Wie ein Löwe, o Heiland, bist du im Fleisch entschlafen. Wie das Junge des Löwen stehst du auf vom Tode, streifst ab das Alter des Fleisches.
39. Nimm hinweg meine Schmach, die ich erahnte; denn gütig sind Deine Urteile.
Du ließest deine Seite durchbohren, du, der Adams Seite genommen und aus ihr Eva geformt, und hast hervorsprudeln lassen Ströme der Sühnung.
40. Siehe, begehrt habe ich Deine Gebote; in Deiner Gerechtigkeit belebe mich.
Im geheimen ward einst das Lamm geschlachtet. Du aber wurdest unter freiem Himmel getötet, Geduldiger, und alle Schöpfung, Heiland, wuschest du rein.
41. Und so komme denn Dein Erbarmen über mich, Herr, Deine Errettung nach Deinem Wort.
Wer könnte das Furchtbare wohl in Worte fassen, Unerhörtes fürwahr? Der über die Schöpfung gebietet, nimmt heute auf sich das Leid und stirbt aus Liebe zu uns.
42. Und antworten will ich denen, die mich schmähen, ein Wort; denn auf Deine Worte habe ich meine Hoffnung gesetzt.
Wie ist es möglich, dass man den Meister des Lebens tot erblicket? Es erschraken die Engel und riefen: Wie kann man Gott einschließen in die Enge des Grabs?
43. Nimm doch nicht ganz und gar der Wahrheit Wort aus meinem Mund; denn auf Deine Urteile habe ich meine Hoffnung gesetzt.
Aus deiner lanzendurchbohrten Seite, Heiland, träufelst du Leben auf dasjenige Leben, das aus dem Leben mich ausstieß, und machst mit jenem mich selbst lebendig.
44. Und bewahren will ich Dein Gesetz allezeit, auf ewig, ja auf immer und ewig.
Ausgebreitet am Kreuz hast du die Sterblichen versammelt. Jesus, du ließest deine lebenströmende Seite durchbohren und lassest quellen allen Vergebung.
45. Und gewandelt bin ich in der Weite; denn Deine Gebote habe ich gesucht.
Der Edle, o Heiland, schmückt dich in Ehrfurcht und besorgt in Würde deinen Leichnam, und vor deiner schauererregenden Haltung erschrickt er.
46. Auch sprach ich vor Königen von Deinen Zeugnissen und ward nicht zuschanden.
Unter die Erde bist du freiwillig als Toter gestiegen, Jesus, führst von der Erde zum Himmel, die von dort heruntergestürzt.
47. Und ich sann nach über Deine Gebote, die ich liebgewonnen gar sehr.
Auch wenn du als Toter geschaut wardst, Jesus, führst du doch, lebend als Gott, von der Erde zum Himmel, die von dort heruntergestürzt.
48. Ja, erhoben habe ich meine Hände zu Deinen Geboten, die ich liebgewonnen.
Auch wenn du als Toter geschaut wardst, so hast du doch, lebend als Gott, die Sterblichen, die dem Tode verfallen waren, aufs neue lebendig gemacht, meinen Mörder dem Tod übergebend.
48. Und ich bedachte Deine Satzungen.
O, dieser Freude, o, der gewaltigen Wonne, mit der du im Hades die Sterblichen erfülltest, da dein Licht erstrahlte in seinen finsteren Tiefen.
49. Gedenke Deiner Worte an Deinen Knecht, auf die Du mich Hoffnung setzen ließest.
Ich verehre dein Leid, ich preise in Hymnen dein Grab, ich erhebe, Menschenfreund, deine Macht. Durch sie ward ich frei von den Leidenschaften, die bringen den Tod.
50. Sie hat mich getröstet in meiner Erniedrigung; denn Dein Spruch hat mich belebt.
Wider dich, Christus, ward das Schwert gezücket. Geschwächt wird des Mächtigen Schwert. Und Edens Schwert weicht zurück.
51. Hochmütige haben gesetzwidrig gehandelt gar sehr, von Deinem Gesetz aber bin ich nicht abgewichen.
Als die Reine das Lamm im Blute schaute, rief laut sie, von Martern verwundet, so dass sich in den Ruf auch mischte die Herde.
52. Ich gedachte Deiner Urteile von Ewigkeit her, o Herr, und ward getröstet.
Wirst du auch bestattet im Grab, steigst du auch in den Hades hinunter, Christus, so hast du doch die Grüfte der Toten beraubt und den Hades entblößt.
53. Unmut erfasste mich der Sünder wegen, die Dein Gesetz verlassen.
Willig, o Heiland, stiegst du unter die Erde und hast die Sterblichen, die gestorben, zum Leben erweckt, sie emporgeführt in des Vaters Herrlichkeit.
54. Gesänge waren mir Deine Satzungen am Ort meiner Fremdlingschaft.
Der Eine der Dreiheit erlitt im Fleische für uns den schmachvollsten Tod. Es entsetzt sich die Sonne, und die Erde erbebet.
55. Ich gedachte in der Nacht Deines Namens, Herr, und Dein Gesetz habe ich bewahrt.
Wie aus bitterer Quelle geboren, haben die Söhne des Stammes Juda Jesus in eine Zisterne versenkt, ihn, der sie nährte mit Manna.
56. Dies ward mir zuteil, weil ich Deine Satzungen suchte.
Der Richter erscheint als Verurteilter vor dem Richter Pilatus und ward ungerecht zum Kreuzestode verdammt.
57. Mein Anteil bist du, Herr; ich sprach, dass ich Dein Gesetz bewahren werde.
Israel, stolzes, blutdürstiges Volk. Was ist dir geschehen, dass du den Barabbas befreitest, den Heiland dem Kreuz übergabst?
58. Ich bat Dein Angesicht von ganzem Herzen: Erbarme Dich meiner nach Deinem Spruch.
Du hast den Adam mit deiner Hand aus der Erde gebildet, um seinetwillen wardst du Mensch von Natur, nach deinem Willen wardst du gekreuzigt.
59. Erwogen habe ich Deine Wege und meine Füße hingewandt zu Deinen Zeugnissen.
Deinem Vater gehorsam, o Wort, stiegst du bis zum furchtbaren Hades hinab, wecktest wieder auf das Geschlecht der Sterblichen.
60. Ich machte mich bereit und ließ mich nicht verwirren, Deine Gebote zu bewahren.
Weh mir, Licht der Welt. Weh mir, mein Licht. Mein liebenswürdigster Jesus, so rief jammernd und klagend die Jungfrau.
61. Stricke der Sünder umschlangen mich, doch Deines Gesetzes habe ich nicht vergessen.
Haßgieriges, mordbeladenes, fluchbeladenes Volk, auch wenn du vor den Linnen und selbst dem Schweißtuch des auferstandenen Christus Ehrfurcht empfunden.
62. Mitternächtlich erhob ich mich, Dich zu bekennen, ob der Urteile Deiner Gerechtigkeit.
Wohlan denn, Schändlicher, Jünger und Mörder, zeige mir die Art deiner Bosheit, durch die du an Christus bist zum Verräter geworden.
63. Gefährte bin ich all derer, die Dich fürchten und Deine Gebote bewahren.
Menschengüte heuchelst du, Verblendeter, Tor, von Grund aus Verderbter, du, den Bande nicht binden, der für Geld verkaufte die Narde.
64. Deines Erbarmens, Herr, ist die Erde voll; Deine Satzungen lehre mich.
Welchen Wert besaßest du in der himmlischen Narde? Was erhieltest du als Entgelt für den Teuren? Den Wahnsinn hast du gefunden, fluchbeladener Satan.
65. Güte hast Du geübt an Deinem Knecht, Herr, gemäß Deinem Wort.
Wenn du ein Freund der Armen bist und Gram ob der Narde dessen empfindest, der starb zu der Seele Versöhnung, wie kommt’s, dass du preisgibst die Sonne für Geld?
66. Güte, Erziehung und Erkenntnis lehre mich; denn Deinen Geboten habe ich vertraut.
O Gott und Wort, meine Wonne. Wie soll ich dein Grab drei Tage ertragen. Es zerreißt mir jetzt, der Mutter, das Herz.
67. Bevor ich gedemütigt ward, habe ich mich verfehlt; deshalb bewahrte ich Deinen Spruch.
Wer wird mir Wasser geben und Bäche der Tränen, so rief die Braut Gottes und Jungfrau, damit ich meinen süßen Jesus beweine?
68. Gütig bist Du, Herr, und in Deiner Güte lehre mich Deine Satzungen.
Ihr Hügel und Schluchten, ihr Scharen der Menschen schluchzet, auch alle Geschöpfe der Welt, klaget mit mir, die eures Gottes Mutter ich bin.
69. Zahlreich geworden ist wider mich das Unrecht der Hochmütigen, ich aber will mit meinem ganzen Herzen Deine Gebote erforschen.
Wann werde ich, Heiland, dich schauen, das zeitlose Licht? Meines Herzens Wonne und Lust? So rief klagend die Jungfrau.
70. Geronnen wie Milch ist ihr Herz; ich aber sann nach über Dein Gesetz.
Auch wenn du, o Heiland, als ein hochragender Fels die Wunde erhieltest, so ließest du doch lebendig quellen den Strom, du Quelle des Lebens.
71. Gut für mich, dass Du mich gedemütigt hast, auf dass ich Deine Satzungen lerne.
Wie aus einem Bronnen, der den zweifachen Strom deiner Seite ergießt, erquicken wir uns und schöpfen daraus das unsterbliche Leben.
72. Gut für mich ist das Gesetz Deines Mundes, mehr als Tausende von Gold- und Silberstücken.
Willig erschienest du, Wort, im Grabe als Toter. Aber du lebst, und die Sterblichen, wie du verheißen, mein Heiland, wirst du durch deine Auferstehung erwecken.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Wir besingen in Hymnen, o Wort, dich, den Gott aller, mit dem Vater und dem Heiligen Geist und preisen dein heiliges Grab.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Wir preisen glückselig dich, heilige Gottesgebärerin, und das Grab, aus dem dein Sohn, unser Gott, am dritten Tage erstanden, verehren wir gläubig.
Und wieder die erste Strophe, beide Chöre zusammen:
Du, Christus, das Leben, wurdest dem Grab übergeben. Erfüllt wurden die Heere der Engel mit Beben, die deine Herablassung rühmend erheben.
Kleine Ektenie
D: Wieder und wieder in Frieden lasst uns beten zum Herrn.
Ch: Herr, erbarme Dich. Zu jeder Fürbitte.
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Unserer allheiligen, allreinen, über alles gesegneten und herrlichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immer-Jungfrau Maria mit allen Heiligen eingedenk, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, Gott, anbefehlen.
Ch: Dir, o Herr.
P: Denn Dein Name ist gesegnet, und Dein Königtum ist verherrlicht, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
Und wir beginnen die zweite Stasis, während der Priester eine kleine Weihräucherung vollzieht (Grabtuch, Ikonostase, die Vorstehenden).
Zweite Stasis, Ton 5
Es sing der zweite Chor:
Würdig ist es, dich, den Spender des Lebens, zu preisen, der am Kreuz die Hände ausstreckte und die Macht des Feindes zermalmte.
73. Deine Hände haben mich gemacht und mich geformt; gib mir Einsicht, auf dass ich Deine Gebote lerne.
Würdig ist es, dich, den Schöpfer aller, zu preisen. Denn durch deine Leiden sind wir von Leidenschaften befreit, erlöst vom Verderben.
74. Die Dich fürchten, werden mich sehen und frohgemut sein; denn auf Deine Worte habe ich meine Hoffnung gesetzt.
Es erbebte die Erde, und die Sonne, Heiland, verschwand, da du, das Licht ohne Abend, o Christus, mit deinem Leibe im Grabe versankst.
75. Ich habe erkannt, Herr, dass Deine Urteile Gerechtigkeit sind, und in Wahrheit hast Du mich gedemütigt.
Du schliefest, o Christus, im Grab den belebenden Schlaf, und vom schweren Schlafe der Sünde hast du erweckt das Menschengeschlecht.
76. Also komme Dein Erbarmen, um mich zu trösten, gemäß Deinem Spruch an Deinen Knecht.
Als einzige unter den Frauen gebar ich dich, Kind, ohne Mühen. Unerträgliche Mühen trage ich jetzt bei deinem Leiden, so sagte die Reine.
77. Zuteil werde mir Dein Mitleid, auf dass ich lebe; denn Dein Gesetz ist mein Sinnen.
Die Seraphim beben, da sie sehen, wie du droben, o Heiland, unzertrennlich dem Vater vereint bist und unten an der Erde hingestreckt liegst als Toter.
78. Die Hochmütigen sollen zuschanden werden; denn zu Unrecht haben sie gesetzlos gehandelt wider mich, ich aber will Deine Gebote bedenken.
Bei deiner Kreuzigung zerreißt der Vorhang des Tempels. Die Sterne, o Wort, verhüllen ihr Licht, da du, Sonne, unter die Erde entsankst.
79. Hinwenden zu mir sollen sich, die Dich fürchten und die Deine Zeugnisse kennen.
Der allein durch seinen Wink im Anfang den Erdkreis zusammenfügte, sank entseelt als ein Sterblicher unter die Erde. Ob dieses Schauspiels, Himmel, erstarre.
80. Mein Herz werde untadelig in Deinen Satzungen, damit ich nicht zuschanden werde.
Unter die Erde entsankst du, der mit deiner Hand du den Menschen gebildet: Du wolltest mit allgewaltiger Kraft die Sterblichen vom Falle wieder erwecken.
81. Meine Seele vergeht nach Deinem Heil, auf Deine Worte habe ich meine Hoffnung gesetzt.
Wohlan, eine heilige Klage lasst ob des Todes Christi uns singen, damit wir, wie einst die salbentragenden Frauen, mit diesen hören: Seid mir gegrüßt.
82. Meine Augen vergingen nach Deinem Spruch, sie sagten: Wann wirst Du mich trösten?
Eine Narde bist du in Wahrheit, o Wort, die nie zur Neige geht. Darum trugen auch Salben zu dir, dem Lebenden, als zu einem Toten die salbentragenden Frauen.
83. Denn geworden bin ich wie ein Schlauch im Frost, doch Deine Satzungen habe ich nicht vergessen.
Im Grabe machst du des Hades Reiche, Christus, zuschanden. Im Tode tötest du den Tod, befreist vom Verderben die Söhne der Erde.
84. Wie viele sind die Tage Deines Knechtes? Wann wirst Du mir Gericht üben o meiner Verfolger wegen?
Die Weisheit Gottes, die Ströme des Lebens ausgießt, steigt nieder ins Grab, erweckt wieder die, die ruhen in des Hades innersten Kammern.
85. Gesetzesübertreter erzählten mir viel Geschwätz, doch nicht wie Dein Gesetz, o Herr.
Zu erneuern der Sterblichen Natur, die zerschlagen war, ließ ich freiwillig mich schlagen vom leiblichen Tode. Meine Mutter, nicht zerschlag dich in Klagen.
86. All Deine Gebote sind Wahrheit; zu Unrecht hat man mich verfolgt, hilf mir.
Unter die Erde sankst du hinab, der Gerechtigkeit Sonne, und erwecktest aus dem Schlafe die Toten, hast aufgeschreckt im Hades jegliche Nacht.
87. Bald verzehrten sie mich auf Erden, ich aber habe Deine Gebote nicht verlassen.
Als ein zwiespältig Korn wird heute unter Tränen der Spender des Lebens in der Erde Furchen gesät. Aufsprossend wird er Wonne schenken der Welt.
88. Nach Deinem Erbarmen belebe mich, dass ich die Zeugnisse Deines Mundes bewahre.
Erschreckt wurde Adam, da Gott im Paradiese einherging. Doch, da Gott den Hades besuchte, freut sich der einst Gefallene, der jetzt ist erweckt.
89. In Ewigkeit, Herr, bleibt Dein Wort im Himmel.
Es spendet dir, Christus, Ströme von Tränen, die dich gebar. Da dein Leib ins Grab gelegt ward, rief sie dir zu: Wie du verheißen, Sohn, also erstehe.
90. Von Geschlecht zu Geschlecht währet Deine Wahrheit; Du hast die Erde gegründet, und sie bleibt.
Ehrfürchtig bestattet dich Joseph im neuen Grabe. Gottes würdige Totenhymnen singt er dir, Heiland, vermischt sie mit Klagen.
91. Durch Deine Anordnung bleibt es Tag; denn alles ist Dir dienstbar.
Als deine Mutter, o Wort, dich mit Nägeln ans Kreuz geheftet sah, da ward ihre Seele mit den Nägeln bitterer Trauer und mit Pfeilen verwundet.
92. Wäre es nicht, dass Dein Gesetz mein Sinnen ist, dann wäre ich zugrunde gegangen in meiner Erniedrigung.
Als dich, die Süßigkeit aller, die Mutter erblickte, wie du mit bitterem Tranke getränkt wardst, rannen aus ihren Augen bittere Ströme von Tränen.
93. Nie und nimmer will ich Deiner Satzungen vergessen; denn durch sie hast Du mich belebt.
Furchtbar bin ich verwundet. Mein Inneres zerreißt es, o Wort, da deinen ungerechten Tod ich schaue, so sagte die Allheilige weinend.
94. Dein bin ich, errette mich; denn Deine Satzungen habe ich gesucht.
Deine Augen so süß, deine Lippen, wie soll ich sie schließen, o Wort? Wie soll ich dir dienen, wie es einem Toten gebührt? rief Joseph, erstarrend.
95. Sünder harrten meiner, um mich zugrunde zu richten; doch in Deine Zeugnisse habe ich Einsicht gewonnen.
Grabeshymnen singen Joseph und Nikodemus Christus, der jetzt gestorben. Mit ihnen stimmen auch die Seraphim ein.
96. Aller Vollendung Grenze habe ich gesehen, doch Dein Gebot ist überaus weit.
Du sinkest unter die Erde, o Heiland, du, der Gerechtigkeit Sonne. Darum verfinstert sich jetzt der Mond, der dich gebar, da er deines Blickes beraubt ist.
97. Wie liebgewonnen habe ich Dein Gesetz, Herr; den ganzen Tag lang ist es mein Sinnen.
Es erbebte der Hades, Heiland, da er dich sah, den Spender des Lebens, wie du ihn seines Reichtums beraubst und jene aufweckest, die längst schon gestorben.
98. Mehr als meine Feinde hast Du mich weise gemacht durch Dein Gebot; denn auf ewig ist es mein.
Mit hellem Glanze erstrahlt nach der Nacht, Wort, die Sonne. Wenn du erstanden, dann magst du wohl nach dem Tode herrlich erstrahlen wie aus einem Gemache.
99. Mehr als alle, die mich lehrten, habe ich Einsicht erlangt; denn Deine Zeugnisse sind mein Sinnen.
Die Erde hat dich, o Bildner, in ihren Schoß aufgenommen. Durch Beben wird sie geschüttelt, o Heiland, da sie die Toten unter Erschütterung aus dem Schlafe erweckt.
100. Mehr als die Ältesten habe ich Einsicht erlangt; denn Deine Gebote habe ich gesucht.
Mit Salben haben dir, Christus, jetzt Nikodemus und Joseph auf ungewöhnliche Weise aufgewartet, und sie riefen hinauf: Alle Erde, erstarre.
101. Von jedem bösen Wege hielt ich meine Füße ab, damit ich Deine Worte bewahre.
Du, Spender des Lichtes, verschwandst, und mit dir ist das Licht der Sonne entschwunden. Durch Beben wird die Schöpfung geängstigt, preist laut dich als Bildner des Alls.
102. Von Deinen Urteilen bin ich nicht abgewichen; denn Du hast mir Dein Gesetz gegeben.
Ein aus dem Felsen gehauener Stein birgt dich, den Eckstein. Ein Mensch, ein Sterblicher, bestattet im Grab jetzt als einen Sterblichen den, der da Gott ist. Erde, erstarre.
103. Wie süß sind Deine Sprüche meiner Kehle, mehr als Honig meinem Mund.
Schaue den Jünger, den du geliebt, und deine Mutter, o Kind, und lass deine süße Stimme erschallen, rief weinend die Reine.
104. Aus Deinen Geboten habe ich Einsicht erlangt; deshalb begann ich, jeden Weg der Ungerechtigkeit zu hassen.
Als Meister des Lebens, o Wort, hast du, am Kreuz ausgestreckt, nicht die Juden getötet, nein, auch ihre Toten zum Leben erweckt.
105. Eine Leuchte ist Dein Gesetz meinen Füßen und ein Licht meinen Pfaden.
Einst die Schönheit, o Wort, warst ohne Zier du im Leid. Doch auferstehend erstrahltest du herrlich und schmücktest die Sterblichen mit göttlichem Licht.
106. Geschworen habe ich und festgesetzt, dass ich die Urteile Deiner Gerechtigkeit bewahre.
Mit deinem Leibe entsankest, Lichtspender, du, der keinen Abend kennt, in die Erde. Und da die Sonne es nicht zu ertragen vermochte, ward sie verfinstert in der Vollglut des Mittags.
107. Gedemütigt wurde ich gar sehr; Herr, belebe mich nach Deinem Wort.
Die Sonne und zugleich der Mond wurden verfinstert, o Heiland, und wohlgesinnte Diener stellten sie dar, die in schwarze Gewände sich hüllen.
108. An den freiwilligen Opfern meines Mundes habe doch Wohlgefallen, Herr, und Deine Urteile lehre mich.
Der Hauptmann erkannte dich als Gott, auch wenn du getötet wurdest. Wie soll ich dich also, mein Gott, mit Händen berühren? rief Joseph, erschauernd.
109. Meine Seele ist stets in Deinen Händen, und Deines Gesetzes habe ich nicht vergessen.
Adam schlief. Doch aus der Seite lässt er hervorgehen den Tod. Du aber bist jetzt entschlafen, Wort Gottes, und hervorsprudeln lässest aus deiner Seite der Welt du das Leben.
110. Sünder haben mir eine Schlinge gelegt, doch von Deinen Geboten bin ich nicht abgeirrt.
Nur eine kleine Weile schliefst du und machtest lebendig die Toten. Und auferstehend hast du, o Guter, die von jeher entschlafen, zum Leben erweckt.
111. Zum Erbe auf ewig erhielt ich Deine Zeugnisse; denn sie sind das Frohlocken meines Herzens.
Du wardst von der Erde erhoben, doch hervorsprudeln ließest du den Wein des Heiles, lebenströmender Weinstock. Ich preise das Leid und das Kreuz.
112. Ich habe mein Herz geneigt, Deine Satzungen zu tun, auf ewig um der Vergeltung willen.
Wie konnten die Führer der Engelscharen, o Heiland, die dich in Blöße erblickten, mit Blute befleckt und verurteilt, die Kühnheit der Kreuziger dulden?
113. Gesetzesübertreter habe ich gehasst, Dein Gesetz aber liebgewonnen.
Lärmendes, tückisches Volk der Hebräer, des Tempels Wiederaufbau entging dir nicht. Warum hast du Christus verdammt?
114. Mein Helfer und mein Beistand bist Du; auf Deine Worte habe ich meine Hoffnung gesetzt.
Den Gebieter des Alls bekleidest du mit einem Spottgewand, den, der den Himmel mit Sternen besäte und wunderbar zierte das Land.
115. Wendet euch weg von mir, die ihr Böses tut, auf dass ich die Gebote meines Gottes erforsche.
Wie ein Pelikan ließest, o Wort, du deine Seite aufreißen, gabst deinen Kindern Leben, die tot waren, ließest ihnen sprudeln Bäche des Lebens.
116. Stehe mir bei nach Deinem Spruch und belebe mich, und lass mich nicht zuschanden werden in meiner Erwartung.
Im Sieg über die Heiden brachte einst Jesus: die Sonne zum Stehen. Du aber hast sie verfinstert und den Fürsten der Finsternis zu Boden gestreckt.
117. Hilf mir, dass ich errettet werde und stets nachsinne über Deine Satzungen.
Den Schoß des Vaters nicht verlassend, unverändert dort weilend, wolltest du auch ein Sterblicher werden, Christus, und bist zum Hades niedergestiegen.
118. Verachtet hast Du alle, die abfallen von Deinen Satzungen; denn ungerecht ist ihre Absicht.
Am Kreuz ward erhoben, der die Erde auf Wassern schweben lässet. Und ohne Odem neigt er sich ihr zu. Sie ertrug es nicht, und furchtbar geriet sie in Beben.
119. Zu den Übertretern zählte ich alle Sünder der Erde, deshalb habe ich Deine Zeugnisse liebgewonnen.
Weh mir, mein Kind, spricht klagend die Jungfrau. Den ich als König erharrte, ihn schaue ich jetzt verurteilt am Kreuz.
120. Nagle fest mein Fleisch durch Deine Furcht; denn vor Deinen Urteilen habe ich mich gefürchtet.
Gabriel hat mir dieses verkündet, da er niedergeschwebt ist: er sprach von Jesu, meines Sohnes ewigem Reich.
121. Gericht und Gerechtigkeit habe ich geübt; übergib mich nicht denen, die mir Unrecht tun.
Wehe, Symeons Weissagung ist nun erfüllt. Denn dein Schwert, Emanuael, durchbohrte mein Herz.
122. Nimm Deinen Knecht auf zum Guten; nicht sollen mich die Hochmütigen verleumden.
Schämt euch, Juden, wenigstens doch vor den von den Toten Erstandenen, die der Lebenspender zum Leben erweckte, den ihr selber aus Neid habt getötet.
123. Meine Augen vergingen nach Deinem Heil und nach dem Spruch Deiner Gerechtigkeit.
Da die Sonne dich, das unsichtbare Licht, mein Christus, ohne Odem vom Grabe bedeckt sah, da entsetzte sie sich und hat verfinstert ihr Licht.
124. Handle an Deinem Knecht nach Deinem Erbarmen, und lehre mich Deine Satzungen.
Bitterlich hat deine Mutter, o Wort, die ganz Reine, geweint, da sie im Grabe dich sah, den unsagbaren, ewigen Gott.
125. Dein Knecht bin ich; gib mir Einsicht, auf dass ich Deine Zeugnisse erkenne.
Da deine Mutter, die ganz Makellose, deinen Tod, o Christus, erblickte, rief sie dir bitterlich zu: Verweile nicht, Leben, im Reiche der Toten.
126. Zeit ist es für den Herrn zu handeln; verworfen haben sie Dein Gesetz.
Der furchtbare Hades erbebte, da er dich sah, der Herrlichkeit unsterbliche Sonne, und gab sogleich die Gefesselten frei.
127. Deshalb habe ich Deine Gebote liebgewonnen mehr als Gold und Topas.
Ein Schauspiel, groß und erschreckend fürwahr, wird jetzt geschaut: der des Lebens Ursache ist, nahm willig den Tod auf sich, erweckte zum Leben die Söhne der Erde.
128. Deshalb habe ich mich nach all Deinen Geboten ausgerichtet und jeden unrechten Weg gehasst.
Die Seite lassest du durchbohren, die Hände anheften, Herrscher. Durch die Seite heilst du die Wunde, die Ausschweifung der Hände der Väter.
129. Wunderbar sind Deine Zeugnisse; deshalb hat meine Seele sie erforscht.
Einst haben alle daheim den Sohn der Rachel beweint. Nun hat der Jünger Kreis mit der Mutter den Sohn der Jungfrau betrauert.
130. Die Offenbarung Deiner Worte wird Unmündige erleuchten und ihnen Einsicht geben.
Faustschläge haben sie Christi Wangen versetzt, der mit seiner Hand den Menschen gebildet und des Tieres Kiefer zermalmt hat.
131. Ich öffnete meinen Mund und zog den Geist herbei; denn nach Deinen Geboten habe ich mich gesehnt.
Mit Hymnen, Christus, verherrlichen wir Gläubigen alle dein Kreuz jetzt, dein Grab, wir, die durch dein Grab vom Tode befreit sind.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Anfangsloser Gott, Wort und Geist von gleicher Ewigkeit, Guter, gib Kraft wider die Feinde den Zeptern der Herrscher.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Du hast, Allreine, das Leben geboren, heilige Jungfrau. Von der Kirche halte die Ärgernisse zurück und schenke Frieden, o Gute.
Und wieder die erste Strophe, beide Chöre zusammen:
Würdig ist es, dich, den Spender des Lebens, zu preisen, der am Kreuze die Hände ausstreckte und die Macht des Feindes zermalmte.
Kleine Ektenie
D: Wieder und wieder in Frieden lasst uns beten zum Herrn.
Ch: Herr, erbarme Dich. Zu jeder Fürbitte.
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Unserer allheiligen, allreinen, über alles gesegneten und herrlichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immer-Jungfrau Maria mit allen Heiligen eingedenk, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, Gott, anbefehlen.
Ch: Dir, o Herr.
P: Denn heilig bist Du, unser Gott, der Du ruhest auf dem herrlichen Thron der Cherubim, und Dir senden wir Verherrlichung empor, mit Deinem anfanglosen Vater und Deinem allheiligen und guten und lebensschaffenden Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
Und wir beginnen die dritte Stasis, während der Priester eine kleine Weihräucherung vollzieht.
Dritte Stasis, Ton 3
Es singt der erste Chor:
Alle Geschlechter bringen eine Hymne deinem Grabe, mein Christus.
132. Schau auf mich und erbarme Dich meiner nach dem Urteil über jene, die Deinen Namen lieben.
Vom Kreuze nimmt Joseph von Arimathaia dich herab und bestattet dich im Grabe.
133. Meine Schritte richte aus nach Deinem Spruch, und keinerlei Gesetzlosigkeit soll über mich herrschen.
Salbentragende Frauen sind gekommen, mein Christus und besorgen willfährig dir Salben.
134. Erlöse mich von der Verleumdung der Menschen, auf dass ich Deine Gebote bewahre.
Auf, alle Schöpfung, lasst Totenhymnen uns bringen dem Schöpfer.
135. Lass Dein Angesicht erscheinen über Deinem Knecht, und lehre mich Deine Satzungen.
Wie einen Toten lasst mit den salbentragenden Frauen besonnen uns den Lebenden salben.
136. Meine Augen ließen Wasserläufe herabströmen, weil ich nicht bewahrt habe Dein Gesetz.
Joseph, dreimal Glückseliger den Leichnam Christi, des Lebenspenders, besorge.
137. Gerecht bist Du, Herr, und aufrecht sind Deine Urteile.
Die das Manna nährte, kehrten die Ferse wider den gnädigen Herrn.
138. Geboten hast du Deine Zeugnisse als Gerechtigkeit und Wahrheit gar sehr.
Die das Manna nährte, bringen Galle mit Essig dem Retter.
139. Der Eifer für Dich verzehrte mich; denn meine Feinde haben Deiner Worte vergessen.
Wehe des Wahnsinns, des Mords am Gesalbten durch die, welche die Propheten ermorden.
140. Im Feuer geläutert ist Dein Spruch gar sehr, und Dein Knecht hat ihn liebgewonnen.
Wie ein wahnsinniger Knecht hat der Geweihte den Abgrund der Weisheit verraten.
141. Ein Jüngling bin ich und verachtet; doch Deine Satzungen habe ich nicht vergessen.
Der den Erlöser verkaufte, ward ein Gefangener, der listige Judas.
142. Deine Gerechtigkeit ist Gerechtigkeit auf ewig, und Dein Gesetz ist Wahrheit.
Nach Salomon ist eine tiefe Grube der Mund der gesetzeslosen Hebräer.
143. Bedrängnisse und Nöte haben mich gefunden, doch Deine Gebote sind mein Sinnen.
Auf den gewundenen Wegen der gesetzeslosen Hebräer sind Fußangeln und Schlingen.
144. Gerechtigkeit sind Deine Zeugnisse auf ewig; gib mir Einsicht, auf dass ich lebe.
Joseph und Nikodemus besorgen geziemend den Leichnam des Schöpfers.
145. Geschrien habe ich mit meinem ganzen Herzen: „Erhöre mich, Herr, Deine Satzungen will ich suchen.“
Lebenspender, Erretter, Preis sei deiner Macht. Denn du hast den Hades vernichtet.
146. Geschrien habe ich zu Dir: „Errette mich, auf dass ich Deine Zeugnisse bewahre.“
Da die Allreine, o Wort, dich hingelegt sah, da weinte sie, wie es ziemet der Mutter.
147. Der Morgendämmerung kam ich zuvor und schrie: „Auf Deine Worte habe ich meine Hoffnung gesetzt.“
Mein süßer Lenz, mein süßestes Kind, wohin entschwand deine Zier?
148. Der Frühe kamen meine Augen zuvor, um über Deine Sprüche nachzusinnen.
Es stimmte an eine Klage deine allreine Mutter ob deines Todes, o Wort.
149. Höre meine Stimme, Herr, nach Deinem Erbarmen, nach Deinem Urteil belebe mich.
Es kommen mit Salben die Frauen, Christus zu salben, die göttliche Narde.
150. Genaht haben sich, die mich zu Unrecht verfolgen, von Deinem Gesetz aber haben sie sich entfernt.
Durch den Tod tötest du den Tod, o mein Gott, mit deiner göttlichen Macht.
151. Nahe bist Du, Herr, und all Deine Wege sind Wahrheit.
Betrogen ist der Betrüger. Der Irrende, o mein Gott, ist durch deine Weisheit erlöst.
152. Zu Anbeginn habe ich aus Deinen Zeugnissen erkannt, dass Du sie auf ewig begründet.
Hinabgestürzt ward der Verräter in den Abgrund des Hades, in den Brunnen des Todes.
153. Siehe meine Erniedrigung und entreiße mich; denn Deines Gesetzes habe ich nicht vergessen.
Fußangeln und Schlingen sind die Wege des dreimal unseligen und wahnsinnigen Judas.
154. Richte mein Gericht und erlöse mich; um Deines Wortes willen belebe mich.
Alle werden miteinander zugrunde gehen, die dich gekreuzigt, o Wort, Gottes allmächtiger Sohn.
155. Fern von den Sündern ist das Heil; denn Deine Satzungen haben sie nicht gesucht.
Die Männer des Blutes werden miteinander zugrunde gehen im Brunnen des Todes.
156. Dein Mitleid ist groß, Herr, nach Deinem Urteil belebe mich.
Gottes allmächtiger Sohn, mein Gott und mein Bildner, wie nahmst du auf dich das Leid?
157. Viele sind es, die mich verfolgen und mich bedrängen, doch von Deinen Zeugnissen bin ich nicht abgewichen.
Da die Färse das Kleine am Holze hangen sah, da wehklagte sie.
158. Ich sah die Unverständigen und verzehrte mich; denn Deine Sprüche haben sie nicht bewahrt.
Mit Nikodemus bestattet Joseph den lebenbringenden Leib.
159. Sieh, dass ich Deine Gebote liebgewonnen; Herr, in Deinem Erbarmen belebe mich.
In ihrem Herzen verwundet, schrie auf die Braut, Ströme heißer Tränen vergießend.
160. Der Beginn Deiner Worte ist Wahrheit, und auf ewig währen alle Urteile Deiner Gerechtigkeit.
O Licht meiner Augen, mein süßestes Kind, wie wirst du von einem Grabe bedeckt?
161. Fürsten verfolgten mich ohne Grund, doch vor Deinen Worten fürchtete sich mein Herz.
Weine nicht, Mutter, Adam und Eva zu befreien, erdulde ich dies.
162. Frohlocken will ich über Deine Sprüche wie einer, der viel Beute findet.
Ich preise, mein Sohn, dein großes Erbarmen, mit dem du dieses erduldest.
163. Unrecht habe ich gehasst und verabscheut, Dein Gesetz aber habe ich liebgewonnen.
Mit Essig und Galle, Erbarmer, wardst du getränkt und sühntest so die Speise von einst.
164. Siebenmal des Tages lobte ich dich für die Urteile Deiner Gerechtigkeit.
Du wardst ans Kreuz geheftet und hast doch einst unter der Wolkensäule geschirmet dein Volk.
165. Viel Frieden haben die, welche Dein Gesetz lieben, und kein Ärgernis gibt es für sie.
Die salbentragenden Frauen, Heiland, eilten zum Grabe und brachten dir Salben.
166. Erwartet habe ich Deine Errettung, Herr, und Deine Gebote habe ich liebgewonnen.
Erstehe, Erbarmer, und erwecke uns aus den Tiefen des Hades.
167. Meine Seele hat Deine Zeugnisse bewahrt und sie liebgewonnen gar sehr.
Erstehe, Spender des Lebens, so spricht unter Strömen von Tränen die Mutter, die dich gebar.
168. Ich habe Deine Gebote und Deine Zeugnisse bewahrt; denn alle meine Wege sind vor Dir, o Herr.
Erstehe eilends, löse die Trauer jener, o Wort, die rein dich gebar.
169. Meine Bitte, Herr, komme nahe vor Dich; gemäß Deinem Spruch gib mir Einsicht.
Die himmlischen Mächte erschraken in Furcht, da tot sie dich sahen.
170. Mein Verlangen, Herr, komme vor Dich; gemäß Deinem Spruch erlöse mich.
Denen, die in Liebe und Furcht deine Leiden verehren, schenke der Fehler Vergebung.
171. Mögen meine Lippen einen Hymnus ergießen, wann Du mich lehren wirst Deine Satzungen.
O schauererregendes, fremdartiges Schauspiel. Wort Gottes, wie verhüllt dich die Erde?
172. Möge meine Zunge Deine Sprüche verkünden; denn all Deine Gebote sind Gerechtigkeit.
Einst trug dich, Heiland, Joseph auf der Flucht. Ein anderer legt jetzt dich ins Grab.
173. Es komme Deine Hand, mich zu erretten; denn Deine Gebote habe ich erwählt.
Es weinet, klaget deine allreine Mutter ob deines Todes, mein Heiland.
174. Gesehnt habe ich mich nach Deiner Errettung, Herr, und Dein Gesetz ist mein Sinnen.
Die Geister zittern vor deinem fremden, schauererregenden Grabe, dem Grabe des Schöpfers von allem.
175. Leben wird meine Seele und Dich loben, und Deine Urteile sollen mir Helfer sein.
Rinnen ließen die Narde aufs Grab die salbentragenden Frauen, die ganz in der Frühe gekommen.
176. Verirrt war ich wie ein verlorenes Schaf; suche Deinen Knecht; denn Deine Gebote habe ich nicht vergessen.
Frieden schenke der Kirche, Heil deinem Volke durch deine Erweckung.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
O Dreiheit, mein Gott, Vater Sohn und Geist, erbarm dich der Welt.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Deines Sohnes Auferstehung lass deine Knechte schauen, o Jungfrau.
Der Priester weihräuchert die gesamte Kirche.
Sonntagstropare, Ton 5:
Gesegnet bist Du, o Herr, lehre mich Deine Ordnungen.
Die Versammlung der Engel war erstaunt, / als sie Dich sah, Erretter, den zu den Toten Gezählten, / der Du jedoch die Kraft des Todes vernichtet / und mit Dir selbst Adam auferweckt / und alle aus dem Hades befreit hast.
Gesegnet bist Du, o Herr, lehre mich Deine Ordnungen.
„Was mischt ihr mitleidvoll mit Tränen / das Myron, ihr Jüngerinnen?", / so rief der blitzende Engel im Grab den Myronträgerinnen zu: / „Schauet das Grab und erfreuet euch; / denn der Erretter ist auferstanden aus der Grabstatt.“
Gesegnet bist Du, o Herr, lehre mich Deine Ordnungen.
Im frühen Morgengrau'n eilten zu Deiner Grabstatt / die Myronträgerinnen und wehklagten. / Doch zu ihnen trat der Engel und sprach: „Die Zeit des Klagens hat aufgehört, weinet nicht; / vielmehr kündet den Aposteln die Auferstehung.“
Gesegnet bist Du, o Herr, lehre mich Deine Ordnungen.
Die myrontragenden Frauen kamen / mit Myron zu Deiner Grabstatt, Erretter, / und sie wurden belehrt von einem Engel, der zu ihnen sprach: / „Was zählet ihr den Lebenden zu den Toten? / Denn als Gott ist Er auferstanden aus der Grabstatt.“
Ehre: Wir beten an den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist, / die Heilige Dreiheit in einem Wesen; / mit den Seraphim rufen wir: / „Heilig, heilig, heilig bist Du, o Herr.“
Jetzt: Adam hast du befreit von der Sünde, o Jungfrau, / und Eva Freude anstelle von Trübsal gewährt, / da du den Lebensspender geboren, der uns hervorströmen ließ das Leben. / Zu diesem hat uns geleitet der aus dir fleischgewordene Gott und Mensch.
Kleine Ektenie
D: Wieder und wieder in Frieden lasst uns beten zum Herrn.
Ch: Herr, erbarme Dich. Zu jeder Fürbitte.
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Unserer allheiligen, allreinen, über alles gesegneten und herrlichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immer-Jungfrau Maria mit allen Heiligen eingedenk, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, Gott, anbefehlen.
Ch: Dir, o Herr.
P: Denn Du bist der König der Welt, Christus, unser Gott, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, samt Deinem anfanglosen Vater und Deinem allheiligen und guten und lebenschaffenden Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen
Denn Dein Name ist gesegnet, und Dein Königtum ist verherrlicht, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
Ton 1. Sedalen des Triodions.
Mit reinem Linnen und mit heiligen Spezereien salbt Joseph den Leib, den heiligen, den er von Pilatus erbat, und legt ihn in ein neues Grab. Darum riefen in der Frühe die salbentragenden Frauen hinauf: Zeige uns, wie du verheißen, deine Auferstehung, о Christus.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Zeige uns, wie du verheißen, deine Auferstehung, о Christus.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Es entsetzten sich die Chöre der Engel, da sie den schauten, der da sitzt im Schoße des Vaters: Wie wird der Unsterbliche als Toter ins Grab gesenkt? Den die Heere der Engel umkreisen und mit den im Hades versammelten Toten preisen als Schöpfer und Herrn.
Psalm 50:
L: Erbarme Dich meiner, o Gott, nach Deinem großen Erbarmen, und nach der Fülle Deines Mitleids tilge mein Vergehen. Mehr noch wasche mich von meiner Gesetzlosigkeit, und von meiner Sünde reinige mich. Denn meine Gesetzlosigkeit erkenne ich, und meine Sünde ist mir stets vor Augen. Dir allein habe ich gesündigt und das Böse vor Deinen Augen getan, auf dass Du als gerecht erfunden wirst in Deinen Worten und siegest, wenn Du gerichtet wirst. Denn siehe, in Gesetzlosigkeiten ward ich empfangen, und in Sünden ward meine Mutter schwanger mit mir. Denn siehe: Wahrheit hast Du geliebt, das Geheime und Verborgene Deiner Weisheit hast Du mir offenbart. Besprengen wollest Du mich mit Ysop, und rein werde ich sein. Waschen wollest Du mich, und weißer als Schnee werde ich sein. Vernehmbar machen wollest Du mir Frohlocken und Freude, frohlocken werden die gedemütigten Gebeine. Wende ab Dein Angesicht von meinen Sünden und tilge alle meine Gesetzlosigkeiten. Ein reines Herz schaffe in mir, o Gott, und einen rechten Geist erneuere in meinem Innersten. Verwirf mich nicht von Deinem Angesicht und Deinen Heiligen Geist nimm nicht von mir. Gib mir wieder das Frohlocken über Deine Errettung und mit einem führenden Geiste stütze mich. Lehren will ich die Gesetzlosen Deine Wege, und die Frevler werden sich bekehren zu Dir. Erlöse mich von Blutschuld, o Gott, Du Gott meiner Errettung, frohlocken wird meine Zunge über Deine Gerechtigkeit. Herr, meine Lippen wollest Du öffnen, und mein Mund wird verkünden Dein Lob. Denn hättest Du ein Opfer gewollt, ich hätte es gegeben: an Brandopfern wirst Du kein Wohlgefallen haben. Ein Opfer für Gott ist ein zerknirschter Geist, ein zerknirschtes und gedemütigtes Herz wird Gott nicht verachten. Tue Gutes, Herr, in Deinem Wohlgefallen an Sion, und aufgerichtet sollen werden die Mauern Jerusalems. Dann wirst Du Wohlgefallen haben am Opfer der Gerechtigkeit, an Darbringung und Brandopfern. Dann werden sie Kälber darbringen auf Deinen Altar.
Ode 1
Kanon zum Karfreitag, Ton 6.
Irmos: Den, der einst unter den Meereswogen den verfolgenden Tyrannen begrub, haben der Geretteten Kinder unter der Erde begraben. Doch wir wollen wie die Jungfrauen dem Herrn singen. Denn herrlich tat er sich kund.
Ehre Dir, unser Gott, Ehre Dir.
Herr, mein Erlöser, eine Totenhymne, einen Grabgesang will ich dir singen, dir, der durch sein Grab mir den Zugang zum Leben eröffnet, durch den Tod den Tod und den Hades getötet.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Was über der Welt, was unter der Erde dich auf dem Throne hoch oben und drunten im Grab dich erkennt, mein Erlöser, wurde erschüttert bei deinem Tod. Denn über die Einsicht wardst du, Meister des Lebens, als Toter geschaut.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Mit deiner Herrlichkeit das All zu erfüllen, bist du herabgestiegen in die Tiefen der Erde. Denn vor dir blieb meine Adamsnatur nicht verborgen, und als Bestatteter, Menschenfreund, machst mich Verwesten du neu.
Katavasie: Den, der einst unter den Meereswogen den verfolgenden Tyrannen begrub, haben der Geretteten Kinder unter der Erde begraben. Doch wir wollen wie die Jungfrauen dem Herrn singen. Denn herrlich tat er sich kund.
Ode 3
Irmos: Da dich, der mit gewaltiger Kraft die ganze Erde auf Gewässern schweben lässt, die Schöpfung auf der Schädelstätte hangen sah, da ward sie vor Schrecken erschüttert und rief: Keiner ist heilig, o Herr, außer dir.
Ehre Dir, unser Gott, Ehre Dir.
Deines Grabs Symbole ließest du sehen, die Sehersprüche erfüllend, deine Geheimnisse hast du jetzt als Gottmensch auch denen enthüllt, Herr, die da riefen im Hades: Keiner ist heilig, o Herr, außer dir.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Ausgespannt hast du die Hände und vereint hast du, was früher entzweit. O Heiland, im Kleid aus Linnen, im Grabkleid hast du die Gefangenen befreit, die da riefen: Keiner ist heilig, o Herr, außer dir.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Willig ließest du dich, Unbegrenzter, in Grabesenge verriegeln, versiegeln. Denn durch deine Kräfte tatest du göttlich deine Macht denen kund, die sangen: Keiner ist heilig, o Herr, außer dir.
Katavasie: Da dich, der mit gewaltiger Kraft die ganze Erde auf Gewässern schweben lässt, die Schöpfung auf der Schädelstätte hangen sah, da ward sie vor Schrecken erschüttert und rief: Keiner ist heilig, o Herr, außer dir.
Kleine Ektenie
D: Wieder und wieder in Frieden lasst uns beten zum Herrn.
Ch: Herr, erbarme Dich. Zu jeder Fürbitte.
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Unserer allheiligen, allreinen, über alles gesegneten und herrlichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immer-Jungfrau Maria mit allen Heiligen eingedenk, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, Gott, anbefehlen.
Ch: Dir, o Herr.
P: Denn Du bist unser Gott und Dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
Ton 1. Sedalen des Triodions.
Die Soldaten, die dein Grab, о Heiland, bewachten, stürzten tot hin beim Glanze des Engels, der ihnen erschien und den Frauen die Auferstehung kundtat. Wir preisen dich, der den Tod überwand, vor dir sinken wir nieder, der aus dem Grabe erstand, vor dir, unserem einzigen Gott.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Ton 1. Sedalen des Triodions.
Die Soldaten, die dein Grab, о Heiland, bewachten, stürzten tot hin beim Glanze des Engels, der ihnen erschien und den Frauen die Auferstehung kundtat. Wir preisen dich, der den Tod überwand, vor dir sinken wir nieder, der aus dem Grabe erstand, vor dir, unserem einzigen Gott.
Ode 4
Irmos: Da Habakuk deine heilige Selbstentäußerung am Kreuze voraussah, erstaunte und rief er: Zerschmettert, o Guter, hast du die Macht der Herrscher, Allmächtiger, unter den Hadesbewohnern hast du geweilt.
Ehre Dir, unser Gott, Ehre Dir.
Den siebenten Tag hast du heute geheiligt, den du einst durch Ausruhen von den Werken gesegnet. Denn du veränderst alles, machst es neu, da du feierst den Sabbat, mein Heiland, und ruhest nun aus.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Mit des Stärkeren Kraft hattest du völlig gesiegt, als deine Seele vom Fleische getrennt war. Denn beide zerreißen die Fesseln des Todes und des Hades, Gottes Wort, durch deine Kraft.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Als der Hades, Gottes Wort, dir gegenübertrat, erbitterte es ihn, einen Sterblichen vergottet zu sehen, ganz mit Striemen bedeckt und doch von allmächtiger Kraft: in Zwiespalt versetzte ihn das Erschreckende solcher Gestalt.
Katavasie: Da Habakuk deine heilige Selbstentäußerung am Kreuze voraussah, erstaunte und rief er: Zerschmettert, o Guter, hast du die Macht der Herrscher, Allmächtiger, unter den Hadesbewohnern hast du geweilt.
Ode 5
Irmos: Dein liebreiches Erscheinen bei uns, Christus, o Gott, hat Isaias geschaut als Licht ohne Abend. Und aus der Nacht am frühen Morgen erwachend, hat er gerufen: Es werden auferstehen die Toten und auferweckt, die in den Grüften ruhen, und alle, die auf der Erde wohnen, werden frohlocken.
Ehre Dir, unser Gott, Ehre Dir.
Du machst neu die Erdgeborenen, Bildner, indem du den Namen eines Irdischen nahmst. Und Linnen und Grab zeigen an, o Wort, das Geheimnis in dir. Denn der vornehme Ratsherr stellt dar den Rat dessen, der dich gezeugt und uns in dir gar herrlich erneuert.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Durch den Tod veränderst du das Sterbliche, durch das Grab das Verderbliche. Denn unverweslich machst du auf herrlichste Weise, machst unsterblich die Natur, die du annahmst. Denn dein Fleisch kennt keine Verwesung. Herr, nicht blieb deine Seele allein im Hades zurück.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Aus der Jungfrau wardst du geboren, mein Bildner, und ließest von einer Lanze die Seite durchbohren. Zum neuen Adam geworden, wunderbar schlafend den lebensspendenden Schlaf, hast du aus ihr die Neubildung Evas vollbracht. Und als Allgewaltiger hast du Leben geweckt aus dem Schlaf und dem Fleisch.
Katavasie: Dein liebreiches Erscheinen bei uns, Christus, o Gott, hat Isaias geschaut als Licht ohne Abend. Und aus der Nacht am frühen Morgen erwachend, hat er gerufen: Es werden auferstehen die Toten und auferweckt, die in den Grüften ruhen, und alle, die auf der Erde wohnen, werden frohlocken.
Ode 6
Irmos: Gefangengehalten, doch nicht festgehalten ward Jonas im Bauche des Hais. Denn dein Bild darstellend, der du littest und dem Grabe übergeben wurdest, sprang er wie aus einem Gemache aus dem Tiere hervor und sagte zur Wache: Ihr Wächter, vergeblich und eitel hieltet ihr in euch das Erbarmen zurück.
Ehre Dir, unser Gott, Ehre Dir.
Erhöht ward dein Leib, den du annahmst, doch nicht getrennt von dir, Wort. Denn ward auch dein Tempel in der Zeit des Leidens vernichtet, so war doch auch so die Gottheit und dein Leib verbunden in einer Person. Denn in beiden bist du als Sohn, als der Eine, Wort Gottes, Gott und Mensch.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Menschenmörderin, nicht Gottesmörderin ward Adams Sünde. Denn wenn auch die Staubnatur deines Fleisches gelitten, ist doch die Gottheit leidlos geblieben. Was sterblich an dir, hast du umgestaltet zur Unsterblichkeit und in der Auferstehung des unsterblichen Lebens Quelle gezeigt.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Es herrscht, doch nicht ewig, der Hades über der Sterblichen Art. Denn da du im Grab lagst, Gewaltiger, hast du mit lebenbringender Hand des Todes Tore gesprengt und denen, die von jeher dort schliefen, untrügliche Erlösung verkündet, o Heiland, als Erstgeborener unter den Toten.
Katavasie: Gefangengehalten, doch nicht festgehalten ward Jonas im Bauche des Hais. Denn dein Bild darstellend, der du littest und dem Grabe übergeben wurdest, sprang er wie aus einem Gemache aus dem Tiere hervor und sagte zur Wache: Ihr Wächter, vergeblich und eitel hieltet ihr in euch das Erbarmen zurück.
Kleine Ektenie
D: Wieder und wieder in Frieden lasst uns beten zum Herrn.
Ch: Herr, erbarme Dich. Zu jeder Fürbitte.
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Unserer allheiligen, allreinen, über alles gesegneten und herrlichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immer-Jungfrau Maria mit allen Heiligen eingedenk, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, Gott, anbefehlen.
Ch: Dir, o Herr.
P: Denn Du bist der König des Friedens und der Erlöser unserer Seelen, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
Kondak und Ikos
Ton 6. Kondak des Triodions. (nach: Da ihr das handgeschriebene Bild)
Der den Abgrund verschloß, er wird als Toter geschaut; / und mit Myrrhe und Linnen umhüllt, / wird wie ein Sterblicher in eine Grabstatt niedergelegt der Unsterbliche. / Frauen kamen, ihn mit Balsam zu salben, / sie weinten bitterlich und riefen: / Dies ist der über alles gesegnete Sabbat, / an welchem Christus vom Schlafe erwacht // am dritten Tage auferstehen wird.
Ikos.
Der das All erhält, ward am Kreuze erhöht. Und die ganze Schöpfung weint, da sie nackend ihn schaut, hangend am Kreuz. Es verhüllte die Sonne die Strahlen. Es verloren die Sterne ihr Licht. Und die Erde bebte in gewaltigem Schrecken. Es floh das Meer, und es barsten die Felsen. Viele Grüfte öffneten sich, und auferweckt wurden die Leiber heiliger Männer. Der Hades in der Tiefe stöhnt, und die Juden erwägen, Christi Auferstehung zu leugnen. Doch es rufen die Frauen: Dies ist der Sabbat, der hochgesegnete, an dem Christus, vom Schlafe erwachend, am dritten Tage wird auferstehen.
Synaxarion.
Umsonst bewahrt die Wache das Grab. Die Gruft vermag nicht zu halten den, der selbst das Leben ist.
An diesem Heiligen und Großen Samstag feiern wir das Begraben sein unseres Herren und Gottes und Erlösers Jesu Christi und sein Hinabsteigen in die Hölle. Durch beides wurde unser Menschengeschlecht wiedergerufen, und wir gingen ein in das ewige Leben.
Über alle Tage des Jahres ist die Heilige vierzigtägige Fastenzeit erhaben, über diese erhebt sich die Heilige Karwoche, deren größter Tag aber dieser Samstag ist. Groß ist die Karwoche nicht, weil ihre Tage und Stunden länger wären, sondern weil große, überirdische und über alles erhabene Wunder unseres Erlösers sich in ihr vollzogen. Dieses gilt in besonderem Maße für den heutigen Tag. Gott erschuf die Welt und hat alles gemacht. Mit gebieterischer Kraft bildete er am sechsten Tage den Menschen. Am siebenten Tage ruhte Gott von seinen Taten aus und heiligte diesen Tag. Er nannte ihn Sabbat, den Tag der Ruhe. Nachdem der Herr alles in Weisheit vollbracht hatte, erneuerte er wiederum am sechsten Tage die der Verwesung anheimgefallene menschliche Natur durch sein lebenspendendes Kreuz und seinen Tod.
Am siebenten Tag ruhte der Erlöser aus und schlief den lebensnotwendigen und befreienden Schlaf, zur Ruhe aller gewaltigen Taten. Mit seinem Leib sinkt das göttliche Wort in das Grab und steigt mit seiner Seele in die Hölle. Die Seele trennte sich im Tode vom Körper, und sie hatte der Herr in die Hände des Vaters gelegt. Ihm hatte er sein Blut dargebracht. Die Hölle vermochte nicht die Seele des Herren zu halten, wie die Seelen der Heiligen, denn auf ihr lag nicht der Fluch, der unsere Ahnen traf. Vom uns erlösenden Blut kostete der Feind, der Teufel, nicht, denn er wollte nicht nur etwas von Gott, er wollte ihn ganz gefangen nehmen. Im Körper ganz und als Gott nahm unser Herr, Jesus Christus, Wohnung im Grabe, denn ganz hatte er sich unserem Sein geeint. Mit dem Räuber war er im Paradies und mit seiner göttlichen Seele in der Hölle. So lehrt uns die Kirche, über alle Natur erhaben blieb er bei seinem Vater und thront gleichseiend mit dem Geiste, denn er ist der allgegenwärtige und unfassbare Gott. In seiner Gottheit litt er weder am Kreuz noch im Grabe. Der Körper des Herren erlebte die Trennung der Seele vom Leibe, doch aller Verwesung erwies sich sein Körper fremd.
Joseph nahm den ehrwürdigen Leib vom Kreuze und begrub ihn in einem neuen Grab. Dieses verschloss er im Garten, nahe bei den Juden, mit einem großen Stein. Des anderen Tages kamen die Juden zu Pilatus und sprachen: Herr, wir haben bedacht, dass dieser Verführer sprach, da er noch lebte: Ich will nach drei Tagen auferstehen. Wir meinen, dass du in deiner Macht befehlen solltest den Kriegsknechten, beim Grabe zu wachen. Pilatus antwortete ihnen: Wenn er, wie ihr sagt, ein Verführer nur war, was bekümmern euch seine Worte. Einst lebte er. Nun ist er, wie bekundet wird, gestorben. Wann sprach er: Ich werde auferstehen? Vielleicht hatte Johannes den Hinweis gegeben: Wenn das Grab bewacht wird, so kann der Leichnam nicht gestohlen werden. Wie unverständig waren die Juden, denn das, was sie taten, vermochten sie nicht zu begreifen. So befahl Pilatus, dass Krieger das Grab versiegeln und streng bewachen sollen, auf dass nicht Fremde betrügerisch die Auferstehung behaupten könnten.
Die Hölle war erstaunt und verlor allen Halt, denn sie begegnete der gewaltigsten Kraft. So gab sie zurück den vor kurzer Zeit ungerecht Verschlungenen, Christus, den sicheren Eckstein, der sich allen von Urzeit her Gefangenen zur Nahrung gab. Amen.
Ode 7
Irmos: Ein unsagbares Wunder. Der im Feuerofen die heiligen Jünglinge vor der Flamme gerettet, wird tot, ohne Odem, in die Gruft gelegt zu unserem Heil, und wir singen: Befreier, Gott, gepriesen bist du.
Ehre Dir, unser Gott, Ehre Dir.
Hades ist im Herzen verwundet, da er den aufnahm, dessen Seite von einer Lanze verwundet war. Und von göttlichem Feuer verzehrt, stöhnt er zu unserem Heil, und wir singen: Befreier, Gott, gepriesen bist du.
Ehre Dir, unser Gott, Ehre Dir.
Grab, voll des Segens. Denn da es den Schöpfer wie einen Schlafenden aufnahm, ward es zum göttlichen Schatze des Lebens zu unserem Heil, und wir singen: Befreier, Gott, gepriesen bist du.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Nach dem Gesetze der Sterblichen erhält der, der aller Leben ist, die Ruhe im Grab. Als der Auferstehung Quelle zeigt man ihn zu unserem Heil, und wir singen: Befreier, Gott, gepriesen bist du.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Eine war die untrennbare Gottheit Christi im Hades, im Grab und in Eden mit dem Vater und Geist zu unserem Heil, und wir singen: Befreier, Gott, gepriesen bist du.
Katavasie: Ein unsagbares Wunder. Der im Feuerofen die heiligen Jünglinge vor der Flamme gerettet, wird tot, ohne Odem, in die Gruft gelegt zu unserem Heil, und wir singen: Befreier, Gott, gepriesen bist du.
Ode 8
Irmos: Erzittere, entsetze dich, Himmel. Und wanken sollen die Grundfesten der Erde. Denn siehe: unter die Toten wird gezählt, der in den Höhen sein Zelt hat, und in engem Grabe wird er beherbergt. Ihr Jünglinge, preiset ihn, ihr Priester, rühmt ihn in Hymnen, Volk, erhebe ihn in die Äonen.
Ehre Dir, unser Gott, Ehre Dir.
Vernichtet ist der heilige Tempel, das gefallene Zelt aber richtet er auf. Denn der zweite Adam, der da wohnt in den Höhen, ist zu dem ersten bis zu den Kammern des Hades hinuntergestiegen. Ihr Jünglinge, preiset ihn, ihr Priester, rühmt ihn in Hymnen, Volk, erhebe ihn in die Äonen.
Wir segnen den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist.
Aus ist es mit dem Mute der Jünger. Doch Joseph von Arimathaia tut sich hervor. Denn da er tot schaut und nackt den, der da Gott ist über alle, bittet er ihn los, besorgt ihn und ruft: Ihr Jünglinge, preiset ihn, ihr Priester, rühmt ihn in Hymnen, Volk, erhebe ihn in die Äonen.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
O, der ungeahnten Wunder. O, der Güte. O, der unsagbaren Geduld. Denn willig lässt sich im Schoße der Erde versiegeln, der wohnt in den Höhen, den man als Gottbetrüger verlästert. Ihr Jünglinge, preiset ihn, ihr Priester, rühmt ihn in Hymnen, Volk erhebe ihn in die Äonen.
Wir loben, segnen und beten an den Herrn; wir besingen ihn in Hymnen und hocherheben ihn in Ewigkeit.
Katavasie: Erzittere, entsetze dich, Himmel. Und wanken sollen die Grundfesten der Erde. Denn siehe: unter die Toten wird gezählt, der in den Höhen sein Zelt hat, und in engem Grabe wird er beherbergt. Ihr Jünglinge, preiset ihn, ihr Priester, rühmt ihn in Hymnen, Volk, erhebe ihn in die Äonen.
Vor der Gottesmutterikone der Ikonostase ruft der Diakon aus:
D: Wehklage mir nicht, Mutter.
Danach weihräuchert er die Kirche.
Ode 9
Irmos: Wehklage mir nicht, Mutter, die du im Grabe den Sohn schaust, den du jungfräulich empfangen im Schoß. Denn ich werde auferstehen und werde verherrlichet werden. Und in Herrlichkeit ohne Ende werde als Gott ich jene erhöhen, die im Glauben, die in Liebe dich preisen.
Ehre Dir, unser Gott, Ehre Dir.
Bei deiner wunderbaren Geburt entging ich den Wehen und ward in Wundern selig gepriesen, Sohn ohne Anfang. Nun aber schaue ich dich, mein Gott, tot, ohne Odem, und furchtbar werde ich vom Schwerte der Schmerzen zerrissen. Doch, damit ich verherrlicht werde, erstehe.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Es birgt mich die Erde, und ich lasse es mir willig gefallen. Doch es erbeben die Wächter des Hades, da sie mich bekleidet sehen mit dem Blutgewande der Rache, o Mutter. Denn am Kreuz habe ich als Gott die Feinde getötet. Erstehen werde ich wieder, und ich verherrliche dich.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Es soll frohlocken die Schöpfung, alle Erdgeborenen jauchzen. Denn Hades, der Feind, ist der Rüstung beraubt. Mit Salben sollen die Frauen zu mir kommen. Adam kaufe ich los und Eva und ihr ganzes Geschlecht, und ich werde am dritten Tage erstehen.
Katavasie: Wehklage mir nicht, Mutter, die du im Grabe den Sohn schaust, den du jungfräulich empfangen im Schoß. Denn ich werde auferstehen und werde verherrlichet werden. Und in Herrlichkeit ohne Ende werde als Gott ich jene erhöhen, die im Glauben, die in Liebe dich preisen.
Kleine Ektenie
D: Wieder und wieder in Frieden lasst uns beten zum Herrn.
Ch: Herr, erbarme Dich. Zu jeder Fürbitte.
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Unserer allheiligen, allreinen, über alles gesegneten und herrlichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immer-Jungfrau Maria mit allen Heiligen eingedenk, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, Gott, anbefehlen.
Ch: Dir, o Herr.
P: Denn Dich rühmen alle Kräfte der Himmel, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
D: Heilig der Herr, unser Gott.
Ch: Heilig der Herr, unser Gott. Zu jedem Vers.
Vers: Ja, heilig der Herr, unser Gott.
Vers: Über allen Völkern ist unser Gott.
Lobpsalmen im 2. Ton
1. Ch: Aller Odem lobe den Herrn. Lobet den Herrn in den Himmeln, lobet Ihn in den Höhen. Dir gebührt Lobgesang, o Gott.
2. Ch: Lobet Ihn all Seine Engel, lobet Ihn, all Seine Heerscharen, Dir gebührt Lobgesang, o Gott.
Es folgen die Lobpsalmen mit Stichiren. Die Psalmen werden in der Gemeindepraxis ausgelassen.
Lektor, Psalm 148: Lobet Ihn, Sonne und Mond, lobet Ihn, all ihr Sterne und das Licht. Lobet Ihn, ihr Himmel aller Himmel, lobet Ihn, ihr Wasser über den Himmeln. Sie sollen loben den Namen des Herrn; denn Er sprach, und sie wurden geboren, Er gebot, und sie waren geschaffen. Er machte sie fest auf immer und ewig; Er setzte eine Ordnung ein, die nicht vergehen wird. Lobet den Herrn von der Erde her, ihr Ungetüme und Urtiefen alle. du Feuer und Hagel, Schnee und Eis, du Sturmwind, die ihr Sein Wort ausrichtet. ihr Berge und Hügel allzumal, ihr Fruchtbäume und Zedern alle, ihr wilden Tiere und ihr zahmen, du Gewürm und ihr, beschwingte Vögel. Ihr Könige der Erde und all ihr Völker, ihr Fürsten und Richter der Erde zumal, ihr Jünglinge und Jungfrauen alle, ihr Greise mitsamt den Kindern. Sie sollen loben den Namen des Herrn; denn Sein Name allein ist erhaben, Seine Hoheit geht über Erde und Himmel; Er wird die Stirn Seines Volkes erhöhen. Das ist der Hymnus all Seiner Heiligen, der Söhne Israels, des Volkes, das Ihm nahe ist.
Psalm 149: Singt dem Herrn ein neues Lied, Sein Lob sei in der Gemeinde der Gottseligen. Frohgemut sei Israël über Den, Der es geschaffen, und die Kinder Sions sollen ob Ihres Königs frohlocken. Loben sollen sie Seinen Namen im Reigen mit Handpauke und Psalter Ihm spielen; denn Wohlgefallen hat der Herr an Seinem Volk, und Er wird die Sanftmütigen mit Errettung erhöhen. Rühmen werden sich die Gottseligen in Herrlichkeit, und sie werden frohlocken auf ihren Lagern. Die Erhöhungen Gottes sind in ihrer Kehle und zweischneidige Schwerter in ihren Händen, um Rache zu üben an den Nationen und Strafen an den Völkern, um ihre Könige mit Fesseln zu binden und ihre Herrlichen mit eisernen Handfesseln.
Stichiren werden gesungen.
Zu 6: Um an ihnen zu üben geschriebenes Gericht; diese Herrlichkeit wird zuteil werden all Seinen Gottseligen.
Psalm 150: Lobet Gott in Seinen Heiligen; lobet Ihn in der Feste Seiner Macht.
Zu 4: Lobet Ihn ob Seiner machtvollen Taten; lobet Ihn nach der Fülle Seiner Größe.
Ton 2. Stichiren des Triodions.
Heute umschließt den ein Grab, der mit seiner Hand die Schöpfung umschließt. Ein Stein bedeckt den, der mit Herrlichkeit bedecket die Himmel. Es schlummert das Leben, und der Hades erbebt, und Adam wird von den Fesseln befreit. Ehre sei deinem Heilsplan, durch den du alles vollendet hast, als Gott uns die ewige Sabbatruhe geschenkt hast durch deine allheilige Auferstehung von den Toten.
Lobet Ihn mit dem Schall der Posaune; lobet Ihn mit Psalter und Harfe.
Was für ein Schauspiel siehet man jetzt? Was bedeutet die gegenwärtige Ruhe? Der König der Äonen hat seinen Heilsplan durch seine Leiden vollendet, feiert den Sabbat im Grab, uns eine neue Sabbatruhe gewährend. Zu ihm lasset uns rufen: Stehe auf, о Gott, richte die Erde. Denn du herrschest in die Äonen, der du ohne Maß bist in deinem großen Erbarmen.
Zu 2: Lobet Ihn mit Handpauke und Reigen; lobet Ihn mit Saiten und Instrument.
Kommt her, lasst uns unser Leben schauen, das im Grab liegt, um Leben zu geben denen, die in den Gräbern ruhen. Kommt her, lasst uns heute zu unserem Gott aus Juda, dem schlafenden, rufen mit dem Propheten: Zur Ruhe hast du dich gelegt, liegst da wie ein Löwe. Wer wird, König, dich wecken? Wohlan, stehe auf aus eigener Kraft, der du für uns in den Tod dich gabst. Herr, Ehre sei dir.
Lobet Ihn mit wohltönenden Zimbeln; lobet Ihn mit Zimbeln des Jubels. Aller Odem lobe den Herrn.
Ton 6.
Es erbat sich Joseph Jesu Leichnam und legte ihn in sein neues Grab. Denn er musste aus dem Grabe hervorgehen wie aus dem Schoße der Mutter. Der du die Herrschaft des Todes zerbrochen und den Menschen die Tore des Paradieses auftatest, Ehre sei dir.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Im selben Ton.
Den heutigen Tag hat der große Moses mystisch vorher entworfen im Bild, da er sprach: Und es segnete Gott den siebenten Tag. Denn dieser ist der gesegnete Sabbat. Es ist der Tag der Ruhe, an dem ausruhte von all seinen Werken Gottes eingeborenen Sohn: ob des Heilsplans um seinen Tod ruhte er aus im Fleische und ward wiederum, was er war. Durch die Auferstehung schenkte er uns das ewige Leben, denn er allein ist gütig und menschenfreundlich.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Ton 2. Theotokion des Triodions.
Hochgepriesen bist du, Gottesgebärerin, Jungfrau. / Denn durch ihn, der aus dir ist Fleisch geworden, / wurde gefangen der Hades und Adam zurückgerufen, / der Fluch entkräftet und Eva befreit, / der Tod getötet und wir lebendig gemacht. / Deshalb lasst und Hymnen singen und rufen: / Gepriesen bist Du, Christus, unser Gott, // dem es so hat gefallen, Ehre sei dir!
Noch vor der Großen Doxologie (während des Kanons oder der Lobpsalmen) zieht der Vorsteher alle liturgischen Gewänder an (des Grabtuchs wegen, so, wie zur Liturgie). Dabei spricht er aber keine Gebete. Die anderen Priester ziehen ein Phelonion an.
Bei „Jetzt“ der Lobpsalmen werden die Königlichen Türen geöffnet. Die Geistlichen gehen durch die Königlichen Türen zum Grabtuch. Den Ausruf der Doxologie spricht der Vorsteher vor dem Grabtuch aus.
Große Doxologie.
Die Königlichen Türen werden geöffnet. Der Priester erhebt die Hände gen Osten und lobpreist Gott.
P: Ehre Dir, der Du zeigest das Licht.
Ch: Ehre Gott in den Höhen, und auf Erden Friede, an den Menschen Wohlgefallen. Dich preisen wir, Dich segnen wir, Dich beten wir an, Dich verherrlichen wir, Dir danken wir ob Deiner großen Herrlichkeit. Herr, himmlischer König, Gott Vater, Allherrscher, Herr, einziggezeugter Sohn, Jesus Christus, und Heiliger Geist. Herr, Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters, der Du hinwegnimmst die Sünde der Welt; erbarme Dich unser, der Du hinwegnimmst die Sünden der Welt. Nimm an unser Gebet, der Du sitzest zur Rechten des Vaters, und erbarme Dich unser. Denn Du allein bist der Heilige, Du allein der Herr, Jesus Christus, zur Verherrlichung Gottes des Vaters. Amen.
An jedem Tag will ich Dich segnen und Deinen Namen loben auf ewig und auf immer und ewig. Würdige uns, Herr, an diesem Tag sündlos bewahrt zu werden. Gesegnet bist Du, Herr, Gott unserer Väter, und gelobt und verherrlicht ist Dein Name in Ewigkeit. Amen.
Dein Erbarmen, Herr, komme über uns, wie wir gehofft haben auf Dich.
Gesegnet bist Du, Herr, lehre mich Deine Ordnungen. Dreimal.
Herr, zur Zuflucht bist Du uns geworden von Geschlecht zu Geschlecht. Ich sprach: Herr, erbarme Dich meiner, heile meine Seele; denn Dir habe ich gesündigt.
Herr, zu Dir habe ich mich geflüchtet, lehre mich Deinen Willen zu tun; denn Du bist mein Gott. Denn bei Dir ist die Quelle des Lebens, in Deinem Licht werden wir schauen das Licht. Breite aus Dein Erbarmen denen, die Dich kennen.
Heiliger Gott, Heiliger Starker, Heiliger Unsterblicher, erbarme Dich unser. Dreimal.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Heiliger Unsterblicher, erbarme Dich unser.
Und mit lauterer Stimme: Heiliger Gott, Heiliger Starker, Heiliger Unsterblicher, erbarme Dich unser.
Während die Große Doxologie gesungen wird, weihräuchert der Vorsteher dreimal rundum das Grabtuch. Zum Beginn des Dreimalheilig verbeugen sich alle Geistlichen dreimal bis zum Boden. Wenn die Sänger das abschließende „Heiliger Gott“ singen, nimmt der Vorsteher das Evangeliar vom Grabtuch und legt es auf Seinen Kopf. Die anderen Priester tragen über ihm das Grabtuch. Zelebriert ein Priester allein, so hebt er das Grabtuch hoch, gibt es an fromme Laien weiter und geht mit dem Evangeliar drunter. Ebenfalls kann das Grabtuch vom Priester und das Evangeliar vom Diakon getragen werden.
Es wird eine Prozession um die Kirche herum gemacht. Während der Prozession wird langsam „Heiliger Gott“ gesungen. Die Glocken werden nacheinander geläutet, von der größeren zur kleineren (und nicht umgekehrt). Sobald die Prozession in die Kirche eingetreten ist, wird kurz durchgeläutet.
Nach dem das Grabtuch in die Kirche hereingetragen wurde, wird es vor die Königlichen Türen getragen. Nach dem Abschluss des Gesangs „Heiliger Gott“ ruft der Vorsteher aus: „Weisheit, aufrecht!“ und trägt das Grabtuch zurück in die Mitte der Kirche, wo es wieder abgelegt wird. Während der Chor das Tropar „Der edle Josef“ singt, wird das Grabtuch geweihräuchert. Sodann folgen die Lesungen.
Ton 2. Tropar des Triodions.
Der edle Joseph nahm herab vom Holze deinen allreinen Leib, / umhüllte ihn mit reinem Linnen und wohlriechenden Ölen // und setzte ihn bei in einem neuen Grab.
Lesung der Parimie
Ton 2. Tropar der Prophetie.
Der du die Enden der Erde zusammenhältst, du ließest dich einengen im Grab, Christus, um die Menschen vor dem Sturz in den Hades zu retten, um uns, Unsterblichkeit schenkend, das Leben zu geben als unsterblicher Gott.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Das Leben zu geben als unsterblicher Gott.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Der du die Enden der Erde zusammenhältst, du ließest dich einengen im Grab, Christus, um die Menschen vor dem Sturz in den Hades zu retten, um uns, Unsterblichkeit schenkend, das Leben zu geben als unsterblicher Gott.
Prokimenon, Ton 4:
L: Stehe auf, Herr, hilf uns, und erlöse uns um Deines Namens willen.
Ch: Sie legten mich in die unterste Grube, an einen finsteren Ort und in Todesschatten. Nach jedem Vers.
Vers: O Gott, mit unseren Ohren haben wir gehört, und unsere Väter haben uns berichtet.
L: Stehe auf, Herr, hilf uns.
Ch: Und erlöse uns um Deines Namens willen.
D: Weisheit.
L: Lesung aus der Prophetie des Ezechiel.
D: Lasst uns aufmerken.
Lesung des Apostels
Prokimenon, Ton 7:
L: Stehe auf, Herr, mein Gott, es erhebe sich Deine Hand, vergiss nicht Deiner Bedürftigen bis ans Ende.
Ch: Stehe auf, Herr, mein Gott, es erhebe sich Deine Hand, vergiss nicht Deiner Bedürftigen bis ans Ende.
Vers: Ich will Dich bekennen, Herr, mit meinem ganzen Herzen, will erzählen all Deine Wundertaten.
Ch: Stehe auf, Herr, mein Gott, es erhebe sich Deine Hand, vergiss nicht Deiner Bedürftigen bis ans Ende.
L: Stehe auf, Herr, mein Gott, es erhebe sich Deine Hand.
Ch: Vergiss nicht Deiner Bedürftigen bis ans Ende.
D: Weisheit.
L: Lesung aus dem ersten Brief des heiligen Apostels Paulus an die Korinther.
D: Lasst uns aufmerken.
1 Kor 5,6-8; Gal 3,13-14 ( Stelle lesen: 1 Kor 5,6-8 sowie Gal 3,13-14 )
P: Friede dir.
L: Und deinem Geiste.
D: Weisheit.
Alleluïa, Ton 1:
L: Alleluïa, alleluïa, alleluïa. Gott stehe auf, und zerstreut werden sollen Seine Feinde, und die Ihn hassen, sollen fliehen vor Seinem Angesicht.
Ch: Alleluïa, Alleluïa, Alleluïa.
Vers: Wie Rauch verweht, so sollen sie verwehen; wie Wachs schmilzt vor dem Angesicht des Feuers.
Ch: Alleluïa, Alleluïa, Alleluïa.
Vers: So werden die Sünder zugrunde gehen vor Gottes Angesicht, doch die Gerechten seien frohgemut.
Ch: Alleluïa, Alleluïa, Alleluïa.
Lesung des Evangeliums
P: Weisheit, aufrecht. Lasst uns hören das heilige Evangelium. Friede allen.
Ch: Und deinem Geiste.
D: Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.
Ch: Ehre Dir, Herr, Ehre dir.
P: Lasst uns aufmerken.
Am folgenden <Tag>, der nach dem Rüsttag ist, versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer bei Pilatus und sprachen: Herr, wir haben uns erinnert, dass jener Irreführer sagte, als er noch lebte: Nach drei Tagen werde ich auferweckt. Befiehl also, dass das Grab gesichert werde bis zum dritten Tag, damit nicht etwa seine Jünger des Nachts kommen, ihn stehlen und dem Volk sagen: Er ist von den Toten auferweckt worden; und ‹dann› wird die letzte Irreführung übler sein als die erste. Pilatus aber sprach zu ihnen: Ihr habt eine Wache; geht, sichert ‹es›, wie ihr ‹es› wisst. Sie aber gingen hin, und nachdem sie den Stein versiegelt hatten, sicherten sie das Grab mit der Wache.
(Mt 27, 62-66)*
Ch: Ehre Dir, Herr, Ehre Dir.
Inständige Ektenie
D: Erbarme Dich unser, o Gott, nach Deinem großen Erbarmen, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich.
Ch: Herr, erbarme Dich, dreimal. Zu jeder Fürbitte.
D: Wir beten auch für unseren großen Herrn und Vater, den heiligsten Patriarchen Kyrill, und unseren Herrn, den höchstgeweihten Metropoliten (oder Erzbischof, oder hochgeweihten Bischof) N., und für all unsere Brüder in Christus.
D: Wir beten auch für unser gottgeschütztes Land und für alle, die es regieren und beschützen, auf dass wir ein stilles und ruhiges Leben führen können in aller Frömmigkeit und Lauterkeit.
D: Wir beten auch für die seligen und ewigen Gedenkens würdigen Stifter dieses heiligen Tempels (oder dieses heiligen Klosters) und für alle unsere bereits entschlafenen orthodoxen Väter und Brüder, die hier und allerorten ruhen.
D: Wir beten auch um Erbarmen, Leben, Frieden, Gesundheit, Errettung, Heimsuchung, Verzeihung und Vergebung der Sünden der Knechte und Mägde Gottes NN., aller frommen und orthodoxen Christen, derer, die in dieser Stadt wohnen und weilen, der Gemeindeglieder, der Kirchenältesten und der Wohltäter dieses heiligen Hauses.
D: Wir beten auch für die, welche Früchte bringen und Gutes tun in diesem heiligen und allehrwürdigen Tempel, für die sich Mühenden, die Singenden und das vor Dir stehende Volk, das da erwartet von Dir das große und reiche Erbarmen.
P: Denn ein erbarmungsreicher und menschenliebender Gott bist Du, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
Bitt-Ektenie
D: Lasst uns vollenden unser Morgengebet zum Herrn.
Ch: Herr, erbarme Dich. Zu jeder Fürbitte.
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Dass der ganze Abend vollkommen sei, heilig, friedvoll und sündlos, lasst uns vom Herrn erflehen.
Ch: Gewähre es, o Herr. Zu jeder Fürbitte.
D: Einen Engel des Friedens, einen treuen Führer, einen Beschützer unserer Seelen und Leiber lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Verzeihung und Vergebung unserer Sünden und Verfehlungen lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Das Gute und Heilsame für unsere Seelen und Frieden für die Welt lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Die übrige Zeit unseres Lebens in Frieden und Buße zu vollenden, lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Ein christliches Ende unseres Lebens, ohne Schmerz, ohne Schande, in Frieden, und eine gute Rechenschaft vor dem furchtbaren Richterstuhl Christi lasst uns erflehen.
D: Unserer allheiligen, allreinen, über alles gesegneten und herrlichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immer-Jungfrau Maria mit allen Heiligen eingedenk, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, Gott, anbefehlen.
Ch: Dir, o Herr.
P: Denn ein guter und menschenliebender Gott bist Du, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
P: Friede allen. (Der Priester segnet.)
Ch: Und deinem Geiste.
D: Neigen wir unsere Häupter dem Herrn.
Ch: Dir, o Herr.
P: Denn Dir ist es eigen, Dich zu erbarmen und zu retten, und zu Dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen.
Entlassung
D: Weisheit.
Ch: Vater segne.
P: Gesegnet der Seiende, Christus unser Gott, allezeit, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Ch: Amen. Stärke, Christus Gott, den heiligen und orthodoxen Glauben der rechtgläubigen Christen in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
P: Allheilige Gottesgebärerin, rette uns.
Ch: Die du geehrter bist als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim, die du unversehrt Gott, das Wort, geboren hast, dich, die wahrhafte Gottesgebärerin, preisen wir hoch.
P: Ehre Dir, Christus Gott, Du unsere Hoffnung, Ehre Dir.
Ch: Ehre, jetzt. Herr, erbarme Dich, dreimal. Vater segne.
P: Der für uns Menschen und zu unserer Errettung die schauererregenden Leiden, das lebenspendende Kreuz und das freiwillige Grab im Fleische angenommen hat, Christus, unser wahrer Gott, auf die Fürbitten Seiner allreinen Mutter, der heiligen, herrlichen und allgepriesenen Apostel, der heiligen, herrlichen und schönsiegenden Märtyrer, unserer gottseligen und gotttragenden Väter, der heiligen und gerechten Gottesahnen Joachim und Anna, und aller Heiligen erbarme Sich unser und errette uns als Guter und Menschenliebender.
Ch: Amen.
Ch: Unseren großen Herrn und Vater Kyrill, / den heiligsten Patriarchen von Moskau und ganz Rus‘, / und unseren hochgeweihten Herrn N., / den Metropoliten (oder Erzbischof, oder Bischof) von N., / unseres gottbeschützten Landes/ den Vorsteher, die Brüder und die Mitglieder dieser heiligen Kirche, / und alle orthodoxen Christen, / erhalte, o Herr, auf viele Jahre.
Das Grabtuch wird verehrt. Wo es kein Grabtuch gibt, verehrt man eine Ikone.
Die Sänger singen die Stichire, Ton 5:
Kommet, lasset uns seligpreisen den Joseph, den ewig denkwürdigen. In der Nacht kam er zu Pilatus und erbat das Leben des Alls. Gib mir diesen Fremden, der keinen Ort hat, sein Haupt zu betten. Gib mir diesen Fremden, den der böse Jünger dem Tode überantwortete. Gib mir diesen Fremden, den seine Mutter am Kreuze hängen sah und weinend klagte und mütterlich ausrief: Weh' mir, mein Sohn, weh' mir, mein Licht, weh' mir, mein liebstes Kind. Symeons Weissagung in dem Tempel hat sich heute erfüllt: Mein Herz durchdrang ein Schwert. Doch das Weinen wandte sich zur Freude deiner Auferstehung. Wir verehren deine Leiden, o Christus, wir verehren deine Leiden, o Christus, wir verehren deine Leiden und deine heilige Auferstehung.
Im Anschluss an den Gottesdienst wird die erste Stunde gelesen und vielerorts ein Gebet an die Gottesmutter Maria gesungen.
ERSTE STUNDE
Kommt, lasst uns anbeten Gott, unseren König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus, Gott, unserem König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus Selbst, unserem König und Gott.
Psalm 5: Nimm zu Ohren, Herr, meine Worte, habe acht auf mein Schreien. Merke auf die Stimme meines Flehens, mein König und mein Gott; denn zu Dir will ich beten, Herr. In der Frühe wollest Du meine Stimme hören, in der Frühe will ich hinzutreten zu Dir, und Du wollest auf mich schauen; denn Du bist kein Gott, der Gesetzlosigkeit will. Keiner, der Böses tut, wird wohnen bei Dir, und Gesetzesübertreter werden keinen Bestand haben vor Deinen Augen. Du hassest alle, die Gesetzlosigkeit wirken; vernichten wirst Du alle, die Lüge reden. Einen Mann des Blutes und einen Betrüger verabscheut der Herr. Ich aber will eintreten in Dein Haus in der Fülle Deines Erbarmens, will anbeten in Deiner Furcht zu Deinem heiligen Tempel hin. Herr, leite mich in Deiner Gerechtigkeit um meiner Feinde willen, mache gerade vor Dir meinen Weg. Denn in ihrem Mund ist keine Wahrheit, ihr Herz ist eitel. Ein geöffnetes Grab ist ihr Schlund, mit ihren Zungen redeten sie trügerisch. Richte sie, o Gott. Scheitern sollen sie ob ihrer Pläne. Nach der Fülle ihrer Freveltaten stoße sie hinaus; denn erbittert haben sie Dich, o Herr. Doch frohgemut seien alle, die auf Dich hoffen, auf ewig sollen sie frohlocken; Du wirst in ihnen wohnen, und in Dir werden sich alle rühmen, die Deinen Namen lieben. Denn Du wirst segnen den Gerechten; Herr, wie mit einer Rüstung des Wohlgefallens hast Du uns umkränzt.
Psalm 89: Herr, zur Zuflucht bist Du uns geworden von Geschlecht zu Geschlecht. Bevor die Berge wurden, und gebildet ward die Erde und der Erdkreis, bist Du von Ewigkeit zu Ewigkeit. Kehre nicht den Menschen hinweg zur Niedrigkeit. Du sprachest ja: Bekehret euch, Menschenkinder. Denn tausend Jahre sind in Deinen Augen, Herr, wie der gestrige Tag, der vergangen ist, und wie eine Wache in der Nacht. Für nichts erachtet werden ihre Jahre sein; des Morgens mögen sie vergehen wie Gras. Des Morgens mögen sie aufblühen und vergehen, des Abends hinsinken, vertrocknen und verdorren. Denn wir schwanden dahin in Deinem Zorn, und in Deinem Grimm wurden wir aufgewühlt. Du hast unsere Gesetzlosigkeiten vor Dich gestellt. Unsere Lebenszeit ist da zur Erleuchtung durch Dein Angesicht. Denn alle unsere Tage schwanden dahin, ja, in Deinem Zorn schwanden wir dahin: unsere Jahre haben sich befleißigt wie eine Spinne. Die Tage unserer Jahre sind insgesamt siebzig Jahre, wenn einer mächtig ist, achtzig Jahre, doch mehr davon ist Mühsal und Beschwer. Sanftmut kam zu uns, und wir werden erzogen werden. Wer weiß um die Kraft Deines Zorns, und darum, Deinen Grimm zu bemessen aus Furcht vor Dir? So tue mir denn kund Deine Rechte und die, welche im Herzen erzogen sind in Weisheit. Wende Dich her, o Herr. Wie lange? Lass Dich anrufen für Deine Knechte. Erfüllt wurden wir des Morgens von Deinem Erbarmen, Herr, wir frohlockten und waren frohgemut an allen unseren Tagen. Mögen wir frohgemut sein für die Tage, da Du uns gedemütigt hast, für die Jahre, da wir Übles sahen. Schau doch auf Deine Knechte und auf Deine Werke, und führe ihre Kinder. Es komme der Glanz des Herrn, unseres Gottes, über uns, und lenke die Werke unserer Hände bei uns, ja, lenke das Werk unserer Hände.
Psalm 100: Von Erbarmen und Gericht will ich Dir singen, Herr. Ich will Psalmen singen und Einsicht haben auf untadeligem Weg. Wann wirst Du zu mir kommen? Ich bin gewandelt in Unschuld meines Herzens, inmitten meines Hauses. Nicht habe ich mir vor Augen gestellt eine gesetzwidrige Sache; die, welche Übertretungen übten, habe ich gehasst. Kein krummes Herz hing mir an. Wenn der Böse sich von mir abwandte, kannte ich ihn nicht. Wer heimlich seinen Nächsten verleumdete, den jagte ich hinaus. Mit einem, der hochmütigen Auges und unersättlichen Herzens war, mit dem zusammen aß ich nicht. Meine Augen waren gerichtet auf die Treuen im Lande, dass sie zusammensaßen mit mir. Wer auf untadeligem Wege wandelte, der hat mir gedient. Nicht wohnte inmitten meines Hauses, wer Hochmut übte. Wer Unrecht redete, war nicht geradlinig vor meinen Augen. Frühs tötete ich alle Sünder des Landes, um auszurotten aus der Stadt des Herrn alle, die Gesetzlosigkeit wirken.
Ehre, jetzt. Alleluïa, alleluïa, alleluïa. Ehre Dir, o Gott, dreimal.
Herr, erbarme Dich, dreimal.
Tropare
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Ton 2. Tropar des Triodions.
Der edle Joseph nahm herab vom Holze deinen allreinen Leib, / umhüllte ihn mit reinem Linnen und wohlriechenden Ölen // und setzte ihn bei in einem neuen Grab.
L: Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Wie sollen wir dich nennen, Begnadete? Himmel? Denn du ließest uns aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit. Paradies? Denn du ließest uns sprießen die Blume der Unverweslichkeit. Jungfrau? Denn unversehrt bist du geblieben. Reine Mutter? Denn du hieltest in deinen Armen den Sohn, den Gott aller. Ihn bitte flehentlich, dass errettet werden unsere Seelen.
Verse der Stunde
L: Meine Schritte richte aus nach Deinem Spruch, und keinerlei Gesetzlosigkeit soll über mich herrschen. Erlöse mich von der Verleumdung der Menschen, auf dass ich Deine Gebote bewahre. Lass Dein Angesicht erscheinen über Deinem Knecht, und lehre mich Deine Ordnungen.
Erfüllt sei mein Mund von Deinem Lob, o Herr, auf dass ich besinge Deine Herrlichkeit, den ganzen Tag Deine Erhabenheit.
Trishagion bis Vater unser
Trishagion bis Vater unser. Priester: Denn Dein ist das Königtum... Wir: Amen.
Kondak
Ton 6. Kondak des Triodions. (nach: Da ihr das handgeschriebene Bild)
Der den Abgrund verschloß, er wird als Toter geschaut; / und mit Myrrhe und Linnen umhüllt, / wird wie ein Sterblicher in eine Grabstatt niedergelegt der Unsterbliche. / Frauen kamen, ihn mit Balsam zu salben, / sie weinten bitterlich und riefen: / Dies ist der über alles gesegnete Sabbat, / an welchem Christus vom Schlafe erwacht // am dritten Tage auferstehen wird.
L: Herr, erbarme Dich, vierzigmal.
Du zu jeder Zeit und zu jeder Stunde im Himmel und auf Erden angebeteter und verherrlichter Christus, Gott, Du Langmütiger, Vielerbarmender, Vielbarmherziger, der Du die Gerechten liebst und Dich der Sünder erbarmst, der Du alle zum Heile rufst durch die Verheißung der künftigen Güter; Du selbst, Herr, nimm auch unsere Gebete in dieser Stunde an und richte unser Leben aus nach Deinen Geboten. Heilige unsere Seelen, reinige die Leiber, berichtige die Überlegungen, läutere die Gedanken und erlöse uns von jeder Bedrängnis, Schlechtigkeit und Qual. Umfriede uns mit Deinen heiligen Engeln, damit wir durch ihr Heer bewacht und geführt zur Einheit des Glaubens gelangen und zur Erkenntnis Deiner unzugänglichen Herrlichkeit, denn gesegnet bist Du in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Herr, erbarme Dich, dreimal. Ehre, jetzt.
Die du geehrter bist als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim, die du unversehrt Gott, das Wort, geboren hast, dich, die wahrhafte Gottesgebärerin, wir hochpreisen.
Im Namen des Herrn, Vater, segne.
Priester: Gott, übe Mitleid mit uns und segne uns, Er lasse Sein Angesicht über uns erscheinen und erbarme Sich unser.
Wir: Amen.
Der Priester lies folgendes Gebet: O Christus, wahres Licht, das erleuchtet und heiligt jeden Menschen, der in die Welt kommt; gezeichnet werde das Licht Deines Angesichtes auf uns, damit wir darin schauen das unzugängliche Licht, und lenke unsere Schritte zur Vollführung Deiner Gebote, auf die Fürbitten Deiner allreinen Mutter und aller Deiner Heiligen. Amen.
Der Chor singt das Kondak:
Der für uns streitenden Herrscherin: das Fest des Sieges, / da wir erlöst sind von den Schrecknissen: das Fest des Dankes, / widmen wir, deine Diener, dir, Gottesgebärerin. / Doch da dir eigen ist die unwiderstreitbare Macht, befreie uns aus mannigfaltigen Gefahren, // dass wir rufen zu dir: Freue dich, du unvermählte Braut.
Priester: Ehre Dir, Christus Gott, unsere Hoffnung, Ehre Dir.
Chor: Ehre, jetzt. Herr, erbarme Dich, dreimal. Segne.
Und die Entlassung. Priester: [Der von den Toten auferstandene] Christus, unser wahrer Gott, auf die Fürbitten Seiner allreinen Mutter, und aller Heiligen erbarme Sich unser und errette uns als Guter und Menschenliebender.
Chor: Amen.
ENDE, UND GOTT DIE EHRE.
Copyright: die Texte dürfen nicht zu gewerblichen Zwecken verwendet werden.
Übersetzer: Übersetzungskomission der OBKD (feste Texte); Erzpriester Peter Plank; Pater Kilian Kirchhoff (Wechseltexte).
*Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
Programmierung: Priester Alexej Veselov.