Orthodoxe Gottesdienste
Gottesdienst am Samstag, dem 15. April 2023
(02. April 2023 nach dem alten Stil)
Bild des Tagesheiligen

Karwoche. Ton 2.
Der Hl. und Große Samstag. Karsamstag
Frommer Vater Titos, der Wundertäter. ohne
Länge:

Inhaltsangabe

Königliche Stunden
Erste Stunde
Dritte Stunde
Sechste Stunde
Neunte Stunde
Typika
Große Vesper
Die „Königlichen Stunden“. Am Karfreitag wird keine Liturgie zelebriert. Stattdessen werden am Freitagmorgen die „Königlichen Stunden“ gelesen. Diese bestehen aus der Ersten, Dritten, Sechsten und Neunten Stunde sowie der Typika.
Die Vesper des Karfreitags, genannt „Ordnung des Begräbnisses“, wird am Freitag mittags zelebriert. Am Ende der Vesper wird das Grabtuch Christi in der Mitte der Kirche zur Verehrung ausgelegt.
Der Orthros des Karsamstags, genannt „Klagen der Allheiligen Gottesgebärerin“, wird am Freitagabend zelebriert. Wir hören dem Klagelied der Gottesmutter zu. Zum Ende des Gottesdienstes findet eine Prozession mit dem Grabtuch um die Kirche herum statt. Im Anschluss wird die Erste Stunde gelesen.

KÖNIGLICHE STUNDEN

Die Königlichen Stunden werden am Heiligabend vor der Geburt Christi, vor der Theophanie sowie am Karfreitag gelesen.
(Wenn der Heilige Abend vor der Geburt Christi oder vor der Theophanie auf einen Samstag oder Sonntag fällt, werden die Königlichen Stunden bereits am Freitag gelesen.)

ERSTE STUNDE

Die Königlichen Stunden werden mit geöffneten Heiligen Türen zelebriert. Der Priester bekleidet sich mit dem Epitrachilion, dem Phelonion und, traditionsgemäß, mit den Epimanikien. Er geht mit dem Evangeliar in den Händen aus dem Altar durch die Heiligen Türen in die Mitte der Kirche, wo gegenüber den Heiligen Türen ein Analogion steht. Im gehen der Kerzenträger und der Diakon voran, welcher das Weihrauchfass und eine Kerze trägt. Der Kerzenträger geht um das Analogion herum und stellt die Kerze davor auf. Der Priester legt das Evangeliar auf das Analogion und sprich den Segen zur ersten Stunde:
P: Gesegnet unser Gott, allezeit, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
    L: Amen. Ehre Dir, unser Gott, Ehre Dir.
Himmlischer König, Tröster, Du Geist der Wahrheit, überall Gegenwärtiger und alles Erfüllender, Hort der Güter und Spender des Lebens, komm und nimm Wohnung in uns, reinige uns von jedem Makel und errette, Guter, unsere Seelen.

Trishagion bis Vater unser:

L: Heiliger Gott, Heiliger Starker, Heiliger Unsterblicher, erbarme Dich unser, dreimal.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Allheilige Dreiheit, erbarme Dich unser. Herr, sei gnädig ob unserer Sünden. Gebieter, verzeih uns unsere Gesetzlosigkeiten. Heiliger, suche unsere Schwächen heim und heile sie um Deines Namens willen.
Herr, erbarme Dich, dreimal.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Vater unser, der Du bist in den Himmeln, geheiligt werde Dein Name. Dein Königtum komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser notwendiges Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
P: Denn Dein ist das Königtum und die Macht und die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     L: Amen
Herr, erbarme Dich, zwölfmal.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Kommt, lasst uns anbeten Gott, unseren König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus, Gott, unserem König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus Selbst, unserem König und Gott.
Mit dem Beginn der Psalmenlesung weihräuchert der Priester die Kirche. Im geht der Diakon mit der Kerze voran. Der Priester weihräuchert: 1) das Analogion mit dem Evangeliar einmal von allen Seiten, 2) den Altarraum, 3) die Ikonostase, 4) das Volk, 5) die gesamte Kirche, 6) die Ikonen bei den Heiligen Türen (Christus und Gottesmutter), 7) wieder das Analogion mit dem Evangeliar von vorne. Nach der Räucherung bleiben der Priester mit dem Diakon vor dem Analogion stehen.
Psalm 5: Nimm zu Ohren, Herr, meine Worte, habe acht auf mein Schreien. Merke auf die Stimme meines Flehens, mein König und mein Gott; denn zu Dir will ich beten, Herr. In der Frühe wollest Du meine Stimme hören, in der Frühe will ich hinzutreten zu Dir, und Du wollest auf mich schauen; denn Du bist kein Gott, der Gesetzlosigkeit will. Keiner, der Böses tut, wird wohnen bei Dir, und Gesetzesübertreter werden keinen Bestand haben vor Deinen Augen. Du hassest alle, die Gesetzlosigkeit wirken; vernichten wirst Du alle, die Lüge reden. Einen Mann des Blutes und einen Betrüger verabscheut der Herr. Ich aber will eintreten in Dein Haus in der Fülle Deines Erbarmens, will anbeten in Deiner Furcht zu Deinem heiligen Tempel hin. Herr, leite mich in Deiner Gerechtigkeit um meiner Feinde willen, mache gerade vor Dir meinen Weg. Denn in ihrem Mund ist keine Wahrheit, ihr Herz ist eitel. Ein geöffnetes Grab ist ihr Schlund, mit ihren Zungen redeten sie trügerisch. Richte sie, o Gott. Scheitern sollen sie ob ihrer Pläne. Nach der Fülle ihrer Freveltaten stoße sie hinaus; denn erbittert haben sie Dich, o Herr. Doch frohgemut seien alle, die auf Dich hoffen, auf ewig sollen sie frohlocken; Du wirst in ihnen wohnen, und in Dir werden sich alle rühmen, die Deinen Namen lieben. Denn Du wirst segnen den Gerechten; Herr, wie mit einer Rüstung des Wohlgefallens hast Du uns umkränzt.
Psalm 2: Wozu tobten die Nationen und sannen die Völker Nichtiges? ‹Es› stellten sich ein die Könige der Erde, und die Fürsten versammelten sich zugleich wider den Herrn und wider seinen Gesalbten. Lasst uns zerreißen ihre Fesseln und abwerfen von uns ihr Joch. Er, der in den Himmeln wohnt, wird sie verlachen, ja, der Herr wird sie verspotten. Dann wird er sprechen zu ihnen in seinem Zorn, und in seinem Grimm wird er sie aufwühlen. Ich aber wurde als König von ihm eingesetzt über Sion, seinen heiligen Berg, verkündend die Anordnung des Herrn. Der Herr sprach zu mir: „Mein Sohn bist du. Ich habe dich heute gezeugt. Erbitte von mir, und ich werde dir die Nationen geben zu deinem Erbe und zu deinem Besitz die Enden der Erde. Du wirst sie weiden mit eisernem Stab, wie Töpfergefäße wirst du sie zerschmettern.“ Und nun, ihr Könige, nehmt Einsicht an; Lasst euch erziehen, alle, die ihr richtet die Erde. Dienet dem Herrn mit Furcht, und frohlocket ihm mit Zittern. Haltet fest an ‹der› Erziehung, damit nicht dereinst erzürne der Herr und ihr zugrunde geht – fern vom rechten Weg, wann plötzlich sein Grimm entbrennt. Selig alle, die auf ihn vertrauen.
Psalm 21: O Gott, mein Gott, habe acht auf mich; wozu hast du mich verlassen? Fern von meiner Errettung sind die Worte meiner Verfehlungen. O mein Gott, schreien werde ich des Tags, und du wirst nicht erhören; auch des Nachts, und ‹es ist› mir nicht zur Torheit. Du aber wohnst im Heiligen, du Lobpreis Israëls. Auf dich haben unsere Väter gehofft, sie haben gehofft, und du hast sie erlöst. Zu dir haben sie geschrien und wurden errettet, auf dich haben sie gehofft und wurden nicht zuschanden. Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, Schmach der Menschen und Verachtung des Volkes. Alle, die mich sahen, verspotteten mich, redeten mit ihren Lippen ‹und› schüttelten den Kopf: „Er hoffte auf den Herrn, ‹der› soll ihn erlösen, ‹der› soll ihn erretten, denn er hat ‹ja sein› Wohlwollen an ihm.“ Denn du bist ‹es›, der mich aus dem Schoß gezogen, meine Hoffnung von den Brüsten meiner Mutter an. Auf dich war ich geworfen vom Mutterleibe an, vom Schoße meiner Mutter an bist du mein Gott. Entferne dich nicht von mir; denn Bedrängnis ist nah; denn es gibt keinen, der mir hilft. Viele Jungstiere umringten mich, fette Stiere schlossen mich ringsum ein. Sie öffneten ihr Maul wider mich, gleichwie ein reißender und brüllender Löwe. Wie Wasser bin ich ausgegossen, und all meine Gebeine sind zerstreut; mein Herz ist geworden wie geschmolzenes Wachs inmitten meiner Brust. Meine Kraft wurde ausgetrocknet wie gebrannter Ton, und meine Zunge klebt an meiner Kehle, gar in Todesstaub hast du mich hinabgeführt. Denn viele Hunde umringten mich; die Versammlung derer, die Böses tun, schloss ringsum mich ein. Sie durchstachen meine Hände und Füße. Sie zählten all meine Gebeine; ja, sie betrachteten und beobachteten mich. Sie verteilten unter sich meine Kleider, und über mein Gewand warfen sie das Los. Du aber, Herr, entferne nicht deine Hilfe von mir, habe acht auf meinen Beistand. Erlöse vom Schwert meine Seele, ja, meine einziggezeugte aus der Hand des Hundes. Errette mich aus dem Maul des Löwen und meine Niedrigkeit von den Hörnern der Einhörner. Verkünden will ich deinen Namen meinen Brüdern, inmitten der Gemeinde will ich dich in Hymnen besingen. Die ihr den Herrn fürchtet, lobet ihn; aller Same Jakobs, verherrlichet ihn. Fürchten fürwahr soll sich vor ihm aller Same Israëls. Denn nicht hat er verachtet noch sich erzürnt über das Flehen des Armen, noch sein Angesicht abgewandt von mir; und als ich zu ihm schrie, erhörte er mich. Von dir ist mein Lob; in großer Gemeinde will ich dich bekennen, will meine Gelübde erfüllen vor denen, die ihn fürchten. Die Bedürftigen werden essen und gesättigt werden, und loben werden den Herrn, die ihn suchen, ihre Herzen werden leben auf immer und ewig. ‹Es› werden eingedenk sein und umkehren zum Herrn alle Enden der Erde, und anbeten vor ihm werden alle Stämme der Nationen. Denn des Herrn ist das Königtum, und er gebietet über die Nationen. ‹Es› aßen und beteten an alle Üppigen der Erde; vor ihm werden niederfallen alle, die hinabsteigen zur Erde. Auch meine Seele lebt ihm, und mein Same wird ihm dienen. Ankündigen wird sich dem Herrn ein Geschlecht, das kommt, und sie werden verkünden seine Gerechtigkeit einem Volk, das geboren werden soll, das geschaffen hat der Herr.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Alleluïa, alleluïa, alleluïa. Ehre Dir, o Gott, dreimal.
Herr, erbarme Dich, dreimal.

Tropare

Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Tropar der ersten königlichen Stunde. Ton 1.
Ch: Als du gekreuzigt wurdest, o Christus, / da ward die Tyrannei hinweggenommen und die Macht des Feindes zertreten; / denn nicht ein Engel, nicht ein Mensch, / sondern du selbst, o Herr, // hast uns errettet. Ehre dir.
L: Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Wie sollen wir dich nennen, Begnadete? Himmel? Denn du ließest uns aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit. Paradies? Denn du ließest uns sprießen die Blume der Unverweslichkeit. Jungfrau? Denn unversehrt bist du geblieben. Reine Mutter? Denn du hieltest in deinen Armen den Sohn, den Gott aller. Ihn bitte flehentlich, dass errettet werden unsere Seelen.
Tropare, Ton 8. (Die folgenden Tropare werden üblicherweise in Stichiren-Tönen gesungen.)
Ch: Heute zerreißt des Tempels Vorhang / zu der Gesetzlosen Schande. / Und es verhüllt ihre Strahlen die Sonne, // da sie am Kreuze schauet den Herrn. Zweimal.
L: Wozu tobten die Nationen und sannen die Völker Nichtiges?
Ch: Wie ein Schaf wardst du zur Schlachtbank geführt, Christus, König, / und angenagelt ans Kreuz wie ein Lamm ohne Fehl / von den gesetzlosen Menschen // ob unserer Sünden, Menschenfreund.
L: Es stellten sich ein die Könige der Erde, und die Fürsten versammelten sich zugleich wider den Herrn und wider seinen Gesalbten.
Ch: Wie ein Schaf wardst du zur Schlachtbank geführt, Christus, König, / und angenagelt ans Kreuz wie ein Lamm ohne Fehl / von den gesetzlosen Menschen // ob unserer Sünden, Menschenfreund.
L: Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Ch: Den Gesetzlosen, die dich gefangen nahmen, / hast du geduldig zugerufen, o Herr: / Wenn ihr auch den Hirten geschlagen / und die zwölf Schafe, meine Jünger, zerstreuet, / so hätte ich doch die Macht, mehr denn zwölf Legionen Engel bereitzustellen. / Aber ich bin langmütig, damit die Geheimnisse und Verborgenheiten erfüllet werden, // die ich euch durch meine Propheten kundtat. Ehre dir!
L: Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Ch: Den Gesetzlosen, die dich gefangen nahmen, / hast du geduldig zugerufen, o Herr: / Wenn ihr auch den Hirten geschlagen / und die zwölf Schafe, meine Jünger, zerstreuet, / so hätte ich doch die Macht, mehr denn zwölf Legionen Engel bereitzustellen. / Aber ich bin langmütig, damit die Geheimnisse und Verborgenheiten erfüllet werden, // die ich euch durch meine Propheten kundtat. Ehre dir!

Prokimenon, Ton 4

D: Lasst uns aufmerken.
L: Prokimenon der Prophetie im vierten Ton. Sein Herz sammelte sich Gesetzlosigkeit.
     Ch: Sein Herz sammelte sich Gesetzlosigkeit.
Vers: Selig, wer auf den Armen und Bedürftigen achtet.
     Ch: Sein Herz sammelte sich Gesetzlosigkeit.
L: Sein Herz.
     Ch: Sammelte sich Gesetzlosigkeit.

Lesung der Parimie

D: Weisheit.
     L: Lesung aus der Prophetie von Sacharja.
D: Lasset uns aufmerken.
L: So spricht der Herr: ich ergriff meinen Stab, der Wohlfallen hieß, und zerbrach ihn, um meinen Bund aufzulösen, den ich mit allen Völkern geschlossen. Und er ward an jenem Tage aufgelöst und so erkannten die elendesten Schafe, die auf mich achteten, dass es des Herrn Wort war. Darauf sprach ich zu ihnen:21 Scheint es gut in euren Augen, so gebet mir meinen Lohn; wo nicht, so lasset es sein! Da wogen sie als meinen Lohn dreißig Silberlinge dar. Der Herr aber sprach zu mir:25 Wirf ihn dem Töpfer hin, den herrlichen Preis, dessen ich von ihnen wert geachtet bin! Da nahm ich die dreißig Silberlinge und warf sie in das Haus des Herrn dem Töpfer zu. (Zach 11,10-13)

Lesung des Apostel

D: Weisheit.
     L: Lesung aus dem Brief des heiligen Apostels Paulus an die Galater.
D: Lasset uns aufmerken.
P: Friede dir.
     L: Und deinem Geiste.

Lesung des Evangeliums

D: Weisheit. Aufrecht. Lasset uns hören das heilige Evangelium.
P: Friede allen.
     Ch: Und deinem Geiste.
D: Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.
     Ch: Ehre dir, Herr, Ehre dir.
D: Lasset uns aufmerken.
P: In jener Zeit fassten alle Hohenpriester und Ältesten des Volkes einen Beschluss gegen Jesus, dass sie ihn zu Tode brächten. Und nachdem sie ihn gebunden hatten, führten sie ihn weg und überlieferten ihn Pontius Pilatus, dem Statthalter.
Dann, als Judas, der ihn überliefert hatte, sah, dass er verurteilt wurde, reute es ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und den Ältesten zurück und sagte: Ich habe gesündigt, weil ich unschuldiges Blut überliefert habe. Sie aber sagten: Was geht das uns an? Das ist deine Sache. Und er warf die Silberlinge im Tempel hin und entwich, und er ging weg und erhängte sich. Die Hohenpriester aber nahmen die Silberlinge und sagten: Es ist nicht erlaubt, sie in den Tempelschatz zu werfen, weil es Blutgeld ist. Sie fassten aber einen Beschluss und kauften davon den Acker des Töpfers zum Begräbnis für die Fremden. Deshalb ist jener Acker Blutacker genannt worden bis zum heutigen Tag. Da wurde das durch den Propheten Jeremias Gesagte erfüllt, welcher spricht: «Und sie nahmen die dreißig Silberlinge, den Schätzpreis des Geschätzten, den man geschätzt hatte seitens der Söhne Israëls, und gaben sie für den Acker des Töpfers, wie mir der Herr angeordnet hatte.»
Jesus aber stand vor dem Statthalter. Und der Statthalter fragte ihn und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst es. Und während er von den Hohenpriestern und den Ältesten angeklagt wurde, antwortete er nichts. Da spricht Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, wie vieles sie wider dich bezeugen? Und er antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, so dass der Statthalter sich sehr verwunderte. Zum Fest aber war der Statthalter gewohnt, der Volkmenge einen Gefangenen loszugeben, den sie wollten. Sie hatten aber damals einen berüchtigten Gefangenen, genannt Barabbas. Als sie nun versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: Wen wollt ihr, dass ich euch losgebe, Barabbas oder Jesus, den man Christus nennt? Denn er wusste, dass man ihn aus Neid überliefert hatte. Während er aber auf dem Richterstuhl saß, sandte seine Frau zu ihm und ließ ihm sagen: Lass ab von jenem Gerechten; denn vieles habe ich heute im Traum gelitten um seinetwillen. Aber die Hohenpriester und die Ältesten überredeten die Volksmenge, den Barabbas zu erbitten, Jesus aber zugrunde zu richten. Der Statthalter aber antwortete und sprach zu ihnen: Welchen von den beiden wollt ihr, dass ich euch losgebe? Sie aber sprachen: Barabbas. Spricht Pilatus zu ihnen: Was soll ich denn mit Jesus tun, den man Christus nennt? Sie sagen ihm alle: Er werde gekreuzigt. Der Statthalter aber sagte: Was hat er denn Übles getan? Sie aber schrien über die Maßen: Er werde gekreuzigt. Als aber Pilatus sah, dass es nichts nütze, sondern noch mehr Tumult entstehe, nahm er Wasser, wusch seine Hände vor der Volksmenge und sprach: Unschuldig bin ich am Blute dieses Gerechten; das ist eure Sache. Und das ganze Volk antwortete und sprach: Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder. Dann gab er ihnen den Barabbas los; Jesus aber ließ er geißeln und überlieferte ihn, damit er gekreuzigt werde.
Dann nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus mit in das Prätorium und versammelten bei ihm die ganze Kohorte. Und sie zogen ihn aus und legten ihm einen scharlachroten Mantel um. Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen und legten ihn auf sein Haupt und ein Rohr in seine Rechte; und sie fielen vor ihm auf die Knie, verspotteten ihn und sagten: „Freue dich, König der Juden.“ Da spien sie ihn an, nahmen das Rohr und schlugen auf sein Haupt. Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und zogen ihm seine Kleider an; und sie führten ihn ab, um ihn zu kreuzigen. Als sie aber hinausgingen, fanden sie einen Menschen, einen Kyrenäer, mit Namen Simon; diesen zwangen sie, dass er dessen Kreuz aufnehme.
Und als sie an den Ort gekommen waren, genannt Golgotha, das ist die sogenannte Schädelstätte, gaben sie ihm Essig mit Galle vermischt zu trinken; und als er es geschmeckt hatte, wollte er nicht trinken. Als sie ihn aber gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider, indem sie das Los warfen. Dann saßen und bewachten sie ihn dort. Und sie brachten oben über seinem Haupt seine Schuld geschrieben an: Dieser ist Jesus, der König der Juden. Dann werden zwei Räuber mit ihm gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken. Die Vorübergehenden aber lästerten ihn, schüttelten ihre Köpfe und sagten: Der du den Tempel zerstörst und in drei Tagen erbaust, rette dich selbst. Wenn du Gottes Sohn bist, steige herab vom Kreuz. Gleicherweise aber spotteten auch die Hohenpriester zusammen mit den Schriftgelehrten, Ältesten und Pharisäern und sprachen: Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Wenn er Israëls König ist, steige er jetzt herab vom Kreuz, und wir werden an ihn glauben. Er hat auf Gott vertraut, der erlöse ihn jetzt, wenn er Wohlwollen an ihm hat; denn er hat ja gesagt: Ich bin Gottes Sohn. Desgleichen schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren.
Von der sechsten Stunde an aber kam eine Finsternis über die ganze Erde bis zur neunten Stunde. Um die neunte Stunde aber schrie Jesus mit lauter Stimme auf und sagte: Eli, Eli, limá sabachthaní? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, wozu hast du mich verlassen? Als aber einige von den dort Stehenden es hörten, sagten sie: Dieser ruft den Elias. Und sogleich lief einer von ihnen und nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr und tränkte ihn. Die übrigen aber sagten: Lass, sehen wir, ob Elias kommt, ihn zu retten. Jesus aber schrie wiederum mit lauter Stimme und entließ den Geist.
Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriss in zwei Teile, von oben bis unten; und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Grabstätten wurden geöffnet, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt; und sie gingen nach seiner Auferweckung aus den Grabstätten und gingen in die heilige Stadt und erschienen vielen.
Als aber der Hauptmann und die, welche mit ihm Jesus bewachten, <das Erdbeben und das Geschehene sahen>, fürchteten sie sich sehr und sprachen: Wahrhaftig, dieser war Gottes Sohn.
Es waren dort aber auch viele Frauen, die von weitem schauten, die Jesus von Galiläa nachgefolgt waren und ihm gedient hatten; unter ihnen waren Maria Magdalene und Maria, des Jakobus’ und Joses Mutter, und die Mutter der Söhne des Zebedä’us. (Mt 27, 1-56)*
     Ch: Ehre Deiner Langmut, o Herr.

Verse der Stunde

L: Meine Schritte richte aus nach Deinem Spruch, und keinerlei Gesetzlosigkeit soll über mich herrschen. Erlöse mich von der Verleumdung der Menschen, auf dass ich Deine Gebote bewahre. Lass Dein Angesicht erscheinen über Deinem Knecht, und lehre mich Deine Ordnungen.
Erfüllt sei mein Mund von Deinem Lob, o Herr, auf dass ich besinge Deine Herrlichkeit, den ganzen Tag Deine Erhabenheit.

Trishagion bis Vater unser

Trishagion bis Vater unser. Priester: Denn Dein ist das Königtum... Wir: Amen.

Kondak

Kondak. Ton 8. Eigenmelodie.
Ch: Den um unseretwillen Gekreuzigten, kommt, ihn lasset uns alle in Hymnen besingen; / denn ihn erblickte Maria am Holze und sprach: Wenn du auch die Kreuzigung erduldest, // so bist du doch mein Sohn und mein Gott.
L: Herr, erbarme Dich, vierzigmal.
Du zu jeder Zeit und zu jeder Stunde im Himmel und auf Erden angebeteter und verherrlichter Christus, Gott, Du Langmütiger, Vielerbarmender, Vielbarmherziger, der Du die Gerechten liebst und Dich der Sünder erbarmst, der Du alle zum Heile rufst durch die Verheißung der künftigen Güter; Du selbst, Herr, nimm auch unsere Gebete in dieser Stunde an und richte unser Leben aus nach Deinen Geboten. Heilige unsere Seelen, reinige die Leiber, berichtige die Überlegungen, läutere die Gedanken und erlöse uns von jeder Bedrängnis, Schlechtigkeit und Qual. Umfriede uns mit Deinen heiligen Engeln, damit wir durch ihr Heer bewacht und geführt zur Einheit des Glaubens gelangen und zur Erkenntnis Deiner unzugänglichen Herrlichkeit, denn gesegnet bist Du in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Herr, erbarme Dich, dreimal. Ehre, jetzt.
Die du geehrter bist als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim, die du unversehrt Gott, das Wort, geboren hast, dich, die wahrhafte Gottesgebärerin, wir hochpreisen.
Im Namen des Herrn, Vater, segne.
Priester: Gott, übe Mitleid mit uns und segne uns, Er lasse Sein Angesicht über uns erscheinen und erbarme Sich unser.
Wir: Amen.
Der Priester lies folgendes Gebet: O Christus, wahres Licht, das erleuchtet und heiligt jeden Menschen, der in die Welt kommt; gezeichnet werde das Licht Deines Angesichtes auf uns, damit wir darin schauen das unzugängliche Licht, und lenke unsere Schritte zur Vollführung Deiner Gebote, auf die Fürbitten Deiner allreinen Mutter und aller Deiner Heiligen. Amen.

DRITTE STUNDE

Kommt, lasst uns anbeten Gott, unseren König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus, Gott, unserem König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus Selbst, unserem König und Gott.
Während der Psalmenlesung vollzieht der Diakon eine kleine Weihräucherung der Kirche: 1) das Analogion mit dem Evangeliar einmal von allen Seiten, 2) die Ikonostase, 3) den Vorsteher 4) das Volk, 5) die Ikonen bei den Heiligen Türen (Christus und Gottesmutter) 6) das Analogion mit dem Evangelium von vorne. Nach der Räucherung bleiben der Priester mit dem Diakon vor dem Analogion stehen.
Psalm 34: Richte, Herr, die mir Unrecht tun; bekriege, die mich bekriegen. Ergreife Waffe und Schild, und stehe auf zu meiner Hilfe. Zücke ‹das› Schwert und verschließe ‹den Zugang› vor denen, die mich verfolgen; sage meiner Seele: „Dein Heil bin ich.“ Zuschanden und beschämt sollen werden, die nach meiner Seele trachten, zurück nach hinten sollen sich wenden und vollends zuschanden werden, die mir Übles sinnen. Sie sollen werden wie Staub vor dem Angesicht des Windes, und ein Engel des Herrn bedränge sie. Ihr Weg werde Finsternis und Schlüpfrigkeit, und ein Engel des Herrn verfolge sie. Denn ohne Grund verbargen sie mir das Verderben ihrer Schlinge, ohne Ursache schmähten sie meine Seele. ‹Es› komme über ihn eine Schlinge, die er nicht kennt, das Netz, das er verborgen, fange ihn, und in dieselbe Schlinge soll er fallen. Meine Seele aber wird frohlocken über den Herrn, wird sich erquicken an seiner Errettung. All meine Gebeine werden sagen: „Herr, o Herr, wer ‹ist› dir gleich? Der du den Armen erlöst aus der Hand derer, die stärker sind als er, und den Armen und Bedürftigen von denen, die ihn plündern.“ Ungerechte Zeugen standen auf wider mich und fragten mich, was ich nicht wusste. Sie vergalten mir Böses für Gutes und meiner Seele mit Kinderlosigkeit. Ich aber zog mir ein Sackgewand an, wenn sie mich belästigten; ich demütigte mit Fasten meine Seele, und mein Gebet wird in meine Brust zurückkehren. Wie einem Nächsten, wie unserem Bruder, so war ich ‹ihnen› wohlgefällig; wie einer, der trauert und finster blickt, so demütigte ich mich. Wider mich waren sie frohgemut und sammelten sich; Geißeln sammelten sich über mich, und ich wusste ‹es› nicht. Sie waren gespalten, doch nicht zerknirscht. Sie versuchten mich, verhöhnten mich mit Hohn und knirschten mit ihren Zähnen wider mich. Herr, wann wirst du hersehen? Stelle meine Seele wieder her von der Übeltat jener, von den Löwen meine einziggezeugte. Ich will dich bekennen in großer Gemeinde, unter ansehnlichem Volke will ich dich loben. Nicht mögen sich freuen über mich, die mich zu Unrecht befeinden, die mich grundlos hassen und mit ‹ihren› Augen zwinkern. Denn Friedliches zwar sprachen sie mir, doch überlegten sie Listen zum Zorn und machten ihren Mund weit wider mich; sie sprachen: „Gut so, gut so; unsere Augen haben ‹es› gesehen.“ Du hast ‹es ebenfalls› gesehen, Herr, schweige nicht; Herr, entferne dich nicht von mir. Erwache, Herr, und habe acht auf mein Gericht, auf mein Urteil, mein Gott und mein Herr. Richte mich, Herr, nach deiner Gerechtigkeit, Herr, mein Gott, und sie mögen sich nicht freuen über mich. Mögen sie nicht sagen in ihren Herzen: „Gut so, gut so für unsere Seele.“, und nicht sagen: „Wir haben ihn verschlungen.“ Mögen zuschanden und zugleich beschämt werden, die sich über meine Übel freuen. Mit Schande und Beschämung sollen bekleidet werden, die wider mich prahlen. ‹Doch› frohlocken sollen und frohgemut sein, die meine Gerechtigkeit wollen; und sprechen sollen stets: „Hochgepriesen sei der Herr.“, die den Frieden seines Knechtes wollen. Auch meine Zunge wird sich deiner Gerechtigkeit befleißigen, den ganzen Tag ‹lang› deines Lobes.
Psalm 108: O Gott, zu meinem Lob schweige nicht; denn der Mund eines Sünders und der Mund eines Betrügers haben sich geöffnet wider mich. Sie haben gegen mich geredet mit trügerischer Zunge, mich umringt mit Worten des Hasses und mich grundlos bekriegt. Dafür, dass ich ‹sie› liebte, verleumdeten sie mich; ich aber habe gebetet. Sie bereiteten gegen mich Übles für Gutes, Hass für meine Liebe. Stelle einen Sünder wider ihn auf, und ein Verleumder stehe zu seiner Rechten. Wenn er gerichtet wird, gehe er als Verurteilter hervor, und sein Gebet werde zur Sünde. Wenige sollen seine Tage sein, und sein Aufseheramt empfange ein anderer. Zu Waisen sollen seine Söhne werden und seine Frau zur Witwe. Als Wankende sollen seine Söhne umherwandern und betteln; herausgeworfen sollen sie werden aus ihren Häusertrümmern. Der Wucherer forsche alles aus, was ihm gehört; und Fremde sollen seine Mühen plündern. Kein Beistand sei ihm zugegen, und keiner habe Mitleid mit seinen Waisen. Zur Ausrottung sollen seine Kinder gereichen, in einem Geschlecht sei sein Name getilgt. Der Gesetzlosigkeit seiner Väter werde vor dem Herrn gedacht, und die Sünde seiner Mutter werde nicht getilgt. Stets seien sie vor dem Herrn, doch von der Erde werde ihr Gedächtnis ausgerottet, dafür, dass er nicht gedachte, Erbarmen zu üben; vielmehr verfolgte er ‹den› bedürftigen und armen Menschen und den im Herzen Zerknirschten, um ‹ihn› zu töten. Er liebte ‹den› Fluch, und der wird auf ihn kommen; er wollte ‹den› Segen nicht, und der wird fern von ihm sein. Er zog ‹den› Fluch an wie ein Gewand, und der ging wie Wasser hinein in sein Innerstes und wie Öl in seine Gebeine. Er werde ihm wie ein Gewand, das er sich umwirft, und wie ein Gürtel, mit dem er sich stets umgürtet. Dies ‹ist› das Werk derer, die mich beim Herrn verleumden und die Böses reden wider meine Seele. Doch du, Herr, o Herr, handle an mir um deines Namens willen; denn gütig ‹ist› dein Erbarmen. Erlöse mich; denn arm und bedürftig bin ich, und mein Herz ist aufgewühlt in mir. Wie ein Schatten, wenn er sich neigt, ward ich hinweggenommen, wurde abgeschüttelt wie Heuschrecken. Meine Knie wurden schwach vom Fasten, und mein Fleisch veränderte sich aus ‹Mangel an› Öl. Und ich ward ihnen zur Schmach; sie sahen mich ‹und› schüttelten ihre Köpfe. Hilf mir, Herr, mein Gott, und errette mich nach deinem Erbarmen. Und sie sollen erkennen, dass dies deine Hand ‹ist›, und dass du, Herr, es getan. Sie werden fluchen, doch du wirst segnen. Die wider mich aufstehen, sollen zuschanden werden, dein Knecht aber wird frohgemut sein. Mit Beschämung sollen bekleidet werden, die mich verleumden, und mit ihrer Schande sollen sie umhüllt werden wie mit einem Doppelmantel. Ich ‹aber› will den Herrn bekennen mit meinem Munde gar sehr, und inmitten vieler will ich ihn loben. Denn er stand zur Rechten ‹des› Bedürftigen, um meine Seele zu erretten von denen, die mich verfolgen.
Psalm 50: Erbarme Dich meiner, o Gott, nach Deinem großen Erbarmen, und nach der Fülle Deines Mitleids tilge mein Vergehen. Mehr noch wasche mich von meiner Gesetzlosigkeit und von meiner Sünde reinige mich. Denn meine Gesetzlosigkeit erkenne ich, und meine Sünde ist mir stets vor Augen. Dir allein habe ich gesündigt und das Böse vor Deinen Augen getan, auf dass Du als gerecht erfunden wirst in Deinen Worten und siegest, wenn Du gerichtet wirst. Denn siehe, in Gesetzlosigkeiten ward ich empfangen, und in Sünden ward meine Mutter schwanger mit mir. Denn siehe: Wahrheit hast Du geliebt, das Geheime und Verborgene Deiner Weisheit hast Du mir offenbart. Besprengen wollest Du mich mit Ysop, und rein werde ich sein. Waschen wollest Du mich, und weißer als Schnee werde ich sein. Vernehmbar machen wollest Du mir Frohlocken und Freude, frohlocken werden die gedemütigten Gebeine. Wende ab Dein Angesicht von meinen Sünden und tilge alle meine Gesetzlosigkeiten. Ein reines Herz schaffe in mir, o Gott, und einen rechten Geist erneuere in meinem Innersten. Verwirf mich nicht von Deinem Angesicht und Deinen Heiligen Geist nimm nicht von mir. Gib mir wieder das Frohlocken über Deine Errettung und mit einem führenden Geiste stütze mich. Lehren will ich die Gesetzlosen Deine Wege, und die Frevler werden sich bekehren zu Dir. Erlöse mich von Blutschuld, o Gott, Du Gott meiner Errettung, frohlocken wird meine Zunge über Deine Gerechtigkeit. Herr, meine Lippen wollest Du öffnen, und mein Mund wird verkünden Dein Lob. Denn hättest Du ein Opfer gewollt, ich hätte es gegeben: an Brandopfern wirst Du kein Wohlgefallen haben. Ein Opfer für Gott ist ein zerknirschter Geist, ein zerknirschtes und gedemütigtes Herz wird Gott nicht verachten. Tue Gutes, Herr, in Deinem Wohlgefallen an Sion, und aufgerichtet sollen werden die Mauern Jerusalems. Dann wirst Du Wohlgefallen haben am Opfer der Gerechtigkeit, an Darbringung und Brandopfern. Dann werden sie Kälber darbringen auf Deinen Altar.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Alleluïa, alleluïa, alleluïa. Ehre Dir, o Gott, dreimal.
Herr, erbarme Dich, dreimal.

Tropare

Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Tropar der dritten königlichen Stunde. Ton 6.
Ch: Herr, die Frevler verurteilten zum Tode / dich, das Leben des Alls; / die mit einem Stab das Rote Meer zu Fuß durchschritten, / die nagelten dich an das Kreuz; / die auch aus dem Felsen Honig sogen, / die brachten dir Galle dar; / doch du hast es freiwillig erduldet, / um uns zu befreien von der Knechtschaft des Feindes; // Christus, unser Gott, Ehre dir.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Gottesgebärerin, du bist der wahre Weinstock, der hervorsprießen ließ die Frucht des Lebens. Dich bitten wir flehentlich: Lege Fürbitte ein, Gebieterin, zusammen mit den Aposteln und allen Heiligen, dass Erbarmen finden unsere Seelen.
Tropare, Ton 8. (Die folgenden Tropare werden üblicherweise in Stichiren-Tönen gesungen.)
Ch: Aus Furcht vor den Juden hat Petrus, dein Freund und Vertrauter, / dich verleugnet, o Herr, / und wehklagend hat er also gerufen: / Gehe nicht schweigend an meinen Tränen vorbei. / Denn ich versprach, dir die Treue zu halten, Erbarmer, / und hielt sie dir nicht. / Nimm so auch unsere Reue auf // und erbarme dich unser. Zweimal.
L: Nimm zu Ohren, Herr, meine Worte, habe acht auf mein Schreien.
Ch: Als vor deinem heiligen Kreuze die Soldaten verspotteten, Herr, / da entsetzten sich die Heere der Engel. / Denn mit einem Kranze der Schmach wardst du umwunden, / du, der die Erde bekränzt mit Blumen. / Einen Mantel trugst du zum Spott, / du, der das Firmament mit Wolken umhüllet. / Denn in solcher Heilsordnung tat sich deine Güte kund, o Heiland, // und dein großes Erbarmen.
L: Merke auf die Stimme meines Flehens.
Ch: Als vor deinem heiligen Kreuze die Soldaten verspotteten, Herr, / da entsetzten sich die Heere der Engel. / Denn mit einem Kranze der Schmach wardst du umwunden, / du, der die Erde bekränzt mit Blumen. / Einen Mantel trugst du zum Spott, / du, der das Firmament mit Wolken umhüllet. / Denn in solcher Heilsordnung tat sich deine Güte kund, o Heiland, // und dein großes Erbarmen.
L: Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Ton 5.
Ch: Als man dich zum Kreuze schleppte, Herr, / hast du also gerufen: / Warum wollt ihr mich kreuzigen, ihr Juden? / Weil ich eure Gelähmten geheilt? / Weil ich die Toten wie vom Schlafe erweckte? / Weil ich das blutflüssige Weib heilte? / Der Kananäerin mich erbarmte? / Warum wollt ihr mich töten, ihr Juden? / Wohlan, schauet auf Christus, ihr Sünder, // den ihr durchbohret.
L: Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Ch: Als man dich zum Kreuze schleppte, Herr, / hast du also gerufen: / Warum wollt ihr mich kreuzigen, ihr Juden? / Weil ich eure Gelähmten geheilt? / Weil ich die Toten wie vom Schlafe erweckte? / Weil ich das blutflüssige Weib heilte? / Der Kananäerin mich erbarmte? / Warum wollt ihr mich töten, ihr Juden? / Wohlan, schauet auf Christus, ihr Sünder, // den ihr durchbohret.

Prokimenon, Ton 4

D: Lasst uns aufmerken.
L: Prokimenon im vierten Ton. Denn ich bin für die Geißeln bereit, und mein Schmerz ist mir stets vor Augen.
     Ch: Denn ich bin für die Geißeln bereit, und mein Schmerz ist mir stets vor Augen.
Vers: Herr, strafe mich nicht in deinem Grimm, und züchtige mich nicht in deinem Zorn.
     Ch: Denn ich bin für die Geißeln bereit, und mein Schmerz ist mir stets vor Augen.
L: Denn ich bin für die Geißeln bereit.
     Ch: Und mein Schmerz ist mir stets vor Augen.

Lesung der Parimie

D: Weisheit.
     L: Lesung aus der Prophetie von Jesaias.
D: Lasset uns aufmerken.
L: Der Herr gab mir eine beredte Zunge, dass ich den, der müde ist, durch das Wort zu stärken wisse; er weckt morgens, morgens weckt er mein Ohr, dass ich auf ihn aufmerke wie auf einen Lehrer. Der Herr, Gott, erschloss mir das Ohr, ich aber widerstrebte nicht und wich nicht rückwärts. Meinen Leib gab ich den Schlagenden hin und meine Wangen den Raufenden, mein Angesicht wandte ich nicht ab von denen, die mich beschimpften und anspien. Der Herr, Gott, ist mein Helfer, darum wurde ich nicht zuschanden; darum machte ich mein Angesicht wie zum härtesten Felsen und ich weiß, dass ich nicht zuschanden werde. Nahe ist, der mir Recht verschafft, wer will mir widersprechen? Lasset uns zusammen auftreten, wer ist mein Gegner? Er trete heran zu mir! Sehet, der Herr, Gott, ist mein Helfer! Wer ist, der mich verurteilt? Sehet, alle werden aufgerieben wie ein Kleid, die Motte verzehrt sie. Wer von euch fürchtet den Herrn und hört auf die Stimme seines Knechtes? Wer im Finstern wandelt und kein Licht hat, der hoffe auf den Namen des Herrn und stütze sich auf seinen Gott. Sehet, ihr alle, die ihr Feuer anzündet und euch mit Flammen umgürtet, wandelt nur in der Glut eures Feuers und in den Flammen, die ihr entfacht habt! Von meiner Hand widerfährt euch dieses, in Qualen sollt ihr gebettet sein. (Jes 50,4-11)

Lesung des Apostel

D: Weisheit.
     L: Lesung aus dem Brief des heiligen Apostels Paulus an die Römer.
D: Lasset uns aufmerken.
P: Friede dir.
     L: Und deinem Geiste.

Lesung des Evangeliums

D: Weisheit. Aufrecht. Lasset uns hören das heilige Evangelium.
P: Friede allen.
     Ch: Und deinem Geiste.
D: Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Markus.
     Ch: Ehre dir, Herr, Ehre dir.
D: Lasset uns aufmerken.
P: In jener Zeit fassten die Hohenpriester mit den Ältesten und Schriftgelehrten und das ganze Synedrium einen Beschluss, und sie banden Jesus und führten <ihn> weg und überlieferten ihn dem Pilatus. Und Pilatus befragte ihn: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete und sprach zu ihm: Du sagst es. Und die Hohenpriester klagten ihn vieler Dinge an. Er aber antwortete nichts. Pilatus aber befragte ihn wiederum: Antwortest du nichts? Siehe, wie vieles sie wider dich bezeugen. Jesus aber antwortete gar nichts mehr, so dass Pilatus sich verwunderte. Zum Fest aber pflegte er ihnen einen Gefangenen loszugeben, den sie sich erbaten. Es war aber einer, genannt Barabbas, mit seinen Mitaufrührern gebunden, die bei dem Aufruhr einen Mord begangen hatten. Und die Volksmenge schrie auf und fing an zu bitten, dass er tue, gleichwie er ihnen immer getan habe. Pilatus aber antwortete ihnen: Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden losgebe? Denn er erkannte, dass ihn die Hohenpriester aus Neid überliefert hatten. Die Hohenpriester aber wiegelten die Volksmenge auf, dass er ihnen lieber den Barabbas losgebe. Pilatus aber antwortete und sagte wiederum zu ihnen: Was wollt ihr denn, dass ich mit dem tue, den ihr den König der Juden nennt? Sie aber schrien wiederum: Kreuzige ihn. Pilatus aber sagte zu ihnen: Was hat er denn Übles getan? Sie aber schrien über die Maßen: Kreuzige ihn. Da aber Pilatus der Volksmenge Genüge tun wollte, gab er ihnen den Barabbas los und überlieferte Jesus, nachdem er ihn hatte geißeln lassen, damit er gekreuzigt werde.
Die Soldaten aber führten ihn weg in den Hof hinein, das ist das Prätorium; und sie rufen die ganze Kohorte zusammen; und sie ziehen ihm einen Purpurmantel an und, nachdem sie einen Dornenkranz geflochten hatten, setzen sie ihm den auf, und sie fingen an, ihn zu grüßen: Freue dich, König der Juden. Und sie schlugen sein Haupt mit einem Rohr und spien ihn an, und sie beugten die Knie und huldigten ihm. Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpurmantel aus und zogen ihm seine eigenen Kleider an; und sie führen ihn hinaus, damit sie ihn kreuzigen. Und sie zwingen einen Vorübergehenden, Simon, einen Kyrenäer, der vom Felde kam, den Vater Alexanders und Rufus’, dass er dessen Kreuz trage.
Und sie bringen ihn an einen Ort Golgotha, was übersetzt ist Schädelstätte. Und sie gaben ihm mit Myrrhe gewürzten Wein zu trinken; er aber nahm ihn nicht. Und als sie ihn gekreuzigt hatten, verteilen sie seine Kleider, indem sie das Los über sie warfen, wer was nehmen sollte. Es war aber die dritte Stunde, und sie kreuzigten ihn. Und die Aufschrift seiner Schuld war aufgeschrieben: Der König der Juden. Und mit ihm kreuzigen sie zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken. Und die Schrift wurde erfüllt, welche sagt: «Und er wurde unter Gesetzlose gerechnet». Und die Vorübergehenden lästerten ihn, schüttelten ihre Köpfe und sagten: Ha! Der du den Tempel zerstörst und in drei Tagen erbaust, rette dich selbst und steige herab vom Kreuz. Gleicherweise aber spotteten auch die Hohenpriester untereinander zusammen mit den Schriftgelehrten und sprachen: Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Der Christus, der König Israëls, steige jetzt herab vom Kreuz, damit wir sehen und ihm glauben. Auch die, welche mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn.
Als es aber die sechste Stunde geworden war, kam eine Finsternis über die ganze Erde bis zur neunten Stunde; und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: Eloí, Eloí, limá sabachthaní? was übersetzt ist: Mein Gott, mein Gott, wozu hast du mich verlassen? Und als einige der Dabeistehenden es hörten, sagten sie: Siehe, er ruft den Elias. Es lief aber einer und füllte einen Schwamm mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr und tränkte ihn und sprach: Lasst, sehen wir, ob Elias kommt, ihn herabzunehmen. Jesus aber ließ einen lauten Schrei los und hauchte den Geist aus. Und der Vorhang des Tempels zerriss in zwei Teile, von oben bis unten. Als aber der Hauptmann, der ihm gegenüber dabeistand, sah, dass er also schrie und den Geist aushauchte, sprach er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn. Es waren aber auch Frauen da, die von weitem schauten, unter denen auch Maria Magdalene war und Maria, Jakobus’ des Kleinen und Joses Mutter, und Salome, die ihm, auch als er in Galiläa war, nachgefolgt waren und ihm gedient hatten; und viele andere Frauen, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgekommen waren. (Mk 15, 1-41)*
     Ch: Ehre Deiner Langmut, o Herr.

Vers der Stunde

Gesegnet der Herr, unser Gott; gesegnet der Herr Tag für Tag. Möge uns glücklich geleiten der Gott unserer Errettung. Unser Gott ist der Gott des Errettens.

Trishagion bis Vater unser

Trishagion bis Vater unser. Priester: Denn Dein ist das Königtum... Wir: Amen.

Kondak

Kondak. Ton 8. Eigenmelodie.
Ch: Den um unseretwillen Gekreuzigten, kommt, ihn lasset uns alle in Hymnen besingen; / denn ihn erblickte Maria am Holze und sprach: Wenn du auch die Kreuzigung erduldest, // so bist du doch mein Sohn und mein Gott.
L: Herr, erbarme Dich, vierzigmal.
Du zu jeder Zeit und zu jeder Stunde im Himmel und auf Erden angebeteter und verherrlichter Christus, Gott, Du Langmütiger, Vielerbarmender, Vielbarmherziger, der Du die Gerechten liebst und Dich der Sünder erbarmst, der Du alle zum Heile rufst durch die Verheißung der künftigen Güter; Du selbst, Herr, nimm auch unsere Gebete in dieser Stunde an und richte unser Leben aus nach Deinen Geboten. Heilige unsere Seelen, reinige die Leiber, berichtige die Überlegungen, läutere die Gedanken und erlöse uns von jeder Bedrängnis, Schlechtigkeit und Qual. Umfriede uns mit Deinen heiligen Engeln, damit wir durch ihr Heer bewacht und geführt zur Einheit des Glaubens gelangen und zur Erkenntnis Deiner unzugänglichen Herrlichkeit, denn gesegnet bist Du in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Herr, erbarme Dich, dreimal. Ehre, jetzt.
Die du geehrter bist als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim, die du unversehrt Gott, das Wort, geboren hast, dich, die wahrhafte Gottesgebärerin, wir hochpreisen.
Im Namen des Herrn, Vater, segne.
Priester: Auf die Gebete unserer heiligen Väter, Herr Jesus Christus, unser Gott, erbarme Dich unser.
Wir: Amen.
Im Anschluss an die Verbeugungen lesen wir das Gebet des Heiligen Mardarios:
Gebieter, Gott Vater, Allherrscher, Herr einziggezeugter Sohn Jesus Christus und Heiliger Geist, eine Gottheit, eine Macht, erbarme dich meiner, des Sünders, und nach Deinen Dir wohlbekannten Urteilen errette mich, Deinen unwürdigen Knecht. Denn gesegnet bist Du in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.

SECHSTE STUNDE

Kommt, lasst uns anbeten Gott, unseren König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus, Gott, unserem König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus Selbst, unserem König und Gott.
Während der Psalmenlesung vollzieht der Diakon eine kleine Weihräucherung der Kirche: 1) das Analogion mit dem Evangeliar einmal von allen Seiten, 2) die Ikonostase, 3) den Vorsteher 4) das Volk, 5) die Ikonen bei den Heiligen Türen (Christus und Gottesmutter) 6) das Analogion mit dem Evangelium von vorne. Nach der Räucherung bleiben der Priester mit dem Diakon vor dem Analogion stehen.
Psalm 53: O Gott, in deinem Namen errette mich, und in deiner Macht halte mir Gericht. O Gott, erhöre mein Gebet, nimm zu Ohren die Worte meines Mundes. Denn Fremde standen auf wider mich, Mächtige trachteten nach meiner Seele, und Gott haben sie sich nicht vor ihre Augen gestellt. Denn siehe, Gott hilft mir, und der Herr ist der Beistand meiner Seele. Abwenden wird er das Böse auf meine Feinde; in deiner Wahrheit rotte sie aus. Aus freien Stücken will ich dir opfern, will bekennen deinen Namen, Herr; denn er ist gut. Denn aus aller Bedrängnis hast du mich erlöst, und an meinen Feinden schaute ‹es› mein Auge.
Psalm 139: Entreiße mich, Herr, vom bösen Menschen, vom ungerechten Mann erlöse mich. Alle, die Unrecht im Herzen erwogen, kämpften Kriege den ganzen Tag. Sie haben ihre Zunge gewetzt wie ‹die› einer Schlange; Viperngift ‹ist› unter ihren Lippen. Bewahre mich, Herr, vor der Hand ‹des› Sünders, von ungerechten Menschen entreiße mich; sie alle erwogen, meine Schritte zu Fall zu bringen. Die Hochmütigen verbargen mir eine Schlinge, und mit Seilen legten sie meinen Füßen eine Schlinge; am Pfad haben sie mir Fallstricke ausgespannt. Ich sprach zum Herrn: „Mein Gott bist du; nimm zu Ohren, Herr, die Stimme meines Flehens.“ Herr, o Herr, du Kraft meiner Errettung, am Tag des Krieges hast du mein Haupt überschattet. Übergib mich nicht dem Sünder, Herr, infolge meiner Begierde ; ‹denn› sie erwogen ‹Böses› wider mich. Verlass mich nicht, damit sie sich niemals erheben. Das Haupt‹übel› ihrer Umzingelung, die Plage ihrer Lippen wird sie bedecken. Glühende Kohlen werden auf sie fallen, du wirst sie ins Feuer stürzen, im Elend werden sie keineswegs bestehen. Ein geschwätziger Mann wird nicht geraden Wegs wandeln auf Erden; einen ungerechten Mann werden Übel ins Verderben jagen. Ich habe erkannt: Der Herr wird das Gericht üben für die Armen und das Recht für die Bedürftigen. Überdies werden Gerechte deinen Namen bekennen, und Aufrichtige werden wohnen nebst deinem Angesicht.
Psalm 90: Wer in des Höchsten Hilfe wohnt, wird lagern im Schutz des Gottes des Himmels. Er wird sagen zum Herrn: „Mein Beistand bist Du und meine Zuflucht, mein Gott.“, und: „Ich will hoffen auf Ihn.“ Denn Er wird Dich erlösen aus der Schlinge der Jäger und vom aufwühlenden Wort. Mit Seinen Schultern wird Er dich überschatten, und unter Seinen Flügeln wirst du hoffen; mit einer Rüstung wird Seine Wahrheit dich rings umgeben. Nicht wirst du dich fürchten vor nächtlicher Furcht, vor einem Pfeil, der bei Tage fliegt, vor dem Ding, das im Finstern umgeht, vor einem Unglück und dem Dämon des Mittags. Fallen werden Tausend zu deiner Seite und Zehntausend zu deiner Rechten, dir aber wird es sich nicht nahen. Nur mit deinen Augen wirst du es wahrnehmen und die Vergeltung für die Sünder sehen. Denn Du, Herr, bist meine Hoffnung; den Höchsten hast du zu deiner Zuflucht gesetzt. Nichts Übles wird dir zustoßen, und keine Plage sich nahen deinem Zelt. Denn Seinen Engeln wird Er deinethalben befehlen, dich zu behüten auf allen deinen Wegen. Auf Händen werden sie dich erheben, damit du niemals deinen Fuß an einen Stein stoßen wirst. Über Viper und Basilisk wirst du schreiten und niedertreten Löwe und Drache. „Denn auf Mich hat er gehofft, und Ich will ihn erlösen; Ich will ihn beschützen; denn Meinen Namen hat er erkannt. Schreien wird er zu Mir, und Ich will ihn erhören; in der Bedrängnis bin Ich bei ihm, will ihn entreißen und ihn verherrlichen. Mit Länge der Tage will Ich ihn sättigen und ihm zeigen Mein Heil.“
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Alleluïa, alleluïa, alleluïa. Ehre Dir, o Gott, dreimal.
Herr, erbarme Dich, dreimal.

Tropare

Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Tropar der sechsten königlichen Stunde. Ton 2.
Ch: Errettung hast du gewirkt inmitten der Erde, Christus Gott. / Am Kreuze hast du deine allreinen Hände ausgespannt / und alle Nationen versammelt, die da rufen: // Herr, Ehre dir.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Da wir keinen Freimut haben wegen unserer vielen Sünden, bestürme du den aus dir Geborenen, Gottesgebärerin Jungfrau, denn viel vermag die Bitte der Mutter zum Wohlwollen des Gebieters. Sieh nicht hinweg über die flehentlichen Bitten der Sünder, Allehrwürdige, denn erbarmungsreich ist und mächtig zu erretten, der auch zu leiden für uns auf sich nahm.
Tropare, Ton 8. (Die folgenden Tropare werden üblicherweise in Stichiren-Tönen gesungen.)
Ch: So spricht zu den Juden der Herr: / Mein Volk, was tat ich dir? / Oder wie war ich dir zur Last? / Deinen Blin-den schenkte ich Licht. / Deine Aussätzigen machte ich rein. / Den Mann auf der Bahre weckte ich auf. / Mein Volk, was tat ich dir? / Und wie vergaltest du mir? Statt des Manna gabst du mir Galle, / Essig statt Wasser. / Statt mich zu lieben, habt ihr mit Nägeln ans Kreuz mich geheftet. / Ich kann nicht mehr schweigen. / Meine Völker werde ich rufen, / und sie werden mich preisen mit dem Vater und Geiste. // Und ich werde ihnen schenken das ewige Leben. Zweimal.
L: Sie gaben Galle zu meiner Speise, und in meinem Durst tränkten sie mich mit Essig.
Ch: Ihr Gesetzgeber Israels, ihr Juden und Pharisäer, / der Apostel Chor ruft euch zu: / Schauet den Tempel, den ihr zerstörtet. / Schauet das Lamm, das ihr gekreuzigt, dem Grabe übergabt. / Doch aus eigener Macht ist es erstanden. / Täuschet euch nicht, ihr Juden. / Denn derselbe ist es, der im Meere euer Retter / und in der Wüste euer Nährer war. // Er ist das Leben, das Licht und der Friede der Welt.
L: Errette mich, o Gott; denn Wasser sind eingedrungen bis zu meiner Seele.
Ch: Ihr Gesetzgeber Israels, ihr Juden und Pharisäer, / der Apostel Chor ruft euch zu: / Schauet den Tempel, den ihr zerstörtet. / Schauet das Lamm, das ihr gekreuzigt, dem Grabe übergabt. / Doch aus eigener Macht ist es erstanden. / Täuschet euch nicht, ihr Juden. / Denn derselbe ist es, der im Meere euer Retter / und in der Wüste euer Nährer war. // Er ist das Leben, das Licht und der Friede der Welt.
L: Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Ton 5.
Ch: Wohlan, ihr Christus tragenden Völker, / lasst uns sehen, was Judas, der Verräter, / mit den gesetzlosen Priestern wider unseren Heiland beschlossen. / Heute sprachen sie des Todes schuldig das unsterbliche Wort. / Sie übergaben es dem Pilatus / und kreuzigten es auf der Schädelstätte. / Solches erduldend, rief unser Heiland und sprach: / Verzeih ihnen, Vater, diese Sünde, // damit die Völker meine Auferstehung von den Toten erkennen.
L: Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Ch: Wohlan, ihr Christus tragenden Völker, / lasst uns sehen, was Judas, der Verräter, / mit den gesetzlosen Priestern wider unseren Heiland beschlossen. / Heute sprachen sie des Todes schuldig das unsterbliche Wort. / Sie übergaben es dem Pilatus / und kreuzigten es auf der Schädelstätte. / Solches erduldend, rief unser Heiland und sprach: / Verzeih ihnen, Vater, diese Sünde, // damit die Völker meine Auferstehung von den Toten erkennen.

Prokimenon, Ton 4

D: Lasst uns aufmerken.
L: Prokimenon im vierten Ton. Herr, unser Herr, wie wunderbar ist dein Name auf der ganzen Erde.
     Ch: Herr, unser Herr, wie wunderbar ist dein Name auf der ganzen Erde.
Vers: Denn deine Erhabenheit hob sich empor über die Himmel hinaus.
     Ch: Herr, unser Herr, wie wunderbar ist dein Name auf der ganzen Erde.
L: Herr, unser Herr.
     Ch: Wie wunderbar ist dein Name auf der ganzen Erde.

Lesung der Parimie

D: Weisheit.
     L: Lesung aus der Prophetie von Jesaias.
D: Lasset uns aufmerken.
L: So spricht der Herr: Sehet, mein Knecht wird weise sein, erhöht werden und hoch emporsteigen und sehr erhaben sein. So wie viele sich über dich entsetzten, so ist sein Anblick entstellt unter den Menschen und seine Gestalt unter den Menschenkindern. Er wird viele Völker besprengen, über ihn werden Könige ihren Mund schließen; denn sie, welchen nichts von ihm verkündigt worden, sie sehen, und die nichts gehört haben, sie schauen. Wer glaubte unserer Verkündigung? Und der Arm des Herrn, wem ist er offenbar geworden? Er steigt empor wie ein Reis vor ihm und wie eine Wurzel aus dürstendem Lande, nicht ist ihm Gestalt und nicht Schmuck; wir sahen ihn und es war kein Anblick, so dass wir Wohlgefallen an ihm fänden, dem Verachteten und Mindesten der Menschen, dem Manne der Schmerzen, der Krankheit erfahren; und sein Antlitz war wie verhüllt und verachtet, weshalb wir sein nicht achteten. Wahrlich, er hat unsere Leiden getragen und unsere Schmerzen hat er auf sich genommen. Und wir hielten ihn für einen Aussätzigen, einen von Gott Geschlagenen und Gebeugten. Er aber ist verwundet worden um unserer Frevel willen, zerschlagen um unserer Missetaten willen; die Züchtigung liegt unseres Friedens wegen auf ihm und durch seine Wunden sind wir geheilt worden. Wir alle gingen in die Irre wie Schafe, ein jeder wich ab auf seinen Weg, und der Herr hat auf ihn unser aller Missetat gelegt. Er ward geopfert, weil er selbst wollte, und er öffnete seinen Mund nicht; wie ein Schaf zur Schlachtung geführt wird und wie ein Lamm vor seinem Scherer verstummt, und er öffnet seinen Mund nicht. Aus der Bedrängnis und aus dem Gerichte ward er weggerafft, wer wird sein Geschlecht begreifen? denn er ward hinweggerissen aus dem Lande der Lebenden, um der Sünde meines Volkes willen habe ich ihn geschlagen! Er wird Gottlose für sein Grab und den Reichen für seinen Tod geben, weil er kein Unrecht getan noch in seinem Munde Trug war. Und dem Herrn gefiel es, ihn durch Leiden zu zermalmen; wenn er sein Leben zum Schuldopfer hingegeben, wird er langdauernde Nachkommenschaft schauen und der Plan des Herrn wird durch seine Hand ausgeführt werden. Dafür dass seine Seele Mühsal litt, wird er schauen und sich erlaben; durch seine Kenntnis wird mein gerechter Knecht viele gerecht machen und ihre Missetaten wird er tragen. Darum teile ich ihm sehr viele zu und die Beute der Starken wird er teilen, dafür dass er seine Seele in den Tod hingab und sich unter die Übeltäter rechnen ließ und die Sünden vieler trug und für die Übertreter Fürbitte einlegte. Lobsinge, Unfruchtbare, die du nicht gebarst; juble in Lobliedern und jauchze, die du nicht gebarst! denn die Verlassene hat mehr Söhne als die, welche einen Mann hat, spricht der Herr. (Jes 52,13-15; 53,1-12; 54,1)

Lesung des Apostel

D: Weisheit.
     L: Lesung aus dem Brief des heiligen Apostels Paulus an die Habräer.
D: Lasset uns aufmerken.
P: Friede dir.
     L: Und deinem Geiste.

Lesung des Evangeliums

D: Weisheit. Aufrecht. Lasset uns hören das heilige Evangelium.
P: Friede allen.
     Ch: Und deinem Geiste.
D: Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.
     Ch: Ehre dir, Herr, Ehre dir.
D: Lasset uns aufmerken.
P: In jener Zeit wurden mit Jesus auch zwei andere <weg>geführt, Übeltäter, um mit ihm getötet zu werden. Und als sie zu dem Ort kamen, der Schädelstätte genannt wird, kreuzigten sie dort ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den anderen zur Linken.
Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Als sie aber seine Kleider unter sich verteilten, warfen sie das Los. Und das Volk stand und schaute; mit ihnen höhnten aber auch die Vorsteher und sagten: Andere hat er gerettet; er rette sich selbst, wenn dieser der Christus ist, der Auserwählte Gottes. Aber auch die Soldaten verspotteten ihn, da sie hinzutraten, ihm Essig brachten und sagten: Wenn du der König der Juden bist, rette dich selbst. Es war aber auch eine Aufschrift über ihm geschrieben in griechischen, lateinischen und hebräischen Buchstaben: Dieser ist der König der Juden.
Einer aber der Übeltäter, die da hingen, lästerte ihn und sagte: Wenn du der Christus bist, rette dich selbst und uns. Der andere aber antwortete und schalt ihn: Fürchtest nicht einmal du Gott, da du in demselben Gericht bist? Wir ja zwar gerechterweise; denn Würdiges für das, was wir getan, empfangen wir; dieser aber hat nichts Unstatthaftes getan. Und er sprach zu Jesus: Gedenke meiner, Herr, wann du kommst in deinem Königtum. Und Jesus sprach zu ihm: Amen, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein.
Es war aber ungefähr die sechste Stunde; und es kam eine Finsternis über die ganze Erde bis zur neunten Stunde, da die Sonne dahinschwand, und der Vorhang des Tempels zerriss in der Mitte. Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist. Und als er dies gesagt hatte, hauchte er aus. Als aber der Hauptmann das Geschehene sah, verherrlichte er Gott und sagte: Wahrlich, dieser Mensch war gerecht. Und die ganze Volksmenge, die zu diesem Schauspiel zusammengekommen war, schlug sich, als sie das Geschehene sah, an die Brust und kehrte zurück. Es standen aber alle seine Bekannten von ferne , auch die Frauen, die ihm von Galiläa mitgefolgt waren, und sahen dies. (Lk 23, 32-49)*
     Ch: Ehre Deiner Langmut, o Herr.

Vers der Stunde

Eilends komme uns Dein Mitleid zuvor, Herr, denn arm sind wir geworden gar sehr. Hilf uns, Gott, unser Erretter, um der Herrlichkeit Deines Namens willen. Erlöse uns, Herr, und sei gnädig ob unserer Sünden um Deines Namens willen.

Trishagion bis Vater unser

Trishagion bis Vater unser. Priester: Denn Dein ist das Königtum… Wir: Amen.

Kondak

Kondak. Ton 8. Eigenmelodie.
Ch: Den um unseretwillen Gekreuzigten, kommt, ihn lasset uns alle in Hymnen besingen; / denn ihn erblickte Maria am Holze und sprach: Wenn du auch die Kreuzigung erduldest, // so bist du doch mein Sohn und mein Gott.
L: Herr, erbarme Dich, vierzigmal.
Du zu jeder Zeit und zu jeder Stunde im Himmel und auf Erden angebeteter und verherrlichter Christus, Gott, Du Langmütiger, Vielerbarmender, Vielbarmherziger, der Du die Gerechten liebst und Dich der Sünder erbarmst, der Du alle zum Heile rufst durch die Verheißung der künftigen Güter; Du selbst, Herr, nimm auch unsere Gebete in dieser Stunde an und richte unser Leben aus nach Deinen Geboten. Heilige unsere Seelen, reinige die Leiber, berichtige die Überlegungen, läutere die Gedanken und erlöse uns von jeder Bedrängnis, Schlechtigkeit und Qual. Umfriede uns mit Deinen heiligen Engeln, damit wir durch ihr Heer bewacht und geführt zur Einheit des Glaubens gelangen und zur Erkenntnis Deiner unzugänglichen Herrlichkeit, denn gesegnet bist Du in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Herr, erbarme Dich, dreimal. Ehre, jetzt.
Die du geehrter bist als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim, die du unversehrt Gott, das Wort, geboren hast, dich, die wahrhafte Gottesgebärerin, wir hochpreisen.
Im Namen des Herrn, Vater, segne.
Priester: Auf die Gebete unserer heiligen Väter, Herr Jesus Christus, unser Gott, erbarme Dich unser.
Wir: Amen.
Gebet des Heiligen Basileios des Großen:
Gott und Herr der Mächte, Bildner aller Schöpfung, der Du wegen der Barmherzigkeit Deines unvergleichlichen Erbarmens Deinen einziggezeugten Sohn, unseren Herrn Jesus Christus, herabgesandt hast zur Errettung unseres Geschlechtes, durch Sein kostbares Kreuz den Schuldschein unserer Sünden zerrissen und an ihm triumphiert hast über die Fürsten und Gewalten der Finsternis: Du selbst, menschenliebender Gebieter, nimm auch von uns Sündern diese Danksagungen und flehentlichen Bitten an und erlöse uns von jeder verderblichen und finsteren Verfehlung und von allen sichtbaren und unsichtbaren Feinden, die uns zu schaden trachten. Nagle fest unser Fleisch durch Deine Furcht und neige unsere Herzen nicht zu Worten oder Überlegungen der Bosheit, sondern verwunde unsere Seelen mit der Sehnsucht nach Dir, damit wir, allezeit auf Dich blickend und durch Dein Licht geführt, Dich, das unzugängliche und ewige Licht schauen, Dir unaufhörlich das Bekenntnis und die Danksagung emporsenden, dem anfanglosen Vater, samt Deinem einziggezeugten Sohne und Deinem allheiligen und guten und lebenschaffenden Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.

NEUNTE STUNDE

Kommt, lasst uns anbeten Gott, unseren König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus, Gott, unserem König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus Selbst, unserem König und Gott.
Mit dem Beginn der Psalmenlesung vollzieht der Diakon eine große Weihräucherung die Kirche: 1) das Analogion mit dem Evangeliar einmal von allen Seiten, 2) den Altarraum, 3) die Ikonostase, 4) das Volk, 5) die gesamte Kirche, 6) die Ikonen bei den Heiligen Türen (Christus und Gottesmutter), 7) wieder das Analogion mit dem Evangeliar von vorne. Nach der Räucherung bleiben der Priester mit dem Diakon vor dem Analogion stehen.
Psalm 68: Errette mich, o Gott; denn Wasser sind eingedrungen bis zu meiner Seele. Ich blieb stecken im Schlamm des Abgrunds, und es gibt keinen festen Grund; ich kam in die Tiefen des Meeres, und ein Sturm versenkte mich. Ich ward müde vom Schreien, meine Kehle heiser; meine Augen ließen nach, davon, dass ich hoffte auf meinen Gott. Zahlreich – mehr als die Haare meines Hauptes – sind geworden, die mich grundlos hassen. Meine Feinde, die mich zu Unrecht verfolgen, sind erstarkt; was ich nicht geraubt, habe ich damals bezahlt. O Gott, du kennst meine Torheit, und meine Verfehlungen sind nicht verborgen vor dir. Mögen nicht meinetwegen zuschanden werden, die deiner harren, Herr, du Herr der Mächte; mögen auch nicht meinetwegen beschämt werden, die dich suchen, du Gott Israëls. Denn um deinetwillen habe ich Schmach ertragen, Scham bedeckte mein Angesicht. Ein Fremdling ward ich meinen Brüdern und ein Unbekannter den Söhnen meiner Mutter. Denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt, und die Schmähungen derer, die dich schmähten, sind auf mich gefallen. Ins Fasten hüllte ich meine Seele, und es ward mir zur Schmach. Einen Sack machte ich zu meinem Gewand und bin ihnen zum Sprichwort geworden. Die an den Toren sitzen, schwatzten wider mich, und die Wein trinken, sangen auf mich. Ich aber ‹verweile› in meinem Gebet zu dir, Herr; ‹es ist die› Zeit des Wohlgefallens. O Gott, in der Fülle deines Erbarmens erhöre mich, in der Wahrheit deiner Errettung. Errette mich aus dem Schlamm, damit ich nicht ‹darin› steckenbleibe; möge ich erlöst werden von denen, die mich hassen, und aus den Tiefen der Wasser. Nicht soll mich der Sturm des Wassers versenken, nicht soll mich der Abgrund verschlingen, noch soll der Brunnen seinen Mund über mir schließen. Erhöre mich, Herr; denn gütig ist dein Erbarmen; nach der Fülle deines Mitleids blicke auf mich. Wende nicht dein Angesicht ab von deinem Knecht; denn ich werde bedrängt; eilends erhöre mich. Habe acht auf meine Seele und erlöse sie; um meiner Feinde willen errette mich. Denn du kennst meine Schmach, meine Schande und meine Beschämung; vor dir sind alle, die mich bedrängen. Schmach und Elend hatte meine Seele erwartet; ich harrte auf einen, der mittrauert, doch es gab keinen; und auf solche, die Trost spenden, doch fand ich ‹sie› nicht. Sie gaben Galle zu meiner Speise, und in meinem Durst tränkten sie mich mit Essig. Ihr Tisch werde vor ihnen zur Schlinge, zur Vergeltung und zum Fallstrick. Verfinstern sollen sich ihre Augen, dass sie nicht sehen; und stets krümme ihren Rücken. Gieße aus deinen Zorn über sie, und der Grimm deines Zornes möge sie ergreifen. Ihr Gehöft werde verwüstet, und ‹es› sei keiner, der in ihren Zelten wohne. Denn den du geschlagen, den haben sie verfolgt, und hinzugefügt haben sie zum Schmerz meiner Wunden. Füge Gesetzlosigkeit zu ihrer Gesetzlosigkeit hinzu, und nicht sollen sie eingehen in deine Gerechtigkeit. Getilgt sollen sie werden aus dem Buch der Lebenden und nicht aufgeschrieben werden mit den Gerechten. Ich aber bin arm und leide Schmerz; deine Errettung, o Gott, möge mir beistehen. Ich will loben den Namen des Herrn mit Gesang, will ihn hochpreisen im Lob. Und es wird Gott gefallen, mehr als ein junges Kalb, das Hörner und Hufe hervorbringt. Sehen sollen ‹es› die Armen und frohgemut sein; suchet Gott, und eure Seele wird leben. Denn der Herr erhörte die Bedürftigen, und seine Gefesselten hat er nicht verachtet. Loben sollen ihn die Himmel und die Erde, das Meer und alles, was in ihm kreucht. Denn Gott wird den Sion erretten, und die Städte Judäas werden aufgerichtet werden, und sie werden dort wohnen und es zum Erbteil erhalten. Der Same deiner Knechte wird es besitzen, und die deinen Namen lieben, werden darin wohnen.
Psalm 69: O Gott, merke auf zu meiner Hilfe; Herr, eile, mir zu helfen. Zuschanden und beschämt sollen werden, die nach meiner Seele trachten; zurück nach hinten sollen sich wenden und vollends zuschanden werden, die mir Übles wollen. Beschämt sollen sich augenblicklich zurückwenden, die mir sagen: „Gut so, gut so.“ Frohlocken und frohgemut sein über dich sollen alle, die dich suchen, o Gott, und sprechen sollen stets: „Hochgepriesen sei der Herr.”, die deine Errettung lieben. Ich aber bin arm und bedürftig; o Gott, hilf mir; mein Helfer und mein Erlöser bist du; Herr, säume nicht.
Psalm 85: Neige, Herr, Dein Ohr, und erhöre mich; denn arm und bedürftig bin ich. Bewahre meine Seele; denn ich bin gottselig. Errette, mein Gott, Deinen Knecht, der auf Dich hofft. Erbarme Dich meiner, Herr; denn zu Dir werde ich schreien den ganzen Tag. Mache frohgemut die Seele Deines Knechtes; denn zu Dir habe ich meine Seele erhoben. Denn Du, Herr, bist gütig, milde und vielerbarmend gegenüber allen, die Dich anrufen. Nimm zu Ohren, Herr, mein Gebet, und merke auf die Stimme meines Flehens. Am Tage meiner Bedrängnis schrie ich zu Dir; denn Du hast mich erhört. Keiner ist Dir gleich unter den Göttern, Herr, und nichts ist gemäß Deinen Werken. Alle Nationen, die Du gemacht, werden kommen und anbeten vor Dir, Herr, und sie werden Deinen Namen verherrlichen. Denn groß bist Du und einer, der Wundertaten wirkt. Du bist Gott allein. Leite mich, Herr, auf Deinem Weg, und ich will wandeln in Deiner Wahrheit; frohgemut sei mein Herz, dass es fürchte Deinen Namen. Ich will Dich bekennen, Herr, mein Gott, mit meinem ganzen Herzen und Deinen Namen verherrlichen auf ewig. Denn groß ist Dein Erbarmen gegen mich; ja, Du hast erlöst meine Seele aus dem untersten Hades. O Gott, Gesetzwidrige standen auf wider mich, eine Versammlung von Mächtigen trachtete nach meiner Seele, und Dich haben sie nicht vor ihre Augen gestellt. Doch Du, Herr, mein Gott, bist mitleidvoll und erbarmungsreich, langmütig und vielerbarmend und wahrhaftig. Blicke her auf mich und erbarme Dich meiner. Gib Deine Kraft Deinem Knecht, und errette den Sohn Deiner Magd. Tue an mir ein Zeichen zum Guten, und sehen sollen es und beschämt werden, die mich hassen; denn Du, Herr, hast mir geholfen und mich getröstet.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Alleluïa, alleluïa, alleluïa. Ehre Dir, o Gott, dreimal.
Herr, erbarme Dich, dreimal.

Tropare

Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Tropar der neunten königlichen Stunde. Ton 8.
Ch: Als der Räuber den Urheber des Lebens am Kreuze hangen sah, sprach er: / Wenn der mit uns Gekreuzigte nicht der fleischgewordene Gott wäre, / dann hätte die Sonne die Strahlen nicht verborgen, noch hätte die Erde bebend gewankt. // Doch der du alles zugelassen, gedenke meiner, Herr, in deinem Königtum.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion:Der Du um unseretwillen geboren wurdest aus einer Jungfrau und die Kreuzigung erduldet hast, o Guter, der Du durch den Tod den Tod beraubt und die Auferweckung gezeigt als Gott, sieh' nicht hinweg über die, welche Du gebildet hast mit Deiner Hand; erzeige Deine Menschenliebe, Erbarmungsreicher, nimm an die Gottesgebärerin, die Dich gebar, da sie Fürbitte für uns einlegt, und errette, unser Erretter, ein verzweifeltes Volk.
Tropare, Ton 7. (Die folgenden Tropare werden üblicherweise in Stichiren-Tönen gesungen.)
Ch: Entsetzlich war es, zu schauen / des Himmels und der Erde Erschaffer, hängend am Kreuze, / die Sonne eingehüllt in Finsternis, / wie der Tag sich wandelte in Nacht / und wie die Erde aus ihren Grüften / die Leiber der Toten entließ. // Mit ihnen bitten wir dich, Christus: Sei unser Retter.Zweimal.
L: Sie verteilten unter sich meine Kleider, und über mein Gewand warfen sie das Los.
Ton 2.
Ch: Als die Gesetzlosen den Herrn der Herrlichkeit ans Kreuze heftetet, / rief er ihnen zu: Worin hab ich euch Leid bereitet? / Wodurch euch zum Zorne gereizt? / Und wie vergeltet ihr mir jetzt? / Böses gebt ihr für Gutes. / Um für die Feuersäule zu danken, habt ihr ans Kreuz mich geschlagen. / Für die Wolke grubt ihr mir ein Grab. / Für das Manna habt ihr mir Galle gereicht. / Zum Dank für das Wasser gabt ihr mir Essig zum Tranke. / Nun will ich die Völker rufen. // Und sie werden mit dem Vater und dem Heiligen Geiste mich preisen.
L: Sie gaben Galle zu meiner Speise, und in meinem Durst tränkten sie mich mit Essig.
Ch: Als die Gesetzlosen den Herrn der Herrlichkeit ans Kreuze heftetet, / rief er ihnen zu: Worin hab ich euch Leid bereitet? / Wodurch euch zum Zorne gereizt? / Und wie vergeltet ihr mir jetzt? / Böses gebt ihr für Gutes. / Um für die Feuersäule zu danken, habt ihr ans Kreuz mich geschlagen. / Für die Wolke grubt ihr mir ein Grab. / Für das Manna habt ihr mir Galle gereicht. / Zum Dank für das Wasser gabt ihr mir Essig zum Tranke. / Nun will ich die Völker rufen. // Und sie werden mit dem Vater und dem Heiligen Geiste mich preisen.
L: Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Vor dem Analogion in der Mitte wird laut die ganze Stichire gesungen oder gelesen, Ton 6:
Diakon oder Leser: Heute hängt am Kreuz, der die Erde auf Wassern schweben lässt. / Heute hängt am Kreuz, der die Erde auf Wassern schweben lässt. / Heute hängt am Kreuz, der die Erde auf Wassern schweben lässt. / Mit einem Kranz aus Dornen wird umwunden der König der Engel. / Zum Spott wird mit einem Purpur umhüllt, / der den Himmel umhüllet mit Wolken. / Schläge erhält, der im Jordan den Adam befreite. / Mit Nägeln ward angeheftet der Kirche Bräutigam. / Mit einer Lanze ward durchbohrt der Sohn der Jungfrau. / Wir verehren, Christus, deine Leiden. (große Metanie) / Wir verehren, Christus, deine Leiden. (große Metanie) / Wir verehren, Christus, deine Leiden. (große Metanie) // Zeige uns auch deine herrliche Auferstehung.
L: Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Ch: Heute hängt am Kreuz, der die Erde auf Wassern schweben lässt. / Heute hängt am Kreuz, der die Erde auf Wassern schweben lässt. / Heute hängt am Kreuz, der die Erde auf Wassern schweben lässt. / Mit einem Kranz aus Dornen wird umwunden der König der Engel. / Zum Spott wird mit einem Purpur umhüllt, / der den Himmel umhüllet mit Wolken. / Schläge erhält, der im Jordan den Adam befreite. / Mit Nägeln ward angeheftet der Kirche Bräutigam. / Mit einer Lanze ward durchbohrt der Sohn der Jungfrau. / Wir verehren, Christus, deine Leiden. (große Metanie) / Wir verehren, Christus, deine Leiden. (große Metanie) / Wir verehren, Christus, deine Leiden. (große Metanie) // Zeige uns auch deine herrliche Auferstehung.

Prokimenon, Ton 6

D: Lasst uns aufmerken.
L: Prokimenon im sechsten Ton. Der Tor sprach in seinem Herzen: „Es gibt keinen Gott.“
     Ch: Der Tor sprach in seinem Herzen: „Es gibt keinen Gott.“
Vers: Da ist keiner, der Gutes tut, da ist kein einziger.
     Ch: Der Tor sprach in seinem Herzen: „Es gibt keinen Gott.“
L: Der Tor sprach in seinem Herzen.
     Ch: „Es gibt keinen Gott.“

Lesung der Parimie

D: Weisheit.
     L: Lesung aus der Prophetie von Jeremias.
D: Lasset uns aufmerken.
L: Du aber, o Herr! hast es mir kundgetan und ich erfuhr es, damals zeigtest du mir ihr Treiben. Ich aber war wie ein sanftes Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wusste nicht, dass sie wider mich Anschläge planten und sprachen: Lasset uns Holz an sein Brot legen und ihn austilgen aus dem Lande der Lebendigen, dass seines Namens nicht ferner mehr gedacht werde! Du aber, Herr Sabaoth! der du gerecht richtest und Nieren und Herzen prüfst, lass mich deine Rache an ihnen schauen; denn dir habe ich meine Sache anvertraut. Darum spricht der Herr also über die Männer von Anathoth, welche dir nach dem Leben trachten und sagen: Weissage nicht im Namen des Herrn, dass du nicht durch unsere Hände sterbest! Darum spricht der Herr der Heerscharen also: Siehe, ich will es an ihnen ahnden: Ihre Jünglinge sollen durch das Schwert umkommen, ihre Söhne und Töchter sollen Hungers sterben. Und niemand von ihnen soll übrigbleiben, denn ich werde Unglück über die Männer von Anathoth bringen, ein Jahr der Heimsuchung für sie. Gerecht bist du, Herr! wenn ich mit dir rechten wollte; gleichwohl aber möchte ich vom richterlichen Walten mit dir reden. Warum geht es den Gottlosen wohl, wohl allen, die treulos sind und Unrecht tun? Du hast sie gepflanzt und sie schlugen Wurzeln, sie wachsen und tragen Frucht; nahe bist du ihrem Munde, aber fern von ihrem Innern. Mich aber, Herr! kennst du und durchschaust mich und hast mein Herz gegen dich erprobt. Sammle sie wie eine Herde zum Schlachtopfer und weihe sie dem Tage des Mordens! Wie lange noch soll das Land trauern und alles Grün der Flur verdorren? Tier und Vogel sind dahingerafft um der Bosheit ihrer Bewohner willen, da jene sprachen: Er wird unser Ende nicht sehen! Wenn du schon Mühe hast, mit Fußgängern zu laufen, wie wirst du es mit Rossen aufnehmen können? Wenn du im Lande, wo Friede ist, sicher bist, was wirst du tun bei dem Trutz des Jordans? Ist denn mein Erbe für mich wie ein bunter Vogel, wie ein ganz und gar gefärbter Vogel? Kommet, sammelt euch, alle ihr Tiere des Feldes, eilet zum Fraß! Viele Hirten haben meinen Weinberg verheert, mein Erbteil zertreten, haben mein anmutiges Erbe zur öden Wüstenei gemacht. Sie haben es in Öde gewandelt, dass es um mich trauert; öde und wüste ist das ganze Land, weil niemand es zu Herzen nimmt. So spricht der Herr wider alle meine bösen Nachbarn, welche das Erbe antasten, das ich meinem Volke Israel zugeteilt habe: Siehe, ich will sie aus ihrem Lande hinwegreißen und das Haus Juda aus ihrer Mitte herausreißen! Aber nachdem ich sie herausgerissen habe, werde ich mich ihrer wieder erbarmen und sie zurückführen, einen jeden zu seinem Erbteil, einen jeden in sein Land. (Jer 11,18-23; 12,1-5.9-11.14-15)

Lesung des Apostel

D: Weisheit.
     L: Lesung aus dem Brief des heiligen Apostels Paulus an die Habräer.
D: Lasset uns aufmerken.
P: Friede dir.
     L: Und deinem Geiste.

Lesung des Evangeliums

D: Weisheit. Aufrecht. Lasset uns hören das heilige Evangelium.
P: Friede allen.
     Ch: Und deinem Geiste.
D: Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
     Ch: Ehre dir, Herr, Ehre dir.
D: Lasset uns aufmerken.
P: In jener Zeit führen sie Jesus von Kaiaphas in das Prätorium; <es> war aber frühmorgens. Und sie gingen nicht hinein in das Prätorium, damit sie nicht befleckt würden, sondern damit sie das Pas’cha<mahl> essen <könnten>. Pilatus ging nun zu ihnen hinaus und sagte: Welche Anklage bringet ihr vor wider diesen Menschen? Sie antworteten und sagten zu ihm: Wenn dieser nicht ein Übeltäter wäre, hätten wir ihn dir nicht überliefert. Pilatus nun sagte zu ihnen: Nehmet ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz. Die Juden sagten nun zu ihm: „Uns ist es nicht erlaubt, jemanden zu töten.“, damit das Wort Jesu erfüllt würde, das er sprach, um zu bezeichnen, durch welchen Tod er sterben sollte.
Pilatus ging nun wiederum in das Prätorium hinein und rief Jesus und sagte zu ihm: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete ihm: Sagst du dies von dir selbst aus, oder haben andere zu dir geredet über mich? Pilatus antwortete: Bin ich etwa ein Jude? Deine Nation und die Hohenpriester haben dich mir überliefert; was hast du getan? Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt; wenn mein Königtum von dieser Welt wäre, hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht überliefert worden wäre; nun aber ist mein Königtum nicht von hier. Pilatus sagte nun zu ihm: Folglich bist du ein König? Jesus antwortete: Du sagst es. Denn ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, damit ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme. Pilatus sagt zu ihm: Was ist Wahrheit? Und als er dies gesagt hatte, ging er wiederum zu den Juden hinaus und sagt zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm; Es ist aber Brauch bei euch, dass ich euch einen freigebe am Pas’cha. Wollt ihr nun, dass ich euch den König der Juden freigebe? Sie schrien nun wiederum alle und sagten: Nicht diesen, sondern den Barabbas. Barabbas aber war ein Räuber.
Da nun nahm Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln. Und die Soldaten flochten einen Kranz aus Dornen und setzten ihn auf sein Haupt und warfen ihm ein Purpurgewand um; und sie sagten: Freue dich, König der Juden; und sie gaben ihm Ohrfeigen. Pilatus ging nun wiederum hinaus und spricht zu ihnen: Siehe, ich führe ihn euch heraus, damit ihr wisset, dass ich keine Schuld an ihm finde. Jesus ging also hinaus ‒ er trug den Dornenkranz und das Purpurgewand. Und Pilatus spricht zu ihnen: Siehe, der Mensch.
Als ihn nun die Hohenpriester und die Diener sahen, schrien sie: Kreuzige, kreuzige ihn. Pilatus spricht zu ihnen: Nehmet ihr ihn und kreuziget ihn, denn ich finde an ihm keine Schuld. Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach unserem Gesetz muss er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat. Als nun Pilatus dieses Wort hörte, fürchtete er sich noch mehr; und er ging wiederum hinein in das Prätorium und spricht zu Jesus: Woher bist du? Jesus aber gab ihm keine Antwort. Da spricht Pilatus zu ihm: Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Vollmacht habe, dich zu kreuzigen, und Vollmacht habe, dich freizulassen? Jesus antwortete: Du hättest keinerlei Vollmacht gegen mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre; darum hat der, welcher mich dir überliefert hat, größere Sünde. Von da an suchte Pilatus ihn freizulassen. Die Juden aber schrien: Wenn du diesen freilässt, bist du nicht des Kaisers Freund; jeder, der sich selbst zum König macht, widersetzt sich dem Kaiser. Als nun Pilatus dieses Wort hörte, führte er Jesus hinaus und setzte sich auf den Richterstuhl an einem Ort, genannt Steinpflaster, auf hebräisch Gabbatha. Es war aber der Rüsttag des Pas’cha; es war ungefähr die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden: Siehe, euer König. Sie aber schrien: Hinweg, hinweg, kreuzige ihn. Pilatus spricht zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König außer dem Kaiser. Da nun überlieferte er ihn an sie, damit er gekreuzigt würde. Sie aber übernahmen Jesus und führten ihn ab. Und sein Kreuz tragend, ging er hinaus an den Ort, genannt Schädelstätte, der auf hebräisch Golgotha heißt, wo sie ihn kreuzigten, und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte. Pilatus aber ließ auch eine Aufschrift schreiben und sie auf das Kreuz setzen. Und es war geschrieben: Jesus, der Nazoräer, der König der Juden. Diese Aufschrift nun lasen viele von den Juden, denn der Ort, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt; und sie war geschrieben auf hebräisch, griechisch und lateinisch. Die Hohenpriester der Juden sagten nun zu Pilatus: Schreibe nicht: Der König der Juden, sondern dass jener gesagt hat: Ich bin König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben. Als nun die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile, jedem Soldaten einen Teil; und auch den Leibrock. Der Leibrock aber war ohne Naht, von oben an in einem Stück durchgewebt. Da sprachen sie zueinander: Den lasset uns nicht zertrennen, sondern um ihn losen, wessen er sein soll; damit die Schrift erfüllt würde, welche spricht: «Sie verteilten unter sich meine Kleider, und über mein Gewand warfen sie das Los.» Die Soldaten nun haben dies getan. Es standen aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria Magdalene. Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger dabeistehen, den er liebte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn. Dann spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter. Und von jener Stunde an nahm der Jünger sie zu sich. Danach, da Jesus wusste, dass alles schon vollbracht war, spricht er, damit die Schrift vollendet würde: Mich dürstet. Es stand nun da ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig, steckten ihn auf einen Ysop und brachten ihn an seinen Mund. Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht. Dann neigte er das Haupt und übergab den Geist. Damit die Leiber nicht am Sabbat am Kreuze blieben – denn es war Rüsttag und der Tag jenes Sabbats war groß –, ersuchten die Juden nun den Pilatus, dass ihre Beine gebrochen und sie abgenommen würden. Da kamen nun die Soldaten und brachen die Beine des ersten und des anderen, der mit ihm gekreuzigt worden war. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon gestorben war, brachen sie seine Beine nicht, sondern einer der Soldaten durchbohrte mit der Lanze seine Seite, und sogleich kamen Blut und Wasser heraus. Und der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr; und jener weiß, dass er Wahres sagt, damit auch ihr glaubet. Denn dies ist geschehen, damit die Schrift erfüllt würde: «Sein Gebein wird nicht zerschlagen werden.» Und wiederum sagt eine andere Schrift: «Sie werden anschauen, den sie durchstoßen haben.» (Joh 18, 28 - 19, 37)*
     Ch: Ehre Deiner Langmut, o Herr.

Vers der Stunde

Gib uns doch nicht preis bis ans Ende, um Deines heiligen Namens willen, löse nicht auf Deinen Bund und entferne nicht Dein Erbarmen von uns, um Abrahams willen, des von Dir Geliebten, und um Isaaks willen, Deines Knechtes, und Israëls, Deines Heiligen.

Trishagion bis Vater unser

Trishagion bis Vater unser. Priester: Denn Dein ist das Königtum… Wir: Amen.

Kondak

Kondak. Ton 8. Eigenmelodie.
Ch: Den um unseretwillen Gekreuzigten, kommt, ihn lasset uns alle in Hymnen besingen; / denn ihn erblickte Maria am Holze und sprach: Wenn du auch die Kreuzigung erduldest, // so bist du doch mein Sohn und mein Gott.
L: Herr, erbarme Dich, vierzigmal.
Du zu jeder Zeit und zu jeder Stunde im Himmel und auf Erden angebeteter und verherrlichter Christus, Gott, Du Langmütiger, Vielerbarmender, Vielbarmherziger, der Du die Gerechten liebst und Dich der Sünder erbarmst, der Du alle zum Heile rufst durch die Verheißung der künftigen Güter; Du selbst, Herr, nimm auch unsere Gebete in dieser Stunde an und richte unser Leben aus nach Deinen Geboten. Heilige unsere Seelen, reinige die Leiber, berichtige die Überlegungen, läutere die Gedanken und erlöse uns von jeder Bedrängnis, Schlechtigkeit und Qual. Umfriede uns mit Deinen heiligen Engeln, damit wir durch ihr Heer bewacht und geführt zur Einheit des Glaubens gelangen und zur Erkenntnis Deiner unzugänglichen Herrlichkeit, denn gesegnet bist Du in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Herr, erbarme Dich, dreimal. Ehre, jetzt.
Die du geehrter bist als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim, die du unversehrt Gott, das Wort, geboren hast, dich, die wahrhafte Gottesgebärerin, wir hochpreisen.
Im Namen des Herrn, Vater, segne.
Priester: Gott, übe Mitleid mit uns und segne uns, Er lasse Sein Angesicht über uns erscheinen und erbarme Sich unser.
Wir: Amen.
Danach das Gebet des Hl. Basileios des Großen:
Gebieter, Herr Jesus Christus, unser Gott, der Du langmütig warst gegen unsere Verfehlungen und uns bis zur gegenwärtigen Stunde geführt hast, in der Du, am lebenspendenden Holze hangend, dem einsichtigen Räuber den Eintritt ins Paradies gebahnt und durch den Tod den Tod vernichtet hast, sei uns, Deinen sündigen und unwürdigen Knechten und Mägden, gnädig. Denn wir haben gesündigt und gesetzlos gehandelt und sind nicht würdig, unsere Augen zu erheben und zur Höhe des Himmels zu blicken, weil wir den Weg Deiner Gerechtigkeit verlassen haben und gewandelt sind nach dem Willen unserer Herzen. Wir flehen aber zu Deiner unvergleichlichen Güte: Schone uns, Herr, nach der Fülle Deines Erbarmens und errette uns um Deines heiligen Namens willen; denn unsere Tage sind in Eitelkeit vergangen. Entreiße uns der Hand des Widersachers, vergib uns die Sünden und töte unsere fleischliche Gesinnung, damit wir den alten Menschen ablegen, den neuen anziehen und Dir, unserem Gebieter und Fürsorger, leben und so – Deinen Anordnungen nachfolgend – zur ewigen Ruhe gelangen, wo da ist die Wohnung aller Frohgemuten. Denn Du bist wahrhaftig die wahre Freude und das wahre Frohlocken derer, die Dich lieben, Christus, unser Gott, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, samt Deinem anfanglosen Vater und Deinem allheiligen und guten und lebenschaffenden Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.

Typika

Wird die Typika vor den königlichen Stunden an einem Tag gelesen, an dem eine Liturgie zelebriert wird, sprechen der Priester mit dem Diakon die Eingangsgebete traditionsgemäß während der königlichen Stunden auf dem Ambo. Im Anschluss bitten sie einander und das Volk um Vergebung, ziehen im Altar die Priestergewänder an und beginnen die Proskomidie. Doch die Eingangsgebete und die Proskomidie können auch vor den Königlichen Stunden vollzogen werden.
Die Typika beginnt am Karfreitag mit den Seligpreisungen. Sie wird rasch und ohne Gesang gelesen. Da keine Göttliche Liturgie gefeiert wird, werden auch das Glaubensbekenntnis und der 33 Psalm gelesen.
Die Entlassung am Ende der Typika: „Der für uns Menschen und zu unserer Errettung die schauererregenden Leiden, das lebenspendende Kreuz und das freiwillige Grab im Fleische angenommen hat, Christus, unser wahrer Gott, auf die Fürbitten Seiner allreinen Mutter und aller Heiligen erbarme Sich unser und errette uns als Guter und Menschenliebender.“

Seligpreisungen

In Deinem Königtum gedenke unser, o Herr, wenn Du kommst in Deinem Königtum.
Selig die Armen im Geiste; denn ihrer ist das Königtum der Himmel.
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig die Sanftmütigen; denn sie werden das Land erben.
Selig die nach der Gerechtigkeit Hungernden und Dürstenden; denn sie werden gesättigt werden.
Selig die Erbarmungsreichen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig die Reinen im Herzen; denn sie werden Gott schauen.
Selig die Friedensstifter; denn sie werden Söhne Gottes heißen.
Selig die um der Gerechtigkeit willen Verfolgten; denn ihrer ist das Königtum der Himmel.
Selig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und jegliches böse Wort lügnerisch wider euch reden um meinetwillen.
Freut euch und frohlocket; denn euer Lohn ist groß in den Himmeln.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Gedenke unser, o Herr, wenn Du kommst in Deinem Königtum.
Gedenke unser, o Gebieter, wenn Du kommst in Deinem Königtum.
Gedenke unser, o Heiliger, wenn Du kommst in Deinem Königtum.
Der himmlische Chor besingt Dich in Hymnen und spricht: Heilig, heilig, heilig, Herr Sabaoth, erfüllt sind Himmel und Erde von Deiner Herrlichkeit.
Kommt zu Ihm und werdet erleuchtet und euer Angesicht wird nicht beschämt.
Der himmlische Chor besingt Dich in Hymnen und spricht: Heilig, heilig, heilig, Herr Sabaoth, erfüllt sind Himmel und Erde von Deiner Herrlichkeit.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Der Chor der heiligen Engel und Erzengel, mit allen himmlischen Mächten, besingt Dich in Hymnen und spricht: Heilig, heilig, heilig, Herr Sabaoth, erfüllt sind Himmel und Erde von Deiner Herrlichkeit.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.

Glaubensbekenntnis

Das Glaubensbekenntnis wird nur dann gelesen, wenn an diesem Tag keine Göttliche Liturgie gefeiert wird. Z. B. wenn sie an einem Freitag nach den königlichen Stunden gelesen werden.
[ Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allherrscher, / den Schöpfer des Himmels und der Erde, alles Sichtbaren und Unsichtbaren, / und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes einziggezeugten Sohn, / den aus dem Vater Gezeugten vor aller Zeit, / Licht vom Lichte, wahren Gott vom wahren Gott, / gezeugt, nicht geschaffen, den dem Vater Wesenseinen, durch den alles geworden ist, / den für uns Menschen und zu unserer Errettung von den Himmeln Herabgestiegenen / und Fleischgewordenen aus dem Heiligen Geist und der Jungfrau Maria und Menschgewordenen, / den für uns unter Pontius Pilatus Gekreuzigten, der gelitten hat und begraben worden ist, / den am dritten Tage Auferstandenen gemäß den Schriften, / den in die Himmel Aufgestiegenen und zur Rechten des Vaters Sitzenden, / den mit Herrlichkeit Wiederkommenden, zu richten die Lebenden und die Toten, dessen Königtum ohne Ende sein wird, / und an den Heiligen Geist, den Herrn, den Lebenschaffenden, den aus dem Vater Hervorgehenden, / den mit dem Vater und dem Sohn Angebeteten und Verherrlichten, der gesprochen hat durch die Propheten, / an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. / Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. / Ich erwarte die Auferstehung der Toten // und das Leben der künftigen Welt. Amen. ]
Erlass, vergib und verzeihe, o Gott, unsere Verfehlungen, die absichtlichen und unabsichtlichen, die in Werk und Wort, die bewussten und unbewussten, die in der Nacht und am Tage, die der Geistkraft und dem Verstande nach, sie alle verzeihe uns als Guter und Menschenliebender.
Vater unser, der Du bist in den Himmeln, geheiligt werde Dein Name. Dein Königtum komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser notwendiges Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
P: Denn Dein ist das Königtum und die Macht und die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     L: Amen.
Kondak. Ton 8. Eigenmelodie.
Ch: Den um unseretwillen Gekreuzigten, kommt, ihn lasset uns alle in Hymnen besingen; / denn ihn erblickte Maria am Holze und sprach: Wenn du auch die Kreuzigung erduldest, // so bist du doch mein Sohn und mein Gott.
Herr, erbarme Dich, vierzigmal.

Gebet

Allheilige Dreiheit, wesenseine Herrschaft, unteilbares Königtum, Ursache alles Guten, habe doch Wohlgefallen auch an mir, dem Sünder: Mache fest und verständig mein Herz und nimm hinweg meine ganze Ruchlosigkeit, erleuchte meinen Verstand, damit ich stets verherrliche, in Hymnen singe, anbete und sage: Einer ist heilig, einer der Herr, Jesus Christus, zur Verherrlichung Gottes des Vaters. Amen.
Nur dann, wenn an diesem Tag keine Göttliche Liturgie zelebriert wird, wird dreimal Gesegnet sei der Name des Herren sowie der Psalm 33 gelesen.
[ Gesegnet sei der Name des Herren, von nun an bis in Ewigkeit. Dreimal.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Psalm 33: Segnen will ich den Herrn zu jeder Zeit, stets ‹ist› sein Lob in meinem Munde. Im Herrn wird sich meine Seele rühmen, hören sollen ‹es› die Sanftmütigen und frohgemut sein. Hochpreiset den Herrn mit mir, und lasset uns gemeinsam seinen Namen erhöhen. Ich suchte den Herrn, und er hat mich erhört, und aus all meinen Bedrängnissen hat er mich erlöst. Kommet zu ihm und werdet erleuchtet, und eure Angesichter werden gewiss nicht beschämt. Dieser Arme schrie, und der Herr erhörte ihn, und aus all seinen Bedrängnissen hat er ihn errettet. Lagern wird sich ein Engel des Herrn rings um jene, die ihn fürchten, und er wird sie erlösen. Kostet und seht, dass der Herr gütig ist; selig der Mann, der da hofft auf ihn. Fürchtet den Herrn, ihr all seine Heiligen; denn keinen Mangel gibt es für jene, die ihn fürchten. Reiche sind arm geworden und haben gehungert, doch denen, die den Herrn suchen, wird fehlen kein Gut. Kommt, ihr Kinder, höret mich, die Furcht des Herrn will ich euch lehren. Wer ist ein Mensch, der ‹das› Leben will, der ‹es› liebt, gute Tage zu sehen? Halte zurück deine Zunge vom Bösen und deine Lippen, dass sie keinen Trug reden. Wende dich ab vom Bösen und tue das Gute; suche den Frieden und jage ihm nach. Die Augen des Herrn ‹achten› auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Flehen. Das Angesicht des Herrn aber ist wider die Übeltäter, ihr Gedächtnis von der Erde auszulöschen. ‹Es› schrien die Gerechten, und der Herr erhörte sie, aus all ihren Bedrängnissen hat er sie erlöst. Nahe ist der Herr den Zerknirschten im Herzen, und die Demütigen im Geiste wird er erretten. Zahlreich sind die Bedrängnisse der Gerechten, doch aus ihnen allen wird der Herr sie erlösen. Der Herr bewahrt all ihre Gebeine, nicht eines von ihnen wird zerschlagen werden. Der Tod der Sünder ist übel, und die den Gerechten hassen, werden sich verfehlen. Erlösen wird der Herr die Seelen seiner Knechte, und keineswegs werden sich verfehlen alle, die da hoffen auf ihn. ]
D: Weisheit.
     Ch: Würdig ist es in Wahrheit, dich seligzupreisen, die Gottesgebärerin, die Immerseliggepriesene und Allmakellose und Mutter unseres Gottes.
P: Allheilige Gottesgebärerin, rette uns.
     Ch: Die du geehrter bist als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim, die du unversehrt Gott, das Wort geboren hast, dich, die wahrhafte Gottesgebärerin, wir hochpreisen.
P: Ehre Dir, Christus, unser Gott, Ehre Dir.
     Ch: Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Herr erbarme Dich, dreimal. Segne.
Die Entlassung auf dem Ambo, vor geschlossenen königlichen Türen:
P: Christus, unser wahrer Gott, auf die Fürbitten seiner allreinen Mutter, der heiligen, herrlichen und allgepriesenen Apostel und aller Heiligen, erbarme sich unser und errette uns als Guter und Menschenliebender.
     Ch: Amen.
     Ch: Unseren großen Herrn und Vater Kyrill, / den heiligsten Patriarchen von Moskau und ganz Rus‘, / und unseren hochgeweihten Herrn N., / den Metropoliten (oder Erzbischof, oder Bischof) von N., / unseres gottbeschützten Landes/ den Vorsteher, die Brüder und die Mitglieder dieser heiligen Kirche, / und alle orthodoxen Christen, / erhalte, o Herr, auf viele Jahre.

GROßE VESPER

Die Vesper wird vom Glockengeläut und Weihräuchern der Kirche eingeleitet.
P: Gesegnet unser Gott, allezeit, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     L: Amen. Ehre Dir, unser Gott, ehre Dir.
Himmlischer König, Tröster, Du Geist der Wahrheit, überall Gegenwärtiger und alles Erfüllender, Hort der Güter und Spender des Lebens, komm und nimm Wohnung in uns, reinige uns von jedem Makel und errette, Guter, unsere Seelen.

Trishagion bis Vater unser:

L: Heiliger Gott, Heiliger Starker, Heiliger Unsterblicher, erbarme Dich unser, dreimal.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Allheilige Dreiheit, erbarme Dich unser. Herr, sei gnädig ob unserer Sünden. Gebieter, verzeih uns unsere Gesetzlosigkeiten. Heiliger, suche unsere Schwächen heim und heile sie um Deines Namens willen.
Herr, erbarme Dich, dreimal.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Vater unser, der Du bist in den Himmeln, geheiligt werde Dein Name. Dein Königtum komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser notwendiges Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
P: Denn Dein ist das Königtum und die Macht und die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     L: Amen.
Herr, erbarme Dich, zwölfmal. Ehre, jetzt.
L: Kommt, lasst uns anbeten Gott, unseren König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus, Gott, unserem König.
Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus Selbst, unserem König und Gott.

Psalm 103, Eingangspsalm

     L: Segne, meine Seele, den Herrn. Herr, mein Gott, hocherhaben bist Du gar sehr. Mit Bekenntnis und Erhabenheit hast Du Dich bekleidet, hast Dich mit Licht umhüllt wie mit einem Gewand, ausgespannt den Himmel wie ein Zelttuch. Der Seine Obergemächer in Wassern birgt, Der Wolken zu Seiner Steige setzt, wandelt auf den Flügeln der Winde. Der Seine Engel zu Geistern erschafft und Seine Diener zu feuriger Flamme. Der die Erde auf ihren festen Stand gegründet, nicht wird sie sich neigen auf immer und ewig. Der Abgrund ist Sein Umhang wie ein Gewand, auf den Bergen werden stehen die Wasser. Sie werden fliehen vor Seiner Schelte, zagen vor der Stimme Deines Donners. Sie steigen Berge empor und Ebenen hinab an den Ort, den Du ihnen begründet. Eine Grenze hast Du gesetzt, die sie nicht überschreiten werden, noch sich wenden, die Erde zu bedecken. Der Quellen entsendet in Klüften, zwischen den Bergen hindurch werden fließen die Wasser. Sie werden tränken alle Tiere des Feldes, die Wildesel werden empfangen für ihren Durst. An ihnen werden sich die Vögel des Himmels niederlassen, aus den Felsen heraus ihre Stimme geben. Der die Berge tränkt aus Seinen Obergemächern: von der Frucht Deiner Werke wird gesättigt werden die Erde. Der Gras aufgehen lässt dem Vieh und frisches Grün den Menschen zum Dienst, um Brot hervorzubringen aus der Erde – und Wein erfreut das Herz des Menschen –, das Angesicht heiter zu machen mit Öl; und Brot stützt des Menschen Herz. Gesättigt werden die Hölzer der Ebene, die Zedern des Libanon, die Du gepflanzt. Dort werden die Sperlinge nisten; die Wohnstatt des Reihers führt sie an. Die hohen Berge sind den Hirschen und der Fels den Hasen eine Zuflucht. Er schuf den Mond für die Zeiten; die Sonne kennt ihren Untergang. Du setztest Finsternis, und es ward Nacht, in ihr werden umherschweifen alle Tiere des Waldes, junge Löwen, die brüllen, um zu reißen und von Gott ihre Nahrung zu suchen. Die Sonne ging auf, und sie sammelten sich und werden sich niederlegen auf ihren Lagern. Der Mensch wird ausgehen zu seinem Werk und zu seinem Wirken bis zum Abend. Wie hocherhaben sind Deine Werke, o Herr, alle hast Du in Weisheit geschaffen; erfüllt ward die Erde von Deiner Schöpfung. Da ist das große und weite Meer, dort sind Kriechtiere ohne Zahl, kleine Lebewesen samt großen. Dort fahren Schiffe einher; da ist dieser Drache, den Du gebildet, darin zu spielen. Alle warten auf Dich, dass Du ihre Speise gebest zur rechten Zeit. Gibst Du ihnen, werden sie sammeln. Öffnest Du Deine Hand, werden sie allesamt erfüllt sein von Güte. Doch wendest Du ab Dein Angesicht, werden sie aufgewühlt sein; Du wirst hinwegnehmen ihren Geist, und sie werden dahinschwinden und zurückkehren zu ihrem Staub. Du wirst aussenden Deinen Geist, und sie werden erschaffen werden, und Du wirst erneuern das Angesicht der Erde. Es sei die Herrlichkeit des Herrn auf ewig; erfreuen wird sich der Herr Seiner Werke, Der auf die Erde blickt und sie zittern lässt, Der die Berge anrührt, und sie rauchen. Singen will ich dem Herrn in meinem Leben, will Psalmen singen meinem Gott, solange ich bin. Süß sei Ihm meine Zwiesprache, ich aber will mich des Herrn erfreuen. Dahinschwinden mögen die Sünder von der Erde und die Gesetzlosen, so dass sie nicht mehr sind. Segne meine Seele den Herrn.
Die Sonne kennt ihren Untergang. Du setztest Finsternis, und es ward Nacht.
Wie hocherhaben sind Deine Werke, o Herr, alle hast Du in Weisheit geschaffen.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Alleluïa, alleluïa, alleluïa. Ehre Dir, o Gott. Dreimal.

Große Ektenie

D: In Frieden lasst uns beten zum Herrn.
     Ch: Herr, erbarme Dich. Zu jeder Fürbitte.
D: Um den Frieden von oben und die Errettung unserer Seelen lasst uns beten zum Herrn.
D: Um den Frieden der ganzen Welt, den Wohlbestand der heiligen Kirchen Gottes und die Einheit aller lasst uns beten zum Herrn.
D: Für dieses heilige Haus und alle, die mit Glauben, Frömmigkeit und Gottesfurcht hier eintreten, lasst uns beten zum Herrn.
D: Für unseren großen Herrn und Vater, den heiligsten Patriarchen Kyrill, und unseren Herrn, den höchstgeweihten Metropoliten (oder Erzbischof, oder hochgeweihten Bischof) N., für die ehrwürdige Priesterschaft, den Diakonat in Christus, den gesamten Klerus und alles Volk, lasst uns beten zum Herrn.
D: Für unser gottgeschütztes Land und für alle, die es regieren und beschützen, lasst uns beten zum Herrn.
D: Für diese Stadt (oder dieses Dorf, oder dieses heilige Kloster), für jede Stadt, alles Land und die Gläubigen, die darin leben, lasst uns beten zum Herrn.
D: Um günstige Witterung, reichen Ertrag der Früchte der Erde und friedliche Zeiten, lasst uns beten zum Herrn.
D: Für die Reisenden, die Kranken, Notleidenden und Gefangenen und um ihre Errettung lasst uns beten zum Herrn.
D: Dass wir erlöst werden von aller Bedrängnis, Zorn und Not, lasst uns beten zum Herrn.
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Unserer allheiligen, allreinen, über alles gesegneten und herrlichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immer-Jungfrau Maria mit allen Heiligen eingedenk, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, Gott, anbefehlen.
     Ch: Dir, o Herr.
P: Denn Dir gebührt alle Verherrlichung, Ehre und Anbetung, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit
     Ch: Amen.

„Herr, ich schrie“, Ton 1

Der Diakon weihräuchert die Kirche.
     Ch: Herr, ich schrie zu Dir, erhöre mich; / erhöre mich, Herr.
Erster Chor: Herr, ich schrie zu Dir, erhöre mich; / merk auf die Stimme meines Flehens, / wenn ich zu Dir schreie; // erhöre mich, Herr.
Zweiter Chor: Ausgerichtet werde mein Gebet / wie Weihrauch vor Deinem Angesicht, / das Erheben meiner Hände / sei ein Abendopfer; // erhöre mich, Herr.
     L: Setze, Herr, eine Wache meinem Mund und eine Tür zur Hut meiner Lippen. Neige mein Herz nicht zu Worten der Bosheit, sich in Ausflüchte zu flüchten in Sünden, mit Menschen, die Gesetzlosigkeit üben, ja, mit ihren Auserlesenen will ich mich nimmer verbinden. Ein Gerechter wolle mich erziehen in Erbarmen und mich tadeln; das Öl eines Sünders aber soll nicht salben mein Haupt. Denn noch richtet sich ja mein Gebet gegen ihr Wohlgefallen. Verschlungen wurden ihre Richter nahe am Felsen. Hören werden sie meine Worte, denn sie sind süß. Wie ein wuchtiger Erdklumpen barst auf der Erde, so wurden ihre Gebeine zerstreut an den Hades. Denn auf Dich, Herr, o Herr, sind meine Augen gerichtet; auf Dich habe ich gehofft, nimm meine Seele nicht hinweg. Bewahre mich vor der Schlinge, die sie mir gelegt, und vor den Fallstricken derer, die Gesetzlosigkeit üben. Die Sünder werden fallen in ihr eigenes Netz; ich aber bin für mich allein, bis ich vorübergehe.
Mit meiner Stimme schrie ich zum Herrn, mit meiner Stimme flehte ich zum Herrn. Ich werde vor Ihm mein Flehen ausgießen, meine Bedrängnis vor Ihm kundtun. Während mein Geist aus mir schwand, kanntest doch Du meine Pfade. Auf eben dem Weg, den ich wandelte, haben sie mir eine Schlinge verborgen. Aufmerksam schaute ich zur Rechten und blickte hin, doch keinen gab es, der mich wahrnahm. Mir blieb kein Entrinnen, und keinen gibt es, der meine Seele sucht. Ich schrie zu Dir, Herr, ich sagte: "Du bist meine Hoffnung, mein Anteil im Lande der Lebenden." Merke auf mein Flehen; denn erniedrigt ward ich gar sehr. Erlöse mich von denen, die mich verfolgen; denn zu stark sind sie mir geworden.
Nach jedem Vers wird eine Stichire des Tages oder des Festes gesungen. Sind nicht genug Texte vorhanden, werden manche Stichiren wiederholt.
10: Führe meine Seele heraus aus dem Gefängnis, auf dass ich Deinen Namen bekenne.
Meiner werden die Gerechten harren, bis Du mir vergelten wirst.
8: Aus den Tiefen schrie ich, Herr, zu Dir; Herr, erhöre meine Stimme.
Lass Deine Ohren merken auf die Stimme meines Flehens.
6: Wolltest Du Acht geben auf Gesetzlosigkeiten, Herr, o Herr, wer könnte bestehen? Denn bei Dir ist die Versöhnung.
Ton 1. Stichiren des Triodions.
Alle Schöpfung ward verwandelt vor Furcht, / als sie dich, Christus, am Kreuze hängen sah. / Die Sonne ward verfinstert, / und die Grundfesten der Erde wurden erschüttert. / Das All litt mit dem, der das All erschaffen hat. / Der du freiwillig aus Liebe zu uns es auf dich genommen, // Herr, Ehre dir.
Um Deines Namens willen harrte ich Deiner, Herr; meine Seele harrte auf Dein Wort, meine Seele hoffte auf den Herrn.
Alle Schöpfung ward verwandelt vor Furcht, / als sie dich, Christus, am Kreuze hängen sah. / Die Sonne ward verfinstert, / und die Grundfesten der Erde wurden erschüttert. / Das All litt mit dem, der das All erschaffen hat. / Der du freiwillig aus Liebe zu uns es auf dich genommen, // Herr, Ehre dir.
4: Von der Morgenwache bis zur Nacht, von der Morgenwache an hoffe Israel auf den Herrn.
Ton 2.
Das gottlose und gesetzlose Volk, / wozu sinnet es Eitles? / Warum verurteilt es das Leben aller zum Tode? / Sehr muss man staunen, dass der Schöpfer der Welt / in die Hände der Sünder übergeben wird, / dass der Menschenfreund am Kreuz erhöht wird, / damit er die im Hades Gefesselten zur Freiheit führe, / sie, die da rufen: // Langmütiger Herr, Ehre dir.
Denn beim Herrn ist das Erbarmen und reichliche Erlösung bei Ihm; ja, Er selbst wird Israel von allen seinen Gesetzlosigkeiten erlösen.
Als heute die untadelige Jungfrau / am Kreuze dich erhöht schaute, o Wort, / da ward sie, klagend in ihrem Muttergemüte, / heftig im Herzen verwundet. / Und schmerzlich seufzend aus der Tiefe der Seele, / ward sie entkräftet durch Wehen, / die sich nicht bei ihrem Gebären erfahren. / Darum rief sie auch unter reichen Tränen klagend hinauf: / Wehe mir, göttliches Kind. / Wehe mir, Licht der Welt. / Warum entschwandest du meinen Augen, Gottes Lamm? / Darum wurden auch von Beben die Heere der Körperlosen ergriffen und riefen: // Unbegreiflicher Herr, Ehre dir.
Lobt den Herrn, all ihr Nationen, lobpreist Ihn, all ihr Völker.
Da dich, den Schöpfer und Gott aller, o Christus, / am Kreuze hängen sah, die dich jungfräulich geboren, / rief sie traurig: Mein Sohn, wohin entsank die Schönheit deiner Gestalt? / Ich ertrage es nicht, zu sehen, wie du ungerecht gekreuzigt wirst. / Eile denn, stehe auf, damit auch ich nach drei Tagen // deine Auferstehung von den Toten schaue.
Denn stark ward Sein Erbarmen über uns, und die Wahrheit des Herrn währt in Ewigkeit.
Ton 6.
Heute tritt der Schöpfung Gebieter vor Pilatus. / Und der Schöpfer aller wird dem Kreuze preisgegeben. / Wie ein Lamm lässt er sich willig hinführen. / Mit Nägeln lässt er sich anheften, und seine Seite lässt er durchbohren. / Einen Schwamm reicht man dem, der Manna regnen ließ. / Und Backenstreiche empfängt der Erlöser der Welt. / Und der Bildner aller wird von seinen Knechten verspottet. / O, welch Menschenfreundlichkeit des Gebieters! / Für die Kreuziger rief er seinen Vater an und sprach: / Vergib ihnen diese Sünde. // Denn die Gesetzlosen wissen nicht, welches Unrecht sie tun.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste.
Im selben Ton.
Wehe, wie konnte die gesetzlose Synagoge / den König der Schöpfung zum Tode verdammen, / ohne der Wohltaten zu achten? / Daran erinnernd verteidigte er sich, indem er zu ihnen sprach: / Mein Volk, was tat ich dir? / Habe ich nicht mit Wundern Judäa erfüllt? / Habe ich nicht durchs Wort die Toten auferweckt? / Nicht alle Schwäche und Krankheit geheilt? / Wie nun vergeltet ihr mir? / Wozu vergesset ihr meiner? / Zum Dank für meine Heilungen gabt ihr mir Schläge. / Zum Dank für das Leben tötet ihr mich. / Heftet ans Kreuz wie einen Verbrecher den, der euch Wohltat erwies, / wie einen Gesetzlosen den Gesetzgeber, / wie einen Verurteilten den, der aller König ist. // Langmütiger Herr, Ehre dir.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Im selben Ton. Theotokion des Triodions.
Ein furchtbares, unfassbares Geheimnis wird heute verübt und geschaut. / Der Unberührbare wird überwunden. / Gebunden der, der Adam vom Fluche befreit. / Der die Herzen und Nieren erforscht, wird ungerecht einem Verhör unterzogen. / Im Gewahrsam wird festgehalten, der den Abgrund schließt, / Vor Pilatus erscheint, vor dem mit Zittern erscheinen die Mächte der Himmel. / Der Schöpfer wird von der Hand des Geschöpfes geschlagen. / Zum Kreuzestod wird der Richter der Lebenden und Toten verdammt. / Dem Grab wird der Vernichter des Hades übergeben. / Der du alles aus Liebe erträgst / und alle vom Fluche erlöst, // geduldiger Herr, Ehre dir.

Einzug der Vesper

Der Diakon geht dem Priester mit dem Weihrauchfass voran. Der Priester betet leise das Gebet zum Einzug. Text vollständig anzeigen.
D: Weisheit! Aufrecht!
     Ch: Freundliches Licht heiliger Herrlichkeit des unsterblichen Vaters, des himmlischen, heiligen, seligen: Jesus Christus. Da wir gekommen sind zum Untergang der Sonne und geschaut haben das abendliche Licht, besingen wir Vater, Sohn und Heiligen Geist, Gott. Würdig bist Du, zu allen Zeiten mit geziemenden Stimmen besungen zu werden, Gottes Sohn, der Du das Leben gibst; deshalb verherrlicht Dich die Welt.

Abend-Prokimenon des Wochentages

D: Lasst uns aufmerken. P: Frieden allen.
     Ch: Und deinem Geiste.
D: Weisheit. Lasst uns aufmerken. Prokimenon im ... Ton.
Prokimenon, Ton 4:
L: Prokimenon im vierten Ton. Sie verteilten unter sich Meine Kleider, / und über Mein Gewand warfen sie das Los.
     Ch: Sie verteilten unter sich Meine Kleider, / und über Mein Gewand warfen sie das Los.

Vers: O Gott, Mein Gott, habe acht auf Mich; wozu hast Du Mich verlassen?
     Ch: Sie verteilten unter sich Meine Kleider, / und über Mein Gewand warfen sie das Los.

L: Sie verteilten unter sich Meine Kleider.
     Ch: Und über Mein Gewand warfen sie das Los.
Parimien des Triodions (Lesungen aus der Bibel). Der Leser trägt diese aus der Mitte der Kirche vor.
D: Weisheit.
     L: Lesung aus dem Buch Exodus.
D: Lasst uns aufmerken.
Der Leser liest die Parimie.
     Ex 33,11-23
Prokimenon, Ton 4:
L: Prokimenon im vierten Ton. Richte, Herr, die mir Unrecht tun; / bekriege, die mich bekriegen.
     Ch: Richte, Herr, die mir Unrecht tun; / bekriege, die mich bekriegen.

Vers: Ergreife Waffe und Schild,und stehe auf zu meiner Hilfe.
     Ch: Richte, Herr, die mir Unrecht tun; / bekriege, die mich bekriegen.

L: Richte, Herr, die mir Unrecht tun;.
     Ch: Bekriege, die mich bekriegen.
D: Weisheit.
     L: Lesung aus dem Buch Hiob.
D: Lasst uns aufmerken.
Der Leser liest die Parimie.
     Hiob 42,12-20
D: Weisheit.
     L: Lesung aus der Prophetie von Jesaias.
D: Lasst uns aufmerken.
Der Leser liest die Parimie.
     Jes 52,13 - 54,1 ( Stelle lesen: Jes 52,13 bis Jes 54,1 )
Prokimenon, Ton 6:
D: Sie legten mich in die unterste Grube, an einen finsteren Ort und in Todesschatten.
     Ch: Sie legten mich in die unterste Grube, an einen finsteren Ort und in Todesschatten.
Vers: O Herr, du Gott meiner Errettung, geschrien habe ich des Tags und in der Nacht vor dir.
     Ch: Sie legten mich in die unterste Grube, an einen finsteren Ort und in Todesschatten.
D: Sie legten mich in die unterste Grube.
     Ch: An einen finsteren Ort und in Todesschatten.
Traditionsgemäß wird vor der Lesung des Evangeliums so geweihräuchert, wir bei einer Liturgie.
D: Weisheit.
     L: Lesung aus dem Brief des heiligen Apostels Paulus an die Korinther.
D: Lasst uns aufmerken.
Der Leser liest den Apostel. (1 Kor 1, 18 - 2, 2) Danach:
P: Friede dir.
     L: Und deinem Geiste.
D: Weisheit.
Alleluïa, Ton 1:
L: Alleluïa, alleluïa, alleluïa. Errette mich, o Gott; denn Wasser sind eingedrungen bis zu meiner Seele.
     Ch: Alleluïa, Alleluïa, Alleluïa. Nach jedem Vers.
Vers: Denn du kennst meine Schmach, meine Schande und meine Beschämung.
Vers: Verfinstern sollen sich ihre Augen, dass sie nicht sehen.

Lesung des Evangeliums

P: Weisheit, aufrecht. Lasst uns hören das heilige Evangelium. Friede allen.
     Ch: Und deinem Geiste.
D: Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.
     Ch: Ehre Dir, Herr, Ehre dir.
P: Lasst uns aufmerken.
In jener Zeit fassten alle Hohenpriester und Ältesten des Volkes einen Beschluss gegen Jesus, dass sie ihn zu Tode brächten. Und nachdem sie ihn gebunden hatten, führten sie ihn weg und überlieferten ihn Pontius Pilatus, dem Statthalter. Dann, als Judas, der ihn überliefert hatte, sah, dass er verurteilt wurde, reute es ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und den Ältesten zurück und sagte: Ich habe gesündigt, weil ich unschuldiges Blut überliefert habe. Sie aber sagten: Was geht das uns an? Das ist deine Sache. Und er warf die Silberlinge im Tempel hin und entwich, und er ging weg und erhängte sich. Die Hohenpriester aber nahmen die Silberlinge und sagten: Es ist nicht erlaubt, sie in den Tempelschatz zu werfen, weil es Blutgeld ist. Sie fassten aber einen Beschluss und kauften davon den Acker des Töpfers zum Begräbnis für die Fremden. Deshalb ist jener Acker Blutacker genannt worden bis zum heutigen ‹Tag›. Da wurde das durch den Propheten Jeremias Gesagte erfüllt, welcher spricht: «Und sie nahmen die dreißig Silberlinge, den Schätzpreis des Geschätzten, den man geschätzt hatte seitens der Söhne Israëls, und gaben sie für den Acker des Töpfers, wie mir der Herr angeordnet hatte.» Jesus aber stand vor dem Statthalter. Und der Statthalter fragte ihn und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst ‹es›. Und während er von den Hohenpriestern und den Ältesten angeklagt wurde, antwortete er nichts. Da spricht Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, wie vieles sie wider dich bezeugen? Und er antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, so dass der Statthalter sich sehr verwunderte. Zum Fest aber war der Statthalter gewohnt, der Volkmenge einen Gefangenen loszugeben, den sie wollten. Sie hatten aber damals einen berüchtigten Gefangenen, genannt Barabbas. Als sie nun versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: Wen wollt ihr, dass ich euch losgebe, Barabbas oder Jesus, den man Christus nennt? Denn er wusste, dass man ihn aus Neid überliefert hatte. Während er aber auf dem Richterstuhl saß, sandte seine Frau zu ihm und ‹ließ ihm› sagen: Lass ab von jenem Gerechten; denn vieles habe ich heute im Traum gelitten um seinetwillen. Aber die Hohenpriester und die Ältesten überredeten die Volksmenge, den Barabbas zu erbitten, Jesus aber zugrunde zu richten. Der Statthalter aber antwortete und sprach zu ihnen: Welchen von den beiden wollt ihr, dass ich euch losgebe? Sie aber sprachen: Barabbas. Spricht Pilatus zu ihnen: Was soll ich denn mit Jesus tun, den man Christus nennt? Sie sagen ihm alle: Er werde gekreuzigt. Der Statthalter aber sagte: Was hat er denn Übles getan? Sie aber schrien über die Maßen: Er werde gekreuzigt. Als aber Pilatus sah, dass es nichts nütze, sondern ‹noch› mehr Tumult entstehe, nahm er Wasser, wusch seine Hände vor der Volksmenge und sprach: Unschuldig bin ich am Blute dieses Gerechten; das ist eure Sache. Und das ganze Volk antwortete und sprach: Sein Blut ‹komme› über uns und über unsere Kinder. Dann gab er ihnen den Barabbas los; Jesus aber ‹ließ› er geißeln und überlieferte ihn, damit er gekreuzigt werde. Dann nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus mit in das Prätorium und versammelten bei ihm die ganze Kohorte. Und sie zogen ihn aus und legten ihm einen scharlachroten Mantel um. Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen und legten ‹ihn› auf sein Haupt und ein Rohr in seine Rechte; und sie fielen vor ihm auf die Knie, verspotteten ihn und sagten: „Freue dich, König der Juden.“ Da spien sie ihn an, nahmen das Rohr und schlugen auf sein Haupt. Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und zogen ihm seine Kleider an; und sie führten ihn ab, um ‹ihn› zu kreuzigen. Als sie aber hinausgingen, fanden sie einen Menschen, einen Kyrenäer, mit Namen Simon; diesen zwangen sie, dass er dessen Kreuz aufnehme. Und als sie an ‹den› Ort gekommen waren, genannt Golgotha, das ist die sogenannte Schädelstätte, gaben sie ihm Essig mit Galle vermischt zu trinken; und als er ‹es› geschmeckt hatte, wollte er nicht trinken. Als sie ihn aber gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider, indem sie das Los warfen. Dann saßen und bewachten sie ihn dort. Und sie brachten oben über seinem Haupt seine Schuld geschrieben an: Dieser ist Jesus, der König der Juden. Dann werden zwei Räuber mit ihm gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken. (Mt. 21:1-38)

Einer aber der Übeltäter, die ‹da› hingen, lästerte ihn und sagte: Wenn du der Christus bist, rette dich selbst und uns. Der andere aber antwortete und schalt ihn: Fürchtest nicht einmal du Gott, da du in demselben Gericht bist? Wir ja zwar gerechterweise; denn Würdiges für das, was wir getan, empfangen wir; dieser aber hat nichts Unstatthaftes getan. Und er sprach zu Jesus: Gedenke meiner, Herr, wann du kommst in deinem Königtum. Und Jesus sprach zu ihm: Amen, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein. (Lk. 23:39-43)

Die Vorübergehenden aber lästerten ihn, schüttelten ihre Köpfe und sagten: Der du den Tempel zerstörst und in drei Tagen erbaust, rette dich selbst. Wenn du Gottes Sohn bist, steige herab vom Kreuz. Gleicherweise aber spotteten auch die Hohenpriester zusammen mit den Schriftgelehrten, Ältesten und Pharisäern und sprachen: Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Wenn er Israëls König ist, steige er jetzt herab vom Kreuz, und wir werden an ihn glauben. Er hat auf Gott vertraut, der erlöse ihn jetzt, wenn er Wohlwollen an ihm hat; denn er hat ja gesagt: Ich bin Gottes Sohn. Von der sechsten Stunde an aber kam eine Finsternis über die ganze Erde bis zur neunten Stunde. Um die neunte Stunde aber schrie Jesus mit lauter Stimme auf und sagte: Eli, Eli, limá sabachthaní? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, wozu hast du mich verlassen? Als aber einige von den dort Stehenden ‹es› hörten, sagten sie: Dieser ruft ‹den› Elias. Und sogleich lief einer von ihnen und nahm einen Schwamm, füllte ‹ihn› mit Essig, steckte ‹ihn› auf ein Rohr und tränkte ihn. Die übrigen aber sagten: Lass, sehen wir, ob Elias kommt, ihn zu retten. Jesus aber schrie wiederum mit lauter Stimme und entließ den Geist. Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriss in zwei ‹Teile›, von oben bis unten; und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Grabstätten wurden geöffnet, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt; und sie gingen nach seiner Auferweckung aus den Grabstätten und gingen in die heilige Stadt und erschienen vielen. Als aber der Hauptmann und die, welche mit ihm Jesus bewachten, das Erdbeben und das Geschehene sahen, fürchteten sie sich sehr und sprachen: Wahrhaftig, dieser war Gottes Sohn. (Mt. 27:39-54)

Damit die Leiber nicht am Sabbat am Kreuze blieben – denn es war Rüsttag und der Tag jenes Sabbats war groß –, ersuchten die Juden nun den Pilatus, dass ihre Beine gebrochen und sie abgenommen würden. Da kamen nun die Soldaten und brachen die Beine des ersten und des anderen, der mit ihm gekreuzigt worden war. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon gestorben war, brachen sie seine Beine nicht, sondern einer der Soldaten durchbohrte mit der Lanze seine Seite, und sogleich kamen Blut und Wasser heraus. Und der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr; und jener weiß, dass er Wahres sagt, damit auch ihr glaubet. Denn dies ist geschehen, damit die Schrift erfüllt würde: «Sein Gebein wird nicht zerschlagen werden.» Und wiederum sagt eine andere Schrift: «Sie werden anschauen, den sie durchstoßen haben.» (Joh. 19:31-37)

Es waren dort aber auch viele Frauen, die von weitem schauten, die Jesus von Galiläa nachgefolgt waren und ihm gedient hatten; unter ihnen waren Maria Magdalene und Maria, des Jakobus’ und Joses Mutter, und die Mutter der Söhne des Zebedä’us. Als ‹es› aber Abend geworden war, kam ein reicher Mann von Arimathäa, namens Joseph, der auch selbst ein Jünger Jesu geworden war. Dieser ging hin zu Pilatus und erbat sich den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, den Leib zu übergeben. Und Joseph nahm den Leib und wickelte ihn in reines Linnen, und er legte ihn in seine neue Grabstatt, die er im Felsen hatte heraushauen lassen; und er ließ einen großen Stein vor die Tür der Grabstatt wälzen und ging fort. ‹Es› waren aber dort Maria Magdalene und die andere Maria, die dem Grab gegenüber saßen. (Mt. 27:55-61)
     Ch: Ehre Dir, Herr, Ehre Dir.

Inständige Ektenie

D: Lasst uns alle sagen mit ganzer Seele, und mit ganzem Verstand lasst uns sagen.
     Ch: Herr, erbarme Dich. Zu jeder Fürbitte.
D: Herr, Allherrscher, Gott unserer Väter, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich.
D: Erbarme Dich unser, o Gott, nach Deinem großen Erbarmen, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich.
     Ch: Herr, erbarme Dich, dreimal. Zu jeder Fürbitte.
D: Wir beten auch für unseren großen Herrn und Vater, den heiligsten Patriarchen Kyrill, und unseren Herrn, den höchstgeweihten Metropoliten (oder Erzbischof, oder hochgeweihten Bischof) N., und für all unsere Brüder in Christus.
D: Wir beten auch für unser gottgeschütztes Land und für alle, die es regieren und beschützen, auf dass wir ein stilles und ruhiges Leben führen können in aller Frömmigkeit und Lauterkeit.
D: Wir beten auch für die seligen und ewigen Gedenkens würdigen Stifter dieses heiligen Tempels (oder dieses heiligen Klosters) und für alle unsere bereits entschlafenen orthodoxen Väter und Brüder, die hier und allerorten ruhen.
D: Wir beten auch um Erbarmen, Leben, Frieden, Gesundheit, Errettung, Heimsuchung, Verzeihung und Vergebung der Sünden der Knechte und Mägde Gottes NN., aller frommen und orthodoxen Christen, derer, die in dieser Stadt wohnen und weilen, der Gemeindeglieder, der Kirchenältesten und der Wohltäter dieses heiligen Hauses.
D: Wir beten auch für die, welche Früchte bringen und Gutes tun in diesem heiligen und allehrwürdigen Tempel, für die sich Mühenden, die Singenden und das vor Dir stehende Volk, das da erwartet von Dir das große und reiche Erbarmen.
P: Denn ein erbarmungsreicher und menschenliebender Gott bist Du, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     Ch: Amen.

Würdige uns, Herr

     L: Würdige uns, Herr, an diesem Abend sündlos bewahrt zu werden. Gesegnet bist Du, Herr, Gott unserer Väter, und gelobt und verherrlicht ist Dein Name in Ewigkeit. Amen.
Dein Erbarmen, Herr, komme über uns, wie wir gehofft haben auf Dich. Gesegnet bist Du, Herr, lehre mich Deine Ordnungen. Gesegnet bist Du, Gebieter, lass mich verstehen Deine Ordnungen. Gesegnet bist Du, Heiliger, erleuchte mich durch Deine Ordnungen.
Herr Dein Erbarmen währt auf ewig, sieh nicht hinweg über die Werke Deiner Hände. Dir gebührt Lob, Dir gebührt Preisgesang, Verherrlichung gebührt Dir, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.

Bitt-Ektenie

D: Lasst uns vollenden unser Abendgebet zum Herrn.
     Ch: Herr, erbarme Dich. Zu jeder Fürbitte.
D: Stehe bei, errette, erbarme Dich und behüte uns, o Gott, durch Deine Gnade.
D: Dass der ganze Abend vollkommen sei, heilig, friedvoll und sündlos, lasst uns vom Herrn erflehen.
     Ch: Gewähre es, o Herr. Zu jeder Fürbitte.
D: Einen Engel des Friedens, einen treuen Führer, einen Beschützer unserer Seelen und Leiber lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Verzeihung und Vergebung unserer Sünden und Verfehlungen lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Das Gute und Heilsame für unsere Seelen und Frieden für die Welt lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Die übrige Zeit unseres Lebens in Frieden und Buße zu vollenden, lasst uns vom Herrn erflehen.
D: Ein christliches Ende unseres Lebens, ohne Schmerz, ohne Schande, in Frieden, und eine gute Rechenschaft vor dem furchtbaren Richterstuhl Christi lasst uns erflehen.
D: Unserer allheiligen, allreinen, über alles gesegneten und herrlichen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immer-Jungfrau Maria mit allen Heiligen eingedenk, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, Gott, anbefehlen.
     Ch: Dir, o Herr.
P: Denn ein guter und menschenliebender Gott bist Du, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     Ch: Amen.
P: Friede allen. (Der Priester segnet.)
     Ch: Und deinem Geiste.
D: Neigen wir unsere Häupter dem Herrn.
     Ch: Dir, o Herr.
Der Priester spricht leise das Hauptneigungsgebet. Danach:
P: Es sei die Herrschaft Deines Königtums gesegnet und verherrlicht, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     Ch: Amen.

Stichiren zum Stichos

Der Chor singt die Stichiren zum Stichos (Aposticha). Falls es eine Litia gab, geht der Priester aus dem Narthex zur Festtagsikone. Falls nicht, bleibt er im Altar.
Ton 2. Stichiren des Triodions.
Als dich Joseph von Arimathäa / als Toten vom Kreuz herabgenommen hat, / dich, Christus, das Leben aller, / da hat er dir mit Balsam und mit Linnen gedient. / Liebe hat ihn gedrängt, mit Herz und Lippe / an deinen reinen Leib sich zu schmiegen. / Doch obwohl von Scheu verzagt, / rief er voll Freude zu dir herauf: // Ehre deiner Herablassung, o Menschenliebender.
Der Herr ist König, Er hat Sich mit Hoheit bekleidet.
Da du dich im neuen Grabe zum Heile aller bestatten ließest, / Du Erlöser aller, / da schaute dich der von allen verspottete Hades und erschrak. / Zersprengt wurden die Riegel, die Tore zermalmt. / Grüfte taten sich auf und Tote erstanden. / Da rief Adam dankbar und froh zu dir hinauf: // Ehre deiner Herablassung, o Menschenfreund.
Denn Er hat ja den Erdkreis gefestigt, der wird nicht wanken.
Als du deinen Leib willig im Grabe einschließen ließest, / du, der als Gott von Natur ohne Grenzen und Schranken, / da hast du Christus, des Todes Kammer verriegelt / und alle Reiche des Hades beraubt. / Da hast du auch diesen Sabbat / deines göttlichen Ruhmes,/ deiner Herrlichkeit // und deines Glanzes gewürdigt.
Deinem Hause gebührt Heiligkeit, Herr, in die Länge der Tage.
Als dich die Mächte, Christus / als Verführer fälschlich von den Gesetzlosen angeklagt sahen, / da erstarrten sie ob deiner unsagbaren Langmut / und ob des Grabsteins, der von den Händen versiegelt wurde, / mit denen jene deine reine Seite mit einer Lanze durchbohrt. / Gleichwohl freuten sie sich über unsere Rettung / und riefen dir zu // Ehre deiner Herablassung, o Menschenfreund.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Ton 5. Theotokion des Triodions.
Dich, der mit Licht wie mit einen Gewande sich umkleidet, / nahm Joseph gemeinsam mit Nikodemus vom Holz herab, / und da er den Leichnam nackt und unbestattet erblickte, / stimmte er mitleiderfüllt ein Trauerlied an, / und wehklagend sprach er: / Wehe mir, mein Christus / jüngst noch sah dich die Sonne am Kreuze hängen / und umgab sich mit Dunkel, / und es erbebte vor Schrecken die Erde, / und es zerriss der Vorhang des Tempels. / Doch siehe, nun erschaudere ich, / der um meinetwillen freiwillig den Tod auf sich nahm. / Wie sollte ich meine Dienste dir weihen, mein Gott? / Oder wie in Linnen dich hüllen? / Wie mit Händen berühren den schuldlosen Leib, / oder was für Lieder singen deinem Leiden, Erbarmer? / Ich preise deine Leiden, / singe Hymnen auch deinem Grabe/ samt deiner Auferstehung, jubelnd: // Herr Ehre dir.
Bei dem Gesang der letzten Stichire „Dich, der mit Licht wie mit einen Gewande sich umkleidet“ werden die königlichen Türen geöffnet. Der Vorsteher weihräuchert mit dem Diakon dreimal um den Altartisch und das draufliegende Grabtuch.

Gebet des gerechten Symeon, des Gottesempfängers

     L: Nun entlässt Du Deinen Knecht, Gebieter, nach Deinem Wort in Frieden, denn meine Augen haben Dein Heil geschaut, das Du bereitet hast vor aller Völker Angesicht: Licht zur Offenbarung für die Nationen und Herrlichkeit Deines Volkes Israel.

Trishagion bis Vater unser

     L: Heiliger Gott, Heiliger Starker, Heiliger Unsterblicher, erbarme Dich unser, dreimal.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Allheilige Dreiheit, erbarme Dich unser. Herr, sei gnädig ob unserer Sünden. Gebieter, verzeih uns unsere Gesetzlosigkeiten. Heiliger, suche unsere Schwächen heim und heile sie um Deines Namens willen.
Herr, erbarme Dich, dreimal.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Vater unser, der Du bist in den Himmeln, geheiligt werde Dein Name. Dein Königtum komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser notwendiges Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
P: Denn Dein ist das Königtum und die Macht und die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     L: Amen.

Tropare der Vesper

Ton 2. Tropar des Triodions.
Der edle Joseph nahm herab vom Holze deinen allreinen Leib, / umhüllte ihn mit reinem Linnen und wohlriechenden Ölen // und setzte ihn bei in einem neuen Grab.
Ehre dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Den myrontragenden Frauen / rief der am Grabe stehende Engel zu: / Das Myron ziemet den Toten, // doch Christus erschien der Verwesung fremd.
Bei Während die Tropare gesungen werden, verbeugt sich der Vorsteher drei Mal bis auf den Boden und legt sich auf seinen Kopf das Evangeliar. Darüber halten die übrigen Priester das Grabtuch. Zelebriert der Priester allein, trägt der Diakon das Evangeliar ehrfürchtig in der linken Hand und das Weihrauchfass in der rechten. Ist auch kein Diakon anwesend, segnet der Priester einem frommen Laien, das Evangeliar in ein Tuch gewickelt zu tragen. Es wird in dem Fall vor dem Grabtuch getragen.
Der Vorsteher geht um den Altartisch herum, vorbei an dem erhöhten Ort und schreitet aus der nördlichen Tür in die Kirche, wobei ihm der Diakon mit Weihrauch und Kerze sowie die Kerzenträger vorangehen. Von dort aus trägt er das Grabtuch in die Mitte der Kirche und legt es auf einen vorbereiteten Platz hin.
Sodann weihräuchert der Vorsteher mit dem Diakon dreimal rings um das Grabtuch. Alle Geistlichen verbeugen sich vor dem Grabtuch und küssen es.
Gemäß der Satzung wird unmittelbar nach der Großen Vesper die Kleine Komplet zelebriert. Der Kanon „Über die Kreuzigung des Herrn und das Wehklagen der Gottesmutter“ sollte vom Vorsteher vor dem Grabtuch gelesen werden. In den Kirchen, in denen keine Kleine Komplet stattfindet, sollte der Kanon an dieser Stelle, sofort nach dem heraustragen des Grabtuchs gelesen werden.

Entlassung

D: Weisheit.
     Ch: Vater segne.
P: Gesegnet der Seiende, Christus unser Gott, allezeit, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     Ch: Amen. Stärke, Christus Gott, den heiligen und orthodoxen Glauben der rechtgläubigen Christen in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
P: Allheilige Gottesgebärerin, rette uns.
     Ch: Die du geehrter bist als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim, die du unversehrt Gott, das Wort, geboren hast, dich, die wahrhafte Gottesgebärerin, preisen wir hoch.
P: Ehre Dir, Christus Gott, Du unsere Hoffnung, Ehre Dir.
     Ch: Ehre, jetzt. Herr, erbarme Dich, dreimal. Vater segne.
P: Der für uns Menschen und zu unserer Errettung die schauererregenden Leiden, das lebenspendende Kreuz und das freiwillige Grab im Fleische angenommen hat, Christus, unser wahrer Gott, auf die Fürbitten Seiner allreinen Mutter, der heiligen, herrlichen und allgepriesenen Apostel, der heiligen, herrlichen und schönsiegenden Märtyrer, unserer gottseligen und gotttragenden Väter, und aller Heiligen erbarme Sich unser und errette uns als Guter und Menschenliebender.
     Ch: Amen.
     Ch: Unseren großen Herrn und Vater Kyrill, / den heiligsten Patriarchen von Moskau und ganz Rus‘, / und unseren hochgeweihten Herrn N., / den Metropoliten (oder Erzbischof, oder Bischof) von N., / unseres gottbeschützten Landes/ den Vorsteher, die Brüder und die Mitglieder dieser heiligen Kirche, / und alle orthodoxen Christen, / erhalte, o Herr, auf viele Jahre.

ENDE, UND GOTT DIE EHRE.




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Übersetzer: Übersetzungskomission der OBKD (feste Texte); Erzpriester Peter Plank; Pater Kilian Kirchhoff (Wechseltexte).
*Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
Programmierung: Priester Alexej Veselov.