Minäon vom 21. Oktober
Hl. Mönch Hilarion der Große
- Zur Vesper -
Stichiren zu "Herr ich schrie"
Ton 4. ( nach: Der du berufen wardst )
O du Heiterer * in der Seele und im Herzen, * als dich die göttliche Liebe verwundete * und dich bewog, aus dem Getümmel der Welt * dich durch heilige Aufstiege zu entfernen, * da zogest du gegen die Dämonen aus, * gerüstet, einstens, durch die Macht des Kreuzes, * und wurdest, Allseliger, mit dem Siegeskranz umwunden. * Nun aber lagerst du im Glanze der Heiligen. * Mit ihnen uns erbitte * die Erleuchtung und den Frieden * und die Erlösung von Sünden.
Mit den Strahlen, * den lichtsprühenden, o Vater, * deiner Heilungen, Bewundernswerter, * erleuchtest du, was ist unter der Sonne, * und zerstreust der Krankheiten tiefstes Dunkel. * Daher kennen wir dich als eine zweite Sonne * und als Grundfeste der Mönche, * auch als Geleiter der Geretteten im göttlichen Geiste. * Nun aber begehen wir dein Gedächtnis, * das Heil bringt und erglänzt im Lichte, * und empfangen, Ilaríon, * durch dich Erlösung von Sünden.
Durch Enthaltsamkeit * hast du die Leidenschaften des Leibes, * o Vater, unterworfen der Geisteskraft der Seele * und hast, geschmückt durch die Flügel * der Leidenschaftslosigkeit, empfangen die Gabe, zu heilen * die Gebrechen der Menschen im Geiste, du Frommer, * und zu vertreiben die Geister der Bosheit * und jenen zum Heil zu verhelfen, die da eilen zu dir. * So preisen dich selig die Chöre * der Mönche, du Weiser hochbewundernswert, * und huldigt alle Schöpfung, * Ilaríon, deinen Kämpfen.
Ton 2. ( von Anatolios )
Ehre: Du trugst in dir von deiner Jugend an * das Streben nach Vollkommenheit, * unterwarfest dich, Ilaríon, dem Joche Christi. * Du ahmtest nach das Leben * des gotterfüllten Antonios * und wurdest ihm ähnlich durch ein gleiches Maß an Tugend. * Das Fleisch, das springt wie ein Fohlen, * hieltest du nieder, * wie es unterworfen werden musste der Seele, * und vollendetest den Lauf der Askese. * So erbitte, du seligster Vater * und wundertätiger Gottesträger, * denen, die begehen dein Gedächtnis aus Liebe, * die Versöhnung und das große Erbarmen.
( nach: Als vom Holze )
Jetzt, Theotokion: Mein ganzes Leben, o Reine, * hab ich in Schlechtigkeit vergeudet * und nun bin ich Elender ganz verlassen * und bar jeden guten Werkes. * Den Tod sehe ich nahen, wehe mir!, * und zittere vor dem Gericht deines Sohnes und Gottes. * Davor bewahre mich, o Jungfrau, * und bring mich vor jener Drangsal * zur Umkehr, Gebieterin, und rette mich.
( nach: Als vom Holze )
Jetzt, Stavrotheotokion: Die Kohle, die einst hat vorhergeschaut * der berühmte Isaïas, * wird Fleisch aus der Mutter, die nicht weiß vom Manne, * auf Anordnung dessen, der ihn gezeugt hat, des Vaters. * Und da er geboren ist, wird er geschlachtet * aus freiem Willen als Lamm ohne Tadel, * das hinwegnimmt die Sünden der Welt. * Da ihn am Kreuz erblickt das Mutterlamm, die Jungfrau, * wird sie verwundet durch das Schwert der Trauer.
Stichiren zur Stichovna
Ton 8.
Ehre: Erfüllt vom Heiligen Geiste * hat der fromme Ilaríon * die Listen der Dämonen zunichte gemacht. * Denn gerüstet mit dem Kreuze * und im Vertrauen darauf * hat er geheilt alle Krankheiten durch das Wort, * die Leidenschaften ebenso der Seelen * wie alle Schwäche der Leiber. * Auf seine Fürbitten sende hernieder * auch uns, o Christus, deinen Frieden * als der Menschenliebende.
( nach: Sie, deine Martyrer, o Herr )
Jetzt, Theotokion: Ich bin, du ganz ohne Tadel, * der Baum ohne Früchte, * von dem redet Gottes Wort, * der keinerlei Frucht des Heiles trägt, * und ich fürchte, umgehauen zu werden * und ins unauslöschliche Feuer geworfen zu sein. * Und so flehe ich dich an: * Entreiße mich diesem Geschick * und stelle mich vor deinem Sohne * als einen, der Früchte trägt, * o Makellose, * durch deine Vermittlung.
( nach: Sie, deine Martyrer, o Herr )
Jetzt, Stavrotheotokion: Nicht ertrag ich, o Kind, dich zu sehen, * das du allen schenkst das Erwachen, * als Schlafenden am Holze; gewährest du doch * denen, die liegen in tödlichem Schlafe * als Frucht des Fehltritts vor alters, * das heilbringende, gotterfüllte Erwachen. * So sprach unter Tränen * die Jungfrau; wir aber preisen sie hoch.
Tropar
Ton 8.
Durch die Ströme deiner Tränen hast du das Unfruchtbare der Wüste urbar gemacht, / und durch die Seufzer aus der Tiefe hast du die Mühen zu hundertfältiger Frucht gebracht. / So bist du zu einem Lichtstern geworden, der dem Erdkreis leuchtet durch seine Wunder. / Ilarion, unser gottseliger Vater, lege Fürbitte ein bei Christus Gott, // dass errettet werden unsere Seelen.
- Zum Orthros -
Kondak
Ton 3. ( nach: Heut‘ gebiert die Jungfrau )
Als nicht untergehenden Lichtstern der geistigen Sonne / hochpreisen wir, da wir heute zusammengekommen sind, dich in Hymnen. / Denn erstrahlt bist du denen in der Finsternis der Unwissenheit / und hast alle emporgeführt zur göttlichen Höhe, Ilarion, die da rufen: // Freue dich, Vater, du Grundfeste der Asketen.
- Zur Liturgie -
Zu den Seligpreisungen 1
Ton 2. ( aus der 3. Ode des Gottseligen )
Heilend die Aufstände der Leidenschaften / durch angestrengte Askese, besungener Hilarion, / hast du ‹sie› ausgelöscht und gerufen: / „Keiner ist heilig wie unser Gott, // und keiner ist gerecht außer dir, o Herr.“
Den hautigen Leibrock der Erstorbenheit / hast du abgeschabt mit dem Schwert der Enthaltsamkeit / und ‹dir› gewebt das Gewand der Errettung, / da du deinem Schöpfer zuriefest: „Du bist unser Gott, // und keiner ist gerecht außer dir, o Herr.“
Gestärkt durch die Hoffnung auf die Äonen / und zu Gott geführt durch die Hände des auf Gott sinnenden Antonius, / den du auch nachgeahmt hast, / bist du ein Lichtträger geworden, // leuchtend durch Wunder, gottseliger Hilarion.
( Theotokion )
Der das All allein durch seinen Willen geformt, / der würdigt den Menschen, geformt zu werden, / als er in deinem Mutterschoß gestaltet wurde, Gottesmutter; / ihm rufen wir nun zu: „Du bist unser Gott, // und keiner ist gerecht außer dir, o Herr.“
Prokimenon zur Liturgie
Ton 7.
Kostbar vor dem Herrn // ‹ist› der Tod seiner Gottseligen.
Vers: Was soll ich dem Herrn vergelten für alles, was er mir vergolten?
Apostellesung zur Liturgie
Lesung aus dem zweiten Brief des heiligen Apostels Paulus an die Korinther2 Kor 9,6-11 ( Stelle lesen: 2 Kor 9,6-11 ) Alleluïa zur Liturgie
Ton 6.
Selig der Mann, der da fürchtet den Herrn, an seinen Geboten wird er Wohlwollen haben gar sehr.
Vers: Mächtig auf Erden wird sein Same sein.
Evangeliumslesung zur Liturgie
Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Und als er mit ihnen hinabgestiegen war, blieb er an einem ebenen Platz stehen, auch eine Schar seiner Jünger und eine große Menge des Volkes von ganz Judäa und Jerusalem und aus dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon, die gekommen waren, um ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden, auch die von unreinen Geistern Geplagten, und sie wurden geheilt. Und die ganze Volksmenge suchte ihn anzurühren, denn eine Kraft ging von ihm aus und heilte alle. Und er erhob seine Augen zu seinen Jüngern und sprach: Selig ihr Armen, denn euer ist das Königtum Gottes. Selig ihr jetzt Hungernden, denn ihr werdet gesättigt werden. Selig ihr jetzt Weinenden, denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen werden, und wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen als böse verwerfen werden um des Menschensohnes willen. Freuet euch an jenem Tage und hüpfet; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel; denn ebenso taten ihre Väter den Propheten.
(Lk 6, 17-23)*
Kommunionvers
In ewigem Gedächtnis wird sein der Gerechte; vor böser Kunde wird er sich nicht fürchten.
ENDE, UND GOTT DIE EHRE.
Die aufgeführten Texte wurden von: Pater Kilian Kirchhoff, Erpriester Peter Plank und evt. anderen, hier nicht aufgeführten Übersetzern ins Deutsche übertragen.
*Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
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