Minäon vom 5. Juni
Märtyrerbischof Bonifatius, Erleuchter Hollands und Deutschlands
Anmerkungen
Texte aus dem Englischen übersetzt von T.B., 2008. Textquelle: Isaac E. Lambertsen. www.orthodoxengland.org.uk
- Zur Vesper -
Stichiren zu "Herr ich schrie"
Ton 6. ( nach: Als ein tapferer unter den Märtyrern )
Nach "Als ein tapferer unter den Märtyrern" In deiner reinen Seele begegnen sich Erbarmen und Wahrheit, wie der Psalmist verkündete, und Gerechtigkeit und Frieden küssen sich. Gleich einem fruchtbaren Feld, dass gepflügt ist durch Gerechtigkeit, hast du aufgenommen die Wärme der Sonne der Gerechtigkeit; und gut bewässert durch den Tau des Geistes Gottes, erbrachtest du eine schöne Ernte an Tugenden, die Christus der Herr der Ernte angesammelt hat in den Kornkammern des Himmels.
Wie ein Mönch geprüft und versucht in der asketischen Bemühung, warst du eine Leuchte der Frömmigkeit. Alle, die im Sturm umher geworfen wurden auf dem wütenden Meer des Lebens, fanden dich, o Bonifatius, als ein helles Leuchtfeuer des Orthodoxen Glaubens, sie sicher führend zum stillen Hafen; und ablegend die drückende Last der Sünden, durch die sie beladen waren, erreichten sie frohlockend Christi Hafen, und fanden dort den Frieden welcher die Vernunft übersteigt.
Geweiht als Priester der Heiligen Kirche, o Ehrwürdiger, dientest du den unbeschreiblichen Mysterien, die Kinder des Neuen Israels ernährend, den Leib und das Blut des Herren darbietend jenen, die nach Ihnen hungerten und dürsteten, so dass sie ihr geistiges Umherirren beenden konnten, genährt durch das Brot des Himmels, und eingehen konnten in das versprochene Land des Himmels und in die Wohnungen, welche die Erlösten erwarten.
Berufen und erwählt von Christus dem Herrn, vollbrachtest du lange mühevolle Arbeit in Seinem Weingarten, an den Händen ertragend die Spuren der Heiden wie die Last und Hitze des Tages. Deshalb wurdest du gesegnet, als ein unermüdlicher und geduldiger Arbeiter, o gottgefälliger Bonifatius, Weil du Versuchungen erlitten hast. hast du die Krone des Lebens erhalten, die der Herr denen versprochen hat die Ihn lieben.
Die sächsischen Völker aus Hessen und Thüringen, und das wilde Volk der friesischen Lande, beugten ihre Häupter unter das Joch Christi auf dein Geheiß, o heiliger Hieromartyrer. Weil du erfüllt warst mit der Liebe zu deinen Nächsten, gingest du voran ohne Zögern, um die Wunden ihrer Seelen zu verbinden. Und dein eigenes Blut für deinen Herrn verschüttend, setztest du das Siegel des heiligen Martyriums auf dein gottgefälliges Leben, für welches du jetzt im Himmel mit den Engeln Hymnen singst.
Ton 1.
Ehre: Groß war dein Mut, o heiliger Bonifatius. Da du weder entmutigt wurdest durch den Eifer der Bortharier für ihre heidnischen Gottheiten, noch durch ihre Arglist. In der Gegenwart einer großen Menge der Heiden, legtest du furchtlos deine Axt an die Eiche von Thor, dem Götzenbild ihrer unheiligen Anbetung. Und sogleich riss ein von Gott gesandter mächtig stürmender Wind den Baum nieder, zum Entsetzen der Heiden, deren Hoffnung auf ihre falschen Götter sich als vergebens erzeigte. Deshalb verließen die Menschen aus Hessen und Thüringen die Dämonen, die sie als Götter angebetet hatten, und beschimpften sie als gänzlich unfähig; und sie erhoben ihre Stimmen, um den wahren Gott zu preisen, und mit den Bruchstücken des Baumes, der in der Form des Kreuzes des Herrn gefallen war, bauten sie eine heilige Kirche für den wahren Gott der Schöpfung.
Parimien
Lesung aus dem Buch der Sprüche
Das Gedenken des Gerechten geschieht unter Lobreden, und der Segen des Herrn kommt über sein Haupt. Selig der Mensch, der gefunden hat die Weisheit, und der Sterbliche, der kennt die Einsicht. Denn es ist besser, sie zu erwerben als Schätze von Gold und Silber. Denn sie ist kostbarer als wertvolle Steine. Nichts Schlechtes kann sich ihr entgegenstellen. Wohl bekannt ist sie allen, die sich ihr nähern. Nichts Kostbares wiegt sie auf. Aus ihrem Munde kommt hervor Gerechtigkeit, Gesetz und Erbarmen trägt sie auf der Zunge. Hört mich also, ihr Kinder, denn Erhabenes künde ich, und selig der Mensch, der achtet auf meine Wege. Denn meine Tore sind Tore des Lebens, und man verschafft sich Wohlgefallen vom Herrn. So rufe ich euch auf und lasse meine Stimme ergehen an die Menschensöhne: Ich, die Weisheit, habe ins Werk gesetzt den Ratschluss; die Erkenntnis und die Einsicht, ich habe sie zu mir gerufen. Mein ist der Ratschluss und die Gewissheit, mein die Einsicht und mein der Starkmut. Ich liebe, die mich lieben, und die mich suchen, werden finden die Gnade. Seid bedacht auf Klugheit, ihr ohne Falsch, ihr Einfältigen, fasst euch ein Herz! Höret mich, und wiederum: Erhabenes künde ich, und ich eröffne von meinen Lippen her, was recht ist. Denn um die Wahrheit müht sich meine Kehle, und abscheulich sind vor mir lügnerische Lippen. Gerechtigkeit tragen in sich alle Worte meines Mundes. Nichts an ihnen ist tückisch und nichts gewunden. Alle sind sie recht den Einsichtigen und richtig denen, die finden Erkenntnis. Denn ich lehre euch Wahres, auf dass eure Hoffnung im Herrn sich gründet, und ihr werdet erfüllt sein vom Geiste. (Spr 10,7 ff)
Stichiren zur Stichovna
Ton 6. ( nach: beiseite legend )
Erfüllt mit der überirdischen Freude des Paschas, wurdest du durch die Liebe des auferstandenen Herrn bewogen, erneut voranzuschreiten, um Ihn den Heiden zu verkünden, und diejenigen im christlichen Glauben zu stärken, die ihn angenommen hatten. Sicher vor dem Hochmut aller weltlichen Bestrebung, und bewusst der Annäherung des Endes deines langen und arbeitsreichen Lebens, das du deinen Jüngern vorhergesagt, warst du bestimmt zur wirksamen Arbeit für den Herrn bis zu deinem letzten Atemzug. Deshalb brachest du auf in die Länder der Friesen, nachdem du alle Dinge geordnet hattest für das Wohlergehen deiner Herde, um dort den schönen Lauf für den Richter des Kampfes zu beenden.
Der Gerechte soll wie eine Palme blühen, und wie eine Zeder des Libanons soll er gedeihen.
Ausziehend von Fulda durchquertest du Mainz, und von dort gingest du nach Utrecht. Und in jedem Ort zog die Gnade Gottes Männer zu dir, so dass deine tapferen Begleiter aus dem Klerus und dem Laienstand, zu drei mal zwanzig an der Zahl angewachsen war, als du Dokkum im Land der Friesen erreichtest. Dann, nach dem ruhmvollen Fest der Osterzeit, als du in Vorbereitung warst, die kürzlich Erleuchteten bei Tagesanbruch im Glauben zu versiegeln, griff eine gottlose Schar von Heiden und Abgefallenen dein Lager mit dem Schwerte an, und begann alle deine Begleiter zu ermorden. Aber du riefest allen hörbar aus: „Füget nicht Böses zu Bösem“, bevor ein Schwert der Barbaren deinen heiligen Kopf entzweite, und deine reine Seele frohlockend ausfuhr, zu ihrem Schöpfer.
Sie, die gepflanzt sind im Hause des Herrn, werden hervorblühen in den Vorhöfen unseres Gottes.
Betrunken und verzehrt von der Habgier fielen die Barbaren übereinander her, so dass wenige am Leben blieben, So suchte diejenigen Vergeltung heim, die den treuen Diener des Herrn ermordet hatten. Dann nahmen Gläubige die Überreste der Kämpfer Christi, und begruben einige am Platz ihres Martyriums, aber die ehrbaren Körper des Hieromartyrers, und derjenigen, die ihm nahe standen, trugen sie nach Utrecht, wo alles Gerettete der Heiligen mit angemessener Würde bestattet wurde, und doch wurden die wertvollen Reliquien des seligen Bonifatius wunderbar stromaufwärts den Rhein durch Mainz zur Abtei von Fulda übertragen, wo sie, in Übereinstimmung mit seinem Willen, ehrfürchtig der Erde übergeben wurden.
Ton 3.
Ehre: O Fluss Boorn, wie wurde dein unberührtes Wasser mit dem Blut der Martyrer vermischt? O Boden von Dokkum, wie warst du befleckt mit diesem? Sehet, es hat sich für euch gefärbt ein Gewand von königlichem Purpur, die angemessene Kleidung, darin den Schöpfer aller zu begrüßen. Deshalb triumphierst du, o Holland, in dem ruhmvollen Zeugnis der Martyrer, und mit geistiger Freude verkündend ihre ruhmvollen Namen als Würdige des großen Lobes: Der heilige Hieromartyrer Bonifatius, Erzbischof von Mainz, und Eoban, Bischof von Utrecht. [Die tapferen Priester, die mutigen Diakone, die frommen Mönche und] Hildebrand, der treue Begleiter des Hierarchen; und die zwei mal zwanzig Menschen, und weitere, dessen Namen nicht aufgezeichnet wurden. O ihr orthodoxen Gläubigen, klatscht in die Hände in Freude, und schließt euch zusammen im Chor am Fest der Heiligen, anflehend den König der Himmel, mit Erbarmen und Mitleid allen zu gedenken, die euer heiliges Gedächtnis ehren.
- Zur Liturgie -
Prokimenon zur Liturgie
Ton 1.
Mein Mund wird Weisheit reden // und meines Herzens Sinnen Einsicht.
Vers: Höret dies, all ihr Nationen, nehmt es zu Ohren, alle, die ihr den Erdkreis bewohnt.
Apostellesung zur Liturgie
Lesung aus dem zweiten Brief des heiligen Apostels Paulus an Timotheus2 Tim 1,8-18 ( Stelle lesen: 2 Tim 1,8-18 ) Alleluïa zur Liturgie
Ton 2.
Der Mund eines Gerechten wird sich der Weisheit befleißigen, und seine Zunge wird ‹gerechtes› Urteil sprechen.
Vers: Das Gesetz seines Gottes ‹ist› in seinem Herzen, und nicht werden zu Fall gebracht werden seine Schritte.
Evangeliumslesung zur Liturgie
Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berge liegt, kann sich nicht verbergen. Man zündet auch nicht eine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, und sie leuchtet allen, die im Hause sind. Auf diese Weise soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ‹ist›, verherrlichen. Meinet nicht, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn amen, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, wird keineswegs ein Jota oder ein Häkchen vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eines dieser geringsten Gebote auflöst und die Menschen so lehrt, wird der Geringste heißen im Königtum der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, dieser wird ein Großer heißen im Königtum der Himmel.
(Mt 5, 14-19)*
ENDE, UND GOTT DIE EHRE.
Die aufgeführten Texte wurden von: Pater Kilian Kirchhoff, Erpriester Peter Plank, Thomas Brodehl und evt. anderen, hier nicht aufgeführten Übersetzern ins Deutsche übertragen.
*Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
Wir freuen uns über Hinweise auf Fehler in den Texten und Abfolgen:
verein@orthodoxinfo.de
Kontakt und Impressum:
www.orthodoxinfo.de
Copyright: die Texte dürfen nicht zu gewerblichen Zwecken verwendet werden.