Orthodoxe Gottesdienste
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Minäon vom 1. August

Prozession mit dem kostbaren und lebensspendendem Kreuz des Herrn doxologie

Anmerkungen
Vor Beginn der kleinen Vesper (in der Praxis unmittelbar vor der Vigil) trägt der Priester das ehrwürdige Kreuz aus der Sakristei und legt es auf den Opfertisch auf eine Platte. Unter dem Kreuz liegt ein Velum, es wird mit Schnittblumen geschmückt.
Nach der kleinen Vesper bzw. vor Beginn der Vigil treten Priester und Diakon, in liturgische Gewänder bekleidet, an den Opfertisch heran.
Der Diakon spricht leise: „Segne, Gebieter“. Priester: „Gesegnet unser Gott…“ „Dreimalheilig bis Vater Unser. Denn Dein…“ Nach dem Ausruf singen sie das Tropar des Kreuzes, Ton 1: „Errette, Herr, Dein Volk…“ „Ehre, Jetzt.“ Kondak des Kreuzes, Ton 4: „O der Du freiwillig erhöht wardst…“
Während des Gesangs nimmt der Priester die Platte mit dem Kreuz und trägt sie zum Altartisch, wo er sie auf den Platz des Evangeliars legt. Ihm gehen dabei der Kerzenträger mit einer Kerze und der Diakon mit dem Weihrauchfass voran. Das Evangeliar wird noch vor der Übertragung auf dem erhöhten Ort des Altartisches aufgestellt. Vor dem Altartisch wird eine brennende Kerze aufgestellt.
Der Polyleos wird gemäß der Tradition im Altar zelebriert. Die Hochpreisung wird nicht gesungen. Das Prokimenon des Orthros spricht der Diakon vom erhöhten Ort aus, das Evangeliar in den Händen haltend. Entsprechend wird auch das Evangelium im Altar gelesen. Die königlichen Türen können nach dem Ausruf "Durch das Mitleid, das Erbarmen", vor dem Kanon geschlossen werden. Die Ölsalbung wird normalerweise nach der Kreuzverehrung vollzogen.
An diesem Tag wird eine kleine Wasserweihe vollzogen. Gemäß der Tradition wird Honig aus der neuen Ernte geweiht.
Gemäß der Satzung findet die Wasserweihe während des Orthros nach dem Heraustragen des Kreuzes und vor seiner Verehrung statt. Alternativ sieht die Satzung die Wasserweihe vor den Stunden und der Liturgie vor (Typikon vom 1. August, Kapitel 48). In der Praxis wird das Wasser jedoch nach der Liturgie geweiht.
„Über das Gottesmutterfasten sollte man wissen: Wir fasten in der Fastenzeit unserer heiligen Gebieterin, der Gottesmutter, außer der Verklärung Christi, bis zur 9. Stunde des Tages. Montag, Mittwoch und Freitag wird trocken gegessen. Wir machen Verbeugungen bis auf den Boden, sogar bis zur Kommunion. Am Dienstag und am Donnerstag wird Gekochtes ohne Öl gegessen. Am Samstag und am Sonntag Gekochtes mit Öl, ebenso Wein. Doch Fisch essen wir nicht bis zum Entschlafen des Allheiligen Gottesgebärerin, außer zur Verklärung Christi. Da essen wir Fisch, zwei Mal am Tag.“ (Typikon, Kapitel 33)
Kalender Informationen
Nach der großen Doxologie im Orthros wird das Kreuz gemäß der Ordnung der Kreuzverehrungswoche herausgetragen und verehrt. Es wird eine kleine Wasserweihe vollzogen.

- Zur Vesper -

Stichiren zu "Herr ich schrie"
Ton 4. ( nach: Als Edlen unter den Martyrern )
Als allgemeines Schutzpanier * und der Heilungen Quelle * wollen das kostbare Kreuz wir umfangen. * Denn es besänftigt die Leidenschaften, * macht Seuchen ein Ende * und befreit von Schmerzen aller Art die Kranken, * da es die Ströme der Wunder zum Meere macht gewaltiger als der Abýssus * jenen, die gläubig niederfallen * vor seinem Abbild und es verehren.
Wir Menschen inmitten der Wogen * des Meeres des Lebens, * in dem Sturme der Leidenschaften treibend, * wir wollen wie auf ein rettendes Schiff * zu dem kostbaren Holze * gläubig uns flüchten, und es wird zum Schweigen bringen die Wogen * und die Geister und wird brechen die Leidenschaften, und zum Hafen * des unbedrohten Heiles * werden wir heiter gelangen.
Das allheilige Kreuz, es leuchtet * heller als die Sonne, * da von Wundern es sprüht wie von Strahlen * und von Heilungen wie Blitzen. * Lasst uns herbeieilen, ihr Menschen, * die im Dunkel des Bösen wir sind allzeit gehalten, * und wir werden erlangen die lichtvolle Gnade der Heilungen * und Gott, der daran ward geschlagen * im Fleische, hoch erheben.
Ton 8.
Jetzt, Theotokion: Einstmals bildete Moses * es in sich selber vor, * als er niederwarf und in die Flucht schlug Amalek, * und David der Melode * nannte es deinen Schemel * und ordnete seine Verehrung an. * Dein kostbares Kreuz, o Christus, * wir Sünder heute verehren * mit unwürdigen Lippen. * Dich aber, der du dich gewürdigt, * dich daran schlagen zu lassen, * unter Lobpreis wir bitten: * O Herr, zusammen mit dem Räuber * würdige uns deines Reiches.
Parimien
Lesung aus dem zweiten Buch der Makkabäer
2 Makk 6,18-31 ( Stelle lesen: 2 Makk 6,18-31 )
Lesung aus dem zweiten Buch der Makkabäer
2 Makk 7,1-19 ( Stelle lesen: 2 Makk 7,1-19 )
Lesung aus dem zweiten Buch der Makkabäer
2 Makk 7,20-41 ( Stelle lesen: 2 Makk 7,20-41 )
Stichiren zur Stichovna
Ton 1. ( nach: Der himmlischen Ordnungen )
Das Kreuz wird herbeigetragen; so kommt, ihr Festesfreunde, * wir wollen feiern ein Fest, uns freuen und rufen * in zweifelsfreiem Glauben: * Heilige uns, o Christi Kreuz, durch die Gnade dessen, * der erhöht ward an dir, und entreiße * durch deine Kraft uns allem Unheil.
Erhebet den Herrn, unsern Gott, * und fallet nieder am Schemel seiner Füße, denn heilig ist er.
Das kostbare Kreuz bereitet allen, * die es verehren in Furcht und Verlangen, * die himmlischen Wege; * und den Chören der unstofflichen Mächte * zählt er, der an ihm ward angenagelt, jene bei, * die es aus Liebe besingen.
Gott ist unser König vor der Weltzeit, * er hat Heil gewirkt mitten auf Erden.
Da wir verehren das kostbare Kreuz im Glauben, * beten wir an den Gebieter, der an es ward geschlagen; * durch seinen Willen werden wir * an Lippen zugleich und Seelen gereinigt * und werden durch seine geistigen Erhellungen * erleuchtet, da wir es lobpreisen.
Ton 8.
Jetzt, Theotokion: Es hat sich erfüllt der Spruch deines Propheten Moses, * der, o Herr, da lautet: * Ihr werdet schaun euer Leben, * das da hängt vor euren Augen. * Heute wird das Kreuz erhöht * und die Welt befreit vom Irrtum. * Heute wird erneuert die Auferstehung Christi. * Es frohlocken die Enden der Erde * und mit davidischem Zymbelklang * bringen sie den Hymnus dar und singen: * Heil hast du gewirkt mitten auf Erden, o Gott: * das Kreuz und die Auferstehung. * Rette auch uns durch sie, * du Guter und Menschenliebender! * Allmächtiger Herr, Ehre sei dir.
Tropar
Ton 1.
Errette, Herr, dein Volk / und segne dein Erbe, / Siege schenke deinen Frommen / über ihre Widersacher / und behüte durch dein Kreuz // die dir eigene Gemeinde.

- Zum Orthros -

Kondak
Ton 4.
O der du freiwillig erhöht wardst am Kreuze, / deiner nach dir benannten neuen Gemeinde schenke dein reiches Mitleid, Christus unser Gott. / Froh lass sein in deiner Macht, die da fromm an dich glauben, / indem du ihnen Siege verleihst über ihre Widersacher. / Dein Schutz im Kampf sei ihnen allezeit / die Friedenswaffe, // das unüberwindliche Siegeszeichen.
nach 9. Ode
O Kreuz - Behüter des ganzen Erdkreises; Kreuz - Zierde der Kirche; Kreuz - Macht der Könige; Kreuz - Stütze der Gläubigen; Kreuz - Herrlichkeit der Engel und Verderben der Dämonen.
Stichiren zum Lob
Ton 4.
In Gesängen lasset uns preisen, in Hymnen erheben das kostbare Kreuz, das wir umschlingen, und lasset uns rufen zu ihm: Allehrwürdig Kreuz, unsere Seelen und Leiber mach heilig durch deine Macht und vor mannigfachen Schaden durch Feinde bewahre unversehrt, die dich gläubig verehren.
Kommt her und schöpfet nie versiegende Ströme, die durch des Kreuzes Gnade euch quellen, o schauet, vor euch sehend das heilige Holz, der Gnaden Born, der durch das Blut und das Wasser des Gebieters aller vermehrt wird, der sich an ihm freiwillig erhöhen ließ und die Sterblichen wieder erhöhte.
Der Kirche Grundfeste, der Könige Kraft, der Ruhm der Mönche bist du, ihr Heil, allehrwürdig Kreuz. Wenn wir also dich verehren, werden heute unsere Herzen und Seelen durch die Gottesgnade dessen erleuchtet, der an dich heften ließ und die Kraft des Feindes vernichtete und löste den Fluch.
Jetzt, Theotokion: Herr, der Du im Kampf dem saftmütigen David beistandest, den Feind zu unterwerfen, steh bei unserem gläubigen König und durch des Kreuzes Waffe wirf nieder unsere Feinde. Zeige deine alte Güte gegen uns, Erbarmer. Und sie sollen in Wahrheit erkennen, dass Du Gott bist, dass wir, auf Dich vertrauend, siegen auf bewährte Bitte Deiner reinen Mutter, uns das große Erbarmen zu schenken.

- Zur Liturgie -

Zu den Seligpreisungen 1
Ton 8. ( aus der 3. Ode des Kreuz-Kanons )
Der du im Anfang die Himmel mit Einsicht festgemacht hast / und die Erde über den Wassern vollbrachtest, / befestige mich, Christus, auf dem Felsen deiner Gebote; // denn keiner ist heilig außer dir, einzig Menschenliebender.
Das Kreuz wird geschaut als Spender alles Schönen, / wenn ihm gehuldigt wird; / und die ganze Schöpfung feiert in Freude, // erleuchtet durch die Gnade unseres freiwillig an ihm erhöhten Gottes.
Erleuchtet vom Lichte des Strahlenglanzes des Kreuzes, / lasset uns, die wir auf es vertrauen, / gänzlich der Finsternis der Sünden entfliehen und rufen: // Du Erleuchtung aller, barmherziger Herr, Ehre dir.
Wir lobpreisen dich in Hymnen, o Kreuz, / und umschlingen dich mit Glauben, deine Kraft erflehend; / entreiße uns den Schlingen des Feindes // und lenke uns alle, die wir dich in Hymnen besingen, in den Hafen des Heiles.
( aus der 6. Ode )
In Hymnen besingen wir dich, den Gott, König und Herren, / der du uns das Kreuz geschenkt als unzerstörbare Mauer; / nun umschlingen wir es mit Frohlocken // und werden von Schrecknissen befreit.
Prokimenon zur Liturgie
Ton 6.
Errette, Herr, dein Volk, // und segne dein Erbe.
Vers: Zu dir, Herr, will ich schreien; o mein Gott, sieh nicht schweigend weg von mir.
Apostellesung zur Liturgie
Lesung aus dem ersten Brief des heiligen Apostels Paulus an die Korinther
1 Kor 1,18-24 ( Stelle lesen: 1 Kor 1,18-24 )
Alleluïa zur Liturgie
Ton 1.
Gedenke deiner Versammlung, die du dir erworben hast von Anbeginn.
Vers: Gott ist unser König vor aller Zeit; er hat Errettung gewirkt inmitten der Erde.
Evangeliumslesung zur Liturgie
Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
Als ihn nun die Hohenpriester und die Diener sahen, schrien sie: Kreuzige, kreuzige ihn. Pilatus spricht zu ihnen: Nehmet ihr ihn und kreuziget ihn, denn ich finde an ihm keine Schuld. Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach unserem Gesetz muss er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat. Als nun Pilatus dieses Wort hörte, fürchtete er sich noch mehr; und er ging wiederum hinein in das Prätorium und spricht zu Jesus: Woher bist du? Jesus aber gab ihm keine Antwort. Da spricht Pilatus zu ihm: Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Vollmacht habe, dich zu kreuzigen, und Vollmacht habe, dich freizulassen? Jesus antwortete: Du hättest keinerlei Vollmacht gegen mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre; darum hat der, welcher mich dir überliefert hat, größere Sünde.
Als nun Pilatus dieses Wort hörte, führte er Jesus hinaus und setzte sich auf den Richterstuhl an einem Ort, genannt Steinpflaster, auf hebräisch Gabbatha. Es war aber der Rüsttag des Pas’cha; es war ungefähr die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden: Siehe, euer König. Sie aber schrien: Hinweg, hinweg, kreuzige ihn. Pilatus spricht zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König außer dem Kaiser. Da nun überlieferte er ihn an sie, damit er gekreuzigt würde. Sie aber übernahmen Jesus und führten ihn ab. Und sein Kreuz tragend, ging er hinaus an den Ort, genannt Schädelstätte, der auf hebräisch Golgotha heißt, wo sie ihn kreuzigten, und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte. Pilatus aber ließ auch eine Aufschrift schreiben und sie auf das Kreuz setzen. Und es war geschrieben: Jesus, der Nazoräer, der König der Juden. Diese Aufschrift nun lasen viele von den Juden, denn der Ort, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt; und sie war geschrieben auf hebräisch, griechisch und lateinisch.
Die Soldaten nun haben dies getan. Es standen aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria Magdalene. Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger dabeistehen, den er liebte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn. Dann spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter. Und von jener Stunde an nahm der Jünger sie zu sich. Danach, da Jesus wusste, dass alles schon vollbracht war, spricht er, damit die Schrift vollendet würde: Mich dürstet.
Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht. Dann neigte er das Haupt und übergab den Geist. Damit die Leiber nicht am Sabbat am Kreuze blieben – denn es war Rüsttag und der Tag jenes Sabbats war groß –, ersuchten die Juden nun den Pilatus, dass ihre Beine gebrochen und sie abgenommen würden. Da kamen nun die Soldaten und brachen die Beine des ersten und des anderen, der mit ihm gekreuzigt worden war. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon gestorben war, brachen sie seine Beine nicht, sondern einer der Soldaten durchbohrte mit der Lanze seine Seite, und sogleich kamen Blut und Wasser heraus. Und der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr; und jener weiß, dass er Wahres sagt, damit auch ihr glaubet. (Joh 19, 6-11, 13-20, 25-28, 30-35)*
Kommunionvers
Gezeichnet wurde auf uns das Licht deines Angesichtes, o Herr.


ENDE, UND GOTT DIE EHRE.


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Die aufgeführten Texte wurden von: Pater Kilian Kirchhoff, Erpriester Peter Plank und evt. anderen, hier nicht aufgeführten Übersetzern ins Deutsche übertragen.
*Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
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