Orthodoxe Gottesdienste
Übersetzer Priorisierung:

Minäon vom 22. Juli

Apostelgleiche Maria Magdalena sechs

- Zur Vesper -

Geistliche im Altar: Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten / und denen in den Gräbern das Leben geschenkt. Zweimal.
Das dritte Mal bis zur Hälfte:
Geistliche: Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten.
     Ch: Und denen in den Gräbern das Leben geschenkt.
Stichiren zu "Herr ich schrie"
Ton 1. ( nach: Allgerühmte Martyrer )
Myrrhen hast du dem im Grabe * bestatteten Christus herbeigetragen, * der allen Toten einhaucht die Auferstehung, * hast ihn als Erste gesehen * und dich niedergeworfen vor ihm * unter Tränen, gotttragende Maria. * Darum nun bitte, * dass unsre Seelen erlangen * den Frieden und das große Erbarmen.
Als du Christus angenagelt * am Kreuze erblicktest, * da wehklagtest du, Magdalena, und riefest: * Welch ein Schauspiel! Wie kann sterben das Leben? * Die Schöpfung erzittert, * da sie's sieht, und die Sterne verfinstern sich. * Darum nun bitte, * dass unsre Seelen erlangen * den Frieden und das große Erbarmen.
Erfüllt wardst du von großer Einsicht * und von wahrer Erkenntnis * durch den Umgang mit dem Schöpfer * und hast den Völkern verkündet, * Maria, Gepriesene, * seine Leiden und seinen Herabstieg, Allbesungene. * Darum nun bitte, * dass unsre Seelen erlangen * den Frieden und das große Erbarmen.
Ton 6. ( von Anatolios )
Ehre: Als Erste hast du geschaut, * Maria Magdalena, * die göttliche Auferstehung * des ersten Begründers der Güter, * der hat vergöttlicht * unsere Natur in Barmherzigkeit, * und wurdest zur ersten Verkünderin * der frohen Botschaft, * als du zuriefest den Aposteln: * Von der Verzagtheit lasset ab; * fasset Mut, kommt und sehet * Christus, der ist auferstanden * und gewährt der Welt das große Erbarmen.
Jetzt, Theotokion: Niemand, der da eilt zu dir, * wendet beschämt sich von dir, * reine Jungfrau Gottesgebärerin. * Vielmehr erbittet er sich Gnade * und empfängt die Gabe, * die seiner Bitte entspricht.
Stichiren zur Stichovna
Ton 8. ( nach: O des unfassbaren Wunders )
Den Fußstapfen des erschienenen Christus * bist du gefolgt, Erhabene, * hast ihm gedient, o Myrrhenträgerin, * voll Eifer in rechter Gesinnung. * Auch als Sterbenden hast du ihn nicht verlassen, * sondern gingst hin und brachtest dar voll Mitleid * die Myrrhen mit Tränen, du Allbesungene. * So feiern wir allenthalben * dein Gedächtnis hochheilig.
Über die ganze Erde ging aus ihr Schall, * bis an die Enden des Erdkreises ihre Worte.
Du, überaus herrliche Maria, * gingest nachts zum Grabe, weil du dich sehntest, * zu sehen das getötete Leben, * und vernahmest aus dem Munde der Engel: * Wie er vorhergesagt, ist Christus erstanden. * Dies sagtest du eilends seinen Jüngern, * vertriebest die Niedergeschlagenheit aus der Seele * und empfingest, Ehrwürdige, anstelle der Tränen * unaussprechliche Freude.
Wunderbar ist Gott in seinen Heilige, * er, der Gott Israels.
Heute sind fröhlich an deinem Gedächtnis, * du Myrrhenträgerin, wir Gläubigen * und verherrlichen den, der dich nun verherrlicht, * den Herrn, den überaus Guten. * Ihn flehe an, du Allerhabene, * ohne Unterlass, dass wir erlangen * die Verherrlichung auf ewig und den Glanz der Heiligen, * die du hast freien Zugang zu ihm * allezeit, du Gottseligste.
( von Byzantios )
Ehre: Ihm, der hat angenommen meine Armut * aus freiem Willen, * Christus Gott, in überreicher Erbarmung, * diente Maria Magdalena * als Jüngerin in Treue. * Als sie ihn aber erblickte * ausgespannt am Holze * und eingeschlossen im Grabe, * da rief sie unter Strömen von Tränen: * Welch ein unerhörtes Schauspiel ist dies! * Der die Toten macht lebendig, * wie kann er gelten als Toter? * Welche Myrrhen soll ich ihm bringen, * der mich befreit hat vom Gestank der Dämonen, * welche Tränen vergießen * für ihn, der hat hinweggenommen * von meiner Urmutter die Tränen? * Doch da erschien als Paradieseswächter * der Herrscher über alles * und tilgte die brennende Hitze * durch den Tau seiner Worte, * indem er zu ihr redete: * Geh zu meinen Brüdern * und künde laut die Botschaft der Freude. * Ich steig hinauf zu meinem Vater * und zu eurem Vater, * zu meinem Gott und zu eurem Gott, * um der Welt zu gewähren * das große Erbarmen.
Jetzt, Theotokion: Die Himmelswelt singt dir Hymnen, * begnadete Jungfrau Mutter, * und wir preisen dein unergründlich Gebären. * Gottesgebärerin, leg Fürbitte ein, * dass unsre Seelen werden errettet.
Ch: Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten / und denen in den Gräbern das Leben geschenkt. Dreimal.

- Zur Liturgie -

D: Segne, Gebieter.
P: Gesegnet das Königtum des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     Ch: Amen.

Beginn der Liturgie in der Osterzeit

Die Königlichen Türen werden geöffnet. Die Geistlichen singen im Altar:
Geistliche, laut: Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten / und denen in den Gräbern das Leben geschenkt. Zweimal.
Das dritte Mal bis zur Hälfte:
P: Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten.
     Ch: Und denen in den Gräbern das Leben geschenkt.
Die Königlichen Türen werden geschlossen und der Diakon beginnt die Große Ektenie. Nach einer anderen Tradition wird zur Sonntagsliturgie der Osterbeginn so zelebriert, wie in der Lichten Woche, also mit Weihrauch, Dreileuchter und den Versen „Gott stehe auf“.
Prokimenon zur Liturgie
Ton 4.
Wunderbar ‹ist› Gott in seinen Heiligen, // der Gott Israels.
Vers: In ‹den› Gemeinden segnet Gott, den Herrn von den Quellen Israels.
Apostellesung zur Liturgie
Lesung aus dem ersten Brief des heiligen Apostels Paulus an die Korinther
1 Kor 9,2-12 ( Stelle lesen: 1 Kor 9,2-12 )
Alleluïa zur Liturgie
Ton 1.
Geduldig harrte ich des Herrn, und er hatte acht auf mich.
Vers: Er stellte auf einen Fels meinen Fuß und machte gerade meine Schritte.
Evangeliumslesung zur Liturgie
Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
Maria aber stand weinend draußen bei der Grabstatt. Wie sie nun weinte, beugte sie sich vornüber in die Grabstatt und schaut zwei Engel in Weiß dasitzen, einen bei dem Haupt und einen bei den Füßen, wo der Leib Jesu gelegen hatte. Und jene sagen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Weil man meinen Herrn geholt hat und ich nicht weiß, wo man ihn hingelegt hat. Und als sie dies gesagt hatte, wandte sie sich zurück und schaut Jesus dastehen; und sie wusste nicht, dass es Jesus ist. Jesus spricht zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Jene – in der Meinung, es sei der Gärtner – spricht zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast, und ich werde ihn holen. Jesus spricht zu ihr: Maria. Sich umwendend, spricht jene zu ihm: Rabbuni – was Lehrer heißt. Jesus spricht zu ihr: Berühre mich nicht, denn ich bin noch nicht aufgestiegen zu meinem Vater. Gehe aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich steige auf zu meinem Vater und eurem Vater, und zu meinem Gott und eurem Gott. Maria Magdalene kommt und verkündet den Jüngern, dass sie den Herrn gesehen, und er dies zu ihr gesagt habe. (Joh 20, 11-18)*
Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten / und denen in den Gräbern das Leben geschenkt. Einmal, langsam.


ENDE, UND GOTT DIE EHRE.


Vorheriger GottesdienstNächster Gottesdienst
Die aufgeführten Texte wurden von: Pater Kilian Kirchhoff, Erpriester Peter Plank, Übersetzungskommission der OBKD und evt. anderen, hier nicht aufgeführten Übersetzern ins Deutsche übertragen.
*Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
Wir freuen uns über Hinweise auf Fehler in den Texten und Abfolgen: verein@orthodoxinfo.de
Kontakt und Impressum: www.orthodoxinfo.de
Copyright: die Texte dürfen nicht zu gewerblichen Zwecken verwendet werden.