Orthodoxe Gottesdienste
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Minäon vom 11. November

Hl. Martinus, Bischof von Tours in Gallien ohne

Anmerkungen
Dieser Gottesdienst wurde vom Erzpriester Peter Plank zur Verehrung lokaler deutscher Heiliger gedichtet und wurde bisher nicht in die offiziellen Menäen der Orthodoxen Kirche aufgenommen.

- Zur Vesper -

Stichiren zu "Herr ich schrie"
Ton 4. ( nach: Als Edlen unter den Martyrern )
Pannonien heute feiert / zugleich mit dem gallischen Lande / ein Fest; denn deines geheiligten Lebens Lauf / hat dort seinen Anfang genommen, / hier aber sein Ziel erreicht / bewundernswert, seliger Vater, Hierarch Martinus. / Dass Volk und Land, dem du einst dientest, den Glauben nicht verliere, / der ẹinzig Họffnung und Leben gibt, // von Christus, dem König erflehe.
Vom Kriegsmanne eines Kaisers / hast du dich zum Streiter Christi / gewandelt, ihn zu neuem Leben angezogen / in der Taufe und dich den Engeln / auf Erden schon zugesellt, / hast keine Mühe gescheut, in lebenslanger Suche, / dich Gott zu nähern, tragend die Last und Hitze jeden Tages. / Nun dạ du ịhn hast gefunden, // bitte für die auf dem Wege.
Des Volkes, das dich bestürmte, / ihm Vater zu sein und Lehrer, / hast nach dem Vorbilde des Meisters du dich erbarmt, / hast es verstanden, Marthas Dienste / für den Herrn an den Menschen / mit dem Hören Marias auf sein Wort zu vereinen. / Dass auch wir alle, die dich besingen, lernen, das Eine / zu tụn, was wahrhaft nötig ist, // von Christus, dem Retter, erflehe.
Ton 6.
Ehre: Deine kostbare Cappa / hast du uns hinterlassen / als Heiltum und Andenken, Martinus. / So schaffe auch jenen eine Zuflucht, / die diese Capelle / mit Glauben und Ehrfurcht betreten. / Mit deinem Mantel, o Sẹliger, / den du mit einem Bettler geteilt, / bedecke auch uns Armen / alle Blöße der Seele und des Leibes / und lass nicht ab zu flehen / für jene, die dich anrufen voll Vertrauen, // bei Christus, deinem und unserm Gott.
( nach: Am dritten Tage )
Jetzt, Theotokion: Großer Gnadengaben, o Reine, / Jungfrau, Mutter Gottes allein, / wardst du gewürdigt, denn im Fleisch hast du geboren / den Einen der Dreiheit, / Christus, den Spender des Lebens // zur Errettung unsrer Seelen.
Parimien
Lesung aus dem Buch der Sprüche
Das Gedenken des Gerechten geschieht unter Lobreden, und der Segen des Herrn kommt über sein Haupt. Selig der Mensch, der gefunden hat die Weisheit, und der Sterbliche, der kennt die Einsicht. Denn es ist besser, sie zu erwerben als Schätze von Gold und Silber. Denn sie ist kostbarer als wertvolle Steine. Nichts Schlechtes kann sich ihr entgegenstellen. Wohl bekannt ist sie allen, die sich ihr nähern. Nichts Kostbares wiegt sie auf. Aus ihrem Munde kommt hervor Gerechtigkeit, Gesetz und Erbarmen trägt sie auf der Zunge. Hört mich also, ihr Kinder, denn Erhabenes künde ich, und selig der Mensch, der achtet auf meine Wege. Denn meine Tore sind Tore des Lebens, und man verschafft sich Wohlgefallen vom Herrn. So rufe ich euch auf und lasse meine Stimme ergehen an die Menschensöhne: Ich, die Weisheit, habe ins Werk gesetzt den Ratschluss; die Erkenntnis und die Einsicht, ich habe sie zu mir gerufen. Mein ist der Ratschluss und die Gewissheit, mein die Einsicht und mein der Starkmut. Ich liebe, die mich lieben, und die mich suchen, werden finden die Gnade. Seid bedacht auf Klugheit, ihr ohne Falsch, ihr Einfältigen, fasst euch ein Herz! Höret mich, und wiederum: Erhabenes künde ich, und ich eröffne von meinen Lippen her, was recht ist. Denn um die Wahrheit müht sich meine Kehle, und abscheulich sind vor mir lügnerische Lippen. Gerechtigkeit tragen in sich alle Worte meines Mundes. Nichts an ihnen ist tückisch und nichts gewunden. Alle sind sie recht den Einsichtigen und richtig denen, die finden Erkenntnis. Denn ich lehre euch Wahres, auf dass eure Hoffnung im Herrn sich gründet, und ihr werdet erfüllt sein vom Geiste. (Spr 10,7 ff)
Lesung aus dem Buch der Sprüche
Der Mund des Gerechten träufelt Weisheit herab, die Lippen der Männer aber kennen die Gnaden. Der Mund der Weisen müht sich um Einsicht, die Gerechtigkeit aber rettet sie vom Tode. Stirbt ein gerechter Mann, so geht nicht unter die Hoffnung. Denn ein gerechter Sohn wird geboren zum Leben. Bei den Guten wird er ernten Seiner Gerechtigkeit Frucht. Das Licht leuchtet den Gerechten allenthalben, und beim Herrn werden sie finden Gnade und Ehre. Die Zunge der Weisen versteht sich auf das Gute, und in ihren Herzen wird ruhen die Weisheit. Es liebt der Herr fromme Herzen; genehm sind ihm alle, die untadelig gehen den Weg. Die Weisheit des Herrn wird aufleuchten lassen das Angesicht des Verständigen. Sie kommt denen zuvor, die nach ihr verlangen, noch bevor sie erkannt wird, und mühelos wird sie geschaut von denen, welche sie lieben. Wer frühmorgens zu ihr hineilt, muss sich nicht abmühen, und wer um ihretwillen wacht, hat bald alle Sorge los. Denn sie selbst geht umher, um nach jenen zu suchen, die ihrer wert sind, und zeigt sich ihnen freundlich auf den Pfaden. Gegen die Wahrheit hat niemals Macht das Böse. Deshalb bin ich auch ein Verehrer ihrer Schönheit geworden. Ich liebte sie und ersehnte sie von meiner Jugend an und suchte sie mir heimzuführen als Braut. Denn der Gebieter über alles hat sie geliebt. Denn sie ist eingeweiht in Gottes Wissen und wählt aus seine Werke. Ihre Mühen sind Tugenden. Sie lehrt Besonnenheit und Klugheit, Gerechtigkeit und Mannhaftigkeit; nichts ist brauchbarer im Leben für die Menschen. Verlangt es aber einen nach reicher Erfahrung, so weiß sie das Anfängliche und das Künftige zu deuten.
Sie versteht sich auf die Wendungen von Aussprüchen und die Lösungen von Rätseln. Zeichen und Wunder kennt sie im voraus sowie den Ausgang von Punkten und Räumen der Zeit. Allen ist sie eine gute Beraterin. Denn Unsterblichkeit ist in ihr, und Ruhm in der Teilnahme an ihren Worten.
Deshalb wandte ich mich an den Herrn und betete zu ihm und sprach zu ihm aus meinem ganzen Herzen: Gott der Väter und Herr des Erbarmens, der du alles durch dein Wort hast geschaffen und durch deine Weisheit hast gebildet den Menschen, auf dass er herrsche über die von dir hervorgebrachten Geschöpfe und leite die Welt in Frömmigkeit und Gerechtigkeit: Gib mir die Weisheit, die Beisitzerin auf deinen Thronen, und Verwirf mich nicht aus der Schar deiner Kinder. Denn ich bin dein Knecht und der Sohn deiner Magd. Entsende sie aus deiner heiligen Wohnstatt und vom Throne deiner Herrlichkeit, dass sie mir zur Seite stehe und mich lehre, was wohlgefällig ist bei dir. Sie wird mich leiten in der Erkenntnis und mich bewahren in ihrem Lichtglanz. Denn die Gedanken der Sterblichen sind elend und ihre Einfalle schwankend. (Spr 10,31 ff)
Lesung aus dem Buch der Weisheit Salomos
Der Gerechte aber wird, sollte er auch vor der Zeit vom Tode ereilt werden, in der Erquickung sein. Denn ein ehrenvolles Alter ist nicht das hochbetagte und wird nicht nach der Zahl der Jahre bestimmt, sondern graues Haar ist für den Menschen die Einsicht und das wahre Greisenalter ein unbeflecktes Leben. Da er Gott wohlgefällig war, ward er von ihm geliebt, und da er inmitten von Sündern lebte, wurde er entrückt. Er ward hinweggenommen, damit nicht die Bosheit seinen Sinn verkehrte noch Trug seine Seele täuschte. Denn der Zauber der Verwerflichkeit verdunkelt das Gute und die unstete Begierlichkeit verkehrt auch arglosen Sinn. In kurzem vollendet, hat er viele Jahre erreicht; denn seine Seele war Gott wohlgefällig; darum eilte Er, ihn aus der Mitte der Laster hinwegzunehmen; die Völker aber sahen es, ohne zu begreifen und zu Herzen zu nehmen. Dass Gottes Gnade und Barmherzigkeit seinen Heiligen zuteil wird und gnädige Heimsuchung seinen Auserwählten. (Weish 4,7-15)
Stichiren zur Stichovna
Ton 4.
Wie der Lauf der Sonne, / die im Osten aufsteigt, / im Westen aber sich neiget, / so hast du deines Lebens lieg in östlichen Landen begonnen / im Abendlande aber vollendet, // eine Brücke schlagend, heiliger Hierarch Martinus.
Wunderbar ist Gott / in seinen Heiligen.
Das engelgleiche Leben / hast, Vater, du unseren Vätern bekannt gemacht // nicht so durch Worte als durch eigene Taten, / zum Vater der abendländischen Mönche / bist so du geworden// heiliger Hierarch Martinus.
Wie schön ist es doch und wie wunderbar / wenn Brüder in Eintracht zusammen wohnen.
In einsamer Versenkung und Mühsal / hast, Martinus, du dein Leben im Zeugnis verströmt, / dich aufgerieben, um Christi Schafe recht zu weiden. / So bist du zum unblutigen Martyrer geworden / gemeinsam mit den Blutzeugen stehst du vor Gott. // So ehren wir dich ihnen gleich.
Ton 6.
Ehre: Solange du auf Erden / verweiltest, hast du Gott verherrlicht / in deinem erhabenen Leibe, / denn du hattest ihn zu einem wahren Tempel / des Allheiligen Geistes gemacht. / Darum wollte der Dreieine / auch nach deinem Entschlafen / sich verherrlichen in deinem Leibe, / durch ihn Heil und Heilung spendend, // heiliger Hierarch Martinus.
( nach: Am dritten Tage )
Jetzt, Theotokion: Das Auge meines Herzens / ich auf dich richte, Gebieterin. / Nicht verachte mein bitteres Stöhnen. / Zur Stunde, in der über die Welt / dein Sohn das Gericht wird halten, // sei mir Schutz und Hilfe.
Tropar
Ton 4.
Die Lieblichkeit der Askese versüßt das ganze Leben, / und sie vertreibt die Bitternis der Sünde nicht nur aus dem Herzen des Ringenden, / sondern macht auch jene angenehm, für welche dieser ‹Ringende› betet. / Deshalb lege Fürbitte ein beim Herrn, Vater Martin, ‹unser› Beistand, // erfülle unser Innerstes mit Liebe und beschütze unsere Seelen.
Jetzt, Theotokion: Das Wort des Vaters, Christus, unser Gott, / so haben wir erkannt, Gottesgebärerin Jungfrau, / ist aus dir Fleisch geworden, / allein Reine, allein Gepriesene. // So singen wir dir ohne unterlass und preisen dich hoch.

- Zum Orthros -

Kondak
Ton 3. ( nach: Heut‘ gebiert die Jungfrau )
Heute scheidet Martin von den Dingen hier ‹auf Erden›; / vormals in Sack und Asche, blickt er unverwandt zum Himmel. / Engel halten ringsum die gerechte Seele, Menschen umstehen den kostbaren Leib, / und Freude mit Trauer vermischend, // erschauern sie mit Staunen vor der Herrlichkeit des einzigen Gottes.

- Zur Liturgie -

Zu den Seligpreisungen 1
Ton 6. ( aus der 3. Ode des Hierarchen )
Keiner ist heilig wie du, Herr mein Gott, / der du erhöht hast das Horn deiner Gläubigen, o Guter, / und uns befestigt hast // auf dem Felsen des Bekenntnisses zu dir.
In der den Mönchen gleichen Weise hast du dein Leben verbracht, / obwohl du ein Soldat warst, o Seliger, / und die Ehrfurcht hervorlockend durch fremdartige Überlegung, // hast du mit dem Gewissen das Gesetz erfüllt.
Edelmut der Geistkraft war in dir, tapferer Martin, / als du den Entschluß fasstest, das Heer zu verlassen, / und durch standhafte Überlegung // hast du auf sanftmütigste Weise den Übertreter beschämt.
„Der Soldat Christi liebt es nicht, mit einem fremden Heerführer Krieg zu führen,“ / sagtest du dem König. / „Ein Geschenk suche ich nicht mehr, // ich bitte mich los von deinem Soldatenwerben.“
( Theotokion )
Der Feind wandte sich zurück / durch die Gnade deines Sohnes, Maria, / und bildete so im voraus ab des Teufels panischen Schrecken, // der sich in späterer Zeit ereignen werde vor den Gebeten Martins.
Zu den Seligpreisungen 2
Ton 6. ( aus der 6. Ode des Hierarchen )
Du hast vorausgesagt, daß wir den Antichristen immer erwarten müssen, / wenn wir offenkundig die große Menge der Lügenpropheten / und das Mysterium der Gesetzlosigkeit // in der Welt tatsächlich wirken sehen.
Als armseliges Wrack im Hafen / sehe ich den unbesonnenen Anatolius, / der mit seiner Meinung in schrecklichem Irrwahn war; // denn er zeigt das Kleid als verborgene Gabe der Kunstgriffe des Teufels.
O deines schönen Unglaubens – wie der des Thomas; / denn mit Worten hast du den irreführenden Feind betastet, / als er vortäuschte in der Gestalt meines Christus zu kommen // und nicht die Kennzeichen des göttlichen Leidens zeigte.
( Theotokion )
Als armseliges Wrack im Meer der Versuchungen, / da die Wasser der Sünde wider mich bis zum Ersticken herangekommen sind, / rufe ich: Rette ‹mich›, Allheilige, // der ich in der Tiefe des Meeres versinke.
Prokimenon zur Liturgie
Ton 1.
Mein Mund wird Weisheit reden // und meines Herzens Sinnen Einsicht.
Vers: Höret dies, all ihr Nationen, nehmt es zu Ohren, alle, die ihr den Erdkreis bewohnt.
Apostellesung zur Liturgie
Lesung aus dem ersten Brief des heiligen Apostels Paulus an die Korinther
1 Kor 12,7-11 ( Stelle lesen: 1 Kor 12,7-11 )
Alleluïa zur Liturgie
Ton 2.
Habe acht, mein Volk, auf mein Gesetz, neigt euer Ohr zu den Reden meines Mundes.
Vers: Öffnen will ich meinen Mund in Gleichnissen, will Rätsel nennen vom Anbeginn.
Evangeliumslesung zur Liturgie
Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
Ich bin die Tür; wenn einer durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird eingehen und ausgehen und Weide finden.
Der Dieb kommt nicht, außer um zu stehlen und zu schlachten und zugrunde zu richten. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es überreich haben. Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte setzt seine Seele ein für die Schafe. Der Lohnarbeiter aber, der nicht Hirte ist und dem die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt sie und zerstreut die Schafe. Der Lohnarbeiter aber flieht, weil er ein Lohnarbeiter ist und sich nicht um die Schafe sorgt. Ich bin der gute Hirte; ich kenne die Meinen und werde von den Meinen erkannt, wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich setze meine Seele ein für die Schafe. Auch andere Schafe habe ich, die nicht aus diesem Hofe sind; auch jene muss ich führen, und sie werden auf meine Stimme hören, und es wird eine Herde sein, ein Hirte. (Joh 10, 9-16)*
Kommunionvers
In ewigem Gedächtnis wird sein der Gerechte; vor böser Kunde wird er sich nicht fürchten.


ENDE, UND GOTT DIE EHRE.


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Die aufgeführten Texte wurden von: Pater Kilian Kirchhoff, Erpriester Peter Plank, Übersetzungskommission der OBKD und evt. anderen, hier nicht aufgeführten Übersetzern ins Deutsche übertragen.
*Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
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