Orthodoxe Gottesdienste
Übersetzer Priorisierung:

Minäon vom 27. Januar

Übertragung der Gebeine des Hl. Bischofs Johannes Chrysostomos polyleos

- Zur Vesper -

Geistliche im Altar: Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten / und denen in den Gräbern das Leben geschenkt. Zweimal.
Das dritte Mal bis zur Hälfte:
Geistliche: Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten.
     Ch: Und denen in den Gräbern das Leben geschenkt.
Stichiren zu "Herr ich schrie"
Ton 4. ( nach: Als Edlen unter den Martyrern )
Die goldgetriebene Posaune, * das Instrument des göttlichen Geistes, * das Meer der Lehren unerschöpflich, * die feste Stütze * der Kirche, den himmlischen Geist, * die Tiefe der Weisheit, den Krug aus reinem Golde, * aus dem sich ergießen Ströme honigfließender Unterweisung * und benetzen die Schöpfung, * ihn lasst uns rühmen in Liedern.
Der Stern, der nicht untergeht, * der erleuchtet mit Strahlen * der Unterweisung alles auf Erden, * den Künder der Buße, * den Schwamm aus reinem Gold, * der aufsaugt die Nässe schlimmer Verzweiflung * und Tau spendet den Herzen ausgelaugt von Sünden, * ihn lasst uns würdig ehren, * Ioannes mit der goldenen Zunge.
Der Engel auf Erden * und Mensch im Himmel, * die Schwalbe mit der schönen Stimme und den vielen Lauten, * die Schatzkammer der Tugenden, * der unzerstörbare Felsen, * das Muster der Gläubigen, den Martyrern ähnlich, * den heiligen Engeln gleichgestellt und gleich geartet den Aposteln, * er mit dem goldenen Munde * sei hoch in Liedern gepriesen.
( von Kosmas Vestitor )
Ehre: Es war nicht recht, o Chrysostomos, * dass du verlassen musstest die Kaiserstadt, * um in Komána als Fremdling zu sein. * Darum brachte dich das Herrscherhaus, * von Gott dazu bewogen, * wieder zurück zum Sitze des Kaisers. * Es freute sich aber die Kirche, * als sie dich sah und rief unter Lobpreis: * Hochpreiset meine Herrlichkeit den Herrn, * der mir den Brautwerber hat zurückgegeben * und die Stütze des Glaubens, * das Ansehen meiner Ehren * und die Ruhe meiner Schläfen, * die Höhe demütiger Gesinnung * und die Tiefe der Barmherzigkeit, * den Reichtum meiner Armut * und die Weite der Buße. * Darum bitten wir dich, frommer Vater, * zu erbitten den Frieden * und das große Erbarmen unseren Seelen.
Jetzt, Theotokion: Der Prophet David, * durch dich Gottesahne, * er meinte dich in seinem Liede, * da er im Voraus zurief jenem, * der an dir hat Großes getan: * Es steht die Königin zu deiner Rechten. * Denn dich hat als Mutter erwiesen, * die hervorbringt das Leben, * Gott, dem es hat gefallen, * ohne Vater aus dir Mensch zu werden, * um sein eigenes Bild wiederherzustellen, * das durch die Leidenschaften war verdorben, * um das verirrte Schaf zu finden, * das sich verlaufen hatte in den Bergen, * es auf seine Schultern zu nehmen, * es zum Vater hinzutragen * und es den himmlischen Mächten beizufügen * durch seinen eigenen Willen * und, Gottesgebärerin, die Welt zu retten, * er, Christus, der da hat das große und reiche Erbarmen.
Parimien
Lesung aus dem Buch der Sprüche
Der Mund des Gerechten träufelt Weisheit herab, die Lippen der Männer aber kennen die Gnaden. Der Mund der Weisen müht sich um Einsicht, die Gerechtigkeit aber rettet sie vom Tode. Stirbt ein gerechter Mann, so geht nicht unter die Hoffnung. Denn ein gerechter Sohn wird geboren zum Leben. Bei den Guten wird er ernten Seiner Gerechtigkeit Frucht. Das Licht leuchtet den Gerechten allenthalben, und beim Herrn werden sie finden Gnade und Ehre. Die Zunge der Weisen versteht sich auf das Gute, und in ihren Herzen wird ruhen die Weisheit. Es liebt der Herr fromme Herzen; genehm sind ihm alle, die untadelig gehen den Weg. Die Weisheit des Herrn wird aufleuchten lassen das Angesicht des Verständigen. Sie kommt denen zuvor, die nach ihr verlangen, noch bevor sie erkannt wird, und mühelos wird sie geschaut von denen, welche sie lieben. Wer frühmorgens zu ihr hineilt, muss sich nicht abmühen, und wer um ihretwillen wacht, hat bald alle Sorge los. Denn sie selbst geht umher, um nach jenen zu suchen, die ihrer wert sind, und zeigt sich ihnen freundlich auf den Pfaden. Gegen die Wahrheit hat niemals Macht das Böse. Deshalb bin ich auch ein Verehrer ihrer Schönheit geworden. Ich liebte sie und ersehnte sie von meiner Jugend an und suchte sie mir heimzuführen als Braut. Denn der Gebieter über alles hat sie geliebt. Denn sie ist eingeweiht in Gottes Wissen und wählt aus seine Werke. Ihre Mühen sind Tugenden. Sie lehrt Besonnenheit und Klugheit, Gerechtigkeit und Mannhaftigkeit; nichts ist brauchbarer im Leben für die Menschen. Verlangt es aber einen nach reicher Erfahrung, so weiß sie das Anfängliche und das Künftige zu deuten.
Sie versteht sich auf die Wendungen von Aussprüchen und die Lösungen von Rätseln. Zeichen und Wunder kennt sie im voraus sowie den Ausgang von Punkten und Räumen der Zeit. Allen ist sie eine gute Beraterin. Denn Unsterblichkeit ist in ihr, und Ruhm in der Teilnahme an ihren Worten.
Deshalb wandte ich mich an den Herrn und betete zu ihm und sprach zu ihm aus meinem ganzen Herzen: Gott der Väter und Herr des Erbarmens, der du alles durch dein Wort hast geschaffen und durch deine Weisheit hast gebildet den Menschen, auf dass er herrsche über die von dir hervorgebrachten Geschöpfe und leite die Welt in Frömmigkeit und Gerechtigkeit: Gib mir die Weisheit, die Beisitzerin auf deinen Thronen, und Verwirf mich nicht aus der Schar deiner Kinder. Denn ich bin dein Knecht und der Sohn deiner Magd. Entsende sie aus deiner heiligen Wohnstatt und vom Throne deiner Herrlichkeit, dass sie mir zur Seite stehe und mich lehre, was wohlgefällig ist bei dir. Sie wird mich leiten in der Erkenntnis und mich bewahren in ihrem Lichtglanz. Denn die Gedanken der Sterblichen sind elend und ihre Einfalle schwankend. (Spr 10,31 ff)
Stichiren zur Stichovna
Ton 5. ( nach: Sei gegrüßt )
Es freut sich die Kirche Christi, * da sie erblickt auf dem heiligen Leuchter * die lichttragende Lampe, * welche die Feinde hatten herabgerissen * und unter dem Scheffel des Schweigens hatten verborgen. * Sie ehrt dich, frommer Vater, als göttliches Feuerzeichen, * das den Enden des Erdkreises auf dem Berge der Tugenden * durch Wunder heller leuchtet als die Sonne. * Es zeigt am heutigen Tage * der unbestechliche Richterspruch Gottes * aus der Höhe deine Gerechtigkeit * gleich der überhellen Mitte * des Tages und schenkt denen * in der Welt den Frieden und das große Erbarmen.
Mein Mund kündet Weisheit, * der Eifer meines Herzens Einsicht. (Ps 48,4)
Wie ein liebliches Myrongefäß strömt über * von göttlichen Wunderströmen, Chrysostomos, * in der Welt der Schrein deiner Reliquien * und salbt mit Strömen von Heilungen * die Seelen derer, die dich ehren. * Denn an unstofflichen Spezereien der Gnaden Christi * reich geworden, hast du den stets lebendigen Wohlgeruch * denen geschenkt, die eilen herbei im Glauben. * Darum ergötzen wir uns ganz und gar, * Allweiser, an deinen Gnadengaben, * erfreuen uns an deinen reinen * und gotterfüllten Reliquien * und erbitten voll Vertrauen, * dass unsern Seelen geschenkt werde das große Erbarmen.
Des Gerechten Mund wird sich mühen um Weisheit * und seine Zunge künden das Urteil. (Ps 36,30)
Der Welt Getreidespender, ihr Gläubigen, * der mit der himmlischen Wonne des Geistes * ernährt die Herzen aller, * nicht kommt er aus Ägypten. * Als neuer Ioseph angekündigt, * wird er in ehrwürdigen Reliquien aus Komána überführt * und zerschlägt heute mit seinen Bitten * den Sturm des Bösen und das Meer der Trübsal. * Darum wollen wir ihn selig preisen * und im Glauben lasst zu ihm uns rufen: * Sei, o Seliger, inmitten derer, * die begehen dein Gedächtnis, * indem du ihnen Rettung * verschaffst in reichem Maße und das große Erbarmen.
Ton 6.
Ehre: Du Frommer dreimalselig, * heiligster Vater, du guter Hirte, * du Schüler des Erzhirten Christus, * dein Leben hast du gegeben für die Schafe; * so flehe auch jetzt, allgepriesener Ioannes Chrysostomos, * durch deine Bitten, * dass uns geschenkt werde das große Erbarmen.
Jetzt, Theotokion: Gottesgebärerin, * du bist der wahre Weinstock, * der hervorsprießen ließ die Frucht des Lebens. * Dich flehen wir an: Bitte, Gebieterin, * mit den Hierarchen und allen Heiligen, * dass Erbarmen finden unsere Seelen.
Ch: Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten / und denen in den Gräbern das Leben geschenkt. Dreimal.
Hochpreisung
Wir hochpreisen dich, / heiliger Vater Johannes Goldmund / und wir ehren dein heiliges Gedächtnis, / denn du bittest für unsere Seelen / zu Christus, unserem Gott.

- Zur Liturgie -

D: Segne, Gebieter.
P: Gesegnet das Königtum des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
     Ch: Amen.

Beginn der Liturgie in der Osterzeit

Die Königlichen Türen werden geöffnet. Die Geistlichen singen im Altar:
Geistliche, laut: Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten / und denen in den Gräbern das Leben geschenkt. Zweimal.
Das dritte Mal bis zur Hälfte:
P: Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten.
     Ch: Und denen in den Gräbern das Leben geschenkt.
Die Königlichen Türen werden geschlossen und der Diakon beginnt die Große Ektenie. Nach einer anderen Tradition wird zur Sonntagsliturgie der Osterbeginn so zelebriert, wie in der Lichten Woche, also mit Weihrauch, Dreileuchter und den Versen „Gott stehe auf“.
Prokimenon zur Liturgie
Ton 1.
Mein Mund wird Weisheit reden // und meines Herzens Sinnen Einsicht.
Vers: Höret dies, all ihr Nationen, nehmt es zu Ohren, alle, die ihr den Erdkreis bewohnt.
Apostellesung zur Liturgie
Lesung aus dem Brief des heiligen Apostels Paulus an die Habräer
Hebr 7,26 - 8,2 ( Stelle lesen: Hebr 7,26 - 8,2 ( Stelle lesen: Hebr 7,26 bis Hebr 8,2 ) )
Alleluïa zur Liturgie
Ton 2.
Der Mund eines Gerechten wird sich der Weisheit befleißigen, und seine Zunge wird ‹gerechtes› Urteil sprechen.
Vers: Das Gesetz seines Gottes ‹ist› in seinem Herzen, und nicht werden zu Fall gebracht werden seine Schritte.
Evangeliumslesung zur Liturgie
Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
Ich bin die Tür; wenn einer durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird eingehen und ausgehen und Weide finden.
Der Dieb kommt nicht, außer um zu stehlen und zu schlachten und zugrunde zu richten. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es überreich haben. Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte setzt seine Seele ein für die Schafe. Der Lohnarbeiter aber, der nicht Hirte ist und dem die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt sie und zerstreut die Schafe. Der Lohnarbeiter aber flieht, weil er ein Lohnarbeiter ist und sich nicht um die Schafe sorgt. Ich bin der gute Hirte; ich kenne die Meinen und werde von den Meinen erkannt, wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich setze meine Seele ein für die Schafe. Auch andere Schafe habe ich, die nicht aus diesem Hofe sind; auch jene muss ich führen, und sie werden auf meine Stimme hören, und es wird eine Herde sein, ein Hirte. (Joh 10, 9-16)*
Christus ist erstanden von den Toten, / Er hat den Tod durch den Tod zertreten / und denen in den Gräbern das Leben geschenkt. Einmal, langsam.


ENDE, UND GOTT DIE EHRE.


Vorheriger GottesdienstNächster Gottesdienst
Die aufgeführten Texte wurden von: Pater Kilian Kirchhoff, Erpriester Peter Plank, Übersetzungskommission der OBKD und evt. anderen, hier nicht aufgeführten Übersetzern ins Deutsche übertragen.
*Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
Wir freuen uns über Hinweise auf Fehler in den Texten und Abfolgen: verein@orthodoxinfo.de
Kontakt und Impressum: www.orthodoxinfo.de
Copyright: die Texte dürfen nicht zu gewerblichen Zwecken verwendet werden.