Minäon vom 25. Januar
Gregorios der Theologe, Erzbischof von Konstantinopel 
- Zur Vesper -
Stichiren zu "Herr ich schrie"
Ton 1. ( nach: Allgerühmte Martyrer )
Vater Gregorios, * nicht hat deine Lippen verborgen * das Grab, das hervorbringt das Vergessen. * Denn du hast dich erwiesen als Mund der Gotteslehre, * der du nunmehr dem Erdkreis * erschallen lässt die Lehren wahrer Frömmigkeit. * So bitte flehentlich, * dass geschenkt werde unser Seelen * der Friede und das große Erbarmen.
Vater Gregorios, * weise hast du gemieden * des Fleisches Widerstand und Tücke, * hast in vierspänniger Auffahrt den Himmel erstürmt * im Wagen der Tugenden * und dich emporgeschwungen zur unsagbaren Schönheit. * Dich ihrer freuend * sprich nun zu unsern Seelen * den Frieden und das große Erbarmen.
Vater Gregorios, * durch Gnade bist du geworden * ein treuer Mittler zwischen Gott und den Menschen. * So mache uns nun Christus gnädig * durch freimütige Bitten * und hör nicht auf, o Frommer, * zum Herrn zu flehen, * dass geschenkt werde unser Seelen * der Friede und das große Erbarmen.
Ton 2. ( nach: Mit welchen Kränzen des Ruhmes )
Kommet, in heiligen Weisen * wollen den Gotteskünder wir loben, * das wachsame Auge der Gnade, * den allweisen Mund des Geistes, * den glanzvollen Stern des Erdenrunds, * den großen Schall der Kirche rings ertönend, * den Ruhm vielbestaunt des wahren Glaubens, * die Fontäne der Gotteslehre, * den steten Fluss göttlicher Unterweisungen, * die Quelle, die lässt sprudeln * göttliche Ströme der Unsterblichkeit.
Lasst heute uns besingen * in geistlicher Liebe den Hierarchen, * den Gesinnungsgenossen der Apostel, * den Verfechter des wahren Glaubens, * den Wogenschwall der Gottesverkündigung, * den süßesten Fluss der Unterweisung, * die Gewissheit erhabener Reden, * die Lippen donnerschallend vom Himmel, * die Zunge bewegt von feurigem Geiste, * den Schatz der Weisheit, den Künder * des Logos, den Ruhm der Gläubigen.
Mit Hymnen, wie wir sie ihm schulden, * lasst alle uns loben den Theologen, * den Hüter der Herde Christi, * der Wölfe Häscher voll Weisheit, * den Entferner unechter Lolche, * den Sämann rechter Lehren allseits bewundert, * den Vertreiber der Irrlehrer voller Stärke, * ihn, der wahrhaftig mehrte * nach Gebühr in gotterfüllter Wachsamkeit * Christi Talente und die Welt erleuchtete * durch der Lehren göttliche Herrlichkeit.
Ton 8.
Ehre: Deine Zunge, die Wache hält zur Unterweisung, * findet ihren Widerhall in den Ohren der Herzen * und rüttelt auf die Seelen der Leichtfertigen. * Durch ihre gottkündenden Worte * lässt sich finden die Leiter, * die sie hinaufführt zu Gott von den Erde. * So hör nicht auf, Christus zu bitten, * Gregorios, du Theologe, * um die Rettung unserer Seelen aus Gefahren.
Jetzt, Theotokion: Der König der Himmel * ist aus Menschenliebe erschienen auf Erden * und hat mit den Menschen Umgang gepflogen. * Denn aus der reinen Jungfrau * hat er Fleisch angenommen * und ist aus ihr hervorgegangen. * Mit der Annahme des Fleisches ist er der eine Sohn, * zweifach in der Natur, * doch nicht in der Person. * So verkünden wir ihn in Wahrheit * als vollkommenen Gott und vollkommenen Menschen * und bekennen ihn als Christus, unsern Gott. * Ihn bitte, jungfräuliche Mutter, * dass Erbarmen finden unsere Seelen.
Parimien
Lesung aus dem Buch der Sprüche
Das Gedenken des Gerechten geschieht unter Lobreden, und der Segen des Herrn kommt über sein Haupt. Selig der Mensch, der gefunden hat die Weisheit, und der Sterbliche, der kennt die Einsicht. Denn es ist besser, sie zu erwerben als Schätze von Gold und Silber. Denn sie ist kostbarer als wertvolle Steine. Nichts Schlechtes kann sich ihr entgegenstellen. Wohl bekannt ist sie allen, die sich ihr nähern. Nichts Kostbares wiegt sie auf. Aus ihrem Munde kommt hervor Gerechtigkeit, Gesetz und Erbarmen trägt sie auf der Zunge. Hört mich also, ihr Kinder, denn Erhabenes künde ich, und selig der Mensch, der achtet auf meine Wege. Denn meine Tore sind Tore des Lebens, und man verschafft sich Wohlgefallen vom Herrn. So rufe ich euch auf und lasse meine Stimme ergehen an die Menschensöhne: Ich, die Weisheit, habe ins Werk gesetzt den Ratschluss; die Erkenntnis und die Einsicht, ich habe sie zu mir gerufen. Mein ist der Ratschluss und die Gewissheit, mein die Einsicht und mein der Starkmut. Ich liebe, die mich lieben, und die mich suchen, werden finden die Gnade. Seid bedacht auf Klugheit, ihr ohne Falsch, ihr Einfältigen, fasst euch ein Herz! Höret mich, und wiederum: Erhabenes künde ich, und ich eröffne von meinen Lippen her, was recht ist. Denn um die Wahrheit müht sich meine Kehle, und abscheulich sind vor mir lügnerische Lippen. Gerechtigkeit tragen in sich alle Worte meines Mundes. Nichts an ihnen ist tückisch und nichts gewunden. Alle sind sie recht den Einsichtigen und richtig denen, die finden Erkenntnis. Denn ich lehre euch Wahres, auf dass eure Hoffnung im Herrn sich gründet, und ihr werdet erfüllt sein vom Geiste. (Spr 10,7 ff)
Stichiren zur Litia
Ton 1. ( von Anatolios )
Dem Worte Gottes hast du deinen Mund geöffnet, * den Geist der Weisheit herbeigezogen. * Voll der Gnade bist du geworden, * hast die göttlichen Lehren mit Donnerstimme verkündet, * dreimal-seliger Gregorios. * Mit den Engelmächten eingeweiht in die Mysterien * hast du das dreifache und unteilbare Licht verkündet. * So verehren wir, erleuchtet durch deine Gotteslehren, * die in der einen Gottheit erkannte Dreiheit * zum Heile unserer Seelen.
Mit deiner Feuerzunge, gottkündender Gregorios, * verbranntest du das gottwidrige Geschwätz der Häretiker. * Als gotterfüllter Mund hast du dich wahrhaft erwiesen, * der kündete im Geiste die Großtaten Gottes * und darlegte in Schriften * das Wesen gleicher Macht der Dreifalt, * die doch bleibt ein verborgenes Mysterium, * und das Licht aus drei Sonnen. * So hast du hell gemacht die Erdenwelt * und bittest ohne Unterlass * für unsere Seelen.
Ehre: Nachdem du mit gotterfüllten Werken * gemäß der Vorschrift des Gesetzes * gereinigt hattest den Leib samt der Seele, * bestiegest du, eingeführt in die Mysterien, * den Berg der Gotteslehre, * Gotteskünder Gregorios, * und eingetreten in das unzugängliche Dunkel * empfingest du als gottgestaltete Satzung * die Dreifalt beschrieben als eines Wesens. * Diese verehren wir durch dich und rufen in Hymnen: * Du in der Dreiheit erkannte Einheit, * erbarme dich unser.
Jetzt, Theotokion: Die du entgegennimmst der Sünder Bitten * und nicht verachtest die Seufzer der Bedrängten, * bitte ihn, der kam aus deinem reinen Leibe, * dass wir werden errettet, * allheilige Jungfrau.
Stichiren zur Stichovna
Ton 5. ( nach: Sei gegrüßt )
Sei gegrüßt, du Quelle der Gotteslehre * und du Wohnstätte hoher Betrachtung; * der Tiefe oben hast du nachgespürt * mit frommer Erwägung, * hast, o Vater, allen aufgewiesen, * dass in drei Sonnen sei des Lichtes eine Verschmelzung, * die ihre Einheit hat in der Selbigkeit der Gottheit, * doch eine Dreiheit ist in den erhabenen Personen. * Durch die Reinheit nun des Lebens * zusammen mit der Leuchtkraft des Wortes * hast du gelehrt, zu verehren die Dreifalt, * die allheilige, du Gottbegeisterter. * Erbitte, dass von ihr werde entsandt * unsern Seelen das große Erbarmen.
Mein Mund kündet Weisheit, * der Eifer meines Herzens Einsicht. (Ps 48,4)
Durch den Lichtschein deiner Gotteslehre * hast du aufgelöst der Irrlehren tiefes Dunkel. * Denn an die Quelle der Strahlen * gelangt, o Theologe, * durch gottergebenes und gottsinnendes Denken, * hast du teil an dem sich von dort ergießenden Glanze; * denn klar gemacht hast du deinen Sinn * wie einen Spiegel und so empfangen * aufs hellste das Licht der Gottheit, * das unteilbar ist und dreifach, o Vater, * und Raum in reichem Maße * dem einen Strahle gegeben. * Ihn bitte nunmehr, dass werde geschenkt * unsern Seelen das große Erbarmen.
Des Gerechten Mund wird sich mühen um Weisheit, * und seine Zunge künden das Urteil. (Ps 36,30)
Sei gegrüßt, du Gottesfluss, der allezeit * erfüllt ist von den Wassern der Gnade, * der führt mit sich die Freude * für die ganze Stadt Christi, des Königs * durch Reden gotterfüllt und Unterweisungen, * du Strom der Wonne, du Meer unerschöpflich, * du strenger gesetzestreuer Wächter der Lehren, * du glühendster Verteidiger der Dreifalt, * o Werkzeug du des Geistes, * du Sinn und Verstand benannt nach der Wachsamkeit, * du wohltönende Zunge, * die ergründet die Tiefe der Schriften. * Christus nun flehe an, dass werde geschenkt * unsern Seelen das große Erbarmen.
Ton 8.
Ehre: Die Herzen der Gläubigen * bestelltest du wie Ackerland, * Gregorios, durch deine Redegabe * und ließest wachsen in ihnen * für Gott allzeit frische Früchte der Frömmigkeit, * rissest aus samt der Wurzel * die dornenreichen Häresien * und ordnetest die Gedanken durch Reinheit. * So empfange unsere Preisungen, * du göttliche Harfe, * du wachsames Auge, * du Hirte der Hirten, * du Häscher der Wölfe, * und bitte inständig, du Theologe, * den Logos für unsere Seelen.
( nach: Wie sollen wir euch nennen )
Jetzt, Theotokion: Du Beistand aller, Gebieterin, * sende mir herab, o Jungfrau, * einen Tropfen deines Erbarmens, * da ich getrieben bin vom Dunkel der Nöte * und ständig umtost von den Brandungen des Lebens; * reiche mir die Hand deiner Hilfe * und mach mich würdig des Anteils der Erwählten und Gerechten, * da du geboren den Abgrund des Erbarmens, o Reine.
Hochpreisung
Wir hochpreisen dich, / heiliger Vater Georgios / und wir ehren dein heiliges Gedächtnis, / denn du bittest für unsere Seelen / zu Christus, unserem Gott.
- Zur Liturgie -
Prokimenon zur Liturgie
Ton 1.
Mein Mund wird Weisheit reden // und meines Herzens Sinnen Einsicht.
Vers: Höret dies, all ihr Nationen, nehmt es zu Ohren, alle, die ihr den Erdkreis bewohnt.
Apostellesung zur Liturgie
Lesung aus dem ersten Brief des heiligen Apostels Paulus an die Korinther1 Kor 12,7-11 ( Stelle lesen: 1 Kor 12,7-11 ) Alleluïa zur Liturgie
Ton 2.
Habe acht, mein Volk, auf mein Gesetz, neigt euer Ohr zu den Reden meines Mundes.
Vers: Öffnen will ich meinen Mund in Gleichnissen, will Rätsel nennen vom Anbeginn.
Evangeliumslesung zur Liturgie
Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
Ich bin die Tür; wenn einer durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird eingehen und ausgehen und Weide finden.
Der Dieb kommt nicht, außer um zu stehlen und zu schlachten und zugrunde zu richten. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und ‹es› überreich haben. Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte setzt seine Seele ein für die Schafe. Der Lohnarbeiter aber, der nicht Hirte ist und dem die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt sie und zerstreut die Schafe. Der Lohnarbeiter aber flieht, weil er ein Lohnarbeiter ist und sich nicht um die Schafe sorgt. Ich bin der gute Hirte; ich kenne die Meinen und werde von den Meinen erkannt, wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich setze meine Seele ein für die Schafe. Auch andere Schafe habe ich, die nicht aus diesem Hofe sind; auch jene muss ich führen, und sie werden auf meine Stimme hören, und es wird eine Herde sein, ein Hirte.
(Joh 10, 9-16)*
ENDE, UND GOTT DIE EHRE.
Die aufgeführten Texte wurden von: Pater Kilian Kirchhoff, Erpriester Peter Plank, Übersetzungskommission der OBKD und evt. anderen, hier nicht aufgeführten Übersetzern ins Deutsche übertragen.
*Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
Wir freuen uns über Hinweise auf Fehler in den Texten und Abfolgen:
verein@orthodoxinfo.de
Kontakt und Impressum:
www.orthodoxinfo.de
Copyright: die Texte dürfen nicht zu gewerblichen Zwecken verwendet werden.