Minäon vom 16. Januar
Verehrung der kostbaren Ketten des hl. und ruhmreichen Apostels Petrus 
- Zur Vesper -
Stichiren zu "Herr ich schrie"
Ton 4. ( nach: Als Edlen unter den Martyrern )
Den Trug hast du gefesselt, * da du im Herrn in Fesseln warst geschlagen * und ins Gefängnis gesperrt, o Apostel. * So preisen wir dich in Liebe und verehren * deine Kette im Glauben. * Denn aus ihr schöpfen wir die Gesundheit * des Leibes und das Heil der Seele. * Darum rühmen wir dich nach Gebühr, * Gottschauer, den Körperlosen gleich.
Durch dich nahmen Erkenntnis an * die vielsprossigen Stämme der Heiden, * die vormals waren in Unkenntnis befangen. * Deren Bild zeigte das Behältnis, das aus der Höhe * ward herabgelassen * und das enthielt Lebewesen aller Art. * Deshalb preist dich, Apostel, jedes Lebensalter * und erweist den Ketten Ehre, * die du bereitwilligst für Christus hast getragen.
Den du verleugnet, als er war verurteilt, * hast du besungen, Apostel, als er von den Toten war erstanden, * und hast ihn allem, was auf der Welt lebt, verkündet * als Gott und als Menschen, * ihn, der sich beigesellt den Sterblichen aus großer Güte. * So preisen wir dich, Petrus, in Liebe selig * und verehren die Ketten, * die du, Allbesungener, für Christus hast getragen.
Ton 6. ( von Byzas )
Ehre: Heute bietet uns dar * Petrus, das Fundament der Kirche, * der Fels des Glaubens, * seine kostbaren Ketten * zur Auferbauung der Seele. * Kommt alle, die ihr sie umfanget, * wir wollen uns an ihn wenden * mit wohlklingenden Liedern: * Sei gegrüßt, du glühender Vorkämpfer des Glaubens, * der du Christus bekanntest * mit inbrünstigem Sinne * als Gottes Sohn mit großem Freimut. * Sei gegrüßt, des Erdkreises Zier, * der du hältst in Händen * des Himmelreiches Schlüssel. * Gnade erwirkest du denen, * die in Liebe dich ehren * und umfangen aus Liebe * deine ehrwürdige Kette, * der du stehst am Throne Gottes, * des Herrn über alles, * und leistest Fürbitte für uns, * die wir haben gefehlt.
Jetzt, Theotokion: Gottesgebärerin, * du bist der wahre Weinstock, * der hervorsprießen ließ die Frucht des Lebens. * Dich flehen wir an: Bitte, Gebieterin, * mit den Aposteln und allen Heiligen, * dass Erbarmen finden unsere Seelen.
Stichiren zur Stichovna
Ton 4. ( nach: Gegeben hast du als Zeichen )
Die allverehrte Kette, * durch die gelöst werden die Fesseln * der Leidenschaften, lasst sie uns verehren; * denn erhaben ward sie geheiligt * durch die unsagbaren Gaben des allweisen Petrus * und hat empfangen wahrlich unerschöpfliche Gnade. * Die Stricke der Trübsal zerschneidet sie gottgegeben, * wie er selbst jene der Verfehlungen, * und gibt Befreiung von Übeln.
Über die ganze Erde ging aus ihr Schall, * bis an die Enden des Erdkreises ihre Worte. (Ps 18,5)
Deine Kette, allbesungene Koryphäe, * leuchtet gleich einem himmlischen Seil, * durch das wir werden emporgezogen * von der Erde zur Höhe der Himmelspforten. * Und wir nahen uns dir im Glauben, o Weiser, * als dem Schlüsselbewahrer und überaus Erhabenen. * Da du also in Händen hältst des Reiches Schlüssel, * so öffne, Bewundernswerter, * uns in Mitleid den Zugang zum Heil.
Die Himmel erzählen von der Herrlichkeit Gottes, * vom Werk seiner Hände kündet das Firmament. (Ps 18,2)
Dein Lob singen, o Petrus, * heute die Engelscharen * gemeinsam mit den Sterblichen. * Denn vom Engel beim Eintritt in die Seite gestoßen, * entkamest du der Fesselung an die Wache durch die Kette * und ließest die Fessel denen zurück, die dich gefesselt. * Uns aber gewährtest du, Allweiser, * diese Freude und befreiest uns * von den unlösbaren Banden der Sünden.
Ton 6.
Ehre: Wiederum bringt uns zusammen * der glühende Fürsprecher Petrus * zum geistlichen Bankette, * er, der Felsen des Glaubens, * und setzt uns vor seine teuerwerte Kette * als kostbare Zukost * zur Heilung von Gebrechen, * zur Tröstung der Betrübten, * zur Zuflucht der Bedrängten. * Kommt alle, wir wollen sie umfangen, * zu dem aber flehen, der ihn hat verherrlicht: * Auf seine Bitten, o Christus, * errette unsere Seelen.
( nach: Ganz und gar gesetzt )
Jetzt, Theotokion: Ausgeglitten im Sinne * und durch Trug ausgeliefert der Knechtschaft * des Tyrannen, o Gottesbraut, ich Elender mich flüchte, * allheilige Jungfrau, * zu deiner überaus wunderbaren Barmherzigkeit * und glutvollen Fürbitte. * So entreiß mich der Anfechtung und Trübsal * und rette mich, Allmakellose, * vor den Anschlägen der Dämonen, * auf dass ich dich rühme * und liebevoll dich ehre und besinge * und hoch dich preise, allzeit seligste Gebieterin.
- Zur Liturgie -
Prokimenon zur Liturgie
Ton 8.
In die ganze Erde ging aus ihr Ruf // und an die Enden des Erdkreises ihre Worte.
Vers: Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und seiner Hände Werk kündet das Firmament.
Apostellesung zur Liturgie
Lesung aus der ApostelgeschichteApg 12,1-11 ( Stelle lesen: Apg 12,1-11 ) Alleluïa zur Liturgie
Ton 1.
Bekennen werden die Himmel deine Wundertaten, Herr, und deine Wahrheit in der Gemeinde der Heiligen.
Vers: Gott ist verherrlicht im Rate der Heiligen.
Evangeliumslesung zur Liturgie
Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
Als sie nun gefrühstückt hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: „Simon, ‹Sohn› des Jonas, liebst du mich mehr als diese?“ Er sagt zu ihm: „Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe.“ Spricht er zu ihm: „Hege meine Lämmer.“ Wiederum spricht er zu ihm zum zweiten ‹Mal›: „Simon, ‹Sohn› des Jonas, liebst du mich?“ Er sagt zu ihm: „Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe.“ Spricht er zu ihm: „Weide meine Schafe.“ Er spricht zu ihm zum dritten ‹Mal›: „Simon, ‹Sohn› des Jonas, hast du mich lieb?“ Petrus wurde traurig, weil er zu ihm zum dritten ‹Mal› sprach: „Hast du mich lieb?“, und sagt zu ihm: „Herr, du weißt alles; du erkennst, dass ich dich lieb habe.“ Jesus spricht zu ihm: „Hege meine Schafe. Amen, amen, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingest umher, wohin du wolltest. Wann du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und hinbringen, wohin du nicht willst.“ Dies aber sagte er, um zu bezeichnen, mit welchem Tod er Gott verherrlichen werde. Und als er dies gesagt hatte, spricht er zu ihm: „Folge mir nach.“
Petrus wandte sich um und sieht den Jünger nachfolgen, den Jesus liebte, der sich auch beim Abendessen an seine Brust gelehnt und gesagt hatte: „Herr, wer ist es, der dich überliefert?“ Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: „Herr, dieser aber – was ‹ist mit ihm›?“ Jesus spricht zu ihm: „Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was ‹geht es› dich an? Du folge mir nach.“ Dieses Wort nun ging aus unter die Brüder, dass jener Jünger nicht sterbe. Doch Jesus sprach nicht zu ihm, dass er nicht sterbe, sondern: „Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was ‹geht es› dich an?“
Dieser ist der Jünger, der davon zeugt und dies geschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist. Es gibt aber auch vieles andere, was Jesus getan hat; wenn dies alles einzeln niedergeschrieben würde, so könnte – meine ich – selbst die Welt die Bücher, die zu schreiben wären, nicht fassen. Amen.
(Joh 21, 15-25)*
ENDE, UND GOTT DIE EHRE.
Die aufgeführten Texte wurden von: Pater Kilian Kirchhoff, Erpriester Peter Plank und evt. anderen, hier nicht aufgeführten Übersetzern ins Deutsche übertragen.
*Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
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