Orthodoxe Gottesdienste
Übersetzer Priorisierung:

Triodion. Sonntag der Butterentsagung. Sonntag.

Sonntag des Vergebens

Anmerkungen
Bei der Liturgie werden zwei Lämmer vorbereitet: für die Liturgien der Vorgeweihten Gaben am Mittwoch und am Freitag.
Die Proskomidie wird so, wie üblich begonnen. Nach der Zurüstung des ersten Lammes werden auf dieselbe Weise die beiden anderen vorbereitet. Der Priester spricht jedes Mal die dazugehörigen Gebete: „Zum Gedächtnis…“, „Wie ein Schaf…“, „Und wie ein…“, „In Seiner Erniedrigung…“, „Sein Geschlecht…“, „Denn erhoben…“, „Geopfert wird…“ und „Einer der Soldaten…“ Alle drei Lämmer werden zusammen auf den Diskos gelegt. Weiter wird die Proskomidie so, wie üblich vollzogen.
Während des eucharistischen Kanons sagt der Priester: „dieses Brot“ und nicht „diese Brote“. Bei dem Ausruf „das Heilige den Heiligen“ erhebt der Priester alle drei Lämmer zusammen.
Zur Kommunion am Sonntag wird nur ein Lamm zergliedert, die anderen beiden werden, nachdem das heiße Wasser in den Kelch gegossen wurde, mit dem Heiligen Blut getränkt. Dafür nimmt der Priester das Heilige Blut mit dem Löffel und tränkt das zweite Lamm, das er mit der linken Hand über dem Kelch hält, kreuzförmig. Danach legt er das Lamm in das Tabernakel. Auf dieselbe Weise wird auch das dritte Lamm zugerüstet.

- Zur Vesper -

Stichiren zu "Herr ich schrie"
Ton 6. ( nach: Ganz und gar gesetzt )
Der Herr, mein Bildner, / nahm mich, den Staub, von der Erde, / beseelte mich mit Lebenshauch und gab mir Leben. / Er verlieh mir die Herrscherwürde auf Erden / über alles, was sichtbar ist, / und machte mich zum Genossen der Engel. / Doch der tückische Satan sich der Schlange als Werkzeug bediente, / verlockte mich durch Speise, / entfernte mich von Gottes Herrlichkeit / und gab mich preis in der Erde / dem untersten Tode. // Doch als Gebieter und Barmherziger ruf mich wieder zurück.
Das Kleid, von Gọtt gewirkt, / ward mir Armseligen ausgezogen, / da ich deine göttliche Anordnung, o Herr, überhörte / auf Einflüsterung des Feindes. / Nun aber bin ich in das Laub des Feigenbaums / und in Gewänder aus Fellen gehüllt. / Denn ich bin verurteilt, im Schweiß das Brot der Mühsal zu essen. / Dornen aber und Disteln / mir zu tragen, ist die Erde verflucht. / Doch der du in den späteren Zeiten / aus der Jungfrau bist Fleisch geworden, // ruf mich zurück und führ mich wieder ins Paradies hinein.
Du köstliches Pạradies, / Schönheit so lieblich, / du Heimstatt gottbegründet, Freude unaufhörlich und Wonne, / du Ruhm der Gerechten, / du Labsal der Propheten / und Wohnstätte der Heiligen, / durch das Rauschen deiner Blätter flehe zum Bildner von allem, / dass mir aufgetan werden die Pforten, / die durch den Fehltritt ich habe verschlossen, / und dass ich werde gewürdigt, / am Holze des Lebens teilzuhaben // und an der Freude, an der ich vormals mich ergötzte in dir.
Adam wạrd verbannt / des Ungehorsams wegen / aus dem Paradies und ward verstoßen aus der Wonne, / verführt durch des Weibes Worte. / Und so sitzt er nackt – o wehe“ – da, / unter Tränen draußen vor dem Lande. / Darum lasst uns alle eifrig die Gelegenheit ergreifen / des Fastens im Gehorsam / zur Überlieferung des Evangeliums, / damit wir Christus / dadurch wohlgefällig werden // und des Paradieses Wohnung wieder erlangen.
Ehre: Vor dem Paradiese saß Adam, mit Jammern die eigene Blöße beklagend. Wehe, durch schlimmen Betrug ward er berückt und beraubt und weit entrückt aus der Herrlichkeit. Wehe, der da nackend in Einfalt lebte, ist verlegen. Doch nicht mehr werde ich dein Leben der Wonne kosten, Paradies, nicht mehr schauen den Herrn, meinen Gott und Schöpfer. Denn zur Erde werde ich gehen, aus der ich genommen. Hab Mitleid, Barmherziger, ruf ich zu dir. Erbarme dich meiner, des Verirrten.
Jetzt, Theotokion: Adam saß vor dem Paradiese / und beklagte unter Tränen / die eigene Blöße: / „Weh mir! Durch schlimme Täuschung / ward ich überredet und betrogen / und weit entfernt von der Herrlichkeit. / Weh mir! Nackt war ich in Einfalt, / doch nun bin ich es in Verwirrung. / So werde ich denn nicht mehr schwelgen, / o Paradies, in deiner Wonne, / werde nicht mehr schauen den Herrn, / meinen Gott und Bildner. / Denn zur Erde werde ich wiederkehren, / von der ich ward genommen. / Erbarmer voll Mitleid, ich rufe dir zu: // Erbarme dich meiner, der ich bin gefallen.“
Stichiren zur Litia
Ton 6.
Ehre: Die Sonne verbarg ihre Strahlen, / der Mond samt den Sternen wurde verwandelt in Blut. / Die Berge erbebten, die Hügel erzitterten, / als das Paradies ward verschlossen. / Adam musste es verlassen, / schlug sich das Gesicht mit Händen und rief: // „Erbarmer, erbarme dich meiner, der ich bin gefallen.“
Jetzt, Theotokion: Geheimnishaft wir dich besingen, / Gottesgebärerin Maria. / Denn du hast dich erwiesen als Thron des großen Königs, / als Zelt allheilig, weiter als die Himmel, / als Wagen der Cherubim, höher als die Seraphim, / als Hochzeitssaal der Herrlichkeit. / Denn aus dir ist hervorgegangen / der Gott aller, fleischgeworden. // Ihn bitte, dass errettet werden unsere Seelen.
Stichiren zur Stichovna
Ton 6.
Ehre: Verstoßen ward Adam aus dem Paradiese / wegen der Speise. / Deshalb saß er draußen vor ihm / und wehklagte jammernd / mit erbarmenheischender Stimme und rief: / „Weh mir! Was ist mir Armen widerfahren! / Ein einziges Gebot des Gebieters / hab ich übertreten / und wie mannigfacher Güter muss ich entbehren! / O Paradies voll Anmut, / um meinetwillen gepflanzt / und Evas wegen verschlossen, / fleh ihn an, der dich hat geschaffen / und der auch mich hat gebildet, / dass ich erfüllt werde von deinem Blühen!“ / Deshalb sprach auch zu ihm der Erretter: / „Ich will nicht, dass verloren gehe mein Gebilde, / sondern ich will, dass es werde errettet / und zur Erkenntnis der Wahrheit gelange. // Denn den, der zu mir kommt, verstoße ich nicht.“
Jetzt, Theotokion: Mein Schöpfer und Erlöser, / Christus, der Herr, / der hervorging, Allreine, aus deinem Schoße, / bekleidet mit meiner Natur, / er hat befreit den Adam / vom Fluche der Vorzeit. / So rufen wir dir, Allreine, / als der Mutter Gottes und wahrhaften Jungfrau, / ohne zu verstummen, / das „Sei gegrüßt“ des Engels: / „Sei gegrüßt, Gebieterin, / Schutz, Schirm und Errettung // unserer Seelen.“

- Zum Orthros -

Verse zum Fest
Der Buße Pforten öffne mir, Lebenspender, frühmorgens strebt zu Deinem heiligen Tempel mein Geist, der trägt den ganz befleckten Leibes-Tempel, doch als der Gütige reinige ihn durch Dein wohlwollendes Erbarmen.
Auf die Pfade des Heils leite mich, Gottesgebärerin, der ja mit schändlichen Sünden meine Seele ich habe befleckt und mein ganzes Leben im Leichtsinn vergeudet; doch du rette mich durch deine Fürbitten von jeder Unreinheit.
Stichire des Fests
Ton 6.
Die Menge der von mir begangenen Missetaten bedenkend, schaudere ich Armseliger vor dem furchterregenden Gerichtstag; aber hoffend auf die Güte Deines Wohlwollens, rufe ich wie David zu Dir: Erbarme Dich meiner, Gott, nach Deinem großen Erbarmen.
Ode 1
Kanon des Triodions, Ton 6.
Irmos: Wie einst Israel, als es, selbst auf festem Grunde schreitend, den hart nachdrängenden Verfolger Pharao tief im Meer versinken sah, eine Siegeshymne Gott erschallen ließ, so lasset uns singen.
Erbarme Dich meiner, o Gott, erbarme Dich meiner.
Wohlan, meine Seele, du arme, gedenkend heute der früheren Nacktheit in Eden, musst du deine Werke beweinen, durch welche du aus üppigem Leben und ewiger Lust verstoßen wardst.
Erbarme Dich meiner, o Gott, erbarme Dich meiner.
Vor lauter Erbarmen und Mitleid, Bildner der Schöpfung, Schöpfer des Alls, hast du mich einst aus dem Staube gebildet und belebt. Du hast befohlen, dich mit deinen Engeln zu besingen.
Erbarme Dich meiner, o Gott, erbarme Dich meiner.
Ob des Stroms deiner Güte erzeugtest du, Bildner und Herr, des Paradieses in Eden üppiges Leben, befahlst mir, an der Ernte der Jahreszeiten mich zu erfreuen, den Freuden und Früchten, die nicht vergehen.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Ach weh, meine Seele, du arme, du hast von Gott die Freiheit empfangen, die Wonne in Eden zu kosten. Nur war dir befohlen, du solltest nicht die Frucht der Erkenntnis genießen. Warum übertratst du Gottes Gebot?
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Gottesmutter und Jungfrau, als Adams Tochter entsprossen, bist du Gottes Mutter durch Christi Gnade geworden. Ich ward verstoßen aus Edens Glück. O, ruf mich jetzt wieder zurück.
Katavasie: Wie einst Israel, als es, selbst auf festem Grunde schreitend, den hart nachdrängenden Verfolger Pharao tief im Meer versinken sah, eine Siegeshymne Gott erschallen ließ, so lasset uns singen.
Ode 3
Irmos: Keiner ist heilig wie du, Herr, mein Gott. Du hast das Haupt deiner Gläubigen erhoben, Guter, hast sie befestigt am Fels deiner Lehre.
Erbarme Dich meiner, o Gott, erbarme Dich meiner.
Einst hat die Schlange, die schlaue, mich um meine Ehre beneidend, eine List in Evas Ohren gelispelt. Ihr hab ich‘s zu danken, weh, dass ich in die Irre ging, dass ich getrennt ward vom Reigen des Lebens.
Erbarme Dich meiner, o Gott, erbarme Dich meiner.
Gierig streckte ich meine Hand aus und kostete vom Baum der Erkenntnis, von dem doch Gott mir befohlen, ganz und gar nicht zu nehmen, um nicht aus der göttlichen Würde bitter verstoßen zu werden.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Weh, meine Seele, du arme, wie kam’s, dass du die List nicht erkanntest, dass du den Trug und die Missgunst des Feindes nicht merktest? Nein, dein Verstand ward verfinstert, und so hast du deines Schöpfers Gebot übertreten.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Meine Hoffnung, meine Beschirmerin, Heilige, die du einst die Blöße des gefallenen Adam durch deine Geburt allein bedeckt hast, Reine, leg mir wieder an der Unsterblichkeit Kleid.
Katavasie: Keiner ist heilig wie du, Herr, mein Gott. Du hast das Haupt deiner Gläubigen erhoben, Guter, hast sie befestigt am Fels deiner Lehre.
Sedalen des Kanons
Ton 4.
Adam wurde ob der bitteren Speise aus des Paradieses Wonne verstoßen. Denn unbeherrschter Weise hat er des Herrn Gebot nicht beachtet und wurde verdammt, die Erde zu bebauen, aus der er selber genommen war, unter reichlichem Schweiße sein Brot zu essen. Darum lasset uns nach Enthaltsamkeit trachten, damit wir nicht vor dem Paradiese draußen wehklagen brauchen wie jener, nein, eintreten dürfen.
Sedalen des Kanons
Ton 4.
Nun ist für die Tugenden die rechte Zeit erschienen. Und der Richter steht vor den Toren. Lasst uns nicht traurig sein, nein, kommt her, fastend lasset uns darbringen Tränen, Reue und Almosen und rufen: Wir haben gesündigt mehr als Sand im Meer. Wohlan, wollen allen verzeihen, du aller Erlöser, dass auch wir den unverwelklichen Kranz erlangen.
Sedalen des Kanons
Ton 4.
Jetzt, Theotokion: Wir werden nimmer aufhören, Gottes Mutter, deine Macht zu besingen, sind wir auch dessen nicht wert. Denn wenn du dich nicht hinstelltest als unsere Fürbitterin, wer wollte uns von so großen Gefahren befreien? Wer hat uns bis hierher in Freiheit behütet? Wir wollen uns nicht von dir trennen, Herrin. Denn du bewahrst deine Knechte vor mannigfaltigem Unglück.
Ode 4
Irmos: Christus, meine Macht, mein Gott und mein Herr, so singt, wie’s Gott sich geziemet, die heilige Kirche, aufjauchzend aus lauterem Sinne, festlich sich freuend im Herrn.
Erbarme Dich meiner, o Gott, erbarme Dich meiner.
Hohen Ranges ward ich Armer von dir, dem Gebieter, in Eden gewürdigt. Weh, wie bin ich abgeirrt und, vom Teufel beneidet, von deinem Angesicht verworfen worden.
Erbarme Dich meiner, o Gott, erbarme Dich meiner.
Beweinet mich, ihr Heere der Engel, des Paradieses Herrlichkeiten, seiner Bäume Zier, weint über mich, den unglücklich Verirrten, der seinem Gotte entlief.
Erbarme Dich meiner, o Gott, erbarme Dich meiner.
Glückselige Au, ihr Gewächse, gepflanzt von Gott, du Anmut des Paradieses, lasst Tränen jetzt wie aus Augen rinnen von euren Blättern über mich, den Entblößten, der die Herrlichkeit Gottes verlor.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Nicht mehr darf ich dich schauen, nicht darf ich genießen deines süßesten, göttlichen Glanzes, Paradies voller Ehren. Denn als Nackender ward ich zur Erde geschleudert, da ich den Bildner zum Zorne gereizt.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Heilige Herrin, die du des Paradieses Tore allen Gläubigen aufmachst, die Adam durch seine Sünde verschloss, des Erbarmens Pforten schließe mir auf.
Katavasie: Christus, meine Macht, mein Gott und mein Herr, so singt, wie’s Gott sich geziemet, die heilige Kirche, aufjauchzend aus lauterem Sinne, festlich sich freuend im Herrn.
Ode 5
Irmos: Durch dein Gotteslicht, Guter, bitte ich, mach die Seelen jener licht, die am frühen Morgen in Liebe sich zu dir erheben, dass sie dich erkennen, Wort Gottes, den wahren Gott, der aus der Sünden Nacht heim ruft.
Erbarme Dich meiner, o Gott, erbarme Dich meiner.
Missgönnt hat einst mir der Feind im Paradiese meinen glückseligen Wandel, der Hasser der Menschen. In einer Schlange Gestalt hat er mich überlistet, ließ mich der ewigen Herrlichkeit verlustig gehen.
Erbarme Dich meiner, o Gott, erbarme Dich meiner.
Ich weine und wehklage in meiner Seele und aus den Augen suche ich Tränenströme zu vergießen, wenn ich meine Blöße schaue, die ich ab der Sünde gewann.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Aus Erde ward ich von Gottes Hand geformt. Dass ich wieder zur Erde kehren sollte, musste ich Armer hören. Wer wird mich nicht beweinen, der von Gott verstoßen ward, der statt des Eden sich den Hades erkor?
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Als mystisches Brautgemach der Herrlichkeit verkünden wir Gläubigen alle dich, Gottesmutter, Allreine. Darum fleh ich zu dir: Mir, dem Verbannten, gib des Paradieses Brautgemach wieder als Wohnung.
Katavasie: Durch dein Gotteslicht, Guter, bitte ich, mach die Seelen jener licht, die am frühen Morgen in Liebe sich zu dir erheben, dass sie dich erkennen, Wort Gottes, den wahren Gott, der aus der Sünden Nacht heim ruft.
Ode 6
Irmos: Da ich des Lebens Meer durch der Versuchungen Wellenschlag aufgewühlt sehe, so laufe ich an deinen heiteren Hafen und rufe zu dir: Führe mein Leben aus dem Verderben heraus, der du reich an Erbarmung bist.
Erbarme Dich meiner, o Gott, erbarme Dich meiner.
Mit göttlichem Kleide hast du mich in Eden bekleidet, Erlöser. Denn erbarmend bist du. Doch ich hab deinen Auftrag nicht beachtet. Vom Teufel ließ ich mich täuschen und als Nackter ward ich Armer erkannt.
Erbarme Dich meiner, o Gott, erbarme Dich meiner.
Meine Seele, du ganz arme, weit wardst du von Gott verjagt. Denn du hast dich ihm entzogen. Des Paradieses Wonne ward dir geraubt. Von den Engeln bist du geschieden. Ins Verderben bist du hinuntergestürzt. Weh, was für ein Sturz.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Erbarme dich, hab Mitleid, allmächtiger Gott, mit dem Gebild deiner Hände. Ich bitte dich, Guter, wende dich nicht von mir, der ich mich vom Chor deiner Heiligen trennte.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Maria, gotterkoren, Herrin des Alls, weil du den Herrn geboren, den König aller und Heiland. Ich lebe in der Verbannung, fern der Herrlichkeit des Paradieses. O, ruf mich doch wieder zurück.
Katavasie: Da ich des Lebens Meer durch der Versuchungen Wellenschlag aufgewühlt sehe, so laufe ich an deinen heiteren Hafen und rufe zu dir: Führe mein Leben aus dem Verderben heraus, der du reich an Erbarmung bist.
Kondak
Ton 6.
Du Wegführer zur Weisheit, / Spender der rechten Gesinnung, / Lehrer der Unverständigen und Beschützer der Armen, / festige und unterweise mein Herz, Gebieter. / Gib mir das Wort, du Wort des Vaters: / denn siehe, keineswegs will ich meine Lippen hindern, zu dir zu rufen: / Erbarmungsreicher, erbarme dich meiner, // des Abgeirrten.
Ikos
Adam saß einst vor der Wonne des Paradieses und weinte, mit den Händen das Antlitz verwundend, und rief: Erbarmer, erbarme dich meiner, des Verirrten.

Da Adam den Engel erblickte, der ihn vertrieb und das Tor des göttlichen Gartens verschloss, wehklagte er laut und rief: Erbarmer, erbarme dich meiner, des Verirrten.

Paradies, hab Mitleid mit mir, dem Herrn, der in Armut versank, und durch das Rauschen deiner Blätter flehe zum Bildner, dass er dich nicht verschließe. Erbarmer, erbarme dich meiner, des Verirrten.

Ode 7
Irmos: Taufrisch machte der Engel den Ofen den heiligen Jünglingen. Die Chaldäer verzehrte das Feuer auf Gottes Befehl und zwang den Tyrannen, zu rufen: Gepriesen bist du, Gott unserer Väter.
Erbarme Dich meiner, o Gott, erbarme Dich meiner.
Der du über alle Äonen gebietest, Herr, der du mich durch deinen Willen gebildet hast: Der einst beneidet ward durch die listige Schlange und dich, Erretter, zum Zorne gereizt, Gott, verachte mich nicht, nein, ruf mich zurück.
Erbarme Dich meiner, o Gott, erbarme Dich meiner.
Angetan mit meinem Gewande der Schande, weh, statt des Kleides, schimmernd in Licht, beweine ich laut meinen Verlust, Erlöser, und vertrauend rufe ich, Guter, zu dir: Gott, verachte mich nicht, nein, ruf mich zurück.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Aus Neid hat die erzböse Schlange meine ganze Seele verwundet und aus der Wonne des Paradieses verbannte sie mich. Doch, Heiland, leicht zum Erbarmen bereit, verachte mich nicht, weil du Gott bist, nein, ruf mich zurück.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Mein flehentliches Gebet, Allreine, nimm in deinem Mitleid an. Und Verzeihung der Sünden erwirke mir, Reine, der wehklagend, seine Arme ausbreitend, ruft: Verachte mich nicht, Gute, nein, ruf mich zurück.
Katavasie: Taufrisch machte der Engel den Ofen den heiligen Jünglingen. Die Chaldäer verzehrte das Feuer auf Gottes Befehl und zwang den Tyrannen, zu rufen: Gepriesen bist du, Gott unserer Väter.
Ode 8
Irmos: Aus der Glut ließest du Tau den Seligen quellen und des Gerechten Opfer hast du entflammt in der Glut. Dann alles wirkst du, Christus, durch den Willen allein. Dich erheben wir in alle Äonen.
Erbarme Dich meiner, o Gott, erbarme Dich meiner.
Mit mannigfaltigen Gaben hast einst du das Werk deiner Hände geehrt, Menschenfreund du allein. Doch die Schlange, die schlimme, hat zischend gelockt, weh, hat mich der herrlichen Gaben beraubt.
Erbarme Dich meiner, o Gott, erbarme Dich meiner.
Warum nur hörtest du auf ihren feindseligen Rat und missachtetest der göttlichen Stimme? weh, arme Seele. Gott hast du betrübt, den mit den Engeln immer zu preisen du bestellt wurdest.
Wir segnen den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist.
Du warst Herr der Schlangen und wilden Tiere. Wie konntest du dich der seelentötenden Schlange gesellen, als ehrlich gemeint von ihr den Rat annehmend, den verruchten? Weh deiner Betörung, meine Seele, du ärmste.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Als lichtbringendes Zelt der Menschwerdung Gottes besingen wir dich in Hymnen, Maria, Begnadete Gottes. Schlimm bin ich durch Leidenschaften verfinstert. So leuchte denn, Licht des Erbarmens, der Verzweifelnden Hoffnung.
Wir loben, segnen und beten an den Herrn; wir besingen ihn in Hymnen und hocherheben ihn in Ewigkeit.
Katavasie: Aus der Glut ließest du Tau den Seligen quellen und des Gerechten Opfer hast du entflammt in der Glut. Dann alles wirkst du, Christus, durch den Willen allein. Dich erheben wir in alle Äonen.
Ode 9
Irmos: Gott zu sehen, ist Menschen unmöglich, da zu ihm die Heere der Engel nicht zu schauen wagen. Durch dich aber, Allreine, ließ sich das Wort von den Sterblichen im Fleische schauen. Wenn wir es erheben, so preisen wir dich glückselig mit den himmlischen Heeren.
Erbarme Dich meiner, o Gott, erbarme Dich meiner.
Süß zu kosten erschien mir die Frucht der Erkenntnis in Eden, da ich mich mit der Speise gesättigt hatte. Doch sie ward mir schließlich zu Wermut. Weh, Seele, du arme. Wie hat Lust es vermocht, dich zum Verlust der Paradiesesheimat zu treiben.
Erbarme Dich meiner, o Gott, erbarme Dich meiner.
Gott aller, Herr des Erbarmens, schau huldvoll auf meine Demut. Und vertreibe mich nicht wieder aus dem göttlichen Eden, damit ich, schauend die Schönheit, aus der ich gefallen, mich mühe, mit Tränen zurückzuerlangen, was ich verlor.
Erbarme Dich meiner, o Gott, erbarme Dich meiner.
Ich weine, seufze und klage, wenn ich schaue den Cherub mit flammendem Schwert, der bestellt ist, allen Frevlern den Eingang nach Eden zu wehren. Weh mir. Unerreichbar ist er, wenn nicht du ihn, Heiland, mir frei gibst.
Ehre dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.
Ich baue auf die Fülle deiner Erbarmung, Christus, Erlöser, auf das Blut aus deiner göttlichen Seite, durch das du die Natur der Sterblichen geheiligt hast. Du hast denen, die dich verehren, Guter, die Pforten des Paradieses geöffnet, die einst dem Adam verschlossen wurden.
Jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
Theotokion: Des Lebens undurchschreitbare, geistige Pforte, Jungfrau, Gottesmutter, Unvermählte, des Paradieses Pforten, die einst mir verschlossen wurden, öffne mir durch deine Fürbitten, damit ich dich preise, die du nächst Gott mein Beistand bist und meine mächtige Zuflucht.
Katavasie: Gott zu sehen, ist Menschen unmöglich, da zu ihm die Heere der Engel nicht zu schauen wagen. Durch dich aber, Allreine, ließ sich das Wort von den Sterblichen im Fleische schauen. Wenn wir es erheben, so preisen wir dich glückselig mit den himmlischen Heeren.
nach 9. Ode
Deinen Auftrag, Herr, hab ich Armer verachtet. Und deiner Herrlichkeiten entblößt, bin ich erfüllt von Schande, о weh. Vertrieben ward ich aus des Paradieses Wonne, о Guter. Erbarmer, erbarme dich meiner, der mit Recht deiner Güte beraubt wurde.
Jetzt, Theotokion: Herr, ob der Frucht vom Baum, wurden wir einst aus dem Paradiese verwiesen. Durch dein Kreuz, durch dein Leiden, hast du uns wieder hineingeführt, mein Heiland und mein Gott. Durch dies mach uns stark, das Fasten in Reinheit zu vollenden und die göttliche Auferstehung zu ehren, das Pascha des Heils auf die Fürbitte derer, die dich geboren.
Stichiren zum Lob
Ton 5.
Wehe, rief Adam laut unter Tränen, Schlange und Weib haben mich der göttlichen Freundschaft beraubt, und wegen der Frucht des Baumes werde ich aus der Wonne des Paradieses verjagt. Wehe, ich trage die Schmach nicht weiter. Einst war ich König aller Gottesgeschöpfe auf Erden. Nun bin ich als ihr Knecht erkannt ob eines sündigen Rates. Einst war ich bekleidet mit der Unsterblichkeit Glanz. Der Sterblichkeit Hülle trag ich als Sterblicher beklagenswert mit mir herum. Wehe, wen werde ich finden, der mit mir weint? Doch du, Menschenfreund, der aus Staub mich gebildet, der Mitleid trägt, ruf mich zurück aus der Knechtschaft des Feindes und sei mein Erretter.
Eröffnet ist der Tugenden Rennbahn. Die ihr euch bewähren wollt, o, tretet ein, macht euch bereit zum herrlichen Wettkampf der Fasten. Denn die redlich kämpfen, werden geziemend bekränzt. Lasset uns die volle Rüstung des Kreuzes auf uns nehmen. So lasst uns dem Feind gegenübertreten: wie eine unzerstörbare Mauer den Glauben ergreifend, wie einen Harnisch das Gebet, wie einen Helm das Wohltun. Statt des Schwertes lasst uns ergreifen das Fasten, das jegliche Bosheit aus dem Herzen schneidet. Wer also handelt, der erlangt den wahren Kranz von dem Allherrscher Christus am Tag des Gerichtes.
Ton 6.
Adam wird aus dem Paradiese verjagt, weil er ungehorsam war und von der Speise nahm. Moses durfte Gott schauen, nachdem er durch Fasten das Antlitz der Seele geläutert hatte. So lasst uns, die wir Paradiesesbewohner zu werden uns sehnen, uns enthalten der verderblichen Speise und lasset uns trachten, Gott zu schauen, indem wir wie Moses vierzig Tage lang fasten. Dem Gebet und Flehen lasst uns obliegen in reiner Gesinnung und der Seele Leidenschaften lasst uns ertöten und des Fleisches Regungen lasst uns verscheuchen. Leichtgeschürzt lasst uns den Weg zur Höhe gehen, wo die Chöre der Engel in lauten Gesängen die ungeteilte Dreifaltigkeit preisen, damit wir die unbeschreibliche Schönheit des Herrn schauen. Dort, Sohn Gottes, Spender des Lebens, würdige uns, die auf dich vertraut haben, im Reigen zu tanzen mit den Heeren der Engel auf die Bitten der Mutter, die dich, Christus, gebar, der Apostel und Märtyrer und aller Heiligen.
Gekommen ist die Zeit, der geistigen Kämpfe Beginn, der Sieg über die Dämonen, die schwergerüstete Enthaltsamkeit, die Schönheit der Engel, die Zuversicht zu Gott. Denn durch sie ward Moses dem Schöpfer gesellt, und seine Stimme klang ihm heimlich in den Ohren. Herr, mach auch uns durch sie würdig, deine Leiden zu verehren, deine heilige Auferstehung, Menschenfreund.
Ehre: Gekommen ist die Zeit, der geistigen Kämpfe Beginn, der Sieg über die Dämonen, die schwergerüstete Enthaltsamkeit, die Schönheit der Engel, die Zuversicht zu Gott. Denn durch sie ward Moses dem Schöpfer gesellt, und seine Stimme klang ihm heimlich in den Ohren. Herr, mach auch uns durch sie würdig, deine Leiden zu verehren, deine heilige Auferstehung, Menschenfreund.
Ton 2.
Jetzt, Theotokion: Über alles gepriesen bist du, Gottesmutter und Jungfrau. In Hymnen besingen wir dich. Denn durch den, der Fleisch annahm aus dir, ward der Hades besiegt, Adam zurückgerufen, Eva befreit, der Fluch hinweggenommen, der Tod getötet, und wir erhielten das Leben. Darum preisen wir dich in Hymnen und rufen zu dir: Gepriesen bist du, Christus, о Gott, der du also beschlossen. Ehre sei dir.

- Zur Liturgie -

Zu den Seligpreisungen 1
Ton 6. ( aus der 6. Ode )
Mit gottgewebtem Gewande, Erretter, hattest du mich in Eden als Erbarmungsreicher gekleidet: / Ich aber habe dein Gebot nicht beachtet, / ließ mich vom Verruchten überreden // und nackend ward ich Elender erblickt.
O meine ganz und gar unglückliche Seele, / durch deine Unachtsamkeit hast du dich von Gott entfernt; / des Schwelgens im Paradiese wardst du beraubt und von den Engeln getrennt; // ins Verderben bist du herabgestürzt: O des Falles!
Erbarme dich und übe Mitleid / mit dem Gebilde deiner Hände, Allherrscher Gott; / übersieh mich nicht, o Guter, ich bitte, // der sich selbst vom Reigen deiner Engel getrennt hat.
( Theotokion )
Gottberufene Maria, Herrin des Alls, / da du den Herrn, König und Erlöser aller geboren, / rufe mich zurück, // den fern von der Herrlichkeit des Paradieses Gefangenen.
Zu den Seligpreisungen 2
Ton 6. ( Falls ein großes Fest aus den Monatsbüchern ist, 4 Tropare aus der 3. Ode )
Einst zischelte die listige Schlange, meine Ehre beneidend, / eine List in die Ohren der Eva; / ihr zufolge irre ich umher // und bin, wehe mir, vom Chor des Lebens verbannt.
Übereilt habe ich die Hand ausgestreckt / und vom Holz der Erkenntnis gekostet, / an dem auf keinen Fall teilzunehmen, Gott mir aufgetragen hatte, // und aus der göttlichen Herrlichkeit ward ich bitter verstoßen.
Wehe mir, meine elende Seele, wie erkanntest du nicht die List? / Wie bemerktest du nicht den Trug und den Neid des Feindes? / Vielmehr warst du in der Geistkraft verfinstert // und übertratest das Gebot deine Schöpfers.
( aus der 6. Ode )
O meine ganz und gar unglückliche Seele, / durch deine Unachtsamkeit hast du dich von Gott entfernt; / des Schwelgens im Paradiese wardst du beraubt und von den Engeln getrennt; // ins Verderben bist du herabgestürzt: O des Falles!
Prokimenon zur Liturgie
Ton 8.
Macht Gelübde // und erfüllt ‹sie› dem Herrn, unserem Gott.
Vers: Bekannt ist Gott in Judäa; sein Name ist groß in Israel.
Alleluïa zur Liturgie
Ton 6.
Gut ‹ist es›, den Herrn zu bekennen und deinem Namen zu singen, o Höchster.
Vers: Zu verkünden am Morgen dein Erbarmen und deine Wahrheit des Nachts.
Kommunionvers
Lobet den Herrn aus den Himmeln, lobet ihn in den Höhen.


ENDE, UND GOTT DIE EHRE.


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Die aufgeführten Texte wurden von: Pater Kilian Kirchhoff, Erpriester Peter Plank, Übersetzungskommission der OBKD und evt. anderen, hier nicht aufgeführten Übersetzern ins Deutsche übertragen.
*Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
Wir freuen uns über Hinweise auf Fehler in den Texten und Abfolgen: verein@orthodoxinfo.de
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