Orthodoxe Gottesdienste
Übersetzer Priorisierung:

Minäon vom 30. Dezember

Nachfeier der Geburt Christi sechs

- Zur Vesper -

Stichiren zu "Herr ich schrie"
Ton 5. ( von Ioannes Monachos )
Jetzt, Theotokion: Freuen sollen sich die Himmel und jauchzen soll die Erde. * Denn heute sind zu einer einzigen Herde * Engel und Menschen wahrhaftig geworden. * O des Wunders! Der Unsichtbare wird sichtbar. * Der Unräumliche grenzt in den Raum sich ein. * Der Anfanglose nimmt einen Anfang. * Der Sohn Gottes wird zum Menschensohn. * Die Jungfrau ohne Umgang mit einem Manne * tritt in Erscheinung als Mutter Gottes, * und die Mutter, die schwanger gewesen, erweist sich als Jungfrau. * Der fleischgewordene Logos des Vaters * nimmt sein Lager in einer Krippe. * Die Hirten werden zu allgemeinen Kündern des Mysteriums. * Die Magier aus dem Morgenlande bringen Geschenke; * vom Sterne geführt verehren sie den Geborenen als Retter. * Mit ihnen wollen auch wir, ihr Festesfreunde, * die Schätze des Herzens bereitwillig öffnen * und ihm darbringen gute Taten, * den Glauben, die Hoffnung und die Liebe * wie Gold und Weihrauch und Myrrhe, * und das Lied der Körperlosen lasst uns ihm singen: * Ehre sei Gott in der Höhe * und auf Erden Friede, * unter den Menschen ein Wohlgefallen, * ihm, der da kommt, um zu erretten * unser Geschlecht aus dem Verderben.
Stichiren zur Stichovna
Ton 5. ( nach: Sei gegrüßt )
Die Magier, des Morgenlandes Könige, * bringen ihm, der aus der Jungfrau-Königin * ist aufgeleuchtet, dem wahren König, * dem Gott und Schöpfer von allem, * ihre Gaben dar und beten ihn an. * Zu ihnen spricht hocherstaunt die Allmakellose: * So sagt mir doch, die ihr Feuer und Sonne * verehret und sitzet im Dunkel: * Wie habt ihr erfahren, dass er, der jenseits * allen Begreifens das All erleuchtet, * das Fleisch hat angenommen * und in der Höhle ward geboren * auf Erden und aus Barmherzigkeit * der Welt gewährt das große Erbarmen.
Es sprach der Herr zu meinem Herrn. * setz dich zu meiner Rechten. (Ps 109,1)
Den Worten des Bálaam folgend, * - so gaben zur Antwort der Reinen * die Magier - haben wir den Aufgang * eines reinen und hellen Sternes * beobachtet, um uns nach ihm zu richten. * Und als wir sahen diese Erscheinung recht ungewohnt, * da ließen wir uns von ihr leiten * und zögerten nicht uns auf den Weg zu machen. * Wer ist also, der auf deinen Armen, * ein Kindlein noch, als Herrscher gebietet? * Wie wurdest du gewürdigt * bei diesem Mysterium zu dienen, * du erhabene Allreine, * durch das fand die Welt das große Erbarmen.
Aus dem Schoße habe ich dich gezeugt vor dem Morgenstern. * Geschworen hat es der Herr, und es wird ihn nicht gereuen. (Ps 109,3)
Ich will euch sagen, die ihr danach forschet, * was allen Verstand und Sinn überschreitet, * - sprach die Jungfrau zu den Magiern -. * Denn ich sehe, dass ihr seid gekommen * hierher auf den Wink meines Kindes. * Neu und unfassbar sind, wie ihr seht, diese Dinge. * Denn der zeitlos mit dem Vater ist gleichen Sinnes, * hat meine Armut aus freiem Willen getragen, * auf dass mit Reichtum er erfülle, * die arm waren im Sinne geworden * und hatten des Paradieses * göttlichen Aufenthalt verloren. * Er selbst aber ist dieser, * der schenkt der Welt das große Erbarmen.
( nach: Sei gegrüßt )
Ehre: Da als Kind, das hatte erhalten aus ihr * seinen Leib, den Gott vor den Äonen, erblickte * die Alluntadelige, da nahm sie es in die Hände * und liebkoste es voll Innigkeit. * Sie sprach zu ihm voll Freude erfüllt: * Du höchster Gott, o du König unsichtbar, * wie sollt' ich dich schauen und nicht wahrhaben können * das Mysterium deiner Armut ohne Maßen? * Denn die Höhle klein und winzig * und diese Fremde ist imstande, zu fassen * dich in ihrem Innern, da du bist geboren, * doch nicht zerstört hast die Jungfräulichkeit, * sondern bewahrt hast wie vor der Geburt * den Mutterschoß, der du schenktest das große Erbarmen.
Jetzt, Theotokion: Der du trägst die Gestalt des Adam, * bist in Gottes Gestalt über aller Vollkommenheit. * Du willst dich greifen lassen von Händen, * der alles du mit deiner Hand * umfasst in deiner Herrschermacht. * So sprach die Reine ganz ohne Tadel in Freude. * Wie soll in Windeln ich dich wickeln als Kindlein? * Wie soll ich dich stillen, der du alles nährst? * Wie soll ich mich nicht wundern * über deine Armut über allem Verstehn? * Wie soll ich meinen Sohn dich nennen, * da den Namen einer Magd ich trage? * Besingen will ich dich und preisen, * der du schenkst der Welt das große Erbarmen.
Tropar
Ton 4.
Deine Geburt, Christus unser Gott, / ließ aufgehen der Welt das Licht der Erkenntnis. / Denn durch sie wurden, die den Sternen dienten, / von einem Sterne belehrt, / dich anzubeten, die Sonne der Gerechtigkeit, / und dich zu erkennen als den Aufgang aus der Höhe. // Herr, Ehre dir.

- Zum Orthros -

Kondak
Ton 3.
Heut‘ gebiert die Jungfrau den, der über jeglichem Sein ist, / und die Erde bietet dar dem Unzugänglichen die Höhle. / Engel singen mit den Hirten den hehren Lobpreis; / Magier wandern gemeinsam mit dem Sterne; / denn unsretwegen ward geboren / als kleines Kindlein, // der wahre Gott vor den Äonen.

- Zur Liturgie -

Zu den Seligpreisungen 1
Ton 1. ( aus der 7. und 8. Ode des 2. Festkanons )
Gefangen mit der Sehnsucht nach dem Allherrscher wie mit einem Angelhaken, / schmähten die Jünglinge das gottverhaßte Geschwätz / des unermeßlich zürnenden Tyrannen. / Vor ihnen wich die gewaltige Feuersbrunst, // da sie zum Gebieter sprachen: Auf ewig bist du gesegnet.
Die sich mit siebenfacher Lohe auftürmende / und mit Brausen prasselnde Flamme / verbrannte rasend die Diener, / rettete aber die Jünglinge und umgab sie ringsum, // da der Herr ‹ihrer› Frömmigkeit wegen reichlichen Tau verlieh.
O hilfreicher Christus, indem du ‹deine› Fleischwerdung / unsagbar als Schutzwehr ergreifst und nun Gestalt annimmst, / hast du den Widersacher der Sterblichen zuschanden gemacht, / und das Glück der Vergöttlichung gebracht. // Wegen der Hoffnung auf diese gingen wir von oben in die Schlünde der Finsternis.
Die wild blickende, sich maßlos brüstende, / selbstgefällig tobende Sünde einer rasenden Welt / hast du allmächtig hinweg genommen. / Die, welche sie vormals nachgeschleift hat, hast du, o Wohltäter, // heute aus ‹ihren› Netzen errettet, da du freiwillig Fleisch geworden bist.
Fliehend die Schmach, im Irrwahn wie Gott sein zu wollen , / besingt die ganze Schöpfung unaufhörlich das entäußerte Wort / nach der Weise der Jünglinge mit Zittern; / denn sie fürchtet, einen unehrenwerten Ruhm darzubringen, // da sie unstet ist, wenn sie auch weise ausgeharrt hat.
Du, der Nationen Auferweckung, bist gekommen / und hast die umherirrende Natur der

Menschen / von den öden Anhöhen zur blumensprießenden Weide gewendet. / Und um die Gewaltherrschaft des Menschenmörders zu vereiteln, // bist du aus Fürsorge als Mann und Gott zugleich erschienen.

Prokimenon zur Liturgie
Ton 8.
Die ganze Erde bete dich an und singe dir, // ja singe deinem Namen, o Höchster.
Vers: Jubelt dem Herrn, die ganze Erde, ja singet seinem Namen, gebet Herrlichkeit bei seinem Lob.
Alleluïa zur Liturgie
Ton 1.
Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und seiner Hände Werk kündet das Firmament.
Vers: Ein Tag ergießt dem anderen ein Wort, und eine Nacht kündet der anderen Erkenntnis.
Kommunionvers
Erlösung sandte der Herr seinem Volk.


ENDE, UND GOTT DIE EHRE.


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Die aufgeführten Texte wurden von: Pater Kilian Kirchhoff, Erpriester Peter Plank und evt. anderen, hier nicht aufgeführten Übersetzern ins Deutsche übertragen.
*Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
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