Orthodoxe Gottesdienste
Übersetzer Priorisierung:

Minäon vom 24. September

Hl. Großmärtyrerin und Apostelgleiche Thekla sechs

- Zur Vesper -

Stichiren zu "Herr ich schrie"
Ton 8. ( nach: O Herr, wenn auch vor Gericht )
O Herr, * wenn auch Thekla am Fenster * schier zersprang aus Liebe zu dir, * so geriet sie doch außer sich, * als sie trat im Geiste * an deinen Thron in den Höhen, * über deine unvergleichliche Schönheit, * der du Fleisch bist geworden aus Menschenliebe, * um zu retten unsere Seelen.
O Herr, * wenn auch Thekla lief zu dem Apostel, * der da lag in Fesseln, * so hat sie doch abgeworfen die Fessel * des Hanges zum Irdischen * und, von der Macht deiner Liebe * überwältigt, wurde sie, stark geworden, dir verbunden, * dem Retter unserer Seelen.
O Herr, * wenn auch Thekla wurde allein zurückgelassen, * gegen ihren Willen von ihrem Lehrer, * so warst du doch selber bei ihr * zur Zeit ihres Kampfes. * Und beraubt ihrer Kleidung * ward sie bedeckt von deiner Herrlichkeit, * und bekränzt von deiner Hand * beschirmt sie unsere Seelen.
O Herr, * wenn auch dem Feuer wurde übergeben * deine Erstmartyrerin, die reine, * so wurde sie doch nicht verbrannt in ihm, * weil du selbst zum Tau ihr wurdest. * Und unter vielen wilden Tieren * blieb sie doch unbezwinglich, * da deine Hand sie schützte, * du Retter unserer Seelen.
Ton 6. ( von Anatolios )
Ehre: In athletischen Kämpfen * hast du den Feind niedergetreten, * allseligste Thekla, * und hast völlig vereitelt * im Martyrium seine Ränke, * bist dem Thamyris entflohen * und Christi Braut geworden, * der dich wahrhaftig liebte, * du Genossin des Paulus * und Kampfgefährtin des Stephanus. * Da du freien Zugang besitzest, * weil du als Erste unter den Frauen * das Martyrium hast erlitten, * erwirke Erlösung unseren Seelen, * die wir voll Vertrauen begehen * dein hochgefeiertes Gedächtnis.
( nach: Am dritten Tage )
Jetzt, Theotokion: Meine große Zuflucht, * meine Hoffnung und Helferin * bist du, reine Jungfrau-Mutter. * So trachte in Eile, * mich dem Bösen ringsum zu entreißen, * das zum Sturm sich rüstet wider mich.
Jetzt, Stavrotheotokion: Als dich sah gekreuzigt, o Christus, * die dich hatte geboren, * da rief sie hinauf unter Tränen * nach Art einer Mutter: * Mein Sohn und mein Gott, mein süßestes Kind, * wie trägst du solches Leiden voller Schmach?
Stichiren zur Stichovna
Ton 1. ( nach: Der himmlischen Ordnungen )
Du ruhmvolle Erstmartyrerin und Apostelgleiche, * der Kämpfer Ehre, Thekla, von jungfräulicher Schönheit, * heile, so ruf ich zu dir, die schlimmen Leiden * meiner Seele und ihre Schwären * durch dein gottvertrauendes Flehen und entreiße mich * dem unauslöschlichen Feuer.
Über die ganze Erde ging aus ihr Schall, * bis an die Enden des Erdkreises ihre Worte. (Ps 18,5)
Durch die regenspendende Wolke löschte aus * die allgewaltige göttliche Macht Christi die Flamme, * spendete, Thekla, dir Tau, weil du glaubtest, * verbrannte aber zurecht jene, die nicht glaubten, * und befreite dich ruhmvoll von den Bestien * und der Zerreißung durch die Stiere.
Auf den Felsen stellte er meine Füße * und er leitete meine Schritte. (Ps 39,2)
Da du den makellosen Bräutigam blühend in Schönheit * ersehntest, hast du dich, Thekla, dem Freier verweigert, * bist gefolgt den Worten des Paulus, * des Brautführers der Kirche. * Mit ihm erhoben zum Los voll der Wonne, * wurdest du dem angetraut, den du ersehntest.
Ton 8.
Ehre: Die Angriffe der Löwen * hast du zunichte gemacht * und den Thamyris beschämt, * du Erstmartyrerin und Apostel, * bist nachgefolgt deinem Bräutigam * mit dem Ruf: Ich bin gelaufen, o Christus, * zum Dufte deines Salböls. * Darum hast du dich Paulus angeschlossen * und vom Himmel empfangen die Gnadengabe, * hast den Kranz zum Los erhalten * von Gott, der zuteilt den Siegespreis, * und bittest ohne Unterlass, * dass Vergebung der Verfehlungen erlangen, * die im Glauben begehen * dein heiliges Gedächtnis.
( nach: Sie, deine Märtyrer, o Herr )
Jetzt, Theotokion: Meine Hoffnung und meine Helferin, * mein glühender Beistand und meine Zuflucht bist du, * das Heil, allunversehrte Reine, der Gläubigen. * So flücht ich mich zu dir, Gebieterin, * schrei und ruf zu dir: Ich habe gesündigt! * Rette mich, Jungfrau, rette, * du wahrhaft Bürgin allein der Sünder.
Jetzt, Stavrotheotokion: Nicht ertrag ich, o Kind, dich zu sehen, * das du allen schenkst das Erwachen, * als Schlafenden am Holze; gewährest du doch * denen, die liegen in tödlichem Schlafe * als Frucht des Fehltritts vor alters, * das heilbringende, gotterfüllte Erwachen. * So sprach unter Tränen * die Jungfrau; wir aber preisen sie hoch.
Tropar
Ton 4.
Dein Lämmchen Thekla schreit, o Jesus, mit lauter Stimme: / Nach dir, mein Bräutigam, sehne ich mich / und dich suchend kämpfe ich, / werde mitgekreuzigt und mitbegraben durch deine Taufe, / ich leide um deinetwillen, um mit dir Königin zu sein, / ich sterbe für dich, um in dir zu leben. / So nimm denn als makelloses Opfer an, / die mit Sehnsucht dir geopfert wurde. // Auf ihre Fürbitten, als Erbarmungsreicher, errette unsere Seelen.
Die Worte des Paulus hast du gelernt, gottvermählte Thekla, / wurdest im Glauben von Petrus gestärkt, Gottberufene, / und bist so als Erstmärtyrerin und Erstkämpferin unter den Frauen erschienen. / Auf den Scheiterhaufen bist du gestiegen, wie zu einem schönblühenden Ort; / wilde Tiere und Stiere erschraken vor dir, / da du dich mit dem Kreuz bewaffnet hattest. / Deshalb, du Allgerühmte, / lege Fürbitte ein bei Christus Gott, // dass errettet werden unsere Seelen.

- Zum Orthros -

Kondak
Ton 8. ( nach: Als Erstlinge der Natur )
Du erstrahltest in der Schönheit der Jungfräulichkeit und wurdest mit dem Kranz des Martyriums geschmückt. / Mit dem Apostelamt, Jungfrau, wurdest du als Herrliche betraut; / die Flamme des Feuers hast du in Tau verwandelt // und den Zorn des Stieres durch dein Gebet besänftigt als Erstkämpferin.
Anderes Kondak
Ton 2. ( nach: Nach dem, was oben ist, strebend )
Verwundet hast du dein Herz, gute Jungfrau, mit der Liebe zu Christus / und hast so den zeitlichen Bewerber als Verschmähten zurückgewiesen; / gegen das Feuer fasstest du Mut, die Mäuler der wilden Tiere hast du verschlossen, / und von ihnen errettet, suchtest du eifrig Paulus, // o Thekla, du Erstkämpferin.

- Zur Liturgie -

Zu den Seligpreisungen 1
Ton 8. ( aus der 3. Ode der Erstmartyrerin )
O der gedanken-übersteigenden Liebe, Allehrwürdige, / durch die du dem Paulus in Christus verbunden warst // und dem Geiste vereint.
Die lustvolle Erquickung der Irdischen ist nicht stark ‹genug›, / dich im Gemüt zu verwunden, // die du durch deine geistliche Liebe verwundet bist.
Da du dich gänzlich von den Leidenschaften des Fleisches entfernt hattest, / wurdest du nicht weich bei den mütterlichen Reden, // o allgerühmte Siegespreisträgerin.
( Theotokion )
Schenke uns Hilfe, Allkeusche, / durch deine flehentlichen Bitten, // und schlage die Anstürme der schrecklichen Widrigkeiten zurück.
Prokimenon zur Liturgie
Ton 4.
Wunderbar ‹ist› Gott in seinen Heiligen, // der Gott Israels.
Vers: In ‹den› Gemeinden segnet Gott, den Herrn von den Quellen Israels.
Apostellesung zur Liturgie
Lesung aus dem zweiten Brief des heiligen Apostels Paulus an Timotheus
2 Tim 3,10-15 ( Stelle lesen: 2 Tim 3,10-15 )
Alleluïa zur Liturgie
Ton 1.
Geduldig harrte ich des Herrn, und er hatte acht auf mich.
Vers: Er stellte auf einen Fels meinen Fuß und machte gerade meine Schritte.
Evangeliumslesung zur Liturgie
Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
Dann wird das Königtum der Himmel zehn Jungfrauen gleichen, die ihre Lampen nahmen und hinausgingen zur Begegnung mit dem Bräutigam. Fünf aber von ihnen waren klug und fünf töricht. Die törichten nahmen ihre Lampen, nahmen aber kein Öl mit sich; die Klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen mit ihren Lampen. Als aber der Bräutigam säumte, nickten alle ein und schliefen. Mitten in der Nacht aber erscholl ein Rufen: Siehe, der Bräutigam kommt. Gehet hinaus zur Begegnung mit ihm. Da erhoben sich alle jene Jungfrauen und schmückten ihre Lampen. Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebet uns von eurem Öl, denn unsere Lampen erlöschen. Die klugen aber antworteten: Nein; sonst könnte es uns und euch nicht ausreichen; gehet vielmehr zu denen, die es verkaufen, und kaufet für euch. Als sie aber weggingen zu kaufen, kam der Bräutigam, und die bereit waren, gingen mit ihm zu den Hochzeitsfeierlichkeiten hinein, und die Tür ward verschlossen. Später aber kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, öffne uns. Er aber antwortete: Amen, ich sage euch, ich kenne euch nicht. Wachet also; denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde, wann der Menschensohn kommt. (Mt 25, 1-13)*
Kommunionvers
Frohlocket, ihr Gerechten, im Herrn; den Aufrichtigen geziemet Lob.


ENDE, UND GOTT DIE EHRE.


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Die aufgeführten Texte wurden von: Pater Kilian Kirchhoff, Erpriester Peter Plank und evt. anderen, hier nicht aufgeführten Übersetzern ins Deutsche übertragen.
*Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
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