Minäon vom 8. Mai
Apostel Johannes der Theologe
Stichiren zu "Herr ich schrie"
Ton 1. ( nach: Der himmlischen Ordnungen )
Der Seher der unsagbaren Offenbarungen * und Erklärer der Mysterien Gottes oben, * der Sohn des Zebedäus, * hat uns aufgezeichnet das Evangelium Christi * und uns gelehrt, als Gott zu bekennen * den Vater und den Sohn und den Geist.
Die gottbewegte Harfe der himmlischen Gesänge, * er, der das Mysterium hat aufgezeichnet, * der Mund vom Gottesgeist ergriffen, * er singt das Lied der Lieder, bewegt die Lippen wie Saiten, * setzt in Schwingung die Zunge wie ein Plektron * und bittet, dass wir werden errettet.
Mit donnerschallender Zunge kündest du * das verborgene Wort der Weisheit Gottes * und rufst allezeit, von Gott Geliebter, * machtvoll mit geöffneten Lippen: * Im Anfang war der Logos! und leuchtest gleich einer Fackel * jedem Menschen hin zur Erkenntnis Gottes.
Ton 2. ( von Germanos )
Ehre: Den Donnersohn, den Grundstein göttlicher Reden, * der Theologie Begründer, * den allerersten Künder * der wahren Weisheit der Gotteslehren, * den geliebten Ioannes, den Jungfräulichen, * lasst uns rühmen nach Gebühr, ihr Geschlecht der Sterblichen; * denn er trug das Göttliche beständig in sich * und so sagte er vom Logos, dass er im Anfang war, * und wiederum, dass er ungetrennt ist vom Vater, * und danach, dass er gleich ist im Wesen dem Vater, * und so zeigte er uns den rechten Glauben an die Dreiheit. * Als Bildner, der ist mit dem Vater, * als Lebensträger und wahres Licht, * so hat er ihn uns gezeigt. * O des Wunders, das versetzt in Erstaunen, * und des Verhaltes voller Weisheit! * Denn er, der ist erfüllt von Liebe, * ward auch erfüllt von der Gotteskunde. * Durch Herrlichkeit, Ehre und Glauben * ist er ein Fundament unseres unversehrten Glaubens, * durch welchen wir erlangen mögen die ewigen Güter * am Tage des Gerichtes.
Parimien
Lesung aus dem ersten ökumenischen Brief des heiligen Apostels Johannes1 Joh 3, 21 - 4, 6 ( Stelle lesen: 1 Joh 3, 21 - 4, 6 ( Stelle lesen: 1 Joh 3, 21 bis 1 Joh 4, 6 ) ) Lesung aus dem ersten ökumenischen Brief des heiligen Apostels Johannes1 Joh 4, 11-16 ( Stelle lesen: 1 Joh 4, 11-16 ) Lesung aus dem ersten ökumenischen Brief des heiligen Apostels Johannes1 Joh 4, 20 - 5, 5 ( Stelle lesen: 1 Joh 4, 20 - 5, 5 ( Stelle lesen: 1 Joh 4, 20 bis 1 Joh 5, 5 ) ) Stichiren zur Litia
Ton 1. ( von Germanos )
Ströme der Gotteslehre entflossen * deinem ehrwürdigen Munde, Apostel. * Getränkt aus ihnen betet an die Kirche Gottes * rechtgläubig die wesensgleiche Dreiheit. * Diese bitte auch jetzt, Ioannes, du Theologe, * dass werden gefestigt * und gerettet unsere Seelen.
Der Spross der Reinheit, das Salböl des Wohlgeruchs * ist wiederum uns aufgegangen * am gegenwärtigen Feste. * Wir aber rufen zu ihm: * Der du hast zu Tische gelegen an der Brust des Gebieters * und hast der Welt herabregnen lassen das Wort * und hast behütet, Apostel Ioannes, * wie den Augapfel die Jungfrau, * erbitte uns von Christus das große Erbarmen.
Als Augenzeuge unsagbarer Mysterien * hast laut du ausgerufen, * dass der vorewige Logos ist im Anfang bei Gott, * und er selbst ist Gott, Apostel Ioannes, * Christi echter Freund, der an seiner Brust gelegen, * du süßes Ergötzen der Dreiheit, * du fester Halt, der unerschütterlich, * von Ephesos und von Patmos * und unsere Hilfe: * Bitte, Theologe, Allseligster, * dass erlöst werde von gottlosen Feinden, * den wahrnehmbaren wie den geistigen * das Volk, welches da feiert * dein Gedächtnis allzeit voll Vertrauen.
Ton 2.
Den Gipfel der Apostel, * die Posaune der Gotteslehre, * den geistigen Feldherrn, * der da Gott unterworfen hat den Erdkreis, * kommet, ihr Gläubigen, * wir wollen selig ihn preisen, * Ioannes, den Besungenen, * der schied von der Erde * und doch von der Erde sich nicht trennte, * sondern lebt und bleibt * bis zur zweiten furchtbaren Ankunft des Herrn. * Dass wir diese unverurteilt überstehen, * bitte, mystischer Freund Christi, * der an seiner Brust gelegen, * wir, die dein Gedächtnis aus Liebe begehn.
Ton 4.
Ehre: Du hattest gelegen * an der Brust Christi, des Meisters, * bei dem Abendmahl des Herren, * du geliebter Jünger. * Daher kanntest du das unsagbare Geheimnis * und machtest allen bekannt mit deiner Donnerstimme * den himmlischen Ausspruch: * Im Anfang war der Logos, * und der Logos war bei Gott, * und Gott war der Logos, * das wahre Licht, das erleuchtet * jeden Menschen, der kommt in die Welt, * Christus Gott, der Retter unserer Seelen.
Stichiren zur Stichovna
Ton 4. ( nach: Der du vom Höchsten )
Den Sohn des Höchsten * hast als Gott du verkündet, * mitewig und gleichen Wesens mit dem Vater, * Licht vom Lichte unvergänglich, * den Abdruck der Person des Vaters, * der zeitlos und leidlos aus ihm hervorgestrahlt. * Als Bildner und Herrn aller Äonen * hast du ihn verkündet, * der als Licht herausführt, o Geliebter, * aus dem Dunkel, ihn, Christus, unsern Gott. * Ihn bitte, dass Errettung finden * und Erleuchtung unsere Seelen.
Über die ganze Erde ging aus sein Schall, * bis an die Enden des Erdkreises seine Worte.
Das Licht des Trösters * hast du empfangen und, durch es erleuchtet, * ihn als Gott erkannt, der hervorgeht aus dem Vater * und durch den Sohn der Menschheit ist offenbar geworden, * und hast ihn, Geliebter, allen verkündet * als gleicher Ehre, selben Thrones und gleichen Wesens * dem ursprungslosen Vater * und dem göttlichen Logos. * Deshalb ehren wir dich in Hymnen * als gotterfülltest Fundament des Glaubens, * den du bewahren wollest unerschüttert * durch dein Flehen zum Herren.
Die Himmel erzählen von der Herrlichkeit Gottes; * vom Werk seiner Hände kündet das Firmament.
Emporgestiegen * zu hoher Gotteserkenntnis * wardst du eingeweiht in Gottes unsagbare Mysterien, * in das eine Wesen der Gottheit, * die eine Herrlichkeit, das eine Reich, die eine Herrschaft, * unterschieden in drei Personen, * doch ungeschieden dem Wesen nach * und geeint in der untrennbaren göttlichen Einheit. * So hast du verherrlicht, o Theologe, * und verkündet die unteilbare Dreiheit. * Sie bitte, dass Errettung finden * und Erleuchtung unsere Seelen.
Ton 6.
Ehre: Apostel Christi, * Evangelist und Theologe, * eingeweiht ins Unaussprechliche, * die unsagbaren Lehren der Weisheit * hast du mit Donnergewalt uns kundgetan, * das «Im Anfang war» den Gläubigen erläutert, * das «Nicht war» aber verworfen, * die Reden der Häretiker zurückgewiesen, * hast an der Brust des Herrn gelegen * und bist sein geliebter Freund geworden * wie der lauttönende Isaïas * und der Gottesseher Moses. * Da du freien Zugang zu Gott besitzest, * bitte beständig für unsere Seelen.
Tropar
Ton 2.
Apostel, von Christus Gott Geliebter, * eile zu befreien * ein Volk, das unentschuldbar. * Dich nimmt an, wenn du vor ihm niederfällst, * der dich angenommen, * als an seiner Brust du ruhtest. * Ihn bitte, o Theologe, * zu zerstreuen den lastenden Nebel der Heiden, * uns aber erflehe Frieden und das große Erbarmen.
Sedalen des Kanons
Ton 8.
An der Brust der Weisheit ruhtest du, * so vermochtest du dort zu schöpfen * von der Erkenntnis Gottes * und im Donnerrufe ließest du erklingen: * Im anfange war das Wort, * enthüllend als erster die zeitlose Zeugung * und allen hast du verkündet * die Fleischwerdung des Wortes; * mit dem Netz deiner Zunge * fingest du sodann die Völker, * der gabzen Welt hast die Gnade des Heiligen Geistes gelehrt. * Heiliger Apostel Johannes, * steh ein bei Christus, unserem Gott, * dass Er gewähre Nachlass der Verstöße, * denen, die aus ganzem Herzen * feiern dein heiliges Gedächtnis.
Kondak
Ton 2.
Deine Großtaten, o Jungfräulicher, wer vermag sie zu erzählen? Denn du lässest sprossen Wunder und quellen Heilungen und flehest für unsere Seelen, als der Gotteslehrer und Freund Christi!
ENDE, UND GOTT DIE EHRE.
Übersetzung: Erzpriester Peter Plank, Würzburg.
In den Abflogen können einzelne Textstücke auch von anderer Übersetzern übertragen worden sein.
*Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
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