Orthodoxe Gottesdienste
Übersetzer Priorisierung:

Minäon vom 22. Dezember

Vorfeier der Geburt Christi sechs

- Zur Vesper -

Stichiren zu "Herr ich schrie"
Ton 6. ( nach: Ganz und gar gesetzt )
Die Sonne ohne Untergang * schickt sich an, aus jungfräulichem Schoße * hervorzugehn, um zu erhellen die ganze Erde. * Mit reinen Blicken * und lauteren Taten * lasst uns eilen, ihr entgegenzugehn. * Wir wollen uns nun rüsten, zu empfangen * ihn, der kommt in sein Eigentum * durch eine fremdartige Geburt nach seinem Wohlgefallen, * auf dass er uns, die wir waren entfremdet * von dem Aufenthalt in Eden * zurückführe als Barmherziger, zu Bethlehem geboren.
Dem dienen als Wagen * cherubische Schultern, Gott der Logos, * hat, der Person nach geeint dem Fleische, Wohnung genommen * in makellosem Mutterschoß und ist geworden * ein Sterblicher und kommt in das Land * des Juda, um geboren zu werden. * Heilige Höhle dem Allkönig dich bereite * zum allergrößten Palaste, * du aber, Krippe, zum feuergestaltigen Thron, * in welche ihn als Kindlein * die Jungfrau Maria hinein wird legen * zur Zurückrufung seines Gebildes, wie es ihm hat wohlgefallen.
Hinein in die Krippe * der Vernunftlosen wird dich legen die Jungfrau, * Gottes Logos anfanglos, der seinen Ursprung über dem Verstehn hat genommen. * Denn du kommst, um zu tilgen * meinen Unverstand, dem ich bin erlegen * durch den Neid und die Missgunst der Schlange. * Du aber lässt dich wickeln, um zu sprengen die Wickel, * will sagen die Stricke meiner Sünden, * du einzig Guter und Menschenliebender. * Deshalb ich dich ehre * und singe und huldige voll Freude * deiner Ankunft im Fleisch, durch die Freiheit mir wurde zuteil.
Jetzt, Theotokion: Unvermählte Jungfrau, * woher bist du gekommen? * Wer ist dein Vater und wer deine Mutter? * Wie trägst du den Schöpfer auf den Armen? * Wie wurde der Leib dir nicht verdorben? * Wir sehen große Mysterien, * unfassbar und schauererregend, * die auf Erden sind geschehen * an dir, du Allheilige, * und bereiten dir vor auf Erden * nach Gebühr die Höhle, * und wir bitten den Himmel, * den Stern bereitzustellen. * Die Magier kommen herbei * von den Aufgängen der Erde * zum Untergang, um zu schauen * die Errettung der Sterblichen * als ein mit Milch genährtes Kindlein.
Stichiren zur Stichovna
Ton 2. ( nach: Haus Ephratha )
Gegangen kommt Christus, * um zu zermalmen den Bösen, * um denen im Dunkel zu leuchten * und die Gefesselten zu lösen. * Lasst uns ihm entgegengehn!
Gott kommt vom Theman, * der Heilige aus dem Berge beschattet vom Walde. (Hab 3,3)
So singet, ihr Stämme * der Völker, Lob und Preis! * Mit Geschenken, ihr Magier, * und ihr Hirten auf dem Felde, * eilet herbei voll Freude.
Herr, ich vernahm die Kunde von dir und geriet in Furcht; * Herr, ich nahm wahr deine Werke und geriet außer mir. (Hab 3,2)
Ihr Berge und Hügel, * ihr Täler und Ebenen, * ihr Flüsse samt aller Schöpfung, * hochpreiset den Schöpfer, * da er wird geboren.
Ton 4. ( von Studites )
Jetzt, Theotokion: Tanze, Isaïas, empfange das Wort Gottes! * Künde voraus der Jungfrau Maria, * sie werde in Flammen stehn gleich dem Dornbusch, * doch nicht verbrennen im Feuer * durch den Glanz der Gottheit! * Bereite dich, Bethlehem! * Eden, öffne die Pforte! * Ihr Magier, macht euch auf, zu schauen das Heil, * das in Windeln gewickelt liegt in der Krippe! * Ihn zeigt an der Stern über der Höhle, * den Herrn, der gibt das Leben, * der da rettet unser Geschlecht.
Tropar
Ton 4.
Bereite dich, Bethlehem, / Eden ist allen offen: / Rüste dich, Ephrata; / denn das Holz des Lebens ist in der Höhle aus der Jungfrau aufgeblüht. / Denn ihr Mutterleib ist als geistiges Paradies erschienen, / in dem die göttliche Pflanze war: / wenn von ihr wir essen, werden wir leben und nicht wie Adam sterben. / Christus wird geboren, // um das einst gefallene Abbild aufzurichten.

- Zum Orthros -

Kondak
Ton 3. ( nach: Heut‘ gebiert die Jungfrau )
Heut‘ erscheint die Jungfrau, um in einer Höhle unsagbar zu gebären / jenes Wort, das da vor aller Zeit ist. / Tanze freudig nun, o Erdkreis, da du es hörtest; / mit den Engeln und den Hirten singe den Lobpreis / ihm, der uns erscheinen wollte / als kleines Kindlein, // dem wahren Gott vor den Äonen.

- Zur Liturgie -

Zu den Seligpreisungen 1
Ton 6. ( aus der 3. Ode des Vorfestes )
Keiner ist heilig wie du, Herr mein Gott, / der du erhöht hast das Horn deiner Gläubigen, o Guter, / und uns befestigt hast // auf dem Felsen des Bekenntnisses zu dir.
Der du durch ein Wort den Himmel ausgespannt, / du kommst in eine Höhle, / und hast dich in einer Krippe unvernünftiger ‹Tiere› gelagert, Christus, // weil du uns von der Unvernunft erlösen wolltest aus Barmherzigkeit.
Der Prophet ruft deutlich: Dieser ist unser Gott, / und kein anderer wird anerkannt werden im Vergleich mit ihm. / Er hat den ganzen Weg des Wissens ausfindig gemacht // und sich den Menschen vereint.
Nicht ertragen es die Cherubim, ‹dich› zu schauen, / und wie erträgt die Krippe dich, den der Natur nach Unfaßbaren, / den aus vieler Barmherzigkeit um unseretwillen aus der Jungfrau Geborenen, // o menschenliebender Herr?
( aus der 6. Ode )
Siehe, Christus kommt in das Seinige; / lasset uns, ihr Gläubigen, ihm zu eigen werden durch Gnade ‹und› göttliche Tugenden; / und lasset uns ihn aufnehmen, // an Seele und Herz erleuchtet.


ENDE, UND GOTT DIE EHRE.


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Die aufgeführten Texte wurden von: Pater Kilian Kirchhoff, Erpriester Peter Plank und evt. anderen, hier nicht aufgeführten Übersetzern ins Deutsche übertragen.
*Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
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